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A
Ich habe erst seit einem Jahr (ich bin 35) mit Panikattacken zu tun.Habe nichts gemieden,keine Medis genommen,gehe ganz normal arbeiten.
Es war wahnsinnig hart,aber die Attacken sind zum Glück viel weniger geworden.
Aber diese unterschwellige Dauerangst will noch nicht weggehen...
Mit euren Beiträgen macht ihr mir sehr viel Mut!
Es hilft so arg,wenn man von Menschen liest,die das so gut meistern und zu einem großen Teil überwinden konnten! Danke!

06.06.2018 12:19 • x 1 #41


SpeedySb2017
Ich bin jetzt seit August mit den Attacken dabei

Attacken wurden zwar weniger aber diese erwartungsangst und Angst vor der Angst sind noch ziemlich stark da

06.06.2018 12:33 • x 1 #42


A


Können Panikattacken langfristig für 100% verschwinden?

x 3


Icefalki
Schreib euch mal kurz meine Geschichte und meine Gedanken zur Angst. Rückblickend wurde ich als Kind verschnurpselt. Ich hatte gelernt, 1. Ich bin an allem Schuld und 2. Man muss immer und überall Leistung bringen, dann wird man geliebt.

Bedeutet, unbewusst schleppt man diese Angst vor Ablehnung immer mit sich herum. Irgenwann bricht dieser Stress dann eben als Panikattacke aus, und man hat den Salat. Jetzt kommt es auf die Persönlichkeit an, wie man damit umgeht. Ich hab es 17 Jahre alleine versucht, weil es ja gerade das Gegenteil dessen war, was meiner Meinung mein ICH ausgemacht hatte.. naja, man muss eben funktionieren, dachte ich.

Dann kam es dann quasi zu einer Erschöpfungsdepression, ich konnte nicht mehr. Ging zum Psychiater und hatte ziemlich Glück. Der Mann war meine Rettung. Er ist spezialisiert auf Ängste. Bekam ein Antidepressivum und los ging es mit der Therapie.
AD konnte ich nach 4 Jahren ausschleichen.

Zwischenzeitlich sind gut 15 Jahre vergangen, in denen ich stabil bin. War harte Arbeit, mir hat es geholfen, die Zusammenhänge zwischen Erziehung und meiner falschen Sichtweise zu erkennen und zu verstehen. Ich bin jetzt in der Lage, meine Grenzen zu akzeptieren, brauche auch viel Ruhe und Lösungen, wie ich mit für mich belastenden Situationen umgehen kann und will.

Nein sagen, mich abgrenzen, schlechtere Tagen annehmen, kleiner Brötchen backen und Authentizität. Erwartungen an andere sind sehr gering, nicht mehr so wichtig. Wichtig ist mir meine psychische Gesundheit, die gehegt und gepflegt gehört. Drum bin auch in diesem Forum. Meine Ratschläge sind alles nur eigene Erkenntnisse. Und während ich die hier mitteile, bleib ich selbst am Ball.

Insofern helfe ich mir selbst, wenn ich anderen versuche zu helfen. Vielleicht gibt es die 100%ige Heilung, wenn man sich zeitnah helfen lässt.

Ich werde mich nie als geheilt ansehen, was mich aber nicht bekümmert. Zwischen vorher und jetzt liegen Welten. Und so blöd sich das auch anhört, ich mag mich mit meinen Macken eigentlich ganz gut leiden.

06.06.2018 13:00 • x 9 #43


A
Dein letzter Satz gefällt mir besonders gut!

06.06.2018 13:33 • x 2 #44


R
Zitat von Icefalki:
Und so blöd sich das auch anhört, ich mag mich mit meinen Macken eigentlich ganz gut leiden.


Ach wo klingt das denn blöd - mir gehts ähnlich und ich strebe auch kein mackenfreies Leben an Das Ziel muss realistisch bleiben, sonst frustriert es irgendwann. Schön, dass du dahin kommen konntest.

06.06.2018 21:23 • x 1 #45


P
Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna

06.06.2018 21:30 • x 1 #46


Icefalki
Zitat von Peppolino:
Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna


Und ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert.

Zitat von Anny36:
Das Ziel muss realistisch bleiben, sonst frustriert es irgendwann.


Genau, du sagst es. Bissle neurotisch ist eh jeder, wir wissen es wenigstens und stehen dazu.

06.06.2018 21:58 • #47


A
Hat es jemand von euch geschafft,Angstübelkeit zu überwinden? LG,Anny.

08.06.2018 11:07 • #48


M
Zitat von Anny36:
Hat es jemand von euch geschafft,Angstübelkeit zu überwinden? LG,Anny.


Iberogast müsste helfen.

08.06.2018 11:45 • x 1 #49


P
Hab keine PAs mehr auch keine Ängste. Daher auch keine Übelkeit mehr seit 26 Jahren

Ist die Angst weg geht auch die Übelkeit.

08.06.2018 11:47 • x 1 #50


Abendschein
Zitat von Icefalki:
Schreib euch mal kurz meine Geschichte und meine Gedanken zur Angst. Rückblickend wurde ich als Kind verschnurpselt. Ich hatte gelernt, 1. Ich bin an allem Schuld und 2. Man muss immer und überall Leistung bringen, dann wird man geliebt. Bedeutet, unbewusst schleppt man diese Angst vor Ablehnung immer mit sich herum. Irgenwann bricht dieser Stress dann eben als Panikattacke aus, und man hat den Salat. Jetzt kommt es auf die Persönlichkeit an, wie man damit umgeht. Ich hab es 17 Jahre alleine versucht, weil es ja gerade das Gegenteil dessen war, was meiner Meinung mein ICH ausgemacht hatte.. naja, man ...


Toll geschrieben, liebe @Icefalki und ich erkenne mich so wieder.

08.06.2018 12:00 • x 1 #51


P
Bei mir war es das : Du kannst eh nix. Du bist nicht mein Sohn. Hätte man Dich an den D Zug gespritzt hättest Du wenigstens was von der Welt gesehen. Du bist nicht mein Sohn usw usw.

Ich konnte ein ganzes Zeugnis voller Einser nach Hause bringen. Die eine Zwei war zuviel für ihn. Statt Lob bekam ich Ohrfeigen. Klasse Erzeuger.

Meine Mutter hat versucht das aufzufangen und mir Mut gemacht und Seolbsbewusstsein gegeben. Dafür hat sie Schläge von meinem Vater der Alki war kassiert.

Sind noch mehr schlimme Dinge geschehen über die ich hier nicht reden möchte.

Tja Panikattacken fallen nunmal nicht vom Himmel Das mal nur als ganz kurzer Abriss meiner Kindheit.

08.06.2018 12:08 • x 3 #52


M
Zitat von Peppolino:
Hab keine PAs mehr auch keine Ängste. Daher auch keine Übelkeit mehr seit 26 Jahren

Ist die Angst weg geht auch die Übelkeit.


Wie hast du es geschafft?

Lg

08.06.2018 12:18 • #53


P
3 Langzeitherapien stationär in 3 verschiedenen Kliniken zu je einem halben Jahr. Aber was sind 18 Monate nach 11 Jahren Leiden und gegen den Rest des Lebens? Nix

08.06.2018 16:19 • x 1 #54


A
Zitat von Peppolino:
Bei mir war es das : Du kannst eh nix. Du bist nicht mein Sohn. Hätte man Dich an den D Zug gespritzt hättest Du wenigstens was von der Welt gesehen. Du bist nicht mein Sohn usw usw.

Ich konnte ein ganzes Zeugnis voller Einser nach Hause bringen. Die eine Zwei war zuviel für ihn. Statt Lob bekam ich Ohrfeigen. Klasse Erzeuger.

Meine Mutter hat versucht das aufzufangen und mir Mut gemacht und Seolbsbewusstsein gegeben. Dafür hat sie Schläge von meinem Vater der Alki war kassiert.

Sind noch mehr schlimme Dinge geschehen über die ich hier nicht reden möchte.

Tja Panikattacken fallen nunmal nicht vom Himmel Das mal nur als ganz kurzer Abriss meiner Kindheit.


Unfassbar,was Eltern ihren Kindern antun können...
Und Wahnsinn,wie du es geschafft hast,da rauszukommen!

09.06.2018 07:20 • x 1 #55


A
Ich danke euch,dass ihr eure Tipps und Erfahrungen hier teilt!

09.06.2018 07:30 • x 1 #56


P
Ich konnte mir meinen Vater nicht aussuchen. Zuerst war auch alles in Ordnung. Bis meine Oma bei einem Autounfall gestorben ist. Wer ist gefahren, mein Erzeuger. Ich saß damals auf dem Schoss meiner Oma war 8 Jahre alt. Wir haben uns 3 mal bei hoher Geschwindigkeit überschlagen.

Es war ein VW Käfer. Meine Mutter hatte einen Schlüsselbeinbruch und zwei gebrochene Arme, mein Erzeuger Prellungen, mir ist nichts passiert. Bin in einem hohen Kornfeld gelandet und meine Oma starb im Krankenhaus.

Nachdem mein Erzeuger deswegen im Gefängnis war fing er an zu trinken und wurde gewalttätig und unausstehlich.

Anstatt das er mal in Entgiftung kam und in er in eine Therapie, steckten sie mich mit 14 ins Heim, weil ich die Schule geschwänzt habe da mein Vater im Ort bekannt war und ich nicht mehr in die Schule gehen konnte ohne von mehreren anderen Schülern verdroschen zu werden. Weil... Zitat... Ich der Sohn des Säufers war.

Also wurde ich ins Heim gesteckt. 2 Jahre Schule von 8 Uhr morgens bis 17 Uhr Nachmittags. Nebenbei musste ich mich noch durchsetzen lernen bei 120 Jungs im Alter von 12 bis 18 Jahren.

Nachts war kein Erzieher im Haus. Da ging es rund. Meine Eltern schickten mir Cassetten damals die ich mir anhören durfte während der Hausaufgaben. Erst fing alles schön an, doch dann hörte ich wie mein Vater wieder meine Mutter schlug.

Ja das Leben macht richtig Laune wenn man jung ist....

09.06.2018 10:06 • x 1 #57

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A
Zitat von Peppolino:
Ich konnte mir meinen Vater nicht aussuchen. Zuerst war auch alles in Ordnung. Bis meine Oma bei einem Autounfall gestorben ist. Wer ist gefahren, mein Erzeuger. Ich saß damals auf dem Schoss meiner Oma war 8 Jahre alt. Wir haben uns 3 mal bei hoher Geschwindigkeit überschlagen.

Es war ein VW Käfer. Meine Mutter hatte einen Schlüsselbeinbruch und zwei gebrochene Arme, mein Erzeuger Prellungen, mir ist nichts passiert. Bin in einem hohen Kornfeld gelandet und meine Oma starb im Krankenhaus.

Nachdem mein Erzeuger deswegen im Gefängnis war fing er an zu trinken und wurde gewalttätig und unausstehlich.

Anstatt das er mal in Entgiftung kam und in er in eine Therapie, steckten sie mich mit 14 ins Heim, weil ich die Schule geschwänzt habe da mein Vater im Ort bekannt war und ich nicht mehr in die Schule gehen konnte ohne von mehreren anderen Schülern verdroschen zu werden. Weil... Zitat... Ich der Sohn des Säufers war.

Also wurde ich ins Heim gesteckt. 2 Jahre Schule von 8 Uhr morgens bis 17 Uhr Nachmittags. Nebenbei musste ich mich noch durchsetzen lernen bei 120 Jungs im Alter von 12 bis 18 Jahren.

Nachts war kein Erzieher im Haus. Da ging es rund. Meine Eltern schickten mir Cassetten damals die ich mir anhören durfte während der Hausaufgaben. Erst fing alles schön an, doch dann hörte ich wie mein Vater wieder meine Mutter schlug.

Ja das Leben macht richtig Laune wenn man jung ist....


Deine Geschichte macht mich richtig betroffen...
Ich kann es einfach nicht nachvollziehen,wie man sein eigenes Kind so behandeln kann.Unvorstellbar,was du durchgemacht hast!
Das mit der Schule kann ich mir gut vorstellen,dass das die Hölle für dich war,da ich den Schulalltag als Lehrerin jeden Tag erlebe und natürlich auch,wie Kinder untereinander sein können.
Meinen großen Respekt,dass du das alles meistern konntest und sogar die Angsterkrankung überwunden hast.
Mehr kann ein einzelner Mensch wohl nicht leisten!

10.06.2018 07:00 • x 1 #58


Bittegesund
Zitat von Peppolino:
Funktioniert jetzt seit 26 Jahren Panikfrei nach 3 Therapien stationär zu je 6 Monaten.

Klares Ja. Man kann total Panikfrei leben.

3 Stationäre Therapien zu 6 Monate nur wegen Panikattacken oder gabs da mehrere andere Gründe? Soll jetzt nicht so klingen als wenn Panik nicht schlimm ist, ganz im gegenteil.
Nur hatte ich ein Gespräch in der klinik und mir wurde gesagt stationär geht garnicht wegen Panik. Bin dafür nicht krank genug und eine Verhaltenstherapie reicht vollkommen aus. Hab es mit viel glück geschaft einen Platz in der Tagesklinik zu bekommen.

10.06.2018 07:50 • x 1 #59


P
Damals war auch alles noch ganz anders. Da gab es 6 Monate pro Therapie. Heute gerade mal 6 Wochen. Für mich ein Witz. In 6 Wochen Angst und Panikfrei werden Plus Herzneurose weg ?

Klar. Bei mir kam einiges zusammen. Kindheitstraumata ,Todesfälle, auch nach der ersten und zweiten Therapie. Sonst hätte eine vielleicht gereicht. Dazu erst eine Entgiftung von den Benzos gemacht in einer anderen Klinik die mir die Ärzte Jahrelang verschrieben hatten und in der Langzeitherapie wurde diese psychische Abhängigkeit gleich mit Therapiert. War auch Verhaltenstherapie.

LG.

10.06.2018 08:18 • x 2 #60


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