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Hallo Zusammen,

ich hab mich nach langem Ringen entschlossen, JETZT meinen Beitrag hier im Erfolgserlebnisse Threadt zu schreiben. Auch wenn ich noch nicht ganz durch bin, ich bin mir sicher, dass ich das Ziel bald erreicht hab und wenn ich nur einem von Euch Mut machen kann, hat es sich schon gelohnt.

Ich fang vorne an - könnte etwas länger werden.

Es war vor ziemlich genau 7 1/2 Monaten.
Es war eine Nacht von Sonntag auf Montag. Das Wochenende war gut mit Aktivität gefüllt. Freitag Abend feiern. Samstag mit dem Fanbus zum Auswärtsspiel. Viel Getrunken, viel geraucht. Der Sonntag ein typischer Katersonntag. Wir sind zu meiner Mutter gefahren, vor der ich 2 Monate zuvor ausgezogen bin, um Mittag zu essen.

Alles war ganz normal. Das Flaue gefühl im Magen war für mich ein ganz normaler Kater, wie ich ihn immer wieder erlebt hab. Der Appetit war gedrosselt, logo nach nem verfeierten Wochenende, alles ganz normal. Auf der Couch bei meiner Mutter hatt ich kurz das Gefühl wegzusacken, is mir die Wochen davor schon öfter passiert. Hielt ich aber für völlig bedeutungslos. Bis zu dieser Nacht:

Wir sind Abends ins Bett, meine Freundin und ich. Alles war wie immer. Fernseh lief noch ein bischen, irgendwann eingeschlafen.

Dann bin ich Aufgewacht. Es war 3 Uhr oder so. Ich erinnere mich, dass ich im Traum auf dem Boden lag, das Gefühl hatte ich würde sterben (passiert im Traum öfter mal), mir war im Traum schwindelig. Ich konnte nicht aufstehen, irgendwas zog mich richtung Boden. Ich bin dann aufgewacht und war durch den Wind. Mir war tatsächlich schwindlig. Kein Drehschwindel, es zog mich einfach Richtung Boden.

Ich bin aufgestanden, etwas hin und hergelaufen. Meine Freundin ist aufgewacht, fragte mich was los sei. Ich sagte mir is etwas schwindlig. Das Gefühl kannte ich nicht, komm ich nicht grad ausm Kettenkarusell oder hab 10 Cuba Libre in der Leber, ist mir nie schwindelig!

Urplötzlich kam mir der Gedanke, der in diesem Moment mein Leben veränderte. Meinem Vater ist vor 5 Jahren ein Aneurysma im Kopf geplatzt. Er hätte es fast nicht überlebt, nur mit viel Glück ist er heute noch am Leben. Der Gedanke, dass mir das auch passiert, war in diesem Moment geboren.

Dann gings los. Taube Hände, Schweiss, Tunnelblick, wacklige Beine. Ich hatte in dem Moment das Gefühl, ich hab noch wenige Sekunden um meiner Freundin klar zu machen, dass Sie einen Krankenwagen rufen soll. Hab verzweifelt versucht meine Jogginghose anzuziehen und nur noch gesagt, sie solle einen Krankenwagen rufen. Das Gefühl, dass ich in diesem Moment hatte, war schlimmer als die schlimmsten Schmerzen die ich bis jetzt hatte. Es hat alles übertroffen was ich bis jetzt erlebt hatte. Sie beruhigte mich. Frische Luft, ein Glas Wasser. Langsam ging der Spuk vorbei. Ich musste mich umsehen um zu realisieren wo ich bin. Ich weiß noch, dass ich immer nur leise meine Freundin gefragt hab, was mit mir passiert. Und das es aufhören soll. Was war nur los?

Nach einer weiteren viertel Stunde sind wir ins Bett. Ich musste mich auf einen Punkt an der Decke konzentrieren um nicht wieder panisch zu werden. Irgendwann schlief ich ein.

Am nächsten Tag fuhr ich in die Arbeit. Mir war etwas schummrig. Ich hab überlegt was da nur passiert ist, einen Termin beim Hausarzt ausgemacht. Mittag musste ich von der Arbeit nach Hause - ich war einfach unglabulich nervös. Stand unter Spannung. Das war alles so neu für mich. Zuhause legte ich mich auf die Couch. Wollte ein wenig schlafen. Aber alle 10 Sekunden fuhr ein Stromschlag durch meinen Körper. Ich dachte das Herz, es schlägt nicht richtig, stolpert, da müssen die Stromstöße herkommen.

Ich war dann beim Arzt. Er sagte, Neurologe, Orthopäde und HNO. HNO konnte ich noch am selben Tag. Orthopäde dauert etwas, Neuro sowieso. Der HNO fand natürlich ncihts. Am Abend die nächste Attacke. Daraufhin sind wir dann ins KH gefahren. Ich wollte endlich wissen, was los is.

Dann gings nun endlich los, mit dem Untersuchungsmarathon, den hier wohl viele Kennen. Ich kürze an dieser Stelle etwas ab - nur ganz kurz, was alles untersucht wurde:

EEG
MRT Schädel, HWS, BWS
CT Schädel
Röntgen LWS und Oberkörper
VEP 2x
HNO Untersuchung, 2x
Ultraschall Bauchorgane, 2x
Augenuntersuchung 2x
Herzultraschall 2x
Schilddrüsenuntersuchung 2x
Schwindeltest
Blutuntersuchung (5 oder 6 mal)
Borellioseuntersuchung
HIV-Test
Langzeiturin
Stuhluntersuchung
Magenspiegelung
Darmspiegelung
Lungenuntersuchung inkl. Nächtl. Atmemüberwachung
Doppler der Hirnversorgenden Arterien
Kinesiologische Untersuchung
Laktoseintolleranztest

Ich hab sicher was vergessen!
Ihr könnt euch vorstellen, wie viel Zeit und Geld allein in diesen ersten 4 Monaten draufgegangen ist.

Folgende Symptome hatte ich in den ersten Monaten ständig oder hin und wieder:

Tinnitus, Ohrensausen, Sehstörungen, Schluckbeschwerden, Schwindel, Taubheitsgefühle an den Händen und Füßen, Nackenschmerzen extrem, Bauchschmerzen teilweise extrem, Blähungen, Durchfall, fast 3 Monate durchgehend, Appetitverlust, Gewichtsverlust - 10 Kilo in 3 Monaten, Schlafstörungen, Sekundenbenommenheit, Hörverlust auf einem Ohr (Abwechselnd), Atemnot, vorallem Nachts kurz vor dem Einschlafen. Einmal bin ich Aufgewacht, weil ich mich im Schlaf verschluckt hatte - Panik, Verspannungen, Herzstolpern EXTREM!, Stromschläge die durch den Körper schlagen, Kraftverlust im Arm, Übelkeit, Häufiges Wasserlassen, Hautauschlag, Trockene Haut, Augenbrennen, Metallgeschmack im Mund, Vergesslichkeit, Lustlosigkeit, Gefühlslosigkeit, Antriebslosigkeit, Ohnmachtsgefühle, Grundlose Angst, Zittern!!, Kreislaufprobleme, Derealisierung, Schweissausbrüche...

Ich war verzweifelt. Für mich war klar, ich leide an einer schlimmen Krankheit. Ich hab Tagelang gegoogelt, gelesen, überlegt, gegrübelt, mein Leben umgestellt, keinem Arzt mehr Glauben geschenkt. Bis auf kleinigkeiten (Magenschleimhautentzündung, Darmpilz - wsl. durch Antibiotika) war alles ohne Befund. Ich hab meine Blutergebnisse von oben bis unten durchrecherchiert. War beim Heilpraktiker, hab auf Alk. verzichtet, alles versucht. Die Ärzte sagten immer wieder, dass sei psychisch. Aber das konnte ich einfach nicht glauben. Ich sah keinen Anlass meine Psyche als Auslöser darzustellen.

Dann kam ein weiterer Tag, der mein Leben (gottseidank) wieder verändern sollte.
Es war bei einem Fußballspiel. Wir saßen, wie vor jedem Spiel im Biergarten, alle um uns rum unterhielten sich, tranken B., freuten sich auf das Spiel. Ich saß daneben. Teilnahmslos und grübelnd. Plötzlich ging es mir einfach nur noch auf den Sack. Ich wollte nicht mehr grübeln. Ich wollte wieder Spaß haben und meinem geliebten Hobby - Fußball - nachgehen. Ich entschloss mich, etwas zu trinken. Ich stand auf, kaufte mir ein B.. Es schmeckte - ich zwang mich dazu teilzunehmen. Es half, das zweite und dritte B. liefen wie früher, und die Gedanken wurden normaler. Ich entschied mich (und dass soll niemanden verleiten - im Feiern war ich aber schon immer nicht schlecht ) mich einfach mal wieder volllaufen zu lassen. Schlimmer kanns nicht werden und bestenfalls kann ich Nachts mal wieder gut schlafen!

Gesagt getan, der Abend war der erste seit langem, an dem ich mal wieder ein klein Wenig mein Leben genossen hab!

Das brachte mich andereseits natürlich auch zum Grübeln. Wenn Alk. die Symptome abschaltet (auch wenig Alk.) ist vielleicht doch etwas dran, an der Psyche-Theorie? Ich begann zu recherchieren. Was ist diese Panikstörung, von der die Ärzte sprechen? Schnell fand ich versch. Foren, Webseiten, Bücher. Ich rief gleich bei der Krankenkasse an und lies mir Nummern von Therapeuten geben. Glücklicherweise hatte ich noch am selben Tag meinen ersten Termin bei einem - ich bin nach wie vor dort!

Ganz langsam begann ich zu aktzeptieren und zu überlegen. Ganz langsam konnte ich mir die verschiedenen Symptome erklären. Ganz langsam kam die Erkenntnis, dass in dieser Nacht eigtl. nichts passiert ist. Mir war lediglich schwindlig und erst der Gedanke, dass ich eine Hirnblutung haben könnte, verschaffte mir die Panik. Ich begann Ratschläge anzunehmen. Ich hab mich mit meinem Besten Freund unterhalten, ihm gesagt, dass ich langsam vllt. glauben sollte, dass psychisch etwas im Argen ist. Er verriet mir, dass auch er und seine Freundin (Krankenschwester) schon seit längerem auf ein psychischen Hintergrund tippen. Auch das zu hören tat gut - denn es bestätigte ja meine neue Denkweise.

Ich begann immer mehr - zusammen mit dem Therapeuten - aber hauptsächlich allein, zu analysieren was geschehen war. Damals konnte ich mir viel noch nicht erklären, mittlerweile kann ich selbst nicht mehr verstehen, warum ich mir solche sorgen gemacht hatte. Mit jedem Tag, an dem ich daran arbeitete, zu Glauben dass ich nichts körpoerliches habe, verschwanden die Symptome ein wenig mehr. Ich konnte langsam wieder schlafen, ich konnte mich wieder freuen. Ich nahm wieder zu, bekam wieder Appetit. Ich vergaß nach und nach, mich zu beobachten. Ich laß ein Buch, das hauptächlich davon handelte, dass man auch schlechtere Tage aktzeptieren muss. Dadurch lernte ich, nicht gleich wieder in Panik zu verfallen, wenn etwas kribbelte oder weh tat. Ich fing an rationaler über die Situation nachzudenken. Immerhin zog ich von meiner wichtigsten Bezugsperson in ein eigenes Leben. Die Mama war nicht mehr da, wenn man nachts durchs Haus geisterte. Ich selbst hielt das nicht für ein Problem - allerdings war es wohl tief in meiner Seele verankert. Ich weiß nicht ob das der Auslöser war - es erscheint mir aber als ziemlich logisch und vernünftig. Die Panikattacken wurden weniger. Wahrscheinlich weil ich darauf wartete, denn ich wollte ja mit meiner neuen Erkenntnis, eine Panikattacke bewusst erleben und selbst feststellen, dass ich daran nicht sterbe! Einmal gelang es mir sogar. Ich stand einfach nur da und lies es kommen. Ich registrierte jedes einzelne Symptom, ohne es zu bewerten. Es wurde notiert und im Kopf abgelegt. Muss ziemlich langweilig für die Panikattacke gewesen zu sein - Frei nach dem Motto Wenn dir jemand eine auf die Backe haut, halt ihm die andere hin. Es klingt immer sehr albern wenn jemand schreibt, er würde eine Panikattacke im Kopf, oder wortwörtlich begrüßen. Allerdings funktioniert es, zumindest ein Stück weit.

Wie siehts heute aus?

Es geht mir wieder zu 99% gut. Vor 3 Monaten hab ich noch gebetet, dass ich mein altes Leben zurückbekomme... Jetzt bin ich in erster Linie dankbar, dass ich es soweit geschafft habe.

Die Hartnäckigsten Symptome scheinen sich langsam zu verabschieden. Der Tinnitus ist sehr selten geworden, der Schwindel noch seltener und wenn dann beim Einschlafen. Allerdings mach ich es dann genau so wie vorhin erwähnt: Registrieren! Wenn ich in dem Moment drüber nachdenke, sag ich mri selbst, dass mir den Ganzen Tag nicht schwindlig war, erst jetzt als ich fast eingeschlafen bin. Eine Krankheit wartet nicht bis du schläfst - die Psyche wird dann aktiv, wenn die bewussten Gedanken weniger werden und man zur Ruhe komme. Das beruhigt mich, ich schlaf ein. Wenn ich mal garnicht schlafen kann, nehm ich ne Baldrian, oder trink ein Glas wein und schau TV, ich nehm es als gegeben hin, damit kann ich Leben!

Was geblieben ist, ist die Innere Unruhe. Zeitweise kann ich nicht still sitzen. Muss mit dem Fuß wackeln oder hab das Gefühl ich muss springen hupfen tanzen - irgendwie diese Energie und Nervösität loswerden. Da ich keine Krankheit kenne, die Innere Unruhe als Hauptsymptom hat - zumindest keine, die nicht schon abgeklärt ist, kanni ch auch damit umgehen.
Achja, meine rechte Pupille ist manchmal größer als die Linke. Googelt man das, geht man in den Garten und fängt an sein Grab zu schaufeln. Allerdings nur, wenn man die Fachbezogenen Artikel dazu liest. WEnn man dann mal genauer schaut und diverse Foren durchstöbert, stellt man fest, dass sehr viele Menschen so etwas haben und es auch völlig ohne Krankheitswert sein kann. Bis gestern musste ich allerdings immer wieder mal drüber nachdenken und bekam auch immer mal wieder Angst. Dann ist mir ein 2 Jahre altes Bild aufgefallen, auf dem meine rechte Pupille auch größer ist als die Linke. Damit hab ich eins der letzten Dinge, die mich nicht losließen, zum Großteil abgehakt! Wenn es mich in diesen 2 Jahren nicht umgebracht hat, wirds wohl schon immer so sein. Zumindest isses kein HirntumorAneurysmaKrebsGeschwür, das langsam wächst - das hätte mich wohl definitiv mittlerweile Umgebracht oder wär zumindest beim Schädel MRT gefunden worden. Haken dahinter!

Was will ich euch mit auf dem Weg geben?

Glaubt an euch. Vertraut euren Körper wieder. Lasst Panik zu, je öffter Ihr bewusst eine Panikattacke erlebt ohne dagegen anzukämpfen, desto langweiliger wird es für sie!
Aber auch: Lasst euch durchchecken! Hätte ich die Untersuchungen nicht machen lassen, hätte ich immer einen Aufhänger gehabt, zu sagen woher soll ich wissen dasses psychisch ist, wenn ich x. garnicht untersuchen hab lassen?. Und das ist ein großer Stolperstein bei der Zurückgewinnung des Vertrauens in seinen Körper. Es kann ja tatsächlich was sein - beispiel Schilddrüse. Das ist nichts schlimmes, aber man braucht keine Therapie machen, wenn die Ursache in einem falschen Hormonhaushalt liegt! Ebenso gehört ein Schwindel abgeklärt. Aber am wichtigsten: Vertraut den Diagnosen - zumindest wenn ihr den Eindruck habt, der Arzt hat sich damit befasst. Denn einem Arzt, der einem schon beim übertreten der Türschwelle das Anti Depressiva rezept ausfüllt, dem würde ich auch nicht vertrauen. 2 Ärzte haben sich richtig mit mir befasst, mich zu allen Untersuchungen geschickt, die ich mir gewünscht habe und haben mich nicht sofort als Panikpatienten abgestempelt. In dem Moment hab ich ihnen natürlich trotzdem nicht vertraut - das Gehört zum Krankheitsbild - und nichts anderes ist eine Panik/Angststörung - dazu.

Redet viel - immer wenn ich mit meiner Mutter, meinem Besten Freund oder meiner Freundin gesprochen hab, ging es mir besser danach! Immer wenn ich hier etwas gelesen habe, ging es mir besser!

Denkt bei der Abklärung auch an Dinge, die nicht so nahe liegen. Bei mir spielt der Nacken und der Kiefer wohl eine Große Rolle. Ich hatte schon 2 Wochen vor der Panik starke Nackenschmerzen morgens. Ebenso ist mir auch vorher aufgefallen, dass ich mit den Zähnen presse! Der Zahnarzt, der Therapeut, die Physiotherapeuthin und ein Orthopäde haben mir nahegelegt eine Beisschiene zu tragen, da gerade der Tinnitus und der Schwindel durchaus davon kommen können! Seit ich die Schiene trage, ist der Tinnitus wesentlich besser!
Ebenso wurde mir eine Entzündung an der Zahnwurzel entfernt (bzw. die Zahnwurzel an sich) - ich weiß es nicht und werde es nie erfahren - aber vielleicht hat auch das meinen Körper noch zusätzlich geschwächt. Die Schilddrüse ist bei mir okay - allerdings sollte die auch gründlich untersucht werden - Hormone können viel bewirken.

Das sind alles Dinge, die völlig Harmlos sind, aber ihren Teil dazu beitragen! Ich weiß nicht, was letztendlich der Auslöser war - aber egal, ob der Auszug von zuhause, verdrängte Kindheitssorgen oder ein Verspannter Kiefer, nichts davon wird uns umbringen! Und ich habe in meiner täglichen Googelei und leserei niemanden in einem Angst/Panikforum gefunden, der dann tatsächlich einen SchlaganfallHerzinfarktHirntumor hatte!

So, das war viel Text und glaubt mir, ich hab noch viel mehr weggelassen - wenn ihr also Fragen habt oder hilfe braucht, schreibt mir einfach!

Viele Liebe Grüße aus dem schönen Franken!

Oli

26.11.2012 18:20 • 23.06.2015 x 2 #1


11 Antworten ↓


O
Achja, ergänzend noch:

Ich hab auf Antidepressiva verzichtet. Ich wollte einfach nichts nehmen, was meine Psyche chemisch beeinflusst. Ich wollte selbst wieder der Mensch werden, der ich war.

Ich habe lediglich Johanniskraut genommen und nehme es noch - ich bin der Meinung es hilft. Ich bin jetzt von 425mg 2x täglich auf 500 mg 2x täglich umgestiegen, allerdings bilde ich mir ein, dass meine Innere Unruhe seitdem wieder stärker ist. Evtl. steig ich wieder um, aber mal sehen wie sich das entwickelt. Vor dem Einschlafen nehme ich etwas Baldrian.

Bei beidem bin ich der Meinung, dass man nichts falsch macht dadurch und egal ob Placebo oder nicht - mir hats geholfen. Aber klärt das bitte mit eurem Arzt ab!

26.11.2012 18:44 • x 1 #2


A


Lasst euch Mut machen!

x 3


A
Einfach nur WOW !!





Tolles Statement! Danke dafür

26.11.2012 18:46 • #3


HeikoEN
Toller Bericht!

Viel Kraft weiterhin!

26.11.2012 18:49 • #4


F
Hallo Oli,

schöner Beitrag. Macht einem Mut und bestätigt einem viel der eigenen Theorie. Danke dafür !!

26.11.2012 18:53 • #5


L
Ich bin begeistert und wünsch dir wieterhin alles Gute! Dein Text appelliert an die eigene Stärke. Sehr schön,

liebe Grüße von einer Charly, die sich nach der letzten gruseligen Woche wieder etwas stablisiert hat!( Aus eigener Kraft!)

26.11.2012 21:04 • #6


L
Hi, Oli!

Wow, was für ein Bericht! Vielen Dank dafür!
Ich habe gedacht, ich lese nicht richtig! Meine Geschichte könnte die Deine sein!
Nur hatte mein Vater einen Schlaganfall.

Ansonsten sind wohl Ursachen und Symptome nahezu identisch! Unglaublich!

Gruß aus Oberfranken nach Franken!

28.11.2012 08:06 • #7


C
Zitat von OKA:
Hallo Zusammen,

ich hab mich nach langem Ringen entschlossen, JETZT meinen Beitrag hier im Erfolgserlebnisse Threadt zu schreiben. Auch wenn ich noch nicht ganz durch bin, ich bin mir sicher, dass ich das Ziel bald erreicht hab und wenn ich nur einem von Euch Mut machen kann, hat es sich schon gelohnt.

Ich fang vorne an - könnte etwas länger werden.

Es war vor ziemlich genau 7 1/2 Monaten.
Es war eine Nacht von Sonntag auf Montag. Das Wochenende war gut mit Aktivität gefüllt. Freitag Abend feiern. Samstag mit dem Fanbus zum Auswärtsspiel. Viel Getrunken, viel geraucht. Der Sonntag ein typischer Katersonntag. Wir sind zu meiner Mutter gefahren, vor der ich 2 Monate zuvor ausgezogen bin, um Mittag zu essen.

Alles war ganz normal. Das Flaue gefühl im Magen war für mich ein ganz normaler Kater, wie ich ihn immer wieder erlebt hab. Der Appetit war gedrosselt, logo nach nem verfeierten Wochenende, alles ganz normal. Auf der Couch bei meiner Mutter hatt ich kurz das Gefühl wegzusacken, is mir die Wochen davor schon öfter passiert. Hielt ich aber für völlig bedeutungslos. Bis zu dieser Nacht:

Wir sind Abends ins Bett, meine Freundin und ich. Alles war wie immer. Fernseh lief noch ein bischen, irgendwann eingeschlafen.

Dann bin ich Aufgewacht. Es war 3 Uhr oder so. Ich erinnere mich, dass ich im Traum auf dem Boden lag, das Gefühl hatte ich würde sterben (passiert im Traum öfter mal), mir war im Traum schwindelig. Ich konnte nicht aufstehen, irgendwas zog mich richtung Boden. Ich bin dann aufgewacht und war durch den Wind. Mir war tatsächlich schwindlig. Kein Drehschwindel, es zog mich einfach Richtung Boden.

Ich bin aufgestanden, etwas hin und hergelaufen. Meine Freundin ist aufgewacht, fragte mich was los sei. Ich sagte mir is etwas schwindlig. Das Gefühl kannte ich nicht, komm ich nicht grad ausm Kettenkarusell oder hab 10 Cuba Libre in der Leber, ist mir nie schwindelig!

Urplötzlich kam mir der Gedanke, der in diesem Moment mein Leben veränderte. Meinem Vater ist vor 5 Jahren ein Aneurysma im Kopf geplatzt. Er hätte es fast nicht überlebt, nur mit viel Glück ist er heute noch am Leben. Der Gedanke, dass mir das auch passiert, war in diesem Moment geboren.

Dann gings los. Taube Hände, Schweiss, Tunnelblick, wacklige Beine. Ich hatte in dem Moment das Gefühl, ich hab noch wenige Sekunden um meiner Freundin klar zu machen, dass Sie einen Krankenwagen rufen soll. Hab verzweifelt versucht meine Jogginghose anzuziehen und nur noch gesagt, sie solle einen Krankenwagen rufen. Das Gefühl, dass ich in diesem Moment hatte, war schlimmer als die schlimmsten Schmerzen die ich bis jetzt hatte. Es hat alles übertroffen was ich bis jetzt erlebt hatte. Sie beruhigte mich. Frische Luft, ein Glas Wasser. Langsam ging der Spuk vorbei. Ich musste mich umsehen um zu realisieren wo ich bin. Ich weiß noch, dass ich immer nur leise meine Freundin gefragt hab, was mit mir passiert. Und das es aufhören soll. Was war nur los?

Nach einer weiteren viertel Stunde sind wir ins Bett. Ich musste mich auf einen Punkt an der Decke konzentrieren um nicht wieder panisch zu werden. Irgendwann schlief ich ein.

Am nächsten Tag fuhr ich in die Arbeit. Mir war etwas schummrig. Ich hab überlegt was da nur passiert ist, einen Termin beim Hausarzt ausgemacht. Mittag musste ich von der Arbeit nach Hause - ich war einfach unglabulich nervös. Stand unter Spannung. Das war alles so neu für mich. Zuhause legte ich mich auf die Couch. Wollte ein wenig schlafen. Aber alle 10 Sekunden fuhr ein Stromschlag durch meinen Körper. Ich dachte das Herz, es schlägt nicht richtig, stolpert, da müssen die Stromstöße herkommen.

Ich war dann beim Arzt. Er sagte, Neurologe, Orthopäde und HNO. HNO konnte ich noch am selben Tag. Orthopäde dauert etwas, Neuro sowieso. Der HNO fand natürlich ncihts. Am Abend die nächste Attacke. Daraufhin sind wir dann ins KH gefahren. Ich wollte endlich wissen, was los is.

Dann gings nun endlich los, mit dem Untersuchungsmarathon, den hier wohl viele Kennen. Ich kürze an dieser Stelle etwas ab - nur ganz kurz, was alles untersucht wurde:

EEG
MRT Schädel, HWS, BWS
CT Schädel
Röntgen LWS und Oberkörper
VEP 2x
HNO Untersuchung, 2x
Ultraschall Bauchorgane, 2x
Augenuntersuchung 2x
Herzultraschall 2x
Schilddrüsenuntersuchung 2x
Schwindeltest
Blutuntersuchung (5 oder 6 mal)
Borellioseuntersuchung
HIV-Test
Langzeiturin
Stuhluntersuchung
Magenspiegelung
Darmspiegelung
Lungenuntersuchung inkl. Nächtl. Atmemüberwachung
Doppler der Hirnversorgenden Arterien
Kinesiologische Untersuchung
Laktoseintolleranztest

Ich hab sicher was vergessen!
Ihr könnt euch vorstellen, wie viel Zeit und Geld allein in diesen ersten 4 Monaten draufgegangen ist.

Folgende Symptome hatte ich in den ersten Monaten ständig oder hin und wieder:

Tinnitus, Ohrensausen, Sehstörungen, Schluckbeschwerden, Schwindel, Taubheitsgefühle an den Händen und Füßen, Nackenschmerzen extrem, Bauchschmerzen teilweise extrem, Blähungen, Durchfall, fast 3 Monate durchgehend, Appetitverlust, Gewichtsverlust - 10 Kilo in 3 Monaten, Schlafstörungen, Sekundenbenommenheit, Hörverlust auf einem Ohr (Abwechselnd), Atemnot, vorallem Nachts kurz vor dem Einschlafen. Einmal bin ich Aufgewacht, weil ich mich im Schlaf verschluckt hatte - Panik, Verspannungen, Herzstolpern EXTREM!, Stromschläge die durch den Körper schlagen, Kraftverlust im Arm, Übelkeit, Häufiges Wasserlassen, Hautauschlag, Trockene Haut, Augenbrennen, Metallgeschmack im Mund, Vergesslichkeit, Lustlosigkeit, Gefühlslosigkeit, Antriebslosigkeit, Ohnmachtsgefühle, Grundlose Angst, Zittern!!, Kreislaufprobleme, Derealisierung, Schweissausbrüche...

Ich war verzweifelt. Für mich war klar, ich leide an einer schlimmen Krankheit. Ich hab Tagelang gegoogelt, gelesen, überlegt, gegrübelt, mein Leben umgestellt, keinem Arzt mehr Glauben geschenkt. Bis auf kleinigkeiten (Magenschleimhautentzündung, Darmpilz - wsl. durch Antibiotika) war alles ohne Befund. Ich hab meine Blutergebnisse von oben bis unten durchrecherchiert. War beim Heilpraktiker, hab auf Alk. verzichtet, alles versucht. Die Ärzte sagten immer wieder, dass sei psychisch. Aber das konnte ich einfach nicht glauben. Ich sah keinen Anlass meine Psyche als Auslöser darzustellen.

Dann kam ein weiterer Tag, der mein Leben (gottseidank) wieder verändern sollte.
Es war bei einem Fußballspiel. Wir saßen, wie vor jedem Spiel im Biergarten, alle um uns rum unterhielten sich, tranken B., freuten sich auf das Spiel. Ich saß daneben. Teilnahmslos und grübelnd. Plötzlich ging es mir einfach nur noch auf den Sack. Ich wollte nicht mehr grübeln. Ich wollte wieder Spaß haben und meinem geliebten Hobby - Fußball - nachgehen. Ich entschloss mich, etwas zu trinken. Ich stand auf, kaufte mir ein B.. Es schmeckte - ich zwang mich dazu teilzunehmen. Es half, das zweite und dritte B. liefen wie früher, und die Gedanken wurden normaler. Ich entschied mich (und dass soll niemanden verleiten - im Feiern war ich aber schon immer nicht schlecht ) mich einfach mal wieder volllaufen zu lassen. Schlimmer kanns nicht werden und bestenfalls kann ich Nachts mal wieder gut schlafen!

Gesagt getan, der Abend war der erste seit langem, an dem ich mal wieder ein klein Wenig mein Leben genossen hab!

Das brachte mich andereseits natürlich auch zum Grübeln. Wenn Alk. die Symptome abschaltet (auch wenig Alk.) ist vielleicht doch etwas dran, an der Psyche-Theorie? Ich begann zu recherchieren. Was ist diese Panikstörung, von der die Ärzte sprechen? Schnell fand ich versch. Foren, Webseiten, Bücher. Ich rief gleich bei der Krankenkasse an und lies mir Nummern von Therapeuten geben. Glücklicherweise hatte ich noch am selben Tag meinen ersten Termin bei einem - ich bin nach wie vor dort!

Ganz langsam begann ich zu aktzeptieren und zu überlegen. Ganz langsam konnte ich mir die verschiedenen Symptome erklären. Ganz langsam kam die Erkenntnis, dass in dieser Nacht eigtl. nichts passiert ist. Mir war lediglich schwindlig und erst der Gedanke, dass ich eine Hirnblutung haben könnte, verschaffte mir die Panik. Ich begann Ratschläge anzunehmen. Ich hab mich mit meinem Besten Freund unterhalten, ihm gesagt, dass ich langsam vllt. glauben sollte, dass psychisch etwas im Argen ist. Er verriet mir, dass auch er und seine Freundin (Krankenschwester) schon seit längerem auf ein psychischen Hintergrund tippen. Auch das zu hören tat gut - denn es bestätigte ja meine neue Denkweise.

Ich begann immer mehr - zusammen mit dem Therapeuten - aber hauptsächlich allein, zu analysieren was geschehen war. Damals konnte ich mir viel noch nicht erklären, mittlerweile kann ich selbst nicht mehr verstehen, warum ich mir solche sorgen gemacht hatte. Mit jedem Tag, an dem ich daran arbeitete, zu Glauben dass ich nichts körpoerliches habe, verschwanden die Symptome ein wenig mehr. Ich konnte langsam wieder schlafen, ich konnte mich wieder freuen. Ich nahm wieder zu, bekam wieder Appetit. Ich vergaß nach und nach, mich zu beobachten. Ich laß ein Buch, das hauptächlich davon handelte, dass man auch schlechtere Tage aktzeptieren muss. Dadurch lernte ich, nicht gleich wieder in Panik zu verfallen, wenn etwas kribbelte oder weh tat. Ich fing an rationaler über die Situation nachzudenken. Immerhin zog ich von meiner wichtigsten Bezugsperson in ein eigenes Leben. Die Mama war nicht mehr da, wenn man nachts durchs Haus geisterte. Ich selbst hielt das nicht für ein Problem - allerdings war es wohl tief in meiner Seele verankert. Ich weiß nicht ob das der Auslöser war - es erscheint mir aber als ziemlich logisch und vernünftig. Die Panikattacken wurden weniger. Wahrscheinlich weil ich darauf wartete, denn ich wollte ja mit meiner neuen Erkenntnis, eine Panikattacke bewusst erleben und selbst feststellen, dass ich daran nicht sterbe! Einmal gelang es mir sogar. Ich stand einfach nur da und lies es kommen. Ich registrierte jedes einzelne Symptom, ohne es zu bewerten. Es wurde notiert und im Kopf abgelegt. Muss ziemlich langweilig für die Panikattacke gewesen zu sein - Frei nach dem Motto Wenn dir jemand eine auf die Backe haut, halt ihm die andere hin. Es klingt immer sehr albern wenn jemand schreibt, er würde eine Panikattacke im Kopf, oder wortwörtlich begrüßen. Allerdings funktioniert es, zumindest ein Stück weit.

Wie siehts heute aus?

Es geht mir wieder zu 99% gut. Vor 3 Monaten hab ich noch gebetet, dass ich mein altes Leben zurückbekomme... Jetzt bin ich in erster Linie dankbar, dass ich es soweit geschafft habe.

Die Hartnäckigsten Symptome scheinen sich langsam zu verabschieden. Der Tinnitus ist sehr selten geworden, der Schwindel noch seltener und wenn dann beim Einschlafen. Allerdings mach ich es dann genau so wie vorhin erwähnt: Registrieren! Wenn ich in dem Moment drüber nachdenke, sag ich mri selbst, dass mir den Ganzen Tag nicht schwindlig war, erst jetzt als ich fast eingeschlafen bin. Eine Krankheit wartet nicht bis du schläfst - die Psyche wird dann aktiv, wenn die bewussten Gedanken weniger werden und man zur Ruhe komme. Das beruhigt mich, ich schlaf ein. Wenn ich mal garnicht schlafen kann, nehm ich ne Baldrian, oder trink ein Glas wein und schau TV, ich nehm es als gegeben hin, damit kann ich Leben!

Was geblieben ist, ist die Innere Unruhe. Zeitweise kann ich nicht still sitzen. Muss mit dem Fuß wackeln oder hab das Gefühl ich muss springen hupfen tanzen - irgendwie diese Energie und Nervösität loswerden. Da ich keine Krankheit kenne, die Innere Unruhe als Hauptsymptom hat - zumindest keine, die nicht schon abgeklärt ist, kanni ch auch damit umgehen.
Achja, meine rechte Pupille ist manchmal größer als die Linke. Googelt man das, geht man in den Garten und fängt an sein Grab zu schaufeln. Allerdings nur, wenn man die Fachbezogenen Artikel dazu liest. WEnn man dann mal genauer schaut und diverse Foren durchstöbert, stellt man fest, dass sehr viele Menschen so etwas haben und es auch völlig ohne Krankheitswert sein kann. Bis gestern musste ich allerdings immer wieder mal drüber nachdenken und bekam auch immer mal wieder Angst. Dann ist mir ein 2 Jahre altes Bild aufgefallen, auf dem meine rechte Pupille auch größer ist als die Linke. Damit hab ich eins der letzten Dinge, die mich nicht losließen, zum Großteil abgehakt! Wenn es mich in diesen 2 Jahren nicht umgebracht hat, wirds wohl schon immer so sein. Zumindest isses kein HirntumorAneurysmaKrebsGeschwür, das langsam wächst - das hätte mich wohl definitiv mittlerweile Umgebracht oder wär zumindest beim Schädel MRT gefunden worden. Haken dahinter!

Was will ich euch mit auf dem Weg geben?

Glaubt an euch. Vertraut euren Körper wieder. Lasst Panik zu, je öffter Ihr bewusst eine Panikattacke erlebt ohne dagegen anzukämpfen, desto langweiliger wird es für sie!
Aber auch: Lasst euch durchchecken! Hätte ich die Untersuchungen nicht machen lassen, hätte ich immer einen Aufhänger gehabt, zu sagen woher soll ich wissen dasses psychisch ist, wenn ich x. garnicht untersuchen hab lassen?. Und das ist ein großer Stolperstein bei der Zurückgewinnung des Vertrauens in seinen Körper. Es kann ja tatsächlich was sein - beispiel Schilddrüse. Das ist nichts schlimmes, aber man braucht keine Therapie machen, wenn die Ursache in einem falschen Hormonhaushalt liegt! Ebenso gehört ein Schwindel abgeklärt. Aber am wichtigsten: Vertraut den Diagnosen - zumindest wenn ihr den Eindruck habt, der Arzt hat sich damit befasst. Denn einem Arzt, der einem schon beim übertreten der Türschwelle das Anti Depressiva rezept ausfüllt, dem würde ich auch nicht vertrauen. 2 Ärzte haben sich richtig mit mir befasst, mich zu allen Untersuchungen geschickt, die ich mir gewünscht habe und haben mich nicht sofort als Panikpatienten abgestempelt. In dem Moment hab ich ihnen natürlich trotzdem nicht vertraut - das Gehört zum Krankheitsbild - und nichts anderes ist eine Panik/Angststörung - dazu.

Redet viel - immer wenn ich mit meiner Mutter, meinem Besten Freund oder meiner Freundin gesprochen hab, ging es mir besser danach! Immer wenn ich hier etwas gelesen habe, ging es mir besser!

Denkt bei der Abklärung auch an Dinge, die nicht so nahe liegen. Bei mir spielt der Nacken und der Kiefer wohl eine Große Rolle. Ich hatte schon 2 Wochen vor der Panik starke Nackenschmerzen morgens. Ebenso ist mir auch vorher aufgefallen, dass ich mit den Zähnen presse! Der Zahnarzt, der Therapeut, die Physiotherapeuthin und ein Orthopäde haben mir nahegelegt eine Beisschiene zu tragen, da gerade der Tinnitus und der Schwindel durchaus davon kommen können! Seit ich die Schiene trage, ist der Tinnitus wesentlich besser!
Ebenso wurde mir eine Entzündung an der Zahnwurzel entfernt (bzw. die Zahnwurzel an sich) - ich weiß es nicht und werde es nie erfahren - aber vielleicht hat auch das meinen Körper noch zusätzlich geschwächt. Die Schilddrüse ist bei mir okay - allerdings sollte die auch gründlich untersucht werden - Hormone können viel bewirken.

Das sind alles Dinge, die völlig Harmlos sind, aber ihren Teil dazu beitragen! Ich weiß nicht, was letztendlich der Auslöser war - aber egal, ob der Auszug von zuhause, verdrängte Kindheitssorgen oder ein Verspannter Kiefer, nichts davon wird uns umbringen! Und ich habe in meiner täglichen Googelei und leserei niemanden in einem Angst/Panikforum gefunden, der dann tatsächlich einen SchlaganfallHerzinfarktHirntumor hatte!

So, das war viel Text und glaubt mir, ich hab noch viel mehr weggelassen - wenn ihr also Fragen habt oder hilfe braucht, schreibt mir einfach!

Viele Liebe Grüße aus dem schönen Franken!

Oli




Hallo Oli ,

ich finde das super wie offen du über die Sachen sprichst. Ich hatte ähnliche Symptome. Nicht die gleichen wie du
,aber ähnliche. Auch bei mir wurden vor paar Jahren Untersuchungen gemacht.
Und es wurde nichts gefunden. Die Ärtzte sagten das bei mir alles super sei.
Ich war auch völlig gesund körperlich. Nur seelisch stimmte nichts mehr. Da ich in der Kindheit sowie Jugend viele Schicksal Schläge hatte wirkte sich das ganze auf diese Zeit aus. Nach der Trennung von meiner Beziehung , und auch der Arbeit Verlust.
Da kamen unbewusst die Steuerungen hoch. Das weg laufen . Die Angstzustände usw . Anders kann ich mir das nicht
erklären. Den nach der Verhaltenstherapie beim Psychologen hatte ich das nie wieder.
Und werde es auch nicht mehr bekommen. Auch durch spätere Misserfolge . Habe ich es geschafft nicht mehr Rückfällig zu werden.
Da mein Unterbewusstsein gelernt hat mit Verluste im Leben umzugehen.

Ich hoffe ich konnte dich auf muntern , und finde es toll das du es geschafft hast.
Was auch helfen kann , wenn du mal über deine Kindheit und Jugend nach denkst.
Zb was war da ?? was war da los ?? den das unbewusste speichert vieles .
Zb wenn man früher zu mir sagte , hey du wirst rot , dann wurde ich rot , da mein Unterbewusstsein
reagierte, heute ist das nicht mehr so eher selten.


MFG Coach1981

05.12.2012 02:25 • #8


C
Zitat von Coach1981:
Zitat von OKA:
Hallo Zusammen,

ich hab mich nach langem Ringen entschlossen, JETZT meinen Beitrag hier im Erfolgserlebnisse Threadt zu schreiben. Auch wenn ich noch nicht ganz durch bin, ich bin mir sicher, dass ich das Ziel bald erreicht hab und wenn ich nur einem von Euch Mut machen kann, hat es sich schon gelohnt.

Ich fang vorne an - könnte etwas länger werden.

Es war vor ziemlich genau 7 1/2 Monaten.
Es war eine Nacht von Sonntag auf Montag. Das Wochenende war gut mit Aktivität gefüllt. Freitag Abend feiern. Samstag mit dem Fanbus zum Auswärtsspiel. Viel Getrunken, viel geraucht. Der Sonntag ein typischer Katersonntag. Wir sind zu meiner Mutter gefahren, vor der ich 2 Monate zuvor ausgezogen bin, um Mittag zu essen.

Alles war ganz normal. Das Flaue gefühl im Magen war für mich ein ganz normaler Kater, wie ich ihn immer wieder erlebt hab. Der Appetit war gedrosselt, logo nach nem verfeierten Wochenende, alles ganz normal. Auf der Couch bei meiner Mutter hatt ich kurz das Gefühl wegzusacken, is mir die Wochen davor schon öfter passiert. Hielt ich aber für völlig bedeutungslos. Bis zu dieser Nacht:

Wir sind Abends ins Bett, meine Freundin und ich. Alles war wie immer. Fernseh lief noch ein bischen, irgendwann eingeschlafen.

Dann bin ich Aufgewacht. Es war 3 Uhr oder so. Ich erinnere mich, dass ich im Traum auf dem Boden lag, das Gefühl hatte ich würde sterben (passiert im Traum öfter mal), mir war im Traum schwindelig. Ich konnte nicht aufstehen, irgendwas zog mich richtung Boden. Ich bin dann aufgewacht und war durch den Wind. Mir war tatsächlich schwindlig. Kein Drehschwindel, es zog mich einfach Richtung Boden.

Ich bin aufgestanden, etwas hin und hergelaufen. Meine Freundin ist aufgewacht, fragte mich was los sei. Ich sagte mir is etwas schwindlig. Das Gefühl kannte ich nicht, komm ich nicht grad ausm Kettenkarusell oder hab 10 Cuba Libre in der Leber, ist mir nie schwindelig!

Urplötzlich kam mir der Gedanke, der in diesem Moment mein Leben veränderte. Meinem Vater ist vor 5 Jahren ein Aneurysma im Kopf geplatzt. Er hätte es fast nicht überlebt, nur mit viel Glück ist er heute noch am Leben. Der Gedanke, dass mir das auch passiert, war in diesem Moment geboren.

Dann gings los. Taube Hände, Schweiss, Tunnelblick, wacklige Beine. Ich hatte in dem Moment das Gefühl, ich hab noch wenige Sekunden um meiner Freundin klar zu machen, dass Sie einen Krankenwagen rufen soll. Hab verzweifelt versucht meine Jogginghose anzuziehen und nur noch gesagt, sie solle einen Krankenwagen rufen. Das Gefühl, dass ich in diesem Moment hatte, war schlimmer als die schlimmsten Schmerzen die ich bis jetzt hatte. Es hat alles übertroffen was ich bis jetzt erlebt hatte. Sie beruhigte mich. Frische Luft, ein Glas Wasser. Langsam ging der Spuk vorbei. Ich musste mich umsehen um zu realisieren wo ich bin. Ich weiß noch, dass ich immer nur leise meine Freundin gefragt hab, was mit mir passiert. Und das es aufhören soll. Was war nur los?

Nach einer weiteren viertel Stunde sind wir ins Bett. Ich musste mich auf einen Punkt an der Decke konzentrieren um nicht wieder panisch zu werden. Irgendwann schlief ich ein.

Am nächsten Tag fuhr ich in die Arbeit. Mir war etwas schummrig. Ich hab überlegt was da nur passiert ist, einen Termin beim Hausarzt ausgemacht. Mittag musste ich von der Arbeit nach Hause - ich war einfach unglabulich nervös. Stand unter Spannung. Das war alles so neu für mich. Zuhause legte ich mich auf die Couch. Wollte ein wenig schlafen. Aber alle 10 Sekunden fuhr ein Stromschlag durch meinen Körper. Ich dachte das Herz, es schlägt nicht richtig, stolpert, da müssen die Stromstöße herkommen.

Ich war dann beim Arzt. Er sagte, Neurologe, Orthopäde und HNO. HNO konnte ich noch am selben Tag. Orthopäde dauert etwas, Neuro sowieso. Der HNO fand natürlich ncihts. Am Abend die nächste Attacke. Daraufhin sind wir dann ins KH gefahren. Ich wollte endlich wissen, was los is.

Dann gings nun endlich los, mit dem Untersuchungsmarathon, den hier wohl viele Kennen. Ich kürze an dieser Stelle etwas ab - nur ganz kurz, was alles untersucht wurde:

EEG
MRT Schädel, HWS, BWS
CT Schädel
Röntgen LWS und Oberkörper
VEP 2x
HNO Untersuchung, 2x
Ultraschall Bauchorgane, 2x
Augenuntersuchung 2x
Herzultraschall 2x
Schilddrüsenuntersuchung 2x
Schwindeltest
Blutuntersuchung (5 oder 6 mal)
Borellioseuntersuchung
HIV-Test
Langzeiturin
Stuhluntersuchung
Magenspiegelung
Darmspiegelung
Lungenuntersuchung inkl. Nächtl. Atmemüberwachung
Doppler der Hirnversorgenden Arterien
Kinesiologische Untersuchung
Laktoseintolleranztest

Ich hab sicher was vergessen!
Ihr könnt euch vorstellen, wie viel Zeit und Geld allein in diesen ersten 4 Monaten draufgegangen ist.

Folgende Symptome hatte ich in den ersten Monaten ständig oder hin und wieder:

Tinnitus, Ohrensausen, Sehstörungen, Schluckbeschwerden, Schwindel, Taubheitsgefühle an den Händen und Füßen, Nackenschmerzen extrem, Bauchschmerzen teilweise extrem, Blähungen, Durchfall, fast 3 Monate durchgehend, Appetitverlust, Gewichtsverlust - 10 Kilo in 3 Monaten, Schlafstörungen, Sekundenbenommenheit, Hörverlust auf einem Ohr (Abwechselnd), Atemnot, vorallem Nachts kurz vor dem Einschlafen. Einmal bin ich Aufgewacht, weil ich mich im Schlaf verschluckt hatte - Panik, Verspannungen, Herzstolpern EXTREM!, Stromschläge die durch den Körper schlagen, Kraftverlust im Arm, Übelkeit, Häufiges Wasserlassen, Hautauschlag, Trockene Haut, Augenbrennen, Metallgeschmack im Mund, Vergesslichkeit, Lustlosigkeit, Gefühlslosigkeit, Antriebslosigkeit, Ohnmachtsgefühle, Grundlose Angst, Zittern!!, Kreislaufprobleme, Derealisierung, Schweissausbrüche...

Ich war verzweifelt. Für mich war klar, ich leide an einer schlimmen Krankheit. Ich hab Tagelang gegoogelt, gelesen, überlegt, gegrübelt, mein Leben umgestellt, keinem Arzt mehr Glauben geschenkt. Bis auf kleinigkeiten (Magenschleimhautentzündung, Darmpilz - wsl. durch Antibiotika) war alles ohne Befund. Ich hab meine Blutergebnisse von oben bis unten durchrecherchiert. War beim Heilpraktiker, hab auf Alk. verzichtet, alles versucht. Die Ärzte sagten immer wieder, dass sei psychisch. Aber das konnte ich einfach nicht glauben. Ich sah keinen Anlass meine Psyche als Auslöser darzustellen.

Dann kam ein weiterer Tag, der mein Leben (gottseidank) wieder verändern sollte.
Es war bei einem Fußballspiel. Wir saßen, wie vor jedem Spiel im Biergarten, alle um uns rum unterhielten sich, tranken B., freuten sich auf das Spiel. Ich saß daneben. Teilnahmslos und grübelnd. Plötzlich ging es mir einfach nur noch auf den Sack. Ich wollte nicht mehr grübeln. Ich wollte wieder Spaß haben und meinem geliebten Hobby - Fußball - nachgehen. Ich entschloss mich, etwas zu trinken. Ich stand auf, kaufte mir ein B.. Es schmeckte - ich zwang mich dazu teilzunehmen. Es half, das zweite und dritte B. liefen wie früher, und die Gedanken wurden normaler. Ich entschied mich (und dass soll niemanden verleiten - im Feiern war ich aber schon immer nicht schlecht ) mich einfach mal wieder volllaufen zu lassen. Schlimmer kanns nicht werden und bestenfalls kann ich Nachts mal wieder gut schlafen!

Gesagt getan, der Abend war der erste seit langem, an dem ich mal wieder ein klein Wenig mein Leben genossen hab!

Das brachte mich andereseits natürlich auch zum Grübeln. Wenn Alk. die Symptome abschaltet (auch wenig Alk.) ist vielleicht doch etwas dran, an der Psyche-Theorie? Ich begann zu recherchieren. Was ist diese Panikstörung, von der die Ärzte sprechen? Schnell fand ich versch. Foren, Webseiten, Bücher. Ich rief gleich bei der Krankenkasse an und lies mir Nummern von Therapeuten geben. Glücklicherweise hatte ich noch am selben Tag meinen ersten Termin bei einem - ich bin nach wie vor dort!

Ganz langsam begann ich zu aktzeptieren und zu überlegen. Ganz langsam konnte ich mir die verschiedenen Symptome erklären. Ganz langsam kam die Erkenntnis, dass in dieser Nacht eigtl. nichts passiert ist. Mir war lediglich schwindlig und erst der Gedanke, dass ich eine Hirnblutung haben könnte, verschaffte mir die Panik. Ich begann Ratschläge anzunehmen. Ich hab mich mit meinem Besten Freund unterhalten, ihm gesagt, dass ich langsam vllt. glauben sollte, dass psychisch etwas im Argen ist. Er verriet mir, dass auch er und seine Freundin (Krankenschwester) schon seit längerem auf ein psychischen Hintergrund tippen. Auch das zu hören tat gut - denn es bestätigte ja meine neue Denkweise.

Ich begann immer mehr - zusammen mit dem Therapeuten - aber hauptsächlich allein, zu analysieren was geschehen war. Damals konnte ich mir viel noch nicht erklären, mittlerweile kann ich selbst nicht mehr verstehen, warum ich mir solche sorgen gemacht hatte. Mit jedem Tag, an dem ich daran arbeitete, zu Glauben dass ich nichts körpoerliches habe, verschwanden die Symptome ein wenig mehr. Ich konnte langsam wieder schlafen, ich konnte mich wieder freuen. Ich nahm wieder zu, bekam wieder Appetit. Ich vergaß nach und nach, mich zu beobachten. Ich laß ein Buch, das hauptächlich davon handelte, dass man auch schlechtere Tage aktzeptieren muss. Dadurch lernte ich, nicht gleich wieder in Panik zu verfallen, wenn etwas kribbelte oder weh tat. Ich fing an rationaler über die Situation nachzudenken. Immerhin zog ich von meiner wichtigsten Bezugsperson in ein eigenes Leben. Die Mama war nicht mehr da, wenn man nachts durchs Haus geisterte. Ich selbst hielt das nicht für ein Problem - allerdings war es wohl tief in meiner Seele verankert. Ich weiß nicht ob das der Auslöser war - es erscheint mir aber als ziemlich logisch und vernünftig. Die Panikattacken wurden weniger. Wahrscheinlich weil ich darauf wartete, denn ich wollte ja mit meiner neuen Erkenntnis, eine Panikattacke bewusst erleben und selbst feststellen, dass ich daran nicht sterbe! Einmal gelang es mir sogar. Ich stand einfach nur da und lies es kommen. Ich registrierte jedes einzelne Symptom, ohne es zu bewerten. Es wurde notiert und im Kopf abgelegt. Muss ziemlich langweilig für die Panikattacke gewesen zu sein - Frei nach dem Motto Wenn dir jemand eine auf die Backe haut, halt ihm die andere hin. Es klingt immer sehr albern wenn jemand schreibt, er würde eine Panikattacke im Kopf, oder wortwörtlich begrüßen. Allerdings funktioniert es, zumindest ein Stück weit.

Wie siehts heute aus?

Es geht mir wieder zu 99% gut. Vor 3 Monaten hab ich noch gebetet, dass ich mein altes Leben zurückbekomme... Jetzt bin ich in erster Linie dankbar, dass ich es soweit geschafft habe.

Die Hartnäckigsten Symptome scheinen sich langsam zu verabschieden. Der Tinnitus ist sehr selten geworden, der Schwindel noch seltener und wenn dann beim Einschlafen. Allerdings mach ich es dann genau so wie vorhin erwähnt: Registrieren! Wenn ich in dem Moment drüber nachdenke, sag ich mri selbst, dass mir den Ganzen Tag nicht schwindlig war, erst jetzt als ich fast eingeschlafen bin. Eine Krankheit wartet nicht bis du schläfst - die Psyche wird dann aktiv, wenn die bewussten Gedanken weniger werden und man zur Ruhe komme. Das beruhigt mich, ich schlaf ein. Wenn ich mal garnicht schlafen kann, nehm ich ne Baldrian, oder trink ein Glas wein und schau TV, ich nehm es als gegeben hin, damit kann ich Leben!

Was geblieben ist, ist die Innere Unruhe. Zeitweise kann ich nicht still sitzen. Muss mit dem Fuß wackeln oder hab das Gefühl ich muss springen hupfen tanzen - irgendwie diese Energie und Nervösität loswerden. Da ich keine Krankheit kenne, die Innere Unruhe als Hauptsymptom hat - zumindest keine, die nicht schon abgeklärt ist, kanni ch auch damit umgehen.
Achja, meine rechte Pupille ist manchmal größer als die Linke. Googelt man das, geht man in den Garten und fängt an sein Grab zu schaufeln. Allerdings nur, wenn man die Fachbezogenen Artikel dazu liest. WEnn man dann mal genauer schaut und diverse Foren durchstöbert, stellt man fest, dass sehr viele Menschen so etwas haben und es auch völlig ohne Krankheitswert sein kann. Bis gestern musste ich allerdings immer wieder mal drüber nachdenken und bekam auch immer mal wieder Angst. Dann ist mir ein 2 Jahre altes Bild aufgefallen, auf dem meine rechte Pupille auch größer ist als die Linke. Damit hab ich eins der letzten Dinge, die mich nicht losließen, zum Großteil abgehakt! Wenn es mich in diesen 2 Jahren nicht umgebracht hat, wirds wohl schon immer so sein. Zumindest isses kein HirntumorAneurysmaKrebsGeschwür, das langsam wächst - das hätte mich wohl definitiv mittlerweile Umgebracht oder wär zumindest beim Schädel MRT gefunden worden. Haken dahinter!

Was will ich euch mit auf dem Weg geben?

Glaubt an euch. Vertraut euren Körper wieder. Lasst Panik zu, je öffter Ihr bewusst eine Panikattacke erlebt ohne dagegen anzukämpfen, desto langweiliger wird es für sie!
Aber auch: Lasst euch durchchecken! Hätte ich die Untersuchungen nicht machen lassen, hätte ich immer einen Aufhänger gehabt, zu sagen woher soll ich wissen dasses psychisch ist, wenn ich x. garnicht untersuchen hab lassen?. Und das ist ein großer Stolperstein bei der Zurückgewinnung des Vertrauens in seinen Körper. Es kann ja tatsächlich was sein - beispiel Schilddrüse. Das ist nichts schlimmes, aber man braucht keine Therapie machen, wenn die Ursache in einem falschen Hormonhaushalt liegt! Ebenso gehört ein Schwindel abgeklärt. Aber am wichtigsten: Vertraut den Diagnosen - zumindest wenn ihr den Eindruck habt, der Arzt hat sich damit befasst. Denn einem Arzt, der einem schon beim übertreten der Türschwelle das Anti Depressiva rezept ausfüllt, dem würde ich auch nicht vertrauen. 2 Ärzte haben sich richtig mit mir befasst, mich zu allen Untersuchungen geschickt, die ich mir gewünscht habe und haben mich nicht sofort als Panikpatienten abgestempelt. In dem Moment hab ich ihnen natürlich trotzdem nicht vertraut - das Gehört zum Krankheitsbild - und nichts anderes ist eine Panik/Angststörung - dazu.

Redet viel - immer wenn ich mit meiner Mutter, meinem Besten Freund oder meiner Freundin gesprochen hab, ging es mir besser danach! Immer wenn ich hier etwas gelesen habe, ging es mir besser!

Denkt bei der Abklärung auch an Dinge, die nicht so nahe liegen. Bei mir spielt der Nacken und der Kiefer wohl eine Große Rolle. Ich hatte schon 2 Wochen vor der Panik starke Nackenschmerzen morgens. Ebenso ist mir auch vorher aufgefallen, dass ich mit den Zähnen presse! Der Zahnarzt, der Therapeut, die Physiotherapeuthin und ein Orthopäde haben mir nahegelegt eine Beisschiene zu tragen, da gerade der Tinnitus und der Schwindel durchaus davon kommen können! Seit ich die Schiene trage, ist der Tinnitus wesentlich besser!
Ebenso wurde mir eine Entzündung an der Zahnwurzel entfernt (bzw. die Zahnwurzel an sich) - ich weiß es nicht und werde es nie erfahren - aber vielleicht hat auch das meinen Körper noch zusätzlich geschwächt. Die Schilddrüse ist bei mir okay - allerdings sollte die auch gründlich untersucht werden - Hormone können viel bewirken.

Das sind alles Dinge, die völlig Harmlos sind, aber ihren Teil dazu beitragen! Ich weiß nicht, was letztendlich der Auslöser war - aber egal, ob der Auszug von zuhause, verdrängte Kindheitssorgen oder ein Verspannter Kiefer, nichts davon wird uns umbringen! Und ich habe in meiner täglichen Googelei und leserei niemanden in einem Angst/Panikforum gefunden, der dann tatsächlich einen SchlaganfallHerzinfarktHirntumor hatte!

So, das war viel Text und glaubt mir, ich hab noch viel mehr weggelassen - wenn ihr also Fragen habt oder hilfe braucht, schreibt mir einfach!

Viele Liebe Grüße aus dem schönen Franken!

Oli




Hallo Oli ,

ich finde das super wie offen du über die Sachen sprichst. Ich hatte ähnliche Symptome. Nicht die gleichen wie du
,aber ähnliche. Auch bei mir wurden vor paar Jahren Untersuchungen gemacht.
Und es wurde nichts gefunden. Die Ärtzte sagten das bei mir alles super sei.
Ich war auch völlig gesund körperlich. Nur seelisch stimmte nichts mehr. Da ich in der Kindheit sowie Jugend viele Schicksal Schläge hatte wirkte sich das ganze auf diese Zeit aus. Nach der Trennung von meiner Beziehung , und auch der Arbeit Verlust.
Da kamen unbewusst die Steuerungen hoch. Das weg laufen . Die Angstzustände usw . Anders kann ich mir das nicht
erklären. Den nach der Verhaltenstherapie beim Psychologen hatte ich das nie wieder.
Und werde es auch nicht mehr bekommen. Auch durch spätere Misserfolge . Habe ich es geschafft nicht mehr Rückfällig zu werden.
Da mein Unterbewusstsein gelernt hat mit Verluste im Leben umzugehen.

Ich hoffe ich konnte dich auf muntern , und finde es toll das du es geschafft hast.
Was auch helfen kann , wenn du mal über deine Kindheit und Jugend nach denkst.
Zb was war da ?? was war da los ?? den das unbewusste speichert vieles .
Zb wenn man früher zu mir sagte , hey du wirst rot , dann wurde ich rot , da mein Unterbewusstsein
reagierte, heute ist das nicht mehr so eher selten.


MFG Coach1981






Vor allem hilft es mir heute noch , wenn ich die Erfolge auf zähle , und auch an den Negativen Sachen noch das positive sehe , das gibt sehr viel Kraft und man kommt von den Gedanken weg.
Den die Gedanken erlösen Gefühle , und die Gefühle lösen die Handlungen aus. Deshalb denke ich lieber ich bin gesund , somit fühle ich , ich bin gesund , und handle auch , ich treibe Sport , trinke 2 Liter Wasser usw und automatisch fühlt man sich besser......

05.12.2012 02:30 • #9


lissy200073
Hallo Oli,
ich hoffe dir geht es auch heute noch gut.
Ich gehe leider mit den fast gleichen Symptomen wie du nächste Woche stationär in die Psychiatrie.
Ich und mein Hausarzt glauben nicht mehr das ich es alleine schaffen werde darüber Herr zu werden

30.05.2015 09:50 • #10


N
Danke Oli,

dass Du uns ein Stückchen auf deinem Lebens-Leidensweg mitgenommen hast.
Dein Weg war lang und schwer, aber Er hat sich gelohnt. Auch für uns, weil viele sich das nicht vorstellen können oder konnten, dass die Psyche so eine Macht über uns hat!

Deine Geschichte macht Mut und Hoffnung!
Und vielleicht dient Sie sogar dazu, Unseren zu verkürzen oder zu erleichtern.
Danke

Alles Gute weiterhin,

NoraMarie

30.05.2015 11:06 • #11


O
Sowas liest man gerne!
Mir geht es übrigens nach wie vor gut - ich hab mich mittlerweile selbstständig gemacht und ab 1. Juli beschäftige ich meinen ersten Angestellten.

Ich bin aus der Sache gestärkt hervorgegangen und sehe vieles anders, als noch vor 2-3 Jahren

23.06.2015 19:38 • x 1 #12


A


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