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R
Ich habe mir zwar aktuell auch sehr oft die Eingangsfrage gestellt und kann daher (noch) nicht mit einem happy ending glänzen wollte aber mal anmerken, dass - obwohl ich persönlich mich vermutlich auch mit einem Leben mit der Panik arrangieren könnte - ich das sehr aufbauend finde zu hören! Unbeschwerte Zeiten gibt es immer wieder (ich hoffe, beim Themenstarter auch?), also warum eigentlich nicht auch unbefristet?

28.05.2018 21:12 • x 2 #21


P
Noch nicht alles auf und verarbeitet. Etwas längst verdrängtes noch nicht gefunden und verarbeitet. In alte Verhaltensmuster zurück gefallen. Keine stationäre Therapie gemacht, oder wenn, danach keine weiterführende Unterstützung in Anspruch genommen. Ambulant oder in Selbsthilfegrupoen.

Schicksalsschläge, schön geredete Partnerschaft die nicht stimmig ist. Wieder dem Helfertrip verfallen. Sich selbst wieder aufgeopfert. usw. usw.

Da gibt es viele Möglichkeiten. Stress auf der Arbeit, Trennung, Existenzangst. Uvm.

Gibt viele Gründe warum Ängste wieder kommen können.

29.05.2018 09:42 • #22


A


Können Panikattacken langfristig für 100% verschwinden?

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luk19
Ja sie können verschwinden, dass passiert aber nicht von heute auf morgen, sondern braucht Zeit. Ein weiterer sehr wichtiger Punkt zum besiegen von Panikattacken ist der eigene Wille. Der eigene Wille es wirklich zu wollen, der eigene Wille sich neue Ziele im Leben zu setzen, der eigene Wille sich seinen Ängsten zu stellen und hart an ihnen zu arbeiten... Ich kenne viel zu viele Menschen, die glauben, dass sie nur mit Medikamenten ihre Panikatttacken besiegen können. Es ist fast unmöglich ohne es selber zu wollen.

Hier wäre noch ein sehr hilfreicher Beitrag über Panikattacken und wie man diese so schnell wie möglich wieder loswerden kann: http://daily-life-energy.de/wodurch-ent ... kattacken/

Hoffe ich konnte helfen
Viele Liebe Grüße

29.05.2018 21:49 • x 2 #23


P
Besser hätte ich es auch nicht zusammen fassen können

30.05.2018 09:02 • #24


Pogo
Zitat von Peppolino:
Funktioniert jetzt seit 26 Jahren Panikfrei nach 3 Therapien stationär zu je 6 Monaten.

Klares Ja. Man kann total Panikfrei leben.



Ich lese oft von Therapeuten, dass Angststörungen gut zu behandeln und heilbar sind, aber man liest dann total oft von Leuten, dass sie alles versucht haben, aber nichts hat geholfen. Viele sagen dann, es ist eine psychische Erkrankung, die mit einem Ungleichgewicht im Gehirn zu tun hat, genetisch ist, Persönlichkeit blablabla und daher nutzt alle therapie nichts.
Ich habe gerade mal die Frage auf Englisch gegoogelt. Da kommen Antworten, wie, ja, man kann es 100% heilen bis, nein, man kann es zwar lindern, aber niemals ganz heilen.

Mein Gedanke ist oft, dass man natürlich überwiegend nur von Leuten hört, die trotz Therapie immer noch Panik/Angststörungen haben, während, die, die quasi geheilt sind bzw unbeschwert leben, einfach ihr Leben leben und sich gar nicht mehr mit dem Thema befassen und solche Fragen im Netz gar nicht beantworten.

Was hat dich bewegt dich hier im Forum anzumelden, wenn man fragen darf? Es ist ja eher selten, dass jemand, der geheilt ist, sich dann noch mit dem Thema befasst, was ich ja gut finde, da man ja auch mal von Leuten hört, wo es geklappt hat.

30.05.2018 14:53 • x 2 #25


P
@Pogo

Mittlerweile bin ich in Rente und habe Zeit. Außerdem gibt es genügend Leute die noch mitten drinn stecken in der Angst vor der Angst.

Ich habe damals Höllenqualen durchlebt. 11 Jahre lang und hatte mich fast schon aufgegeben. Hinzu kam das mein Sohn, meine Mutter und meine damalige große Liebe verstorben ist sowie eine gute Freundin.

Die Panik trieb mich so weit das ich keine Post mehr öffnete. Ich konnte nicht nach draußen und war Medikamentenabhängig von Tavor und Co.

Irgendwann lag ich sogar auf der Strasse mit den Panikattacken .
Kurzum ich lag mit der Schnauze im Dreck und hatte nur 2 Möglichkeiten. Leben oder Sterben.

Damals hätte ich keinen Pfennig mehr für eine eventuelle Genesung gegeben.

Doch ich dachte an die Worte meiner Mutter

Ich hab Dich nicht geboren damit Du aufgibst wenn es mal hart kommt. Ich will das Du lebst .

Diese Worte haben mir in Erinnerung an sie damals den Ar. gerettet.

Also ab ins KH von da in Langueitherapien .Von da in zwei therapeutische WGs. Von da wieder Arbeit, Wohnung Frau usw.

Keine Kleinigkeit. Ich weiss wieviel Kraft das kostet. Aber es lohnt sich .

Nur mal ein kurzer Abriss meiner damaligen Angst und Panik Karriere.

In ultrakurz Format.

Deshalb möchte ich helfen.

30.05.2018 15:52 • x 6 #26


A
vielen dank für eure antworten

30.05.2018 17:12 • #27


R
Zitat von Peppolino:
Deshalb möchte ich helfen.


danke fürs teilen! es klingt ebenso kräftezehrend wie bewundernswert - schön zu wissen, dass es immer wieder Wege und Möglichkeiten gibt.

30.05.2018 19:09 • x 1 #28


P
Aber gerne. Soll ja Mut machen. Warum soll ich mit meiner Vergangenheit hinterm Berg halten.

Die einen denken ihnen ging es so was von schlecht und dann lesen sie meine Geschichte und denken meine Güte da geht es mir ja noch gut, die anderen denken meine Güte wenn der das geschafft hat kann ich das auch und der Rest der mit einer stationären Therapie hadert fragt sich vielleicht was sind 3 mal 6 Monate gegen die restliche Angstfreie Zeit des Lebens. Nix. Stimmt. Und somit gehen viele vielleicht endlich in Therapie. Gibt's heute eh nur noch 6 Wochen lang. Und selbst wenns 3 mal 6 Wochen werden. Was soll's. Dafür Angst und Panikfrei den Rest des Lebens ? Ein denkbar geringer Preis um wieder Spass am Leben haben zu können

Freund oder Partnerin kann einen besuchen... Zum Trallalla ist in der kleinsten Hütte Platz, also eigentlich kein Problem. Zwinker

Ging bei mir in allen 3 Therapien . Man muss also auf Sex mit seinem Partner nicht verzichten

Was will man mehr ?

Ist ja auch kein Krankenhaus wie man es sich langläufig vorstellt sondern das sind gemütliche Kliniken eingerichtet wie zu Hause.

Wissen viele auch nicht.

Kannst meine Texte ruhig überall zitieren umso mehr haben vielleicht etwas davon. Und Danke für Deine Antwort .

Tut auch gut

31.05.2018 13:16 • x 1 #29


Pogo
Zitat von Peppolino:
@Pogo Mittlerweile bin ich in Rente und habe Zeit. Außerdem gibt es genügend Leute die noch mitten drinn stecken in der Angst vor der Angst.


Danke für deine ausführliche Antwort und gnadenlose Offenheit. Ich finde es gut, dass du Menschen mit deiner Erfolgs-Story Hoffnung und Mut gibst.
Zusätzlich gibst du viele wertvolle Tipps. Ich muss auf jeden Fall mal eine richtige Therapie machen. Mir geht es ähnlich, wie dem Threaderöffner. Ich habe von Anfang an immer alles weiter gemacht, und gelernt mit der Angst zu leben. Ich bekomme keine fette Panikattacken mehr, aber ich habe ständig das Gefühl ich muss die Angst in Schach halten und immer auf der Lauer sein. Mein Ziel wäre es, wenn man irgendwann ganz frei davon ist.

31.05.2018 23:52 • x 1 #30


Pogo
Zitat von romie futch:
Unbeschwerte Zeiten gibt es immer wieder (ich hoffe, beim Themenstarter auch?), also warum eigentlich nicht auch unbefristet?


Ich hatte eine Zeit von 8 Jahren fast gar keine Ängste mehr, also so gering ausgeprägt, dass es mein Leben nicht negativ beeinflußt hat. Ich bin geflogen(sogar in kleinen unsicher wirkenden Militärmaschinen), bin in die Anden gezogen, ca. 100 mal völlig entspannt über die sogenannte Death Road(kann man googeln oder auf Youtube anschauen, wie die Death Road aussieht) gefahren, wo sich Normalos schon in die Hose vor Angst machen und habe normal gelebt. Dank einer Ärztin sind die Ängste leider wieder gekommen.
Allerdings beweist der Fakt, dass ich 8 Jahre quasi angstfrei war, dass es geht und nicht eine chemische Imbalanz im Gehirn ist oder genetisch verankert.
Allerdings will ich den Punkt erreichen, wo man 100% geheilt ist, und die Ängste nicht aufgrund einer Ärztin oder 100 andere Gründe wieder auftaucht, als sei sie nie weg gewesen.

01.06.2018 00:07 • #31


S
Was ist Heilung?
Wenn ich 2 x im Jahr ne Panikattacke bekomme, (meist bei Atemwegsinfekten) dann ist das für mich sehr nahe dran an Heilung. Denn früher hatte ich zig Angst und Panikattacken pro Tag. Plus Dissoziationen und revidierender Depression.

Also, ja es ist möglich.

Mein Weg war:

1. Psychotherapie
2. SHG'S
3. Konfrontation mit den Ängsten
4. Viele Pausen und Schlaf
5. Medikation

01.06.2018 09:23 • #32


S
Zitat von Pogo:

Ich hatte eine Zeit von 8 Jahren fast gar keine Ängste mehr, also so gering ausgeprägt, dass es mein Leben nicht negativ beeinflußt hat.

Ich bin geflogen(sogar in kleinen unsicher wirkenden Militärmaschinen), bin in die Anden gezogen, ca. 100 mal völlig entspannt über die sogenannte Death Road(kann man googeln oder auf Youtube anschauen, wie die Death Road aussieht) gefahren, wo sich Normalos schon in die Hose vor Angst machen und habe normal gelebt.

Dank einer Ärztin sind die Ängste leider wieder gekommen.

Allerdings beweist der Fakt, dass ich 8 Jahre quasi angstfrei war, dass es geht und nicht eine chemische Imbalanz im Gehirn ist oder genetisch verankert.

Allerdings will ich den Punkt erreichen, wo man 100% geheilt ist, und die Ängste nicht aufgrund einer Ärztin oder 100 andere Gründe wieder auftaucht, als sei sie nie weg gewesen.

Hm....es sind bei Angsterkrankungen nicht die spektakulären Sachen die ne Attacke auslösen. Eigentlich ist es sehr häufig der Kontrollverlust bzw die Angst davor. Nichts zu wissen was geschehen wird.

Wenn du also mit dem Moped unterwegs bist, entscheidest du dich bewusst und hast die Kontrolle. Subjektiv auf jeden Fall.

Das mit der Ärztin, ohne die Situation zu kennen, war sicherlich ein ausgeliefert-sein?

Gibt es ein Trauma in deinem Leben Das du nicht aufgearbeitet hast? Das ist meine Erfahrung...Trigger

01.06.2018 09:30 • #33


Pogo
Zitat von Skade:
Das mit der Ärztin, ohne die Situation zu kennen, war sicherlich ein ausgeliefert-sein?



Die Ärztin, die meine Ängste wieder erneut losgetreten hat, war eine Ärztin, die damals auch auf TCM spezialisiert war. Ich war bei ihr wegen einem grippalem Infekt. Sie wollte aber unbedingt meine ganze Geschichte hören da sie ganzheitlich therapierte. Ich habe ihr erzählt, dass ich früher eine Angststörung hatte, aber eigentlich jetzt quasi kaum Ängste habe und gut damit leben kann. Sie meinte, dass sie mit einer Ohrakupunktur meine Ängste ganz auflösen könnte.

Bei mir gingen die Alarmglocken an, da ich dachte am Besten gar nicht an der Sache rütteln. Da ich aber auch mir irgendwie selbst beweisen wollte, dass ich die Angst überwunden habe, habe ich zugestimmt. Sie hat dann ein wenig am Ohr rumgepiekst. Allerdings liess sie dann eine Mini-Nadel im Ohrläppchen drin, die ich 5 Tage drin behalten sollte.

Das bedeutete 5 Tage hat man sich nur darauf fixiert, was diese Nadel wohl macht. Meine Gedanken kreisten nur um die Angst. Rationell glaube ich gar nicht, dass Akkupunktur eine Wirkung hat, aber der kleine Restzweifel, ob da vielleicht doch was dran ist und was das wohl verändert, reichte um die Ängste wieder auszulösen. Im Grunde das was du schreibst: Eigentlich ist es sehr häufig der Kontrollverlust bzw die Angst davor. Nicht zu wissen was geschehen wird.

Daran merke ich aber heute, dass ich nie 100% geheilt war. Ich habe die Angst einfach nur sehr gut in Schach gehalten.

Ich weiß nicht, ob es ein spezielles Trauma bei mir gibt.

01.06.2018 12:49 • x 1 #34


R
Zitat von Pogo:
Allerdings beweist der Fakt, dass ich 8 Jahre quasi angstfrei war, dass es geht und nicht eine chemische Imbalanz im Gehirn ist oder genetisch verankert.
Allerdings will ich den Punkt erreichen, wo man 100% geheilt ist, und die Ängste nicht aufgrund einer Ärztin oder 100 andere Gründe wieder auftaucht, als sei sie nie weg gewesen.


Für mich stellt es sich schwierig dar an einen Punkt zu kommen, an dem man das mit Gewissheit sagen kann. Ich nehme an, während deiner angstfreien Jahre hast du dich auch nach einer 100% Heilung gefühlt?

Eigentlich ist das ja auch glaube ich gar nicht so wichtig. Ob die Ängste nie wieder kommen, wissen wir ja erst recht spät Eine unbeschwerte Zeit und ein Leichtigkeits Gefühl wären aber wirklich erstrebenswert. Und eine Stabilität, wie du sagst, die durch einzelne Situationen nicht so arg aus dem Gleichgewicht gerüttelt wird.

01.06.2018 21:50 • x 1 #35


Pogo
Zitat von romie futch:

Für mich stellt es sich schwierig dar an einen Punkt zu kommen, an dem man das mit Gewissheit sagen kann. Ich nehme an, während deiner angstfreien Jahre hast du dich auch nach einer 100% Heilung gefühlt?


Ich fühlte mich damals etwa 90% geheilt. Das hätte mir gereicht, wenn es so geblieben wäre.

02.06.2018 01:09 • #36


Schlaflose
Keine Panikatacken mehr zu haben heißt nicht, völlig angstfrei sein.Ich hatte, wie ich schon schrieb, vor 30 Jahren für ein halbes Jahr Panikattacken, die sich hauptsächlich darin äußerten, dass ich das Gefühl hatte in Ohnmacht zu fallen oder zu sterben. Die PAs uberkamen mich immer einfach so, ohne konkrete Auslöser. Das hatte ich danach nie wieder. Aber normale Angst vor bestimmten Situationen (z.B. Telefonieren, vor Leuten reden, Autofahren, Tanken, am Geldautomaten Geld abheben u.ä) habe ich trotzdem. Es kommt nur nie zu einer PA. Und damit kann ich sehr gut leben.

02.06.2018 09:14 • x 1 #37

Sponsor-Mitgliedschaft

E
'ne Löschstörung scheinen auch einige zu haben.

02.06.2018 17:12 • #38


rubi
sorry der Kürze:
wo hast du die stationären Therapien gemacht?
Gruß
rubi

03.06.2018 14:13 • #39


A
Der beste thread, den ich hier bisher gelesen habe,Danke! LG,Anny.

06.06.2018 12:10 • #40


A


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