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C
hallo, ich leide seit jahren unter einer zwangs/angststörung. dabei stelle ich fest, daß meine angst eigentlich angst davor ist, daß es mir schlechter gehen könnte und ich angst kriege. ich habe also eine art erwartungsangst. ich nehme einen ganz schönen coktail an medikamenten, aber eigentlich hat das alles bisher nicht wirklich geholfen. ich nehme (täglich) 60 mg paroxetin, 150 mg clomipramin, 20 mg citalopram, 1,5 mg lorazepam (tavor), 20 mg bespar. teilweise habe ich auch noch perazin bekommen. wie gesagt, wirklich helfen tut es mir nicht. mache auch gerade eine therapie mit, die mir schon eher hilft. jetzt meine frage: mein größtes problem ist eigentlich meine angst und innere unruhe. kennt jemand von euch ein gutes medikament oder eine gute kombination aus medikamenten, die wirksam angst und innere unruhe bekämpfen (außer benzos)?


ich würde mich über antworten sehr freuen


carsten
20.05.2004 15:46 •
19.10.2023
246 Antworten ↓

G
Hallo Karsten,
ich kenne nur ein einziges Medikament der neuen Generation und das ist Trevilor.
Ich hatte eine generalisierte Angst, also Angst vor vielen Dingen. Bei mir hat Tevilor etwa nach 4 Wochen leicht angeschlagen und nach 16 Wochen richtig gegriffen.
Seither ist auch die schreckliche innere Unruhe und Angst vor der Angst verschwunden.
Wenn du jung bist ist eine Therapie zum Medikament auf alle Fälle gut.
Angst kann aber wie du sicherlich gelesen hast auch biologische Ursachen haben.
Natürlich hilft bei jedem etwas anderes, dass muß schon der Psychologe entscheiden.
ich kann über Trevilor nur Positives sagen, nachdem anfangs ein paar kleinere Nebenwirkungen (Schwitzen u. Hautfärbung an den Armen)eingetreten ware.
Dir alles Gute und bleibe dran. Es kann Dir geholfen werden.
Viele Grüße von staunebär
20.05.2004 20:32 •
A
Angst vor der Angst - Erfahrungen und Medikamente die helfen
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M
kannst du angst wirklichmit medikamenten wegschlucken?
wie geht es dir jetzt eigentlich?
du solltest es mit verhaltensterapie, autogenestraining oder yoga versuchen sport hielft auch, trotz dasman denkt man könnte ein herzinfakt oder ähnliches bekommen. es ist wichtig vertrauen zu sich und seiner umgebung zurück zu gewinnen sich wieder bei bringen das keine katastrophe passiert, schliesslich lebst du ja noch. es passiert dir nicht schlimmes.meine angst und seelischen probleme wirkten sich schon so auf meinen körper das ic jetzt eine psychosomatische kur machen will. bei angst ist wichtig woher kommt sie und was will sie wirklich, angst zeigt sich immerin form einer maske jedesmal hast du angst vor etwas anderem usw.aber du musst diie angst zu lassen die braucht ihren raum um so mehr du versuchst es zu verdrängen wird es schlimmer oder nicht?du musst es behandeln wie das kleine kind in dir.was sind die eigentliche probleme? darum geht es eigentlich. die angst geht ohne medikamente weg glaub es mir auch wenn es unerträglich ist. ich hab gedacht ich werde sterben oder ich nehme mir die das leben oder ich werde geistes krank. das ist aber alles nur ein spiel der psyche.
such das richtige für dich stell dem inneren kind in dir vielefragen, versuche zu verstehen.
05.11.2004 00:26 •
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G
Ich kenne das was Du beschreibst nur zu gut.Ich bin seit 6 Monaten in einem Loch aus dem ich nicht mehr herauskomme.Ich habe auch ständig Angst das es noch schlimmer wird.Bin in Therapie.Am schlimmsten sind die körperlichen Symptome.Ich fühle mich so krank,mir ist dauernd schlecht und habe Kreislaufprobleme.Wie ist das bei Dir,hast Du damit auch zu Kämpfen?Und diese schreckliche Unruhe das fängt beim Aufwachen an und hört Abends erst beim einschlafen auf,manchmal denke ich ich halte das nicht mehr aus.Ich bin richtig ausgelaugt.
Ich nehme Doxepin Abends 10 mg.Nun soll ich am Tag auch davon nehmen aber es macht mich dann benommen.Es hilft aber sehr gut einzuschlafen.Manchmal nehme ich noch Tafil.
Viel Grüße
Sabine
08.11.2004 18:38 •

G
hallo sabine,

vielen dank für deine mail. es tut mir leid, daß es dir so schlecht geht. mir geht es dank der therapie und harter arbeit an mir selbst jetzt besser. aber ich weiß genau, wovon du sprichst. morgens dieses aufwachen und sofortige überprüfen, wie es dir geht. dann kommt die unruhe und man denkt nur noch daran. schon morgens beim fertigmachen. man macht alles mehr oder weniger mechanisch, weil diese angst immer vorhanden ist und sich eigentlich im kopf alles darum dreht. und ja, körperliche syptome kenne ich auch. dieses zittern und dieses ecklige gefühl in der magengegend und davon teilweise durchfall.

aber es gibt einen weg da raus! zunächst mußt du begreifen, daß die angst zwar unangenehm ist und dich quält, aber sie ist im grunde nichts bedrohliches. dir wird durch sie nichts passieren! und dann mußt du dir immer wieder sagen, daß die angst nur ein zeichen einer angst-/oder zwangssyptomatik ist und sie nur bedeutet, daß du noch diese krankheit hast. und dann mußt du dich mit dem grund deiner angst (bei mir aggressive zwangsgedanken) in gedanken immer wieder beschäftigen. du kannst den grund oder die gründe z.b auf karten schreiben und sie dir zu einer bestimmten zeit am tage immer wieder durchlesen und so objektiv wie möglich betrachten. es ist möglich, daß du dadurch noch unruhiger wirst, aber das ist beabsichtigt und geht vorbei. nach einigem üben wirst du merken, daß die auslöser deiner angst auf dich nicht mehr so bedrohlich wirken. ziel ist es, daß die auslöser deiner angst auf dich nicht mehr so bedrohlich wirken. wenn deine angst oder deine gedanken am tage auftreten, versuche sie auf diesen bestimmten zeitpunkt am tage zu vertrösten. ich beschäftige mich heute abend mit dir, aber jetzt nicht. wenn das nicht klappt, dann mußt du dich gleich mit dem gedanken beschäftigen, aber versuchen ihn etwas ins lächerliche zu ziehen. etwa so: na gut, du willst dich nicht vertreiben lassen und mich nicht in ruhe lassen? dann wirst du jetzt eben ordentlich rangenommen. und dann mußt du dich mit dem gedanken gleich beschäftigen, in der art, wie oben beschrieben.

diese methode ist sehr gut auch in einem buch beschrieben. es heißt:wenn zwänge das leben einengen. wenn du mehr unter angst leidest, dann gibt es auch hier ein sehr hilfreiches buch:nur keine panik. hier ist der kreislauf der angst sehr gut beschrieben. es hat mir unheimlich geholfen, diese zusammenhänge zu erkennen.

so, ich muß jetzt leider zur arbeit. du kannst mir gerne wieder schreiben. berichte doch auch, ob dir die beschriebenen methoden geholfen haben!

ich wünsche dir viel erfolg dabei. und kopf hoch. du wirst deinen weg da raus finden.

CMan
10.11.2004 08:57 •
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V

Angst vor der Angst

Hey Jungs und Mädels....,


ich will euch meine Geschichte erzählen weil ich denk das andere sich darin wiederfinden werden und es euch genauso wie mir hilft alles und offen zu erzählen!


Als vorgeschichte will ich noch kurz sagen das ich immer aufgeschlossener und richtig selbstbewusster Mensch war bzw. immer noch bin .....

aber in letzten Monate hab ich richtig abartige Probleme die mir jeden Tag zu jeder Stunde durch den Kopf gehen außer wenn ich abgelenkt bin wie z. B Zuhause vor den Chat o. beim Fernsehn ..oder sogar beim lernen was nicht allzuoft der Fall ist !


Hatte vor einigen Wochen eine Gerichtsverhandlung und glaub das war sowas wie ein wie sagt man Auslöser für die ganze Kacke was ich habe! Aufregung und Angst war tagesordung je eher der Tag kam desto übler war es ...die Auswrikungen sind erschreckend...bei mir hat sich die psychische Anstrengung in einen Zustand von ständiger Unkontrolle über mein Körper ausgebreitet!


Sobald ich in bestimmten Situationen komme fang ich an zu verkrampfen im unteren Bereich ...wie Beine und Leistengegend...dazu folgt immer aber auch wirklich immer das Gefühl das ich auf Toilette muss ..Wasserlassen...so das ich Panikattaken bekomme was ist wenn isch mich jetzt nicht in Griff habe...sobald ich dann auf Toilette gehe und ich sofort check das ich gar nicht muss..das das nur Einbildung ist ...fängts an das ich mich verrückt mache.


Sobald ich dann wieder unter die Menschen gehe ..denk ich ich werd beobachtet was denken die gerade ..usw...weil das ständig bei mir ist das ich auf Toieltte renn...!


Meine Freunde sagen ich soll nciht so Filme schieben und mich raffen..aber das ist leichter gesagt als die sich das denken ...denn die haben keine Ahnung wie des ist und das macht mich wütend! Ich will einfach wieder normal den Tag angehen was ich zur Zeit nicht schaffe ..sogar in meiner Familie werd ich schon als Spastie mehr oder weniger hingestellt weil sie es nicht wahrhaben wollen das ich nichts dagegen machen kann wenn es so ist ich es einfach nicht aushalten kann damit umzugehen!


Das wichtigste ist denk ich mal das ich weiß das es meine Gednken sind die es hervorrufen und nicht irgendwas körperliches ..!


Wenn jemand nen gute Tipp hat ..oder was ergänzen will...macht des Jungs ich schreibs nicht umsonst!


Ciao
11.12.2006 13:00 •

S
Hey also ich finds schon mal echt gut das du mit deinen Freunden geredet hast darüber find ich echt hamma...
Naja aber wie du schon sagst, die können des nicht verstehen wie des ist, des ist auch mein Problem weil ich genau weiß niemand der des selber durchmacht, kann eigentlich wissen wie das ist und wie ein das beeinträchtigt.
Hey und du hast voll recht, das sind nur unsere Gedanken, das weiß ich auch das das nichts körperliches ist, aber ich weiß nicht warum wir trotzdem so denken, obwohl wir wissen das eigentlich nichts passiert oderso.
Und was ich dich noch fragen wollte wie hast du des dann mit dem Gerichtstermin trotzdem hinbekommen?
Ich muss nämlich auch gehen und ich weiß echt nicht wie ich des schaffen soll vielleicht kannst mir ja paar tips geben...
viele grüße
Sabi
14.12.2006 13:35 •

V
Hey Sabi...,

dankeschön das du was geschrieben hast, freut mich wirklich!
Mit den Gerichtstermin wirst du bestimmt auch hinbekommen...bei mir war es so das ich ziemlich unruhig war auf mein Stuhl, aber das hat sich schnell gelegt...hatte meinen Rechtsanwalt an meiner Seite und allgemein wollten die mir da nichts böses! Hab immer nur daran gedacht das es nur paar Stunden sind...danach ist es vorbei das fand ich echt beruhigend!
ABER GERNE KANNST DU MIR GENAU SAGEN WEGEN WAS WARUM DU VOR GERICHT MUSST, BEI MIR WAR ES ECHT VIEL UND ICH BIN SOO GUT WEGGEKOMMEN DAS ICH JETZT EIGENTLICH DARÜER LACHE:::MACH DIR KEINE SORGEN DESHALB!
Da du auf mein Thema geantwortet hast kannst du mir gerne auch sagen wenn du das willst inwiefern du Probleme hast...!!
Wenn du willst gerne auch mit E-Mail Adresse von mir...sag bescheid ..ciao
16.12.2006 11:26 •

S
hiii danke für die antwort...ja kannst mir ja deine email adresse geben, dann können wir da weiter schreiben...würd
ich irgendwie besser finden...
21.12.2006 14:19 •

M

Angst vor der Angst

Hallo zusammen,

ich bin ganz neu hier und möchte anfangs ein paar Worte über mich verlieren. Mein Name ist Mirko, ich bin 29 Jahre alt und leide seit etwa 7 Jahren an Panikattacken und Angststörungen. Dies ist keine ärztliche Diagnose sondern eher so eine Art Selbsterkenntnis. Ich beschäftige mich schon sehr lange mit dem Thema Angststörungen und Panikattacken und habe auch dementsprechend viel darüber gelesen. Da ich mich in den meisten Symptomen einer Panikat-tacke/Angststörung wieder erkenne, gehe ich davon aus, dass meine Störung eben in diesen Bereich fällt.

Wie kam es dazu? Diese Frage stelle ich mir, seitdem ich an diesen Anfällen leide. Der Zeitraum, als ich die ersten Panikattacken hatte war so mit negativen Ereignissen belastet, dass viele Dinge der Auslöser sein könnten; oder alle zusammen. Meine Eltern haben sich damals überraschend scheiden lassen und das war mehr als eine Schlammschlacht. Für mich war es die schlimmste Zeit in meinem Leben. Ich stand völlig zwischen den Stühlen und habe mich auch total in diesen Rosenkrieg einbinden lassen. Ich habe heute ein tolles Verhältnis zu meinen Eltern, aber die Zeit damals war die Hölle.

Die Trennung meiner Eltern hat mich so mitgenommen, dass ich mich in die wunderbare Welt der Dro. geflüchtet habe. Ich habe zwar vorher auch schon hin und wieder einen *beep* geraucht, aber ab diesem Zeitpunkt hab ich nichts anderes mehr gemacht. Ich habe mich von morgens bis spät abends nur zugeknallt. Ich bin aufgestanden und habe als aller Erstes eine Wasserpfeife geraucht, um gescheit in den Tag zu starten. Dann schnell die Morgentoilette hinter mich gebracht und auf dem Weg zur Arbeit einen *beep* geraucht. Ich arbeite im Büro (auch damals schon) und da ist es niemandem aufgefallen, wenn ich platt wie ein Pfannku-chen vor meinem PC gesessen habe. Nach der Arbeit direkt auf dem nach Hause Weg eine Tüte geraucht und zu Hause angekommen nichts mehr anderes gemacht. In der Bude rumge-hongen, gek. wie bekloppt und mit Kumpels getroffen. Klar, die kamen alle zu mir, weil da gab es ja immer Stoff. Irgendwann (nach über einem Jahr) ist das ganze dann aufgeflo-gen. Meine Mutter hat Wind davon bekommen und mich zur Rede gestellt. Natürlich gibt man da nicht nach, sondern ist im Recht. Was auch sonst. Aber irgendwie hat es wohl doch in mir gearbeitet, was alle zu mir gesagt haben. Auf jeden Fall habe ich kurze Zeit später, von heute auf morgen, mit dem *beep* aufgehört. Der Entzug (den es ja nach Meinung vieler Möchtegern-Experten beim *beep* überhaupt nicht gibt) war die nächste Hölle, durch die ich gewandelt bin. Aber ich habe es geschafft und bin für immer und ewig von diesem Zeug los.

Kurz nach meinem Entzug habe ich eine Beziehung mit einer ehemaligen Schulfreundin von mir angefangen. Das Problem zu diesem Zeitpunkt war, dass sie sich gerade von meinem besten und damals einzigen Freund getrennt hatte. Er hing zum damaligen Zeitpunkt noch sehr an ihr und ich war zu jung und unsensibel, um mir über die Konsequenzen meines Han-delns bewusst zu sein. Auf jeden Fall hat er mir die Freundschaft gekündigt, von jetzt auf so-fort. Wir waren vorher wie Brüder. Wir haben uns jeden Tag gesehen und irgendwas zusam-men unternommen. Und dann gar nichts mehr. Mich hat das damals ziemlich fertig gemacht, zumal das noch zu dem Stress, den ich durch die Scheidung meiner Eltern hatte, noch dazu kam. Irgendwie war das, als hätte ich gar niemanden mehr. Meine Eltern nicht, meinen besten Freund nicht, niemanden. Niemanden außer dem Mädel, mit dem ich die Beziehung angefan-gen habe. Ich habe mich also völlig an sie geklammert. Ob das eine natürliche Reaktion ist oder ob ich einfach nur aus meiner persönlichen Situation heraus so gehandelt habe, weiß ich nicht. Auf jeden Fall habe ich mich völlig auf sie fokussiert. Heute würde ich sagen, es war der größte Fehler meines Lebens. Nicht mal unbedingt die Tatsache, dass ich einfach jemand gesucht habe, der mir Geborgenheit gibt sondern der Punkt, dass ich diese Geborgenheit bei IHR gesucht habe. Ich habe in meinem Leben noch keinen zweiten Menschen kennen gelernt, der so egoistisch ist wie sie. Sie hat meine Situation ausgenutzt, weil sie genau wusste, ich würde eh nicht gehen.

So begab es sich dann, dass wir nach einem Betriebsfest (wir arbeiten beide für die gleiche Firma) von einem Kollegen mit nach Hause genommen wurden. Ich hatte die Promillegrenze nämlich schon weit hinter mir gelassen und sie konnte auch nicht mehr fahren. Im Auto führ-ten wir dann die Diskussionen, die bereits auf dem Betriebsfest begonnen hatten, weiter. Ich war sehr eifersüchtig. Vielleicht, weil sie mein einziger Bezugspunkt war, aber ich möchte die Eifersucht damit auch nicht entschuldigen. Egal, ich war auf jeden Fall sehr eifersüchtig. Sie hingegen hat es genossen, mit anderen Männern zu flirten. Wohl wissend, dass mich das an die Grenzen meiner guten Kinderstube gebracht hat. Sie hat also auf dem Betriebsfest schon mit Kollegen geflirtet und auf dem nach Hause weg hat sie sich dann überlegt, noch zu irgend einem Bekannten auf den Geburtstag zu gehen. Es war zu dem Zeitpunkt etwa 12 Uhr nachts. Ich wollte das natürlich nicht. Ich wollte, dass sie bei mir schläft. Aber sie musste ja nach Hause, sich frisch machen und dann auf diesen Geburtstag. Also habe ich mich zu Hause absetzen lassen und sie ist weiter gefahren. Natürlich hat mich der Gedanke, dass sie jetzt ALLEINE auf diesen Geburtstag geht, nicht in Ruhe gelassen und der ganze Alk. war für die Situation natürlich nicht förderlich. Ich bin also in die Garage, habe mich völlig betrunken auf mein Motorrad gesetzt und wollte so schnell wie möglich zu ihr fahren. Ich wollte sie nicht alleine gehen lassen und sie bitten, bei mir zu Hause zu bleiben. Leider habe ich das Ziel nicht mehr erreicht. Ich bin irgendwo auf halber Strecke von der Straße abgekommen und habe das Bike völlig zerlegt. Mir ist zum Glück nichts passiert. Das Ende vom Lied war, dass ich 13 Monate laufen durfte und 3500 DM Strafe zahlen musste. Und ohne Führerschein war ich natürlich noch abhängiger von ihr, was sie noch mehr ausnutzte. Und irgendwann in die-ser Zeit bekam ich meine ersten Panikattacken.

Damals wusste ich natürlich nicht, was mit mir passiert. Ich hatte das Gefühl, ich müsse ster-ben. Ich bekam keine Luft mehr, meine Brustkorb hat sich angefühlt, als würde ein Auto dar-auf parken. Mein Körper hat sich angefühlt, als wäre er völlig taub. Ich habe angefangen, mich zurück zu ziehen und bekam Depressionen. Heute bin ich mir zwar nicht mehr ganz sicher, ob es definitiv Depressionen waren. Vielleicht waren es auch Angststörungen und ich konnte es nicht unterscheiden. Es ging nichts mehr. Ich konnte nicht mehr arbeiten gehen und habe immer öfters gefehlt. Unter Leute gehen war auch nicht möglich. Allein der Gedanke daran hat mich wahnsinnig gemacht. Meine Freundin hat das reichlich wenig interessiert. Anstatt den Versuch zu unternehmen mir zu helfen, hat sich mich immer mehr unter Druck gesetzt. Ich solle mich nicht so anstellen und ein wenig zusammen reißen. Sie könne es nicht ertragen, mich den ganzen Tag mit einem so leidenden Gesichtsausdruck zu sehen. Zu diesem Zeitpunkt haben wir schon zusammen gewohnt und nach genau 4 Wochen bin ich dann aus-gezogen. Ich konnte einfach nicht mehr. Und das war wohl die beste Entscheidung in meinem bisherigen Leben. Eine Woche später hat sich dann rausgestellt, dass sie eh etwas mit einem anderen Typ hatte. Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen, war es natürlich ein gemein-samer Bekannter.

Ich bin dann in therapeutische Behandlung gegangen, weil meine Depressionen, sofern es welche waren, immer schlimmer wurden. Mein Therapeut hat mich auch dahingehend behan-delt. Nach etwa einem Jahr Therapie ging es mir wieder gut. Ich hatte die Depris zumindest gut im Griff.

Zwischendurch hatte ich allerdings immer wieder so komische Anfälle. Ich habe mich total schlecht gefühlt, wollte am liebsten ganz alleine zu Hause sein und ich hatte immer das Ge-fühl, ich müsse weinen. Das Weinen hat auch oft geholfen. Es hat mich für einen Moment befreit.

Diese Panikattacken kamen dann immer häufiger in immer unterschiedlicheren Situationen. Und heute sind es unzählige Situationen. Diese Angststörung kontrolliert mein ganzes Leben. wenn ich meinem GEWOHNTEN Tagesablauf nachgehe und mein vertrautes Umfeld nicht verlasse, dann ist es ok. Aber sobald nur die kleinste Veränderung eintritt und sei es nur, dass Freund zu Besuch kommen, ist es vorbei. Ich kann die Panikattacken überhaupt nicht mehr aufhalten. Es kreisen immer wieder die gleichen Gedanken in meinem Kopf. Was ist, wenn sie da sind und Dir geht es auf einmal schlecht? Was, wenn jemand etwas merkt? Was, wenn ich einfach zusammen breche? Und immer das Gefühl, ich kann der Situation nicht entkommen. Ich habe keine Kontrolle über das, was passiert. Oder mit ganz anderen Worten: ICH HABE ANGST VOR DER ANGST! Diese Panikzustände sind dann so schlimm, dass sie mit körperlichen Symptomen einhergehen. Ich bekomme Magenschmerzen, Schwin-del, Ohnmachtsgefühle, mein Brustkorb verkrampft sich, etc. Das ganze ist wie ein ewiger Kreislauf. Denn mittlerweile ist es soweit, dass nicht nur die Panikattacken die körperlichen Symptome hervorrufen, sondern die körperlichen Symptome die Panikattacken auslösen. Es kann ein ganz normaler Tag sein an dem es mir gut geht und aus welchen Gründen auch im-mer bekomme ich Magenschmerzen. Dann ist das Gefühl sofort da: OH nein, eine Panikatta-cke und schon ist sie da.

So geht das jetzt schon seit Jahren und ich habe noch keinen Weg gefunden, diesen Kreislauf zu verlassen. Allerdings sträube ich mich innerlich auch immer noch, eine erneute Therapie zu machen.

Irgendwo hier im Forum habe ich die Frage gelesen, ob man solche Ängste komplett wieder loswerden kann und ohne diese Leben. Angst wird man nie los. Sie ist ein wichtiger Schutz-mechanismus des Körpers. Allerdings sollte man seine Ängste unter Kontrolle haben, was bei Menschen wie mir nicht mehr wirklich der Fall ist. Bei uns beherrschen die Ängste uns.

Anfangs dachte ich daran zu verzweifeln, weil diese Krankheit nicht mehr weggehen woll-te. Heute weiß ich, dass es eigentlich in meinen eigenen Händen liegt. Ich habe gelernt damit zu leben, um überhaupt meinen Alltag zu bewältigen. Und ich kämpfe weiter, um irgendwann wieder völlig normal zu ticken.

Ich weiß, dass der Text jetzt Ellen lang ist, aber ich muss sagen, mir hat es einfach gut getan, es zu schreiben und mich einfach Menschen mitzuteilen, die vielleicht ein ähnliches Päckchen zu tragen haben. Und vielleicht liest der Ein oder Andere meine Geschichte ja doch bis zum Ende und hat dann eventuell noch genug Elan, um seine eigenen Erfahrungen zu schildern. Das würde mich sehr freuen.

Denn der wichtigste Punkt um nicht zu verzweifeln ist zu wissen, dass man nicht mit die-sem Problem alleine ist, sondern das es da draußen noch andere mit dem gleichen Schicksal gibt.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein schönes, sonniges Wochenende. Und nicht den Kopf hängen lassen, sonst wird bei dem sonnigen Wetter das Gesicht nicht braun...

Gruß
Mirko
27.04.2007 11:48 •

T
hallo Mirko
daduch das sich unsere Gedanken sehr häufig um die Angst und seine Symtome drehen,halten wir sie auch immer fein aufrecht und signalisieren unserem Körper immer ein Gefühl von Gefahr. Ich merke teiweise selber das wenn ich mit etwas beschäftigt bin oder ich mich ablenke das es dann zeitweise besser wird,es funktioniert nicht immer gleich gut.Mache jetzt auch wieder seid 8 Monaten eine Verhaltenstherapie und habe dadurch schon gemerkt das ich in vielen Sachen falsch reagiere. die Angst hat mich auch noch voll im Griff und das muß ich ändern! Ich möchte wieder Herr über meinen Körper sein und mich nicht immer wieder runterziehen lassen,aber dafür müssen wir die Krankheit erst mal für uns voll aktzeptieren und sie zulassen .Erst dann denke ich wird es besser oder wird aufhören weil sie uns nichts mehr anhaben kann Theoretisch hört es sich so einfach an wenn die Praxis doch auch so wäre

Lieben Gruß Bettina
27.04.2007 18:00 •

P
Hey Mirko,

zuerst mal finde gut, dass du dein Problem ausführlicher geschildert hast und ich fand es nicht wirklich müßig bis zum Schluss zu lesen. Es ist schon gut zu lesen, dass es viele Leute gibt, denen es ähnlich geht wie einem selbst. Ich kann garnicht genau sagen, wann die Angstattaken angefangen haben und warum eigentlich, aber ich glaube, dass es irgendwann in meinem Leben Situationen gegeben hat, die mir Angst gemacht haben, ohne dass ich sie bewältigen konnte, ich fühlte mich einfach hilflos. Vieleicht war die Scheidung deiner Eltern auch so eine Situation,in der du hilflos zusehen musstest, ohne etwas dagegen tun zu können. Ich glaube, wenn es solche Situationen öfter gibt, verfestigt sich der Gedanke, dass man eigentlich machtlos ist. Das es immer wieder Dinge gibt, die man nicht beeinflussen kann und das generalisiert sich dann auf viele andere ähnliche Situationen - bis man Angst vor der Angst hat. Trotzdem bin ich überzeugt, dass man auch diesen Kreislauf durchbrechen kann, auch wenn viel Arbeit und möglicherweise Misserfolg dahintersteckt. Man sollte aber nicht allzu lange damit warten, sich einem Therapeuten anzuvertrauen, denn damit wird es nur schlimmer. Das ist wie mit dem Schmerz - wenn man zu lange wartet, bis man ein Schmerzmittel einnimmt, muss man auch lange warten, bis der Schmerz wieder vergeht.

VLG
28.04.2007 12:50 •

G
Hallo Mirko
ich fand deinen Artikel sehr gut da ich das gleiche auch seit Jahren mitmache.
Bei mir ist es so das ich jetzt ein normales Leben führen kann solange es tags ist aber sobald die Nacht kommt und mein Mann Nachtdienst hat ist es aus.
Dann fällt alles in sich zusammen und ich kriege eine Attacke nach der anderen.
Natürlich habe ich versucht dies zu umgehen und habe laufend Freundinnen oder Eltern hier schlafen lassen aber die kommen alle weiter weg.
Das mache ich jetzt nicht mehr und stehe diese Nächte eben so durch so wie heute
Ich mache Muskelentspannungsübungen und lasse zum schlafen Musik und Licht an dann geht es irgendwie*seufz*
Erholsamer Schlaf ist was anderes
Ich drücke dir die Daumen das es immer besser wird mit den Attacken!
Liebe Grüße Anja
01.05.2007 20:35 •

G
Hallo zusammen,

ich bin zufällig auf diese Seite gestoßen und auch gleich hängengeblieben.... Weil ich das Ganze auch schon durchgemacht habe, und weiß, wie sich das anfühlt. Aber ich kann euch ganz ganz ganz sicher sagen, das geht vorbei! Aber es liegt tatsächlich an euch selbst! Ich bin froh drum, dass das bei mir nicht so n langer Zeitraum war, etwa ein Jahr, oder so, dazwischen sogar war mal kleine Pause, aber es kam zurück... Nur nicht mehr so heftig, weil ich ja wusste was das ist, kannte es quasi schon.Seit 2 Jahren kenne ich solche Gefühle überhaupt nicht mehr. Es passiert mir nicht mehr, dass ich beim Autofahren x-Mal irgendwo wegen scheußlicher Beklommenheit, Ohnmachtsgefühlen und Herzrasen anhalten muss. Ich kann auch wieder in jedes Geschäft, oder Bank, Post etc. gehen, ohne dass ich mir dabei was schlechtes denke. Es ist einfach ganz normal. Und das ist was Besonderes. Aber das weiß man natürlich erst, wenn man selbst unter Panikattacken und der Angst vor der Angst betroffen war, oder ist. Aber man muss es wirklich für sich selbst wieder erlernen! Und das ist hart! Aber jeder kleiner Erfolg, nachdem man eine gefährliche Situation, die man bewusst nicht vermieden hat, bringt einen wieder ein Stückchen weiter in Richtung Normalität...Hmh, das ist jetzt n blödes Wort, aber ich habs jetzt grad nicht anders umschreiben können.

Ganz wichtig dabei ist dass man akzepiert, dass man unter diesen Attacken leidet, und nicht ständig nach irgendwelchen eventuellen Krankheiten sucht... Es ist alles reine Kopfsache! Sag ich mir morgens beim Aufstehen gleich, oh jeeeeh... ich muss ja heute wieder diese Strecke fahren, oder ihr oder dort hin gehen...Hilfe...... dann kommt auch das was kommen muss. Sage ich mir aber: Ok, ich fahre nachher diese Strecke, aber na und?? ich fahre einfach, soll mein Feind ruhig kommen...mir doch Wurscht, der verschwindet auch wieder, der kann mir doch eh nix....

dann ist das zwar auch unangenehm beim losfahren, aaaaber man hat wieder ein Stückchen gemeistert, und ist unglaublich stolz drauf! Bei der nächsten unangenehmen Situation, fällt einem dieses Glückserlebnis ein, man weiß, is nix passiert, es geht schon... Das Gefühl ist zwr immernoch da, aber man möchtes es nochmal beherrschen... immer wieder... mit der Zeit dann, denkt man immer weniger drüber nach und eines Tages stellt man fest. Ups...hab vergessen Angst zu haben.... kann dann natürlich passieren, dass man dann drauf wartet, ob das wieder passiert...kann auch so ein leichter Anflug kommen, aber sofort fällt einem ein Hallo? was soll das jetzt?? nö, mit mir nicht! Ich bin die Mächtigere!! Punkt... und ich kann das....nochmal Punkt! Punkt! Punkt!

Und dann weiß man, wovon die anderen reden, man kennt genau das Gefühl, aber es passiert einem nicht mehr....

Ich bin übrigens 44 Jahre, weiblich, habe 2 Kinder fast 17 und 14 und ich drücke euch allen die Daumen, dass ihr das bald auch schafft...

Grüßle und schönes Wochenende...
Andrea
05.05.2007 14:13 •

G
ach ja... und ganz wichtig ist es jemandem davon zu erzählen, gerade in einer schwierigen Situation. Man hat immer Angst, dass andere das bemerken und dann wird nur schlimmer... Sagt man was los ist, läufts schon gleich viel besser.. weil man das Gefühl hat nichts verrbergen zu müssen....

Nochmal Grüßle
Andrea
05.05.2007 14:18 •

kleene

angst vor der angst

hallo ich würd echt gern mal meine kleine tochter schnappen und mein freund und dann mich mal ins auto setzen und einfach los fahren, also nen schönen familien ausflug machen aber ich trau mich nich weil ich vorher schon denke was is wenn die panikattacken oder so kommen dann kann ich nich so schnell nach hause etc. ich will das einfach aus dem kopf bekommen das ich immer vorher dran denken muß wenn ich irgendwas unternehmen will, oder zumindest bevor ich überhaubt was plane denke ich vorher erst was is wenn? ich will das nich mehr hat da irgendjemand ein paar tipps für mich wie ich das aus meinem kopf bekomme und einfach das leben so genießen kann wie es is? hab wie gesagt eine kleine 2 1/2 jährige tochter und will mit ihr entlich mal schöne dinge unternehmen können. ich hoffe mich versteht da jemand.
09.12.2007 21:45 •

J
hi,

kenne ich gut
vor allem früher, eine einladung zum geburtstag, kino,caffe war ein horrorvorstellung für mich, aber nur vorstellungen.
mit ein paar tricks war es hinterher nicht schlimm. wir machen uns vorher zu viel gedanken und auch verrückt. um sonst. ich weiß es, ist nicht einfach umzudenken aber es gibt ein gutes buch, nicht nur eins, von dr.Dr. Doris Wolf. besorgt dir eins von den bücher. sie sind hilfreich und du erkennst dich selber in den bücher.
bis vorgestern gings mir so weit gut. ich weiß nicht was passiert ist. hatte ein panikattacke die mich nicht los gelassen hat. ich muß auch weiter an mir arbeiten. mal wieder ein buch lesen...
heute abend war ich auf einem weihnachtsmarkt ohne ängste. und ich bleibe nicht zu hause. das ist das schlimmste.
das buch das ich gelesen habe:gefühle verstehen, probleme bewältigen von Dr. Doris Wolf/ Dr. Merkle
alles gute jes_s
09.12.2007 22:20 •

M
hallo kleeene

ich kenne das zu gut versuch es doch mal mit einer Therapie ich habe auch angst zustände ich denke auch immer es passiert was.

denk dir doch einfach mal, was passiert zb wenn ich onmächtig bin?
ich zb habe angst vorm fahrstuhl fahren.

meine psychologin meinte zu mir, was passiert denn hinter der Tür?
was passiert wenn du ohnmächtig bist?

man bekommt ja garnichts mit das ist es ja ich hab nömlich angst vor der angst so wie du und das ist echt schlimm ich rede mir dann immer ein ach da wird schon nichts passieren und wenn dann ist das eben so.

ich versuche einfach immer positiv zu denken;)

und denke mir einfach warum sollte das gerade heute passieren warum sollte gerade heute irgendwas passieren.
10.12.2007 13:05 •

ZZerRburRuSs
hallo

das problemchen an der wurzel packen ist schon die beste möglichkeit wieder mehr lebensqualität zu gewinnen .
also therapie.

die sachen die Kleene gerne mit ihrer tochter machen möchte kann man aber auch schon mal so prima ÜBEN !

wichtig dabei sind kleine schritte ,also nicht immer wieder zu versuchen einen ausflug zu machen .
sondern langsam einzelne ausflugsetappen erstmal nur anziehen und um den block fahren mit der tochter,dann vielleicht eine grössere runde ,dann mal jemanden mit nehmen oder in eine richtung fahren wo man sich nicht so gut auskennt , danach einen miniausflug richtig planen danach einen grösseren .................. usw. das kann man ganz individuell für sich herausfinden wie gross die übschritte sein können und wie oft man die einzelnen etappen trainiert .
wichtig dabei , lieber langsam und mit zeit als hopp hopp im galopp.

rückschritte oder gar versagen gibt es dabei übrigens nicht .
wenn einem beim üben die angst mal wieder über den weg läuft ist das eher normal und nicht schlimm versuche dann die angst auszuhalten oder zu überwinden (durchschreiten wäre noch besser ) so gut es geht .
beim nächsten mal gehts ja vielleicht schon besser??!

wenn die man die angst nicht ab und zu wieder treffen würde dann könnte man es ja schon und müsste nicht üben !

LG ZZ
10.12.2007 14:05 •
Sponsor-Mitgliedschaft

kleene
vielen lieben dank für eure antworten, ich bin seit 2 therapiesitzungen wieder in therapie aber bei mir is das problem das ich nich die gedult hab, am besten will ich alles wieder gleich auf einmal können, und wenn dann die angst kommt dann weiß ich wieder halt das war dann doch zu schnell.

so kleine ausflüge kann ich ja machen wenn es im vertrauten auto und mit meinem freund ist aber sobald zb. schwiegereltern fragen wollen wir nich mal da oder da hin fahren mit unserem auto, dann kommt die panik weil ich dann denke wenn was is kann ich nich so schnell nach hause als wenn wir allein fahren würden.

lg liane
10.12.2007 15:09 •
A
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Dr. Hans Morschitzky

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