Angst vor Veränderung

Die meisten Menschen haben zumindest ein bisschen Respekt vor Veränderungen – das ist normal und auch gesund, denn Angst ist ein natürlicher Schutzmechanismus und bewahrt uns vor Fehlern und ihren Folgen.
Angst vor Veränderung

Allerdings leben wir in einer Gesellschaft, in der ständige Veränderungen aktuell und unvermeidbar sind – Veränderungen, die nicht wehtun und die jeder Mensch miterlebt.

Es gibt jedoch Menschen, bei welchen die Angst und Sorge zur Phobie wird. Hier geht die Angst über das gesunde Maß hinaus. Der Angst vor Veränderung-Fachbegriff bzw. -Fachausdruck lautet Methatesiophobie.

Diese Bereiche lösen am häufigsten die Angst vor der Veränderung aus:

  • Trennung
  • Beziehung und Partnerschaft
  • Kinder
  • Job und Jobwechsechel – Arbeit im Allgemeinen
  • Schwangerschaft
  • Prüfungen
  • Baby
  • Umzug

Ängste in diesen Bereichen sind teilweise normal und können auch nach einer Weile wieder von selbst verschwinden.

Symptome

So äußert sich die Furcht vor dem Neuen:

Wenn Veränderung Angst macht, gibt es einige typische Symptome. Dieser Prozess läuft oftmals in Phasen ab. In der ersten Phase will man das Neue gar nicht wahrhaben, das zu kommen droht. Die Augen werden vor der Veränderung verschlossen, das Unbekannte wird ignoriert. Wenn in der zweiten Phase die Veränderung allerdings bewusst erlebt wird, dann fängt oft das Hadern mit dem Schicksal an, die Wut, die Verzweiflung, die Angst. Es können beispielsweise Schlafprobleme oder Kreislauf- und Magenbeschwerden auftreten. Das Denken wird vermehrt beherrscht von der Frage „Warum ich?“. In der dritten Phase, die von Neuorientierung geprägt ist, wird der Blick auf die Zukunft wieder gestärkt. In der vierten Phase ist das innere Gleichgewicht dann wieder hergestellt.

Ursachen & Entstehung

Wichtig ist es zu wissen, dass es nicht die Veränderung an und für sich ist, die Angst macht. Eher ist es die Sorge, nicht mit der Veränderung umgehen zu können und ihr nicht gewachsen zu sein. Man fürchtet sich davor, nicht die notwendigen Fähigkeiten zu besitzen, den Herausforderungen der Veränderung entgegenzutreten. Doch welche tieferen Gründe hat diese Angst? Wie bei so vielen psychischen Problemen ist die Ursache dieser Störung oft in Vergangenheit und dem Elternhaus begründet.

So trifft sie unter anderem Menschen, die sehr behütet aufgewachsen sind und deren Eltern ihnen immer alle Entscheidungen abgenommen haben. Sie haben nie gelernt, Entscheidungen selbst treffen zu müssen und sich auf die Folgen einzustellen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch viele Menschen, die ein geringes Selbstvertrauen haben und denen es in ihrem Leben möglicherweise schon seit langer Zeit nicht gut geht. Diese Menschen wählen oft lieber das bekannte Übel, anstatt sich neuen Herausforderungen zu stellen, die zwar anfangs bedrohlich wirken, aber andererseits auch zu weitreichenden positiven Veränderungen führen könnten.

Angst vor Veränderung bei Kindern

Die Angst vor neuen Situationen zeigt sich schon bei kleinen Kindern und manchmal auch schon bei Babys. Bei Babys ist eine gewisse Grundangst allerdings völlig normal und es besteht kein Grund zur Sorge. Bei Kindern und Kleinkindern kann sich die Angst vor der Veränderung aber soweit ausweiten, dass Kindergartenbesuche, Sportunterricht oder Freibadbesuche zu einem wahren Spießrutenlauf werden. Diese Kinder wehren sich gegen alles, was sie nicht kennen oder was ihnen ein Gefühl von Unsicherheit vermittelt. Wenn Kinder so ängstlich sind, dann sind oft die Eltern nicht ganz unschuldig daran. Verständlicherweise möchten Eltern ihr Kind vor allem Bösen beschützen. Allerdings vermitteln sie ihrem Kind damit zuweilen auch, dass die Welt voller Gefahren ist. Insbesondere dann, wenn die Eltern ihren Sprössling extrem behüten und beglucken. Das Kind spürt, dass es nicht das Vertrauen der Eltern genießt und wird zurückhaltend und gehemmt. Das Gefühl der Schwäche und der Minderwertigkeit geht damit einher. Letztendlich wird das Selbstbewusstsein des Kindes nur schwach ausgeprägt.

Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass Eltern ihren Kindern Mut zusprechen. Es zwar kontrolliert beschützen, aber das Kind im eigenen Tempo auch wichtige, manchmal vielleicht auch schmerzhafte, Erfahrungen sammeln lassen.

Wenn Sie selbst auch unter diesen Ängsten leiden, dann ist es wichtig, dass Sie Ihr Kind in jungen Jahren nicht mit Ihren Sorgen und Gedanken belasten. Kinder haben sehr feine Antennen und Ihre Ängste werden sich unterbewusst auch auf Ihr Kind übertragen. Kinder sind im Übrigen auch de kein Ansprechpartner für Sorgen, Kummer und Probleme.

Situation bei denen die Angst entsteht

Veränderungen werden beispielsweise dann als Belastung empfunden, wenn:

  • sie in einem Zustand körperlicher oder seelischer Erschöpfung eintreten
  • sie eher ängstliche Persönlichkeiten betreffen
  • sie von außen kommen (Gefühl der Fremdbestimmung)
  • sie von Umständen erzeugt werden, denen wir hilflos gegenüber stehen
  • sie Pläne durchkreuzen oder zumindest so scheinen

Therapie & Behandlung

Behandlungsmöglichkeiten und Strategien:

Wenn die Angst vor Veränderung sich so stark äußert, dass die Betroffenen in ihrem Leben dadurch eingeschränkt werden, dann kann eine professionelle Therapie als Strategie gegen die Angst notwendig werden. Bei weniger ausgeprägten Formen der Angst vor Veränderung helfen allerdings auch Verhaltenstipps, die den Alltag erleichtern. Gute Ratschläge als erfolgreiche Strategie, um das Selbstvertrauen stärken zu können, sind im Folgenden aufgelistet:

  • auch Problemen positiv gegenüberstehen. Es gibt Ratgeber und Experten bei unbekannten Problemen, niemand kann und muss alleine alles wissen
  • sich vergangene Erfolge bewusst machen. Welche erfolgreich gemeisterten Prüfungssituationen, welche gelösten Probleme gab es bis jetzt? Hier zählen auch kleine Erfolge
  • über positive Wendepunkte im Leben nachdenken. Welche Probleme gab es, nach deren Lösung die Situation hinterher besser war als vorher?

Um erfolgreich mit der Angst vor Veränderung fertig werden zu können, hilft vor allem eine Veränderung der Denkweise. Anders als bei vielen anderen psychischen Problemen gibt es eine gute Nachricht: auch ohne große Hilfe von außen kann sehr viel erreicht werden und Behandlungserfolge erzielt werden. Beherzigen Sie Tipps und Ratschläge und arbeiten Sie an sich. Reflektieren Sie sich selbst und analysieren Sie Ihre Denkweise. Zu guter Letzt versuchen Sie, Ihr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu stärken. Dann hat die Angst vor Veränderung bald keine Chance mehr, über Ihr Leben zu bestimmen.

Das Kummer und Hilfe Forum kann Ihnen hierbei eine große Hilfe sein. Schreiben Sie sich Ihren Kummer von der Seele und tauschen Sie sich mit Betroffenen aus.



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Autor: Psychic-Redaktion - aktualisiert am
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