J
Jürgen1
Sammelthema
Hallo Angie,
auch wenn es mir momentan ganz gut geht, so ist das jetzt kein Grund sich nicht mehr zu melden. Immerhin finde ich es schön , das es ein Forum gibt, wo sich Betroffene austauschen können. Und das ein Außenstehender sich mehr schlecht als recht in unsere Gefühle bzw. Problematiken hinein versetzen kann, hast Du bestimmt auch schon am eigenen Leib erfahren. Du schreibst in einer Deiner letzten Mails, das Du im Moment einigen Streß am Hals hast ( Exmann, Familie). Ich denke mal das dies der Grund ist , warum es Dir im Moment wieder schlechter geht. Bei mir kann Streß oder Ärger innerhalb von wenigen Minuten Übelkeit oder Magenschmerzen hervorrufen. Da bin ich, was die Psyche anbetrifft sehr sensibel. Leider wirkt das Ärgernis in meinem Kopf noch einige Zeit nach, was meinem Magen/Darmtrakt nicht gerade zu Gute kommt. Die Panikattacken fingen bei mir vor gut 12 Jahren an. Damals war ich gerade in der S-Bahn auf den Weg zur Arbeit, als es mir urplötzlich ganz mulmig im Körper wurde.
Ich merkte , wie sich meine Kehle zuschnürte, mir übel wurde und ich im ganzen Körper ein inneres Zittern verspürte. Das Gefühl überkam mich so heftig, das ich an der nächsten Haltestelle panikartig ausstieg. Ab da hat sich dann für mich eine ganz neue Welt aufgetan. Denn jedesmal wenn ich in der Bahn saß hatte ich Angst vor diesen Attacken und wie ich mich dann gefühlt habe, kannst Du dir bestimmt denken. Es kam nach einiger Zeit dann soweit, das ich nur noch mit dem Auto zu Arbeit gefahren bin. Da war ich alleine und hatte nicht die Sorge in der Menschenmenge umzukippen, was ein absoluter Alptraum für mich gewesen wäre. Nun war es mit dem Umgehen des Bahnfahrens natürlich nicht getan und ich bekam wirklich in jeglichen Situationen wie Kino, Tanzen, Restaurant ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, wodurch ich die Aktivitäten überhaupt nicht mehr genießen konnte. Und ich fing an, diese Sachen zu meiden. Und obwohl ich damals schon das Gefühl hatte, das sich die Psyche dahinter verbergen könnte, redete ich mit keinem darüber, was natürlich bei den anderen den Eindruck erweckte, ich hätte keinen Bock mehr mit Freunden wegzugehen. Und urplötzlich war ich ein Einzelgänger. Damals, als meine Kinder noch klein waren, hatte ich ein gutes Alibi nicht ins Kino zu gehen. Obwohl ich tief im innersten gerne weggegangen wäre und mich ab und an das heulende Elend ereilte, weil meine Angst wieder über mich gesiegt hatte. Im Jahr 1996 war es dann ganz heftig. Meine Ehe fing an Schiffbruch zu erleiden ,meine Seele war stark angeschlagen und ich fiel in eine ziemlich heftige Depression, die dann auch der Grund für meine Therapie war. Ich hatte das Glück an einen für mich sehr guten Therapeuten gekommen zu sein, der einiges aus meiner Kindheit herauskrammte und ich auch an die Wurzeln meiner Panikattacken gestoßen bin. Ich hoffe Du hast Verständnis, das ich in diesem offenen Forum nicht näher darauf eingehen möchte.
Darüber kann ich Dir gerne über Deine private e_mail Adresse näheres erzählen, was ich aber nicht ohne Deine Einwilligung machen möchte. Nach 1 1/2 jähriger Therapie war ich seelisch wieder gefestigt und ich wagte mich Schritt für Schritt an Kinobesuche etc. heran. Und als ich nach einigen malen des Mulmigseins einen Kinofilm von Anfang bis Ende ohne Probleme geniessen konnte, war ich stolz wie Oskar. Hört sich bescheuert an nicht war. Aber durch so etwas lernt man kleine Dinge , die für andere ganz normal sind , zu schätzen. Was dann noch blieb waren die körperlichen Beschwerden wie Übelkeit, Magendruck und generelles Unwohlsein. Es kann sein, das sich da meine Nahrungsmittelallergie manesfiziert hat. Und jetzt, wo ich seid 8 Wochen meine Ernährung dementsprechend umgestellt habe, geht es mir um einiges besser. Mein Arzt sagte mir , das es bis zu 8 Monaten dauern kann, bis sich der Körper entgiftet hat und alle damit vorhandenen Symptome ausgeschwemmt sind. Mal abwarten.
Wie konntest Du mit Deinem Freund verbleiben? Konntet Ihr Euch nochmals aussprechen. Es wäre schade wenn eine Beziehung wegen solcher Dinge auseinander geht. Ich habe die Erfahrung gemacht, das es wichtig ist sich dem Partner mitzuteilen, ihm versucht verständlich zu machen wie wir Betroffenen unter diesen Symptomen leiden. Am Anfang steht das Symptom, dann zieht es sich zu einem psychischen Alptraum. Vielleicht bringt Dir die Hypnosebehandlung Aufschluß. Wenn es funktioniert, wirst Du an die Wurzel des Problemes ankommen und ich denke dann hast Du eine Grundlage zum Arbeiten. Weiterhin Gute Besserung. Bis bald
Gruß Jürgen
auch wenn es mir momentan ganz gut geht, so ist das jetzt kein Grund sich nicht mehr zu melden. Immerhin finde ich es schön , das es ein Forum gibt, wo sich Betroffene austauschen können. Und das ein Außenstehender sich mehr schlecht als recht in unsere Gefühle bzw. Problematiken hinein versetzen kann, hast Du bestimmt auch schon am eigenen Leib erfahren. Du schreibst in einer Deiner letzten Mails, das Du im Moment einigen Streß am Hals hast ( Exmann, Familie). Ich denke mal das dies der Grund ist , warum es Dir im Moment wieder schlechter geht. Bei mir kann Streß oder Ärger innerhalb von wenigen Minuten Übelkeit oder Magenschmerzen hervorrufen. Da bin ich, was die Psyche anbetrifft sehr sensibel. Leider wirkt das Ärgernis in meinem Kopf noch einige Zeit nach, was meinem Magen/Darmtrakt nicht gerade zu Gute kommt. Die Panikattacken fingen bei mir vor gut 12 Jahren an. Damals war ich gerade in der S-Bahn auf den Weg zur Arbeit, als es mir urplötzlich ganz mulmig im Körper wurde.
Ich merkte , wie sich meine Kehle zuschnürte, mir übel wurde und ich im ganzen Körper ein inneres Zittern verspürte. Das Gefühl überkam mich so heftig, das ich an der nächsten Haltestelle panikartig ausstieg. Ab da hat sich dann für mich eine ganz neue Welt aufgetan. Denn jedesmal wenn ich in der Bahn saß hatte ich Angst vor diesen Attacken und wie ich mich dann gefühlt habe, kannst Du dir bestimmt denken. Es kam nach einiger Zeit dann soweit, das ich nur noch mit dem Auto zu Arbeit gefahren bin. Da war ich alleine und hatte nicht die Sorge in der Menschenmenge umzukippen, was ein absoluter Alptraum für mich gewesen wäre. Nun war es mit dem Umgehen des Bahnfahrens natürlich nicht getan und ich bekam wirklich in jeglichen Situationen wie Kino, Tanzen, Restaurant ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, wodurch ich die Aktivitäten überhaupt nicht mehr genießen konnte. Und ich fing an, diese Sachen zu meiden. Und obwohl ich damals schon das Gefühl hatte, das sich die Psyche dahinter verbergen könnte, redete ich mit keinem darüber, was natürlich bei den anderen den Eindruck erweckte, ich hätte keinen Bock mehr mit Freunden wegzugehen. Und urplötzlich war ich ein Einzelgänger. Damals, als meine Kinder noch klein waren, hatte ich ein gutes Alibi nicht ins Kino zu gehen. Obwohl ich tief im innersten gerne weggegangen wäre und mich ab und an das heulende Elend ereilte, weil meine Angst wieder über mich gesiegt hatte. Im Jahr 1996 war es dann ganz heftig. Meine Ehe fing an Schiffbruch zu erleiden ,meine Seele war stark angeschlagen und ich fiel in eine ziemlich heftige Depression, die dann auch der Grund für meine Therapie war. Ich hatte das Glück an einen für mich sehr guten Therapeuten gekommen zu sein, der einiges aus meiner Kindheit herauskrammte und ich auch an die Wurzeln meiner Panikattacken gestoßen bin. Ich hoffe Du hast Verständnis, das ich in diesem offenen Forum nicht näher darauf eingehen möchte.
Darüber kann ich Dir gerne über Deine private e_mail Adresse näheres erzählen, was ich aber nicht ohne Deine Einwilligung machen möchte. Nach 1 1/2 jähriger Therapie war ich seelisch wieder gefestigt und ich wagte mich Schritt für Schritt an Kinobesuche etc. heran. Und als ich nach einigen malen des Mulmigseins einen Kinofilm von Anfang bis Ende ohne Probleme geniessen konnte, war ich stolz wie Oskar. Hört sich bescheuert an nicht war. Aber durch so etwas lernt man kleine Dinge , die für andere ganz normal sind , zu schätzen. Was dann noch blieb waren die körperlichen Beschwerden wie Übelkeit, Magendruck und generelles Unwohlsein. Es kann sein, das sich da meine Nahrungsmittelallergie manesfiziert hat. Und jetzt, wo ich seid 8 Wochen meine Ernährung dementsprechend umgestellt habe, geht es mir um einiges besser. Mein Arzt sagte mir , das es bis zu 8 Monaten dauern kann, bis sich der Körper entgiftet hat und alle damit vorhandenen Symptome ausgeschwemmt sind. Mal abwarten.
Wie konntest Du mit Deinem Freund verbleiben? Konntet Ihr Euch nochmals aussprechen. Es wäre schade wenn eine Beziehung wegen solcher Dinge auseinander geht. Ich habe die Erfahrung gemacht, das es wichtig ist sich dem Partner mitzuteilen, ihm versucht verständlich zu machen wie wir Betroffenen unter diesen Symptomen leiden. Am Anfang steht das Symptom, dann zieht es sich zu einem psychischen Alptraum. Vielleicht bringt Dir die Hypnosebehandlung Aufschluß. Wenn es funktioniert, wirst Du an die Wurzel des Problemes ankommen und ich denke dann hast Du eine Grundlage zum Arbeiten. Weiterhin Gute Besserung. Bis bald
Gruß Jürgen
08.03.2001 16:55 • • 09.12.2020 #1
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