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Enailil
Guten Tag liebe Leute

Es ist mein erster Eintrag in diesem Forum, überhaupt ist es das erste Mal dass ich in einem virtuellen Forum etwas niederschreibe. Ich weiss auch nicht so recht wie man in einer Selbsthilfe genau beginnt über sein Problem zu reden bzw. zu schreiben... einfach mal drauflos? Zu erst einmal, ich bin 23 Jahre alt, studiere, mache viel Musik (eigene Songs), Sport, ich habe viele gute Freunde und bin neugierig, offen, aktiv, oft fast einbisschen hyperaktiv aber das führte meist zu super Erlebnissen...ich ziehe die Leute um mich herum meistens mit mir mit in einen euphorischen Wahn. Alles positiv bisher. Doch da kommt das Stichwort: Wahn. Dieser verdammte Wahn. ich nenne ihn so, weil dann alles in mir einfach abschaltet und es so ist als ob eine fremde Hand mich steuern würde. Gemeinsam ist allen Wahnausbrüchen die ich durchlebe, dass sie damit beginnen dass ich mich in eine Situation/Gedanke total hineinsteigere... Bereits seit ich klein bin steigere ich mich in gewisse Gedanken völlig hinein und verliere somit jeglichen Sinn für Realität oder Fakten. Verliere mich dann oft in meinen Zweifeln (manchmal auch Selbstzweifel?) und Unsicherheiten (Selbstunsicherheiten?). Vieles scheint so sinnlos. Ich verliere mich selbst. Das schadet mir sehr. Ich arbeite nämlich stark an mir. ich denke (zu) viel nach über alles, also versuche ich zu reflektieren, schreibe Tagebuch, schreibe auch viele Drehbücher und Kurzgeschichten, schreibe Songtexte, singe, spiele E-gitarre, ich geh viel viel rennen..wie ihr seht, ich kanalisiere diesen Potentiellen Wahn, in eine sinnvolle Aktivität dir mir gut tut. Oder versuche von Anfang an immer was zu tun zu haben um nicht da rein zu geraten... 12 Jahre lang schwamm ich semiprofessionell in einem Club. Vor ca. 5 Jahre habe ich damit aufgehört. Erst seit ich aufgehört habe muss ich mich mehr darum bemühen mein Kopf immer zu unterhalten um nicht in böse Gedanken zu verfallen. Mit guten Freunden, Hobbies, Filterungskanälen, etc konnte ich gut damit leben. Meine erste richtige Beziehung hatte ich mit 19, eine ganz neue Erfahrung für mich. verliebt war ich ja schon gewesen einige Male vorher, es bannten sich Beziehungen an, endeten wieder...das was man halt eben kennt wenn man jung ist. Diese Beziehung ging 2,5 Jahre. Eines Tages, einfach so plötzlich, ich war noch verliebt und eigentlich war alles gut, begann ich aus Trotz Ärger zu machen, zu meckern, war einfach so schlecht gelaunt wieso auch immer (weiss es echt nicht mehr wie es genau begann), setzte ihn gleich mit einem negativem Gefühl und was als anfängliche Streiterei...schlechter Stimmung begonnen hatte, fand kein Ende. Ich steigerte mich voll da hinein. ich entfernte mich sexuell...nahm der Beziehung eigentlich den Kern, den jede Beziehung ausmacht: Intimität. Am Schluss war ich wirklich nicht mehr verliebt und ich beendete es Anfangs 2014 nach Rückkehr meines Auslandssemester (es rettete mich! Ich wäre ansonsten vollkommen wahnsinnig geworden) und fühlte mich extrem befreit als ob ich wieder atmen könnte. Mein Fazit davon war: Ich war wohl feige gewesen früher Schluss zu machen. Es hätte uns beiden viel Leid erspart. - Hätte man mich nach dieser Beziehung aber gefragt Bist du ein Beziehungsmensch? hätte ich klar und deutlich mit Ja geantwortet. Ja, denn ich bin ein sehr romantischer Mensch und glaube an die Liebe.

Ich erholte mich und genoss es alleine zu sein, wieder mich selbst zu spüren ohne diese ständigen Gefühlsschwankungen, es schien fast so, als ob meine innere Stärkere wieder da wäre. Ich fühlte mich stark, und selbstsicher!
Und wie die Liebe so ist, schlug sie unerwartet ein, aber heftig! Liebe auf den ersten Blick -oh ja. In keinster Weise vergleichbar mit der letzten Beziehung. Das war Mitte April. Wir trafen uns, ich war so verliebt! Aber ich verhielt mich ziemlich cool...(das erste Mal dass ich solche Selbstbeherrschung zeigen konnte). Er war so verliebt. Die Dinge die er sagte, erinnerten mich an mich selbst, ich bin auch immer so romantisch wenn ich mich verliebe, aber in diesem Fall, grinste ich immer nur so doof und erwiderte eigentlich fast nichts von dem was er mir sagte oder schrieb. Bis Mitte Juni, als ich mich entschied mit ihm diese Beziehung einzugehen, hatte ich nie viele Gefühle ausgesprochen. Ich dachte das käme dann automatisch... Aber es fällt mir bis jetzt noch schwer ihm schon nur ein Kusssmiley oder Herzsmiley zu senden geschweige denn ihm zu sagen „Ich dich auch“ oder „Ich vermisse dich“...gar nichts. Ich habe schon nur ein schlechtes Gewissen wenn ich zu viel antworte... Erst fünf Monate zusammen und ich habe Wahn’s erlebt, die ich in solch starkem Ausmass vorher noch nie hatte... Alle in Bezug auf ihn. Ausgelöst durch ihn. Dieses und letztes Wochenende zum Beispiel hab ich mich benommen wie eine schei. Dramaqueen... zumindest war ich anfänglich einfach nur angepisst..das ging dann so weit dass ich begonnen habe ihn zu beleidigen, ich habe richtig böse gemeine Dinge zu ihm gesagt (ich müsste kotzen wenn ich ihn sehe / ich muss mich betrinken um das auszuhalten / er soll mich ja nicht anfassen / hau doch ab / ich hasse dich mir ging es besser als ich dich noch nicht kannte /...) ..Wie mir das, das Herz bricht! Ich habe Dinge kaputt gemacht (randaliert) nur weil ich nicht wusste wohin mit dieser Wut! Er hat so gut er es konnte versucht mich zu bremsen. Ich bin vor ihm davongerannt, ich habe ihn vor seinen und meinen Freunden behandelt als ob er mein grösster Feind wäre. Auch ihm habe ich ihm vorgeworfen: „Du klaust mir mein Leben!“ Und ehrlich gesagt habe ich das auch genau so gespürt: er ist mein Feind! Ich habe diese Momente so oft, dass ich ihn als meinen grössten Feind betrachte. Er hat wegen mir geweint. Ich habe ihn so getroffen, dass er nicht mehr „stark“ bleiben konnte... er hat es versucht. Dabei, ist er umso stärker, weil er seine Emotionen zeigt und mir somit zeigte, dass ich schwach bin. Ich bin ein kleines mieses Ar. zu ihm. Er hat mir auch klar gesagt, dass er es schlimm fand weil er in keinem Moment spürte dass ich hinter ihm stehe, aber dass er hinter mir steht. Wenn ich ihn loswerden will muss ich es beenden. Er bleibt da. Aber wenn ich so weiter mache geht’s irgendwann auch bei ihm nicht... Er liebt mich tatsächlich so sehr! So unglaublich... ich muss es mir immer wieder vor Augen führen. Wieso bin ich nicht fähig im voll zu vertrauen? Ich mache alles kaputt...und im Gegensatz zu meiner letzten Beziehung, fühle ich mich zu ihm so sexuell angezogen und ich stelle mir eine Zukunft mit ihm vor.. Kaum sind wir uns zu lange sehr nahe oder erreichen einen bestimmten Intimiätsgrad, falle ich in dieses Loch. Ich bin schon so oft ohne etwas zu sagen weggegangen...einfach nach Hause. Er ist mir auch schon nachgerannt doch dann bin ich auch gerannt.... was soll diese Sheisse? NULL Kontrolle über mich in diesen Momenten! Besonders schlimm waren es diese letzten Weekends... das letzte Weekend hatte ich sogar eine Art Panikattacke... mein Herz raste ich bekam fast keine Luft! Ich fürchtete mich vor mich selbst. Manchmal sage ich ihm auch „es ist mir zuviel, ich will dich nicht mehr sehen ich brauche meine Freunde“ und er meint dann „ja klar, dann machen wir das so, ich mache heute was mit meinen Freunden du mit deinen!“ – wäre doch alles okay? Nein! Ich benehme mich schei. ich bin assi zu ihm ich bin wütend ich beleidige ihn, ich gebe ihm die Schuld für meine Unfähigkeit mich zu entscheiden wirklich „nein“ sagen zu können in diesem Augenblick und normal ciao sagen zu können und dann wirklich mit meinen Freunden was zu unternehmen. Ich fühle mich dann so unfähig irgendwas zu tun! Wie angewurzelt, orientierungslos, verloren.... Verloren! Ich verliere mich selbst. Bzw in solchen Momenten habe ich mich selbst verloren. Es ist aus. Als ob jemand den Off Knopf betätigt hätte und ich blicke nicht mehr durch...
Begonnen hat das sehr oft nachdem ich am Montagmorgen nach Hause kam nachdem ich am Weekend bei ihm war, sei es eine oder zwei Nächte, musste ich einfach drauflosweinen! So stark weinen, einfach grundlos. Seit ich ihn kenne, fühle mich so antriebslos, ich denke nur noch an ihn, es fällt mir schwer andere Dinge zu tun, zum Beispiel muss ich mich überwinden um die Gitarre zu holen und eine halbe Stunde zu spielen. Früher konnte ich problemlos einfach eine Stunde üben. Die ganze Zeit mit ihm ist schön, aber auch so verschwendet denke ich. Ich habe grundsätzlich oft das Gefühl meine Zeit zu verschwenden. Er ist Landschaftsgärtner und arbeitet 9h am Tag, er ist froh wenn er danach einfach nichts mehr tun muss und einfach chillen kann. Das verstehe ich. Die letzten Wochen waren aber katastrophal. Mit mir. Natürlich habe ich mich entschuldigt. Leider nicht so oft, aus Scham. Aber z.B habe ich mich gerade gestern für diesen schrecklichen Samstag entschuldigt.
Noch nie vorher hatte ich so ein tiefes, stechendes Gefühl von Sinnlosigkeit.... von Angst... pure Angst. Es ist als ob ich nicht mehr wüsste wer ich bin, als ob sich alles meinen Händen entgleiten würde... die Welt ist da draussen und ich bin hier. Alleine. Ich habe ihn, ich liebe ihn so fest.... aber ich fühle mich auch gleichzeitig so alleine mit ihm. Noch nie habe ich mich so alleine gefühlt. Das ist doch ein Problem? Das kann nicht normal sein. Ich liebe ihn zu sehr, dass ich nicht fähig bin, mich auf diese Beziehung einzlassen. Wie er immer sagt „Du musst es zulassen!“ – das ist sicherlich eines der Probleme. Tönt lächerlich! Was gibt es einfacheres als sich lieben zu lassen und sich wohl zu fühlen mit der Person die man liebt und die Person die dich liebt? Für mich das schwierigste auf der Welt – so meine Erfahrungen. Jetzt vorhin bin ich nach Hause gekommen und musste heulen... Ihm habe ich gesagt dass es mir super geht, dass alles okay ist. Aber in Wahrheit fühle ich mich wie „matsch“....so getrampelt und aufgewühlt. Das konnte ich ihm nicht sagen. Wir hatten wenigstens gestern einen tollen Sonntag. Aber es war so, weil ich irgendwie einen Teil in mir einfach abgeschaltet habe und mir erlaubt habe in diesem „nichtstun“ zu vegetieren einen ganzen Tag! Mehr geht nicht. Ich drehe durch, vorhin wusste ich nicht was tun... es gibt doch für alles eine Lösung! Einfach raus gehen? So löste ich es oft...aber ich möchte nicht dass die Leute mich so sehen mit meinem verlorenen Blick. Er schadet mir. Und es ist traurig, weil eigentlich schade ich mir nur selbst, aber mein Wesen nimmt es so wahr als ob er mir schaden würde. Leider tut er dies auch indirekt. Er löst alles dies Ängste in mir aus... ich fühle mich so Fehl am Platz... am Liebsten würde ich weg gehen! Die koffer packen und wegreisen.... um für ihn diejenige sein zu können die ich eigentlich bin. In die, die er sich verliebt hat. Die Leute um mich sagen, dass ich noch so bin wie immer...sie wüssten nicht was ich meine... aber ich spüre eine Veränderung in meinen Kopf. Das Leben wird immer wie schwerer auf meine Schultern... Ich war immer gerne alleine. Ich habe es genossen. Und jetzt, kann ich es nicht mehr geniessen, gerade jetzt wo ich es am meisten bräuchte die stillen Stunden für mich zu haben. Aber wie soll ich alleine sein wollen, wenn ich mich mit ihm so alleine wie nie zuvor fühle. Wie ein Teufelskreis: je mehr Liebe er mir gibt, desto alleiniger fühle ich mich...

20.10.2014 14:59 • 03.11.2014 #1


4 Antworten ↓


Heller_Wahnsinn
Zitat:
Dieses und letztes Wochenende zum Beispiel hab ich mich benommen wie eine schei. Dramaqueen... zumindest war ich anfänglich einfach nur angepisst..das ging dann so weit dass ich begonnen habe ihn zu beleidigen, ich habe richtig böse gemeine Dinge zu ihm gesagt (ich müsste kotzen wenn ich ihn sehe / ich muss mich betrinken um das auszuhalten / er soll mich ja nicht anfassen / hau doch ab / ich hasse dich mir ging es besser als ich dich noch nicht kannte /...) ..Wie mir das, das Herz bricht! Ich habe Dinge kaputt gemacht (randaliert) nur weil ich nicht wusste wohin mit dieser Wut! Er hat so gut er es konnte versucht mich zu bremsen. Ich bin vor ihm davongerannt, ich habe ihn vor seinen und meinen Freunden behandelt als ob er mein grösster Feind wäre. Auch ihm habe ich ihm vorgeworfen: „Du klaust mir mein Leben!“ Und ehrlich gesagt habe ich das auch genau so gespürt: er ist mein Feind! Ich habe diese Momente so oft, dass ich ihn als meinen grössten Feind betrachte. Er hat wegen mir geweint. Ich habe ihn so getroffen, dass er nicht mehr „stark“ bleiben konnte... er hat es versucht.


Das Ganze klingt ziemlich heftig. Nur eben ein paar Gedanken dazu.

Du machst ihn mit so etwas kaputt. Es ist respektlos, einem anderen Menschen so etwas an den Kopf zu werfen, das sagt man nicht mal einem Fremden, schon gar nicht einem Menschen, der sich auf einen eingelassen hat.

Alles in allem klingt es so, dass Du ziemliche Probleme hast. Viele Borderliner haben das auch, dass sie einerseits lieben (bzw meinen zu lieben), auf der anderen Seite, wenn es konkret wird, flippen sie aus und behandeln ihre Liebe wie Dreck.

Was Dir fehlt, kann Dir hier natürlich keiner sagen, und es ist völlig unerheblich, ob Du kreativ und intelligent bist oder nicht - normal ist Dein Empfinden und Verhalten jedenfalls nicht, also geh der Sache auf den Grund.

Wenn Du ihn wirklich lieben solltest und für eure Beziehung mehr tun willst als Dich grübelnd und analysierend im Kreis zu drehen, dann suche Dir professionelle Hilfe. Sonst wird es immer so weiter gehen in Deinem Leben, Du kommst beziehungstechnisch auf keine grünen Zweig und schadest anderen Menschen sehr massiv. Ich weiß von vielen Leuten, die nach solchen Beziehungen, wie Du sie beschreibst, selbst Therapie brauchen und ihr Vertrauen in andere Menschen verloren haben.

Also, Du weißt ja selbst, dass das nicht normal ist, was da bei Dir abgeht, aber dagegen kann man was tun: Übernimm Verantwortung und geh in Therapie. Alles andere

20.10.2014 17:39 • #2


A


Beeinträchtigt mein Leben Sind es Bindungsängste? Help

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J
Hallo

ich würde eher auf generalisierte Angststörung, verdrängte Wut weist auf Traumata von Kindheit auch hin, tippen. Dass du in der Beziehung so warst, liegt sicher an der unterdrückten Wut, ihr konntet nicht so viel über Gefühle reden oder? ich bin chronisch krank, seitdem ich dem anderen erkläre, warum ich schlecht drauf bin, lebe ich besser. Man muss Wut in seinem Leben integrieren, verbieten führt zu Ausbrüche. Man kann sich nix verbieten auf Dauer. So teilt man sich dem anderen mit, kann er entweder das verstehen und dich so akzeptieren in dem Moment wie du bist oder sein Ego ist ihm wichtiger und der Spaßfaktor, zudem können die meisten Männer kaum kommunizieren über Bedürfnisse und Gefühle in einer Beziehung. Ja gut viele Männer sagen, du bist agressiv, du bist verrrückt. Einige oder die die dich gut kennen, wissen warum und akzeptieren dich. Akzeptanz ist Mangelware heutzutage, als Schmerzpatientin habe ich soviele solche Männer erleben müssen. Egal woher es kommt, aber man sollte es besser wissen, nur die Erfahrung zu machen, akzeptiert zu werden auch wenn man mal durchdreht, das ist Akzeptanz, das ist Verständnis und das hilft dir dabei dich emotional zu entwickeln. Selbstreflektion, diese Wucht emotional in eine Beziehung integrieren. Ich würde dir SLAA oder Liebessucht, Liebesmagersucht mal empfehlen, es gibt Gruppen, Lektüre und das Thema richtiger Umgang mit Wut und mit Schwächen, nur wenn du dich selbst so annehmen kannst, nur dann wird es ein Mann auch tun. leider kenne ich mich da wegen Gruppen und selbst betroffen aus und da springt so einiges von dir heraus. Und ja noch eins das Buch Simply Love Strategy würde ich empfehlen, frag dich selbst woher kommt diese Einsamkeit in dir drin, vielleicht aus der Kindheit? Das worunter man in der Gegenwart am meisten leidet, kommt meist von einem Mangel von früher, also wer hat dich alleine gelassen früher, du müsstest besser das Buch lesen, es hat mein Leben geändert. Lg

23.10.2014 02:58 • #3


Enailil
Hallo zusammen,

Vielen Dank dass ihr euch die Zeit genommen habt, meinen Beitrag zu lesen
Und nochmals einen Dank, für eure Antworten.

Heller_Wahnsinn: Es war ein hilfreicher Input. Ja, respektlos, das war es was ich da abgezogen habe. Schrecklich was ich da zu ihm gesagt habe und wie ich mich benommen habe. Hmm..Borderline...habe mich darüber informiert, es gibt durchaus Züge die auf Borderline verweisen könnten. Hatte letzte Woche einen unverbindlichen Sprechtermin bei einer Psychologin. Wir haben ziemlich lange geredet, und natürlich kann sie mir nach einer Sitzung keine eindeutige Diagnose stellen... aber dass ich ein Nähe-Distanz-Problem habe liegt klar auf der Hand aber ob es wirklich 100% Borderline ist, das ist unklar. Sie sagte, es hat durchaus Parallelen, zumindest was die Beziehungsebene angeht. Bei mir tritt es ja offensichtlich nur ein (in solch katastrophalem Mass) wenn ich eine Beziehung habe, bzw. wenn es jemanden gibt der mir sehr sehr nahe steht. Ich fühle mich ja auch wie eine andere Person wenn ich mit meinem Freund bin, das macht mir zu schaffen. Ich kann es wie nicht einordnen dass ich nunmal anders bin dann und nicht diesselbe sein kann wie wenn ich mit meinen besten Freunden unterwegs bin oder wie ich zu meiner besten Freundin bin. Es überfordert mich in diesem Augenblick wenn ich mich nicht so wahrnehme und spüre wie ich normalerweise bin und dann krieg ich das Gefühl ich bin eine lüge...ich bin nicht die, die ich sein will in dieser Beziehung. Dabei, stimmt das irgendwie gar nicht...ich bin klar einbisschen anders..verliebt hat. Was aber doch positiv ist? Ausser eben diese Vorfälle die ich mit ihm hatte, wo ich ausser Rand und Band war, da war ich auch definitiv anders zu ihm als zu meinen Freunden...aber komischerweise, konnte ich das besser einordnen als dieses verliebte ICH. Das letzte Mal als ich das Gefühl hatte bald wieder so einen (Aggressions)Wahn zu kriegen, bin ich einfach weggelaufen von meinem Freund, und ging Billiard spielen mit einem Kumpel. Klar, abhauen wird nicht immer die richtige Lösung sein, ist nicht die richtige Lösung. Er fühlte sich danach auch nicht super dass ich einfach abhaute, aber immerhin besser als unkontrolliert mit Wörter und Fäusten um mich zu schlagen... Meistens geschieht es am Wochenende dass ich mich wie hineinsteigere in dieses Gefühl. Dieses Wochenende ging ich für ein paar Tage surfen und konnte richtig Dampf ablassen an den Wellen. Ich fühlte mich so verdammt gut und von aussen her betrachtet (man ist plötzlich sehr objektiv wenn man weit weg von etwas steht und es betrachten kann) dachte ich mir man, wieso machst du es nur so kompliziert? es ist doch alles easy! Die Wahrheit aber ist, ich verkompliziere es ja nicht mit Absicht
Kaum war ich wieder da, überraschte er mich bei mir zu Hause, dann ging er wieder. ich habe mich sehr gefreut ihn zu sehen, doch jetzt am nächsten Morgen überkommt mich ein Gefühl von Besorgnis, Bedrücktheit wenn ich an ihn denke. Und dann schmerzt es mich noch mehr, den Gedanken zu haben dass er mir nicht gut tut... Seit dem Gespräch mit der Psychologin belastet mich ohnehin auch der Gedanke Wieso muss ich sowas haben...ich will nicht so etwas haben...ich will es doch einfach geniessen wie alle anderen auch Ich habe meinem Freund von diesem Nähe-Distanz-Problem erzählt. Und habe ihm gesagt, sollte ich wieder so austicken soll er mir einfach Grenzen aufzeigen mit lauter Stimme am besten, mich quasi zurückholen in die Realität xD (das tönt gestört hehe). Bei ihm zu Hause bin ich nämlich kurz ausgerastet, irgendwie wollte ich eine Reaktion von ihm hervorrufen, dann kam sie endlich und es fühlte sich besser an, es tat gut zu wissen da ist jemand, er, der mir in diesen Momenten aufzeigt wo die Grenzen sind. Er meinte, dass wir das packen und dass das ja alles halb so wild sei. Er sehe ja, dass mein Problem nur in diesem verdammten Mechanismus von Nähe und Distanz liegt...ansonsten wäre ja alles in Ordnung. Wir haben so coole, tolle Zeiten zusammen...bis mein Organismus versagt und sich völlig überfordert fühlt.
Es macht mir zu schaffen ja. und irgendwo durch habe ich das Gefühl es sei alles Kopfsache ich müsse mich einfach mal an die Nase nehmen und mich von diesen Flausen befreien...dabei, ist es wie du geschrieben hast: es sind Probleme die ich lösen muss. Mit einer Therapie? Ich weiss es noch nicht. Ich besuche jetzt weiterhin diese Psychologin meiner Universität (kostenlos) und werde danach weitersehen. Es fällt mir schwer eine Therapie in Anbetracht zu nehmen, da ich mich ja dann wirklich vollkommen vor die Tatsache stellen muss: Ich habe ein Problem, dass die Überhand über mich nimmt und ich komme allein damit nicht mehr zurecht. Das macht mir Angst. Weil ich wusste doch auch bisher dass etwas nicht ganz in Ordnung mit mir ist...so ein kleiner Psycho halt..aber ich konnte es akzeptieren und damit leben und zum Guten gebrauchen! kann es sein, dass ich mich da einfach zu fest reinsteigere und ich einfach wieder beginnen muss es von der positiven Seite zu betrachten? Beim surfen zum Beispiel oder mit meinen Freunden, kann ich das alles immer zum Positiven verwenden!

03.11.2014 11:15 • #4


Enailil
juno81: Auch dir danke für eine Antwort. Also, über Gefühle sprechen wir. Er vielleicht einbisschen mehr als ich. Aber wir drücken uns da schon aus und kommunizieren. Ich gebe dir vollkommen Recht, sich Dinge (Wutausbrüche) verbieten zu wollen ist nicht gesund. Auch wenn ich es manchmal gern tun würde. Abr ich könnte mich gar nicht daranhalten, ich bin viel zuuu impulsiv! Bei mir muss alles raus. Normalerweise habe ich da auch meine Wege um meine Wut rauslassen zu können... es ist in letzter Zeit nur leider sehr schief gelaufen und habe es an meinem Freund rausgelassen bzw an den Menschen den ich liebe. Auch an meinen Eltern oder an meinen Bruder. An den Menschen die ich liebe.
Was Akzeptanz angeht, habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich fühle mich akzeptiert in meinem Umfeld, so wie ich bin. Eben auch mit dem was ich oben, an Heller_Wahnsinn geschrieben habe, mit dem Wissen dass etwas nicht ganz in Ordnung mit mir ist...dass ich da schon ein wenig anders ticke. Aber das ist gut so, das gehört zu mir. Ich fühle mich erst so schlecht damit, seit ich die Befürchtung habe alleine nicht mehr damit klarzukommen..dass es plötzlich wirklich was ernstes sein könnte.... aber selbst beim Aussprechen meiner Gedanken jetzt, fühle ich Akzeptanz von meinem Umfeld. Ich habe bereits mit vielen Freunden über das gesprochen was mit mir abgeht.. was mit mir abgeht bezüglich meiner Beziehung, meinen Ausbrüchen etc. und alle machen mir Mut.
Danke für den Buchtipp! es tönt sehr spannend...ich werde da auf jeden Fall reinschauen, vor allem wenn du schreibst es hätte dein Leben verändert! Danke dir!

03.11.2014 11:32 • #5





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