Spezifische Phobien – Infos und Tipps

Die Phobie, auch Phobische Störung (F40) genannt, ist ein bedrückendes Gefühl, das die Brust einschnürt und kaum Platz zum Atmen lässt. Der Puls erhöht sich und der Herzschlag wird schneller. Das sind typische Symptome der Angst. In der Regel aber lassen sie nach kurzer Zeit nach, spätestens wenn die Situation vorbei ist.
Spezifische Phobien und Zwänge

Doch Menschen mit Phobien leben ständig mit diesem Gefühl, müssen sich schon bei der kleinsten Bedrohung damit auseinandersetzen und können Alltagssituationen dadurch oft nicht mehr bewältigen. Besonders soziale Phobien sind in der heutigen Gesellschaft leider keine Seltenheit mehr. Etwa 1,6 Millionen Menschen leiden allein in Deutschland daran.

Doch es gibt viele weitere Phobien, die mit Beeinträchtigungen im Leben und hohen Leidensdruck für die Betroffenen verbunden sind. Insgesamt kennt man über 500 verschiedene Phobien.

Beispiele der verschiedenen Phobien-Arten mit Erklärung (zur gesamten Phobien-Liste):

Spezifische Phobien und Zwänge

Die spezifische Phobie bezieht sich auf bestimmte Gegenstände, Tiere, Situationen oder Räume. Hier finden Sie eine Liste der verschiedenen Phobien-Arten. Von fast allen Dingen, die uns umgeben, gibt es Menschen, die dagegen eine Phobie entwickeln können. Im Internet gibt es zwar häufig die Aussage „lustige oder komische“ Phobien, für die Betroffenen ist diese Furcht und Panik aber alles andere als spaßig. Die Betroffenen wissen meist, dass Ihre Angst unbegründet ist oder nicht nötig wäre. Die Überwindung ist aber meist nur mit einer entsprechenden Behandlung möglich.

Die gute Nachricht ist, dass spezifische Phobien gut behandelbar sind und niemand darunter ein ganzes Leben leiden sollte. Je nach der Art der Phobie oder des Zwangs kann es zu großen Einschränkungen kommen. Am meisten bekannt und verbreitet ist die Furcht vor Tieren wie z. B. Spinnen, Mäusen, Ratten, Vögel, Katzen und Schlangen. Weitere phobische Störungen entwickeln viele Menschen gegen den Besuch beim Zahnarzt, vor Fahrstühlen, vor der Dunkelheit, vor Spritzen sowie vor Blut, Unwettern und dem Autofahren.

Soziale Phobie (Anthropophobie)

Menschen, die an einer sozialen Phobie leiden, scheuen den Kontakt zu anderen Menschen. Vor allem die Angst, die Kontrolle über ihr eigenes Verhalten zu verlieren, ist häufig der Grund dafür, weshalb das Aufeinandertreffen mit anderen Menschen vermieden wird. Zu den typischen Symptomen zählen Erröten, Zittern, Stottern, aber auch Sprachhemmungen und im schlimmsten Fall können Panikattacken auftreten. Häufig treten die Symptome bereits auf, bevor bestimmte Ereignissen überhaupt stattfinden, beispielsweise anstehende Feste, der Einkauf oder ein bevorstehendes Gespräch. Zum Glück gibt es heutzutage erfolgreiche Therapieformen, um eine Anthropophobie zu behandeln. Neben Psycho- und Verhaltenstherapien werden häufig auch medikamentöse Behandlungen angewendet.

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Angst in geschlossenen Räumen (Klaustrophobie)

Die Angst in geschlossenen, engen oder überfüllten Räumen bestimmt das Leben von Menschen mit Klaustrophobie. Sie zählt zu den spezifischen Phobien, was bedeutet, dass Betroffene Angst vor bestimmten Objekten oder Situationen haben. Es gibt keine offiziellen Zahlen, wie viele Menschen darunter leider. Die gute Nachricht allerdings ist, dass sie heilbar ist.

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Angst vor weiten Plätzen und bestimmten Orten (Agoraphobie)

Agrophobie ist eine für Betroffene sehr schwerwiegende Phobie. Sie haben nicht unbedingt Angst vor bestimmten Orten oder weiten Plätzen, sondern vielmehr davor, dass sie beispielsweise an einem bestimmten Ort einen Herzinfarkt erleiden könnten und ihnen keiner hilft oder es genau dort keine Fluchtmöglichkeit für sie gibt. Zu den Symptomen gehören unter anderem Schweißausbrüche, Panikattacken, das Gefühl zu ersticken, zittern und Herzrasen. Häufig treten die ersten Beschwerden zwischen dem 20. sowie 30. Lebensjahr auf, wobei vermehrt Frauen von dieser Störung betroffen sind. Viele Betroffene schämen sich für ihre Situation, sodass sie nicht mehr ihre Wohnung verlassen. Deshalb ist es wichtig, sehr früh mit einer Therapie zu beginnen.

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Angst vor Spinnen (Arachnophobie)

Etwa fünf Prozent der Menschen in Deutschland leiden unter Arachnophobie. Sie haben panische Angst vor Spinnen. Weshalb aber gerade die Angst vor Spinnen so ausgeprägt ist, ist bis heute nicht eindeutig geklärt, auch wenn es dafür mehrere Theorien gibt. Als Behandlungsform hat sich die Verhaltenstherapie bei vielen Betroffenen bewährt.

Angst im Dunkeln (Achluophobie)

Viele Kinder haben Angst im Dunkeln. Diese Furcht ist ein völlig normaler Entwicklungsschritt, der nach einiger Zeit wieder von alleine verschwindet. Doch auch Erwachsene können an der Angst vor der Dunkelheit leiden. Die Ursache ist bisher nicht eindeutig geklärt, aber es gibt verschiedene Therapieansätze, mit denen diese Störung gut behandelt werden kann. Ein möglicher Grund für die Achluophobie könnte in der nicht abschätzbaren Gefahrenquelle in der Dunkelheit liegen.

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Es gibt noch viele unzählige Phobien, die es den Betroffenen schwer machen, ein normales Leben zu führen. Vor allem die Ursachen sind häufig vielschichtig und schwierig zu klären. Dennoch gibt es heutzutage gute Therapien, die eine erfolgreiche Heilung versprechen. Lassen Sie sich behandeln und stellen Sie sich einer Therapie, damit Sie wieder ein uneingeschränktes, lebenswertes Leben führen können.



Autor: Psychic-Redaktion - aktualisiert am
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