Reizdarm Diagnose

Etwa 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland leiden unter einem sogenannten Reizdarm. Es handelt sich dabei um eine Störung des Darms, die vor allem in Stresssituationen oder anderen, psychischen Belastungsmomenten verstärkt auftritt. Völlegefühl, Durchfall und Verstopfung sind typische Symptome, die allerdings keine organische Ursache haben.
Reizdarm

Deshalb ist eine Diagnose oft nur schwer zu stellen, was eine zusätzliche Belastung für Betroffene darstellt. Aber es gibt wirksame Therapiemöglichkeiten, die jedoch auch eine gewisse Lebensumstellung von den Patienten verlangen. Denn ein gesunder Lebensstil ist bisher die erfolgreichste Behandlung bei einem Reizdarm.

Ursachen und Auslöser eines Reizdarms

Weshalb manche Menschen an einem Reizdarm leiden, ist bislang nicht wirklich geklärt und nur wenige Fakten führen zur möglichen Ursache.

Aber Experten gehen davon aus, dass viele verschiedene Faktoren eine Störung des Darms auslösen können. Eine davon könnte eine übermäßige Aktivität des darmeigenen Nervensystems sein. Auch eine Infektion des Darms als Ursache ist für Mediziner durchaus vorstellbar.

Genauso eine Störung der Darmbeweglichkeit (Motilitätsbewegung) kann eine mögliche Ursache sein. Fakt ist aber bisher nur, dass bei Reizdarm-Patienten die Bifidobakterien-Konzentration abgenommen hat.

So etwas passiert, wenn sich krankhafte Darmbakterien einschleichen und die bakterielle Flora überwuchern. In dem Fall verringert sich die Anzahl der Bifidobakterien im Darm und es kann zu Durchfall, Bauchschmerzen oder Verstopfung kommen, weil die Darmflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Denn Bifidobakterien haben wichtige Funktionen im Darm. Unter anderem aktivieren sie die Immunabwehr, senken den Ph-Wert im Darm und schützen ihn vor Infektionen. Das alles ist aber bei einer Abnahme der Bifidobakterien nicht mehr gegeben und typische Symptome eines Reizdarmes treten auf.

Hingegen sind Stress und psychische Belastungen nicht unbedingt die Ursache, vielmehr verstärken sie die Symptome. Denn gestresste Menschen besitzen bereits einen nervösen Magen, der durch den Reizdarm verstärkt wird. Gerade bei Betroffenen schlagen Stress, Hektik und Sorgen sprichwörtlich auf den Magen. Werden dadurch die Symptome der Funktionsstörung verstärkt, entsteht automatisch ein Kreislauf aus körperlichen und psychischen Beschwerden.

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Symptome und Anzeichen bei einem Reizdarm

Von einem Reizdarm spricht man aber erst, wenn die Symptome über einen längeren Zeitraum auftreten und keine organische Ursache vorliegt. In der Regel leiden die Betroffenen an Durchfall, Verstopfung, Blähungen und Völlegefühl. Viele Betroffene quälen sich im Wechsel mit Durchfall und Verstopfung, wobei Durchfall nur in manchen Fällen nachts auftritt. Zudem haben viele Reizdarm-Patienten das Gefühl, dass sich der Darm beim Stuhlgang nicht völlig entleert hat und häufig treten starke Schmerzen sowie ein erhöhter Stuhlgangdrang auf.

Doch nicht nur der Darm macht Betroffenen zu schaffen. Viele Begleiterscheinungen wie Müdigkeit, depressive Verstimmungen und Schluckbeschwerden kommen oftmals hinzu und belasten zusätzlich.

Auch wenn ein Reizdarm als sehr unangenehm empfunden wird, handelt es sich aus medizinischer Sicht nicht um eine bedrohliche Erkrankung, sondern um eine behandelbare Funktionsstörung. Dennoch scheuen sich viele Betroffene einen Arzt aufzusuchen, gerade weil der Reizdarm eine Störung ohne zunächst erkennbare Ursache ist und es manchmal mehrere Untersuchungen braucht, damit die Funktionsstörung festgestellt werden kann. Aber ein Arztbesuch ist immer empfehlenswert, auch wenn die Diagnose oft aufwendig ist.

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Behandlungsmöglichkeiten bei einem Reizdarm

Kann man das einen Reizdarm wieder loswerden?

Akut die Beschwerden mit Medikamenten zu behandeln / bekämpfen, hilft zwar die Symptome zu lindern, aber sie unterstützen nur an der Oberfläche. Außerdem darf man bei der Medikamenteneinnahme nicht die Nebenwirkungen außer Acht lassen. Denn gerade bei einem Reizdarm, bei dem Beschwerden regelmäßig auftreten, ist die Menge, die man einnimmt, nicht zu unterschätzen. Um die Symptome kurzfristig zu lindern, empfiehlt es sich auf natürliche Mittel zurückzugreifen.

Oftmals helfen altbewährte Hausmittel wie Tee und Wärmbehandlungen oder aber homöopathische Mittel, die es freiverkäuflich in der Apotheke gibt. Doch um langfristig die Funktionsstörung unter Kontrolle zu bringen, muss vor allem eine gesundheitsfördernde Umstellung im Leben erfolgen.

Das beginnt bereits bei der Ernährung, die in Kombination mit der Zugabe von Bifidobakterien langfristig gesehen eine erfolgreiche Therapiemöglichkeit gegen den Reizdarm ist. Einige renommierte Studien haben inzwischen festgestellt, dass die zusätzliche Einnahme von Bifidobakterien das Gleichgewicht der Darmflora wieder herstellen kann und völlig ohne Nebenwirkungen ist.

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Doch ohne eine gesunde Ernährungseinstellung, ist die Einnahme recht wirkungslos und die Krankheit schwer zu überwinden. Gesund ernähren bedeutet nicht nur gesunde Lebensmittel zu sich nehmen, sondern auch feste Essenszeiten einhalten, Stress während den Mahlzeiten vermeiden und besser kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen. Selbst Sport ist ein wirksames Mittel, um die Darmtätigkeit auf natürliche Weise anzuregen, was vor allem bei Verstopfung Linderung verspricht. Schwimmen, Gymnastik und Joggen sind ideale Sportarten, um die Tätigkeit des Darms anzuregen.

Nützliche Tipps und Erfahrungen finden Sie im Reizdarm Forum von Psychic.de



Autor: Psychic-Redaktion - aktualisiert am
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