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A
Hallo zusammen,
ich bin 33 Jahre alt und habe mit Anfang zwanzig eine Paniktstörung entwickelt. Nachdem ich wusste, woher die Symptome kommen, also Jahre später, konnte ich ab dem Zeitpunkt gut daran arbeiten. Ich habe NIE eine Situation gemieden und konnte daher weiter am normalen Leben teilnehmen, wenn auch unter größtem Stress. Ich bin froh, dass es sich mittlerweile ganz gut handlen lässt. In meinem Leben (innerlich wie aüßerlich)wüsste ich nicht woran es noch liegen könnte, dass die Symptome nicht ganz verschwinden? Mich würde da mal eure Meinung interessieren: Kann eine Panikstörung zu 100% verschwinden (komplett auch in den Gedanken) oder kann man nur so gut es geht lernen damit umzugehen (wie ein Diabetiker z.B.)? Letzteres scheint mir nach all den Jahren mittlerweile auch möglich...vielen Dank für eure Beiträge

27.05.2018 17:30 • 30.07.2018 #1


127 Antworten ↓


Perle
Hallo Alex,

ja, das geht! Es hat bei mir auch einige Jahre gedauert aber ich kann heute von mir sagen, dass ich panikfrei bin. Natürlich kann ich nicht hellsehen und von daher auch nicht ausschließen, dass sie durch bestimmte Lebensereignisse noch einmal auftreten wird. Aber wer weiß denn schon, was morgen ist.

Ich habe für mich erkannt, dass ich die Kontrolle aufgeben muss. Kontrolle bedeutet, immer die 100%ige Sicherheit im Leben haben zu müssen und das strengt wahnsinnig an, setzt unter Druck und führt zu nichts - außer vielleicht zu einer Panikattacke. Es gibt diese besagte Sicherheit einfach nicht, weil uns Dinge passieren, die in Sekundenschnelle immer wieder unser Leben auf den Kopf stellen und uns neu beginnen lassen müssen, verbunden mit Schmerz, Trauer und Wut. Aber auch mit Hoffnung, dass alles gut werden wird. Kontrollieren oder gar verhindern können wir gar nichts in unserem Leben.

LG Perle

27.05.2018 18:32 • x 6 #2


A


Können Panikattacken langfristig für 100% verschwinden?

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A
Hallo Perle, erst einmal vielen dank für deine mutmachende antwort! freut mich zu hören, dass du das heute von dir behaupten kannst. an dem punkt mit der kontrolle befinde ich mich auch gerade. mittlerweile habe ich gekündigt,mein haus verkauft, bin in einfachere verhältnisse gezogen und habe meine sicherheit nicht in materiellen dingen und bin sehr zufrieden...könnte im moment also nicht besser sein!von daher dachte ich es würde langsam mal zeit, dass es ganz verschwindet. ich habe wie gesagt im laufe der jahre auch große fortschritte gemacht, aber am bleibt immer eine latente restangst ...daher meine fragestellung. aber vllt muss ich einfach noch geduld haben...

27.05.2018 19:06 • #3


M
Zitat von alex-85:
Hallo Perle, erst einmal vielen dank für deine mutmachende antwort! freut mich zu hören, dass du das heute von dir behaupten kannst. an dem punkt mit der kontrolle befinde ich mich auch gerade. mittlerweile habe ich gekündigt,mein haus verkauft, bin in einfachere verhältnisse gezogen und habe meine sicherheit nicht in materiellen dingen und bin sehr zufrieden...könnte im moment also nicht besser sein!von daher dachte ich es würde langsam mal zeit, dass es ganz verschwindet. ich habe wie gesagt im laufe der jahre auch große fortschritte gemacht, aber am bleibt immer eine latente restangst ...daher meine fragestellung. aber vllt muss ich einfach noch geduld haben...


Oder mal Cbd Öl von Medihemp versuchen?

27.05.2018 19:25 • x 1 #4


kleiner
Hi Alex,
Ich schreib dir auch weil ich ähnliche Geschichte habe. Bin 35 und hab mit 19 die erste panikattacke gehabt.... Erlebt. Im Urlaub nachdem der Stress vorbei war.

Ich hab sie mit Antidepressiva in niedrigen Dosen im Griff gehalten. Auch hab ich mich ständig überwunden gewisse Dinge zu tun, die eigentlich Panik verursachen. Das kostet Kraft und hat mal geklappt und mal wieder nicht.

Meine Therapeutin hat dann gesagt ich solle nicht soviel erwarten, wenn es mal schlecht lief kann es das nächste mal wieder ganz anders aussehen.

Das Hauptproblem ist ja eigentlich die Angst vor der Angst. In den Situationen wo ich Panik hatte... Nur daran denken löst Ja schon fast ne Attacke aus

Es ist echt viel kopfsache.
Irgendwann kamen dann die Attacken auch einfach so.

Naja was mir gut geholfen hat ist die Angst zu akzeptieren und sie NUR als Angst anzusehen.
Aber eine grundsätzliche ängstlichkeit ist bei mir immer vorhanden.

Welche Art von Ängsten hattest du denn?

27.05.2018 19:29 • x 2 #5


Perle
Hallo Alex,

da bist Du aber sehr große Schritte gegangen. Hut ab vor so viel Konsequenz! Das waren nun die materielle und die berufliche Seite der Geschichte. Was ist mit der zwischenmenschlichen Seite? Du schreibst davon, dass Du immer am normalen Leben teil nimmst, auch wenn Dich das sehr stresst. Könnte es sein, dass Du da noch Druck raus nehmen solltest? Was ist denn überhaupt ein normales Leben? Ist es das, was alle tun und von dem Du nun meinst, es ebenfalls tun zu müssen? Du bist nicht alle - Du bist Du!


Bei allen mir bekannten Angstkranken habe ich eines wahr genommen: Sie benötigen viele Ruheinseln, auch wenn die Erkrankung längst überwunden ist. Sie sind sehr empfindsam und nehmen vieles auf, was andere nicht sehen. Darum nimm Dir immer wieder Zeit für Dich und hetze nicht durchs Leben, um auf Biegen und Brechen der Panik Herr zu werden, denn das wird so nicht funktionieren.


LG Perle

27.05.2018 19:41 • x 1 #6


A
das war natürlich alles ein prozess, da kam eins zum anderen. das waren sozusagen meine ersten schritte raus aus dem normalen leben. ein leben wie ich es früher geführt habe, kommt für mich nicht mehr in frage.

27.05.2018 20:33 • #7


A
cbd öl hab ich so direkt noch nicht probiert...warum genau dieses cbd öl?

27.05.2018 20:52 • #8


E
Hallo , meine erste Panikattacke bekam ich mit ca. Acht Jahre ,heute bin ich neunundvierzig . Vor fünf Jahren machte ich eine Verhaltenstherapie mit konfrontaionsubungen , heute geht es mir
Sehr viel entspannter es gab Zeiten da ging ich alleine nicht aus dem Haus und das waren uber dreißig Jahre. Ich denke ,dass die Einstellung zubsich selber also wenn man an sich wieder glaubt seine eigenen Kräfte glaubt und sie wahrnimmt das verliert sich die Panik. Die Kontrolle zu Dir selbst muss wieder hergestellt werden .Das schaffst du. Lg

27.05.2018 21:24 • x 1 #9


P
Funktioniert jetzt seit 26 Jahren Panikfrei nach 3 Therapien stationär zu je 6 Monaten.

Klares Ja. Man kann total Panikfrei leben.

27.05.2018 21:27 • x 2 #10


A
danke!das macht mut und bestärkt mich umso mehr weiterzukämpfen

27.05.2018 22:02 • x 1 #11


A
peppolino danke. schön zu hören. freut mich für dich

27.05.2018 22:20 • #12


Schlaflose
Bei mir hat das funktioniert. Ich hatte vor 30 Jahren PAs, die mich täglich mehrmals heimsuchten. Nachdem ich die ersten zwei Wochen nur im Haus verbrachte und merkte, dass nie etwas passiert, ging ich dann ganz normal wieder zur Uni und ließ die Attacken über mich ergehen, wo immer sie mich überfielen. Nach ein paar Monaten wurden sie seltener und schwächer und verschwanden nach ca. 6 Monaten ganz. Nur der Tinnitus, den ich bei der ersten Attacke in beiden Ohren bekam, blieb mir bis heute erhalten.

28.05.2018 06:41 • x 2 #13


E
Hallo Alex , Kämpfe bringen nur Leid und es kostet sehr viel Kraft. Nehme deinenAngst an egal wie intensiv du sie in jenen Augenblick deines Lebens erlebst . Diese Symptome sind Lebensretter in Situationen in der du dich ernsthaft in Lebensgefahr befindest. Irgendwann deines jungen Leben hast du sehr wahrscheinlich mit Panik reagiert weil du dich in Lebensgefahr befandest , zumindestens für dich war es so dieser Gedanke hat sich in deinem Denken eingebrannt weil du dich wirklich Hilflos Gefühl hast, meistens passieren solche Sachen wen wir eine nahestehenden Menschen verlieren oder durch Krankheiten und in den Kindestagen. Das Gefühl was sich mit deinen Gedanken eingebrannt hat war sehr intensiv so soll dass du diese Reaktion heute mit dir noch herum trägst , in einem Rücksack beladen auf deinen Rücken und Schultern. Ich habe gedacht das meine Handtasche die über Jahrzehnte mit diesen Gedanken Gefühle Reaktion beladen war zu mir gehören muss weil ich ja so bin ,halt schlechter als die anderen ,die haben sowas ja nicht ,durch dieses abwertend es Denken entstand eine weitere ,neue Begleitung meiner Krankheit , nämlich zeitweise starke leichte Despressionen ,diese vermischten sich dann mit dieser Panik . Heute weiß ich das ich in meinem Leben einige Spüren von den eingebrannt en Gedanken was übrig geblieben sind . Dieses ist mit Liebe zu beachten und nicht mit Kampf denn es gehört zu mir wie meine Nase oder meine Beine es ist ein Teil von mir . Wenn wir uns bekämpfen dann verlieren wir uns selber ,dass ist die Panik die Angst die wir dann Spüren . Wenn wir uns mit allen annehmen was wir haben auch mit unseren negativen Bewertungen dann haben wir die Kontrolle über uns selber und die Angst ,die nicht unser Feind ist wird ein treuer Begleiter in deinem Rücksack in meiner Handtasche die uns vor Unheil schützen möchte wenn es wirklich brenzlig wird und es wird brenzlig wenn wir uns selber verlassen ,ablehnen.. lg

28.05.2018 09:00 • x 1 #14


petrus57
Ist wohl bei jedem anders.Ich hatte immer zwischenzeitlich ein paar Jahre Ruhe. Aber ganz weg gehen die bei mir nicht.

28.05.2018 09:09 • #15


M
Hallo, mich würde interessieren ob und was ihr für medikamente genommen habt damit die angst verschwindet? Meine therapeutin hat mir gesagt das die angst bei mir auch ohne medis verschwindet, es dauert halt nur sehr lange.

28.05.2018 09:57 • #16


P
Psychosomatische Therapie ist die beste und sinnvollste Möglichkeit. Je früher desto besser. Wenn ambulant zu wenig bringt stationär.

Medis bekämpfen nur die Symptome. Antidepressiva sind für Panikattacken nix und das was etwas taugt wie Diazepam, Bromazepam oder Tavor machen schnell abhängig.

Dann hast Du 2 Probleme Medikamentenabhangigkeit und Deine Angsterkrankung.

lieber stationäre Therapie und dann weiter sehen.

28.05.2018 11:00 • #17

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Perle
Das sehe ich anders. Mir hat das Antidepressivum Fluoxetin sehr gut bei Angst und Panik geholfen. Es reagiert eben jeder unterschiedlich.

28.05.2018 17:58 • #18


E
Hey Petrus, wenn bwi dir die Panik immer wieder aufflammt dann hat oder du hast die Ursache noch nicht in dir gefunden was dich einengt was dir die Luft zum Atem nimmt oder die Energie. Sei ehrlich zu dir und horche immer wieder in dich hinein,was,du an deinem Leben ändern muss um endlich aus diesem Karussell heraus steigen zu können.Ändere entweder wenn du die Ursache gefunden hast die Umstände oder dich ,sprich stehe zu dir und lebe endlich dass Leben was du dir ertraumst. Du lebst nur einmal. Lg

28.05.2018 18:41 • x 2 #19


P
Und genau das kann man in einer Stationären Therapie hervorragend lernen:-)

28.05.2018 20:19 • #20


A


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