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N
Hallo,


während einer beliebigen Vorlesung gerate ich fast immer in starkes Schwitzen und Erröten; u.a. besonders dann, wenn ich mir vorstelle, mit anderen vor den Augen vieler interagieren zu müssen - wenn ich mir vorstelle, einen Vortrag halten zu müssen; Fragen zu beantworten...

Das führt zu abnehmender Konzentration und lässt mich vermutlich nach außen hin merkwürdig, komisch etc. aussehen.

Nach der heutigen Vorlesung war ich allein dadurch völlig erschöpft.

Was kann man tun? Was soll man tun? Was sollte man nicht tun?


Ich studiere Mathematik, bin männlich, meistens allein.


Viele Grüße

n + 1

14.10.2008 15:44 • 18.11.2008 #1


10 Antworten ↓


O
hi,versuche dir doch vorzustellen wie du bei der vorlesung ganz ruhig und gelassen bleibst! Du kannst mit der Kraft der Gedanken ,positive reaktionen in deinem Körper auslösen.
Versuche es mal mit autogenen Training... Geduld ist dabei wichtig

14.10.2008 18:49 • #2


A


Angst an der Universität

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N
Hallo offi,


das habe ich versucht. Mitunter stelle ich mir vor, an einem anderen Ort zu sein, - vielleicht in einem Zimmer einer alten Wohnung.

Auch stelle ich mir manchmal vor, bei jemandem zu sitzen, den ich als ruhig empfand; oder ich erinnere mich an vergangene Situationen, die von Ruhe und Ausgeglichenheit gekennzeichnet waren.

...(bisher) ohne Erfolg.

n+1

14.10.2008 18:59 • #3


mimi26
Hallo nplus1!!

Ich kenne ganz genau das gefühl...ich habe gerade mein studium angefangen(tiermedizin) und mir geht es einfach schlecht bei den vorlesungen und nächste woche fangen die prapärierübungen an und ich weiss nicht wie ich es durchstehe....habe seit längerem PA und es macht mich einfach fertig. Ich habe zwar ein paar personen kennengelernt aber irgendwie haben sie doch andere freundegefunden und ich bin alleine...es kostet mich auch viel kraft und wenn ich heim komme lege ich mich meistens erstmal hin(sonst schlafe ich nie tagsüber) weil ich irgendwie erschöpft bin...
Ich habe angst vor gruppen,im mittelpunkt zu stehen und auch so wie du dass mich andere komisch oder anders finden würden....es ist nicht so dass ich schüchtern bin,ich spreche die menschen meistens zuerst an( unter anspannung natürlich) aber irgedwie klappt es nicht so.Dazu kommt es noch dass alle schienen sich schon ewigkeit zu kennen(das ist erst semester) oder tun so als ob.Es sind erst 2 wochen vergangen und ich kann jetzt nicht mehr...muss wahnsinnig viel lernen und ich kann mich gar nicht konzentrieren Habe schon versucht positiv zu denken auch an angenehme situationen,aber es dauert nur eine kurze weile und die schlechten gedanken kommen wieder....
Ich kann momentan nichts aufbauendes schreiben,ich sehe alles nur schlecht,aber wenigstens weisst du jetzt dass du nicht alleine bist.
Alles gute

23.10.2008 17:26 • #4


N
Ja - als ich anfing, schienen sich die anderen auch schon bestens gekannt zu haben; lockerer Umgang, Ansprechen mit Vornamen, viel Lachen usw. Ich saß im Vorkurs immer allein. Auch später in den Vorlesungen - mit wenigen Ausnahmen. Die Übungsgruppen waren dazu das Gegenstück - erzwungener enger Kontakt auf kleinem Raum...

Oftmals war es auch bei mir so, dass ich mich im Anschluss an die Uni schlafen legte... vielleicht nicht ungesund, aber erstarkt habe ich mich, zurückschauend, selten gefühlt - eher matt und lustlos.

Das hat sich nun geändert. Ich bin meistens an der Uni, auch Sonnabend und Sonntag - den ganzen Tag. Ca. 21.00 Uhr komme ich dann nach Hause und falle gleich ins Bett. Morgens stehe ich dann ca. 6.00 Uhr auf.

Naja - man muss nur zusehen, dass, wenn man schon alleine den Tag gestaltet, nicht zum Griesgram wird; nicht stumpf wird; sich weiterentwickelt, bildet, Sport treibt, gesund ernährt usw... --- denn es ist niemand an der eigenen Seite, der mit Hinweis und gutem Rat einen Spiegel vorhält.

Mit vielen Grüßen

n + 1

08.11.2008 12:44 • #5


L
Hallo nPlus1!

Ich kann mich gut in dich reinversetzen, kenne das aus eigener Erfahrung, leider. Bin jetzt im zweiten Semester und gehe zurzeit nicht in viele Vorlesungen, eben das typische Vermeidungsverhalten. Ich hab mich inzwischen in Psychotherapeutische Behandlung begeben und auch den Beratungsdienst der Universität in Anspruch genommen. Vielleicht gibt eine derartige Einrichtung auch an deiner Uni. Ein Gespräch kann einem oft sehr viel geben.
Gruß

09.11.2008 21:42 • #6


M
Hi,
bin fast fertig mit dem Studium. Freunde in der Uni habe ich auch nicht gefunden. Und Bekannte mit denen man gelegentlich mal quatscht erst sehr gegen Ende des Studiums. Aber das muss auch nicht sein. Jedenfalls kein Grund, sich komplett unter Druck zu setzen. In vielen Studiengängen zumindest ist das auch imo nicht unbedingt sehr einfach wenn man eh Hemmungen hat. Ich bin immer nur in die Veranstaltungen und danach wieder zurück. Wenn ich mich mal doch mit ein paar Leuten aus einer Referatsgruppe o.ä. besser verstanden habe, hab ich die in dem Semester danach in den von mir gewählten Kursen auch meistens nicht mehr gesehen, wodurch so ein Kontakt dann schnell wieder flöten ging. Wär natürlich schön wenn man da die große Freundesgruppen hat, aber ohne ists auch nicht so tragisch. Man kann es auch rein funktional als Ausbildung sehen und sein Privatleben daneben gestalten. Meiner Erfahrung nach sitzen auch immer einige andere Leute allein und es achtet wirklich niemand drauf. Darum glaube ich auch nicht, dass es jemandem auffällt, wenn man mal ein bisschen schwitzt. Das passiert halt mal. Bei den Referaten merkt man ja auch, dass richtig viele Studenten unsicher und nervös sind. Wirkt halt anfangs so als wären alle superlocker usw. aber tatsächlich sind da ne Menge weniger auffällige Leute, bei denen das nicht der Fall ist. Die total Megalockeren sind gegen Ende dann auch nicht mehr ganz so zahlreich vertreten, scheint mir. Kocht halt jeder nur mit Wasser.
Gruß

10.11.2008 19:17 • #7


S
Hallo, n+1,

ich weiß so genau, was Du meinst. Leider kann ich Dir gar nicht viel Mut machen, weil ich das Problem auch nach Jahren nicht in den Griff bekommen habe. Ich habe mein Studium nach dem ersten Semester unterbrochen, weil mir schon bei dem Gedanken an die Uni der Schweiß ausgebrochen ist. Insgesamt hat mein Kampf an der Uni neun Jahre gedauert, vier Jahre davon war ich Hilfskraft. Der Prof hat, glaube ich, gemerkt, daß ich zwar nicht blöd war, aber trotzdem nicht recht von der Stelle kam. Dadurch bin ich in den Unibetrieb etwas besser reingekommen und habe mich wenigstens in diesem Institut (Lehramtsstudium, also zwei Fächer plus pädagogisches Begleitstudium) etwas wohler gefühlt und mich besser zurechtgefunden. Aber letzlich bin ich dann doch gescheitert, weil zu der unaufhörlichen Angst auch noch Depressionen hinzugekommen waren, die mit der Zeit so schlimm geworden waren, daß es nicht mehr weiterging. Ich habe mein Studium ziemlich kurz vor dem Ende abgebrochen, denn selbst wenn ich das Examen gemacht hätte - spätestens in der Schule wäre es dann ganz aus gewesen mit mir.
Eine Therapie habe ich auch gemacht, drei Jahre lang. Aber gebracht hats nichts.

Ich hoffe, daß es Dir nicht so gehen wird. Immerhin hast Du ja eine positive Einstellung und meidest die Uni nicht.

LG Solitudo

PS: Hoffentlich habe ich Dich jetzt nicht noch mehr runtergezogen. Ich habe im Moment mal wieder ein mittleres Tief. Vielleicht hilft es Dir wenigstens ein bißchen zu wissen, daß es nicht nur Dir so geht

13.11.2008 14:26 • #8


F
Zitat von MorticiaA.:
Hi,
bin fast fertig mit dem Studium. Freunde in der Uni habe ich auch nicht gefunden. Und Bekannte mit denen man gelegentlich mal quatscht erst sehr gegen Ende des Studiums. Aber das muss auch nicht sein. Jedenfalls kein Grund, sich komplett unter Druck zu setzen. In vielen Studiengängen zumindest ist das auch imo nicht unbedingt sehr einfach wenn man eh Hemmungen hat. Ich bin immer nur in die Veranstaltungen und danach wieder zurück. Wenn ich mich mal doch mit ein paar Leuten aus einer Referatsgruppe o.ä. besser verstanden habe, hab ich die in dem Semester danach in den von mir gewählten Kursen auch meistens nicht mehr gesehen, wodurch so ein Kontakt dann schnell wieder flöten ging. Wär natürlich schön wenn man da die große Freundesgruppen hat, aber ohne ists auch nicht so tragisch. Man kann es auch rein funktional als Ausbildung sehen und sein Privatleben daneben gestalten.


Das kann ich fast so unterschreiben, bei mir war das fast ähnlich!
Ich hatte oft Angst, dass die anderen Studenten herausfinden könnten, dass ich unsicher bin und quasi gar keine Freunde an der Uni habe! Anfangs habe ich immer noch nach Kontakten gesucht. Da dieses aber fast nichts gebracht hat und anfängliche Kontakte auch sehr schnell wieder erloschen, habe ich dann irgendwann angefangen, meinen Freundeskreis von vor dem Studium wieder zu aktivieren. Treffe mich jetzt wieder eher mit den alten Leuten von früher, das hilft mir ein wenig!

Ich weiß jetzt nicht, inwiefern der Threadstarter noch in der Nähe des Wohnortes wohnt und noch einen alten Freundeskreis hat? Wenn dem so wäre, würde ich die alten Kontakte beibehalten, das hilft schon, wenn man wenigstens dort noch einen Rückhalt hat. Ich würde mich dazu auch noch einmal an die Uni-Beratungsstelle wenden, die kennen sich mit solchen Problematiken aus.

Ich habe mich auch jetzt 8 Semester durch mein Studium gequält mit starken Ängsten und Einsamkeit. Irgendwie ging das immer noch, aber es war halt enorm schwierig und ich musste schon alle Kräfte mobilisieren, um das alles durchzustehen. Jetzt bekomme ich auch wieder verstärkte Ängste, weil ich gerade ein paar Probleme habe mit meiner Diplomarbeit. Das gibt nochmal so einen Extra-Schub an Panik, weil es eben eine sehr bedeutende und wichtige Arbeit ist!!

14.11.2008 01:48 • #9


T
hi nplus eins,

mathestudenten haben sowieso den ruf, so zu sein, wie du dich beschreibst. (klischee:hoher männeranteil, nicht offen, nicht stylisch, einsam) soll heißen, du findest garantiert ganz viele gleichgesinnte in deinen seminaren, musst du halt mal die leute ansprechen. ich studiere auch, aber was anderes und kenne es auch.panik im seminar!! alle gucken mich an, ich will nix sagen und so weiter.

ich fühl mich immer unwohl, wenn ich keinen im seminar kenne. wenn ich jemanden vom sehen aus einem andern seminar kenne, setze ich mich dahin und frage nach irgendwas, sonst bleibt es so, dass man keinen kennt.... am anfang vom semester sind eh alle verwirrt.. da kann man auch sowas fragen wie: was müssen wir hier eigentlich machen? nachweisen? will der viel mitarbeit? öh, ist ja ätzend! schuldigung, hast du noch ein blatt? schafft man es, noch eine rauchen zu gehen? wie heißt der prof. noch mal? hattest du den schon mal, ich kenn den gar nicht...oder: ich kenn den, der ist eigentlich ganz gut, außer....

am besten ist immer, sich zu den leuten zu setzen, die sich anscheinend kennen...vor denen du so viel angst hast... einfach fragen, ob daneben noch platz ist. und einen von denen irgendeinen schei. fragen....wenn die einsilbig antworten, sind die doch die, die nicht kommunizieren können oder? einfach sich trauen, wichtig, dass am anfang vom semester, was fragen, schei. egal, was....
dann finde ich jedenfalls die seminare besser, wenn ich beim zweiten, dritten mal auf neue bekannte zugehen kann.
versuchen, kann nur schlechter werden:-)

18.11.2008 02:14 • #10


Z
Also meine Erfahrung ist auch, dass man gar nicht sooo auffällig ist, wie
man sich fühlt und wenn man genau hinguckt fällt auf, dass es anderen auch
so geht.

Schüchternheit ist nicht selten!
und sozphob ist ja i.d.r. eine extreme schüchternheit

Ist halt auch die Frage, wie sehr es einen belastet, wenig oder keine
Kontakte an der Uni zu haben.
Und ob man in der Lage ist, wenn es nötig ist, mit anderen zusammen zu
arbeiten.

Bei mir ists so, dass ich mich zwar manchmal einsam fühle, aber dass
größte Problem bei mir ist, dass ich solche Angst vor Prüfungssituationen
und Vorträgen hab, dass es mich lähmt und ich es nicht schaffe mich
vernünftig vorzubereiten, wodurch die Angst natürlich nur noch größer wird!
Bis jetzt habe ich es aber zum Glück meist geschafft, die Situation
durch zu stehen, wenn sie wichtig genug war, aber leider haben die
positiven Erfahrungen nicht ausgereicht um die Erwartungsangst zu
lindern.
Muss glaub ich noch an meinen Gedanken arbeiten und sie zum positiven
umdrehen und mich nicht immer für kleine oder gar vermeintliche Fehler
zu kritisieren.

Die Tipps mit dem ansprechen find ich sehr hilfreich, wenn man das
schafft ist das schlimmste ja schon geschafft und es muss ja nicht aus
jeder Bekanntschaft eine Freundschaft werden. Da sollte man nicht zu
früh zu hohe Erwartungen haben

lg

18.11.2008 19:01 • #11


A


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Dr. Reinhard Pichler