Hallo Cochin,
Ich sag jetzt mal, was mir als Erstes aufgefallen ist, weil ich nicht so recht verstehe wie Du das meinst:
Ich schildere jetzt einfach mal mein Problem, in der Hoffnung dass mich jemand ernst nimmt!
- Nach Deinen weiteren Schilderungen nimmt Dich Dein Umfeld ernst und setzt vermutlich schon deshalb ein gewisses Maß an Vertrauen in Dich - Vertrauen z.B. in Deine Fähigkeit mit den Auf und Abs des Lebens fertig zu werden - das ist sicherlich ein krasser Widerspruch zu dem was Du diesbezüglich von Dir hälst und was für große Probleme Du tatsächlich hast. Für mich hörst Du Dich an als würdest Du ein Doppelleben führen....eines, dass Du Deiner Familie, Deinen Freunden etc vorspielst und dann das was Du führst wenn Alleine oder in der Partnerschaft...bis zu einem gewissen Maß tun wir das sicherlich alle, aber die Kluft, die gewollte und von Dir durchaus strikt eingehaltene Teilung läßt es gar nicht mehr zu, dass sich die beiden Leben miteinander vermischen - das heißt Du kannst Dich - jedenfalls glaube ich das - gar nicht mehr Eins fühlen und als vollständig und homogen empfinden...zu keinem Zeitpunkt.
Von daher wundert es mich gar nicht, dass Du das Gefühl hast keine wahren Freunde zu haben, die Nähe und Geborgenheit von Deinem Ex nicht ertragen zu können und auch dass Du die Gründe Deiner Zerissenheit in Deiner Familienstruktur (keine Gefühle zeigen) suchst wundert mich nicht. Aber als Außenstehende, die Dich nicht persönlich kennt ist es für mich natürlich ein Leichtes auch aus der Distanz das Ganze zu sehen. Ich quatsch mal nicht um den heißen Brei rum, meine das aber auch auf keinen Fall böse.
Du bist ein Scharlatan - aus welchen Gründen mußt Du für Dich rausfinden - denn DU möchtest nicht, dass irgendwer Deine dunkle und schwache und auch verzweifelte Seite sieht...und machst dementsprechend Deinem ganzen sozialen Umfeld etwas vor...DU kontrollierst 100% was die Familie, Deine Freunde, Bekannten, die Familie des Ex von Dir zu sehen bekommen - und Dein Ex war nun mal der Einzigste Mensch dem Du gerade wegen der Nähe irgendwann nichts mehr vorspielen konntest....der hat Deinen Grenzwall einfach überschritten und Einblicke in Dein anderes Leben erhalten - überleg mal wieviel Energie, Anstrengung und Aufwand DU betreibst um Dein Doppelleben überhaupt führen zu können, was da für eine Motivation und Willen Du darin investierst...von daher glaube ich nicht so ganz, dass Du seine Zärtlichkeit und Fürsorge nicht annehmen konntest, weil Du Dich dessen nicht wert fühltest, sondern weil er in Bereiche Deines Lebens und Seins eingedrungen ist, die DU nicht teilen willst. Vielleicht hattest Du sogar die Idee, dass der sich einmischt oder Dich dazu bringen will ehrlicher zu sein?
Ich kann das natürlich nicht mit Bestimmtheit sagen, aber rein vom Gefühl her hörst Du Dich nicht nur verzweifelt, wertlos und traurig an, sondern auch verärgert und enttäuscht und als fühltest Du Dich durchaus auch ungerecht behandelt....weißt Du, ich glaube nicht, dass Dein Freund Dich verlassen hat, weil Du keinen Sex mit ihm wolltest, sondern weil Deine Probleme - die Shoppingsucht, die Geldschulden, die Abstürze wenn ihr alleine wart etc- etc natürlich auch ganz massiv betroffen haben auch er mußte damit umgehen. Diesen Faktor ignorieren ganz viele Leute und gerade suchtabhängige - alles was sie tun bzw. nicht tun schädigt nicht nur sie selbst sondern auch ganz massiv ihr engstes Umfeld. Von daher ging ihn alles was Du so getan hast sehr wohl auch was an...Im Zweifelsfall gehen Deine Geldprobleme auch Deine Eltern was an...denn die können ebenfalls für Deine Schuldentilgung rangezogen werden...aber das weißt Du alles und das wär ja nur eine Nebenwirkung .
Glück ist immer nur ein Hochgefühl das nicht auf Dauer anhält und wenn Du die Familie Deines Exes als harmonischer empfunden hast, als Deine, dann ist das kein Fall von Zufall oder er hat eben Glück,sondern weil ALLE Beteiligten gleichermaßen für diese Harmonie was tun. Deine Familie kennt ja nur die Seite von Dir, die Du ihr vorspielst...Du sagst Gefühle zeigen ist bei Euch nicht drin...das ist eine Sache, nicht schön oder gut...aber deswegen hat man Freunde...das ist die Wahlverwandschaft
Wenn Du denen auch ständig und dauernd was vorspielst und sie von einem riesen Teil Deines Seins und Lebens fernhälst, dann kann da ganz natürlich kein Vertrauen und keine wahre Freundschaft entstehen...ich sag nicht, dass die Alle (Deine Familie, Freunde etc) furchtbar gerne über Deine Geldprobleme und Shoppingsucht hören wollen, oder dass die sich in irgendeiner Form verantwortlich fühlen würden, Dir zu helfen o.ä....aber auf dieser Heimlichtuerbasis läßt Du ihnen ja auch keine Wahl oder überhaupt nur die Möglichkeit irgendwie auf Dich einzugehen. Ich schätze auch das kennt Jeder...wir erzählen unserem engsten Umfeld viele Sachen einfach nur nicht, weil wir deren gutgemeinten Ratschläge und Tipps nicht hören wollen - geschweige denn deren Vorwürfe oder Kritik. Die können jetzt gar nichts mehr für Dich tun außer Dir moralische Unterstützung anbieten
Denn natürlich brauchst Du ganz dringend professionelle Hilfe....aber Du hörst Dich noch nicht so an, als würdest Du das auch so sehen...Du führst Deine Shoppingsucht auf Deinen inneren Zwispalt und die fehlende familiäre Harmonie zurück, dass Dich Dein Freund verlassen hat auf die Tatsache, dass Du seine körperliche Zärtlichkeit nicht mehr ertragen konntest...Und?! Weißt Du was ich meine? Du hast Dich selbst diagnostiziert, für Dich durchaus schlüssige und nachvollziehbare Ursachenforschung betrieben und damit findest Du Dich im Moment noch ab und zurecht - vermutlich würde Dir Deine Shoppingsucht nicht so große Sorgen bereiten, wenn Du die dementsprechenden finanziellen Mittel dazu hättest, wenn Dein Freund auf Sex verzichtet hätte und Deine Grenzen akzeptiert hätte, könntest Du jetzt immer noch die schönen Seiten der Beziehung genießen - oder es wenigstens versuchen
weißt Du was ich meine? Du bist hoch verschuldet und hast über Dein Konsumverhalten völlig die Kontrolle verloren...aber solange Du Deinen Freund hattest und den Rest der Welt täuschen konntest und wolltest und die Ursachen für Dich klar waren, mußtest Du eben nicht den nächsten Schritt gehen. Empfindest Du Dich jetzt selbst als Notfall?
Ursachenforschung ist gut - aber dazu ist nach der Notfallbehandlung noch Zeit....versuch mal nicht zu sehr nach Glück zu streben sondern erstmal nach Stabilität - jedenfalls funktioniert das für mich besser...auch nicht immer...aber Glück definieren...kann ich gar nicht.