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Hallo,

ich bin neu hier und komme gleich mal zum Thema:

ich habe seit einiger Zeit ständig Schwindel, Herzrasen, Hitzewallungen, komisches Gefühl in den Beinen und im Kopf und verspüre dabei Angst bis hin zu Panik, z.T. ist es so schlimm dass ich befürchte bald zu sterben.
Diese Symptome kamen zum ersten Mal plötzlich, mitten in der Nacht.
Ich war wegen diesen Symptomen berits mehrfach beim Arzt und vor kurzem fast eine Woche im KH, ohne Ergebnis.
Als ich meiner Psychologin, die ich seit knapp zwei Jahren wegen früherer Probleme habe, meine Problematik schilderte, meinte sie dass sie sich sicher sei dass es Panikattacken sind.
Sie hat mich darüber aufgeklärt und mir Tips gegeben damit nun besser umgehen zu können.
Jedoch ist es für mich in den Momenten wo es kommt nur sehr schwer umzusetzen, zu ertragen und zu akzeptieren. Immer wieder kommen diese Anfälle, die in dem Moment für mich absolut schrecklich und nur schwer zu ertragen sind.
Wenn ich mich in den Momenten versuche abzulenken in dem ich an was eigentlich Schönes denke wird die Angst immer schlimmer. Egal was ich denke oder mir vorstelle in dem Moment, auch Positives, es verstärkt meine Angst. Gleichzeitig kann ich es aber nicht stoppen an irgendwas zu denken.
Entweder ich habe diese Anfälle ein Tag oder auch mehrere Tage gar nicht, oder mehrmals an einem Tag.
Und natürlich habe ich auch die sogenannte Angst vor der Angst die ich ebenfalls nicht unterdrücken kann. Ich kann sie lediglich kurzzeitig verdrängen, aber im Hinterkopf ist sie immer da bzw. die Gedanken an den nächsten, möglichen Anfall.
Ich habe diese Problematik noch nicht lange, habe aber bereits genug davon, finde es echt zum k...
Weis echt nicht was ich machen soll und hoffe auf Rat von anderen Betroffenen.

27.10.2015 11:11 • 10.12.2015 #1


117 Antworten ↓


Hallo JJ92,
wie genau fühlt es sich denn und wie läuft es ab? Hast du auch Kurzatmigkeit und Luftnot?
Vielleicht hilft es dir, wenn du ein paar Mal tief von der Nase ein- und vom Mund wieder ausatmest und in dem Moment der Panik versucht dich darauf zu konzentrieren und es ganz bewusst wahr zu nehmen.
Gruß

A


Immer wieder Panikattacken

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Hallo Levent,

danke erstmal für Deine Antwort.

Anfangs wird mir übel, etwas schummrig, ich fühle mich leicht abwesend...
Dann spüre ich immer mehr Angst in mir aufkommen, Gedanken fangen an zu kreisen, ich bekomme Hitzewallungen, Schwindel, schwitzige Hände, spüre mein Herz deutlich klopfen, bekomme das Gefühl ständig auf Toilette zu müssen...
Manchmal bleibt es so, bis es irgendwann wieder abklingt, manchmal wird es aber so schlimm dass ich völlige Panik verspüre, das Gefühl habe dass mein Herz rast bis hin dass ich denke sterben zu müssen.
Atemnot habe ich bisher, zum Glück, nicht gehabt.
Ich versuche mich natürlich in den Momenten abzulenken, was aber nur schwer, manchmal gar nicht, gelingt.
Was mir jedoch bisher gut geholfen hat war wenn jemand bei mir war oder ich in dem Moment mit jemandem telefonieren konnte
oder wenn ich mich mit Spielen auf meinem Handy oder PC beschäftigt hatte.
Ebenso gut geholfen hat mir mich im Internet über Panikanfälle ect. zu belesen. Das gab mir das Gefühl damit nicht alleine zu sein (nach dem Motto: Andere haben das auch, kommen irgendwie damit klar, dann schaffst du das auch.
Aber wie gesagt, leider hilft mir das nicht immer. Dann bleibt mir nur irgendwie auszuhalten.

Hallo JJ92

Das was du da beschreibst habe ich akut seit 2 Jahren, anfangs dachte ich auch das ich sterben muss, war Stammgast im Krankenhaus meistens Nachts. Angefangen hat das ganze irgendwann in der Nacht, bin wach geworden weil ich herzrasen hatte, dann merkte ich wie die Hitze von meinen Füßen sich langsam nach oben bewegte, mir wurde schlecht und schwindelig, bekam Durchfall, meine Schultern fühlten sich an als ob mir jemand Steine darauf gelegt hat, alles verspannt, bin wie eine verrückte durch die Wohnung gerannt und meistens endete es im Krankenhaus, sobald die ein EKG geschrieben haben und mir gesagt haben das alles ok ist, wurde ich ganz ruhig. Danach kam dann das zittern (der Körper entspannte sich) und die Müdigkeit. Letztes Jahr lag ich eine Woche auf der kardiologie weil ich der festen Überzeugung war das ich was am Herzen habe. Entlassen wurde ich mit der Diagnose posttraumatische Belastungsstörung. Ich wollte nicht wahr haben das meine Psyche zu sowas fähig ist, im Mai habe ich angefangen eine Therapie zu machen, es hat einige Sitzungen benötigt bis ich akzeptiert habe das es zu mir gehört. Für mich war die Psyche nichts greifbares konnte mir kein Bild davon machen. Somit hatten mich die Panik Attacken voll im Griff. Vor kurzem habe ich ein paar für mich hilfreiche Strategien entwickelt, wenn es anfängt, dann setzte ich mich auf den Boden, klopfe mit zwei fingern auf meinen Brustkorb und atme dabei tief in die Nase ein und tief aus dem Mund heraus dabei konzentriere ich mich auf das klopfen und spreche mit mir, ich sage der Angst das sie kommen darf, mir aber nichts tun kann... Ich bin auch noch am Anfang und ich habe noch einen langen Weg vor mir, bin mir aber sicher das ich es schaffen werde und du kannst es auch, ganz bestimmt. Dieses Forum hat mir schon sehr geholfen, nur durchs lesen, es gibt so viele die das gleiche durch machen, wir sind nicht alleine.

Lg und alles Gute
Leofia

Hallo Leofia,

ja, so erging es mir auch, dass ich der Überzeugung war dass es was Körperliches sein muss und auch an das Schlimmste in den Momenten dachte , z.B. dass was mit dem Herzen nicht stimmt. Z.T., wenn es akut ist, denke ich das auch immernoch. Ich war auch, wie schon geschrieben, im Krankenhaus, hatte auch schon einen Notarzt kommen lassen deswegen und war ständig beim Arzt. Auch bei mir war jedes Mal alles ok, zumindest körperlich. Mich hat es jedoch nicht beruhigt, sondern noch wahnsinniger gemacht. Weil ich der Überzeugung war da muss was sein. Seit ich das Gespräch darüber mit meiner Psycholgin hatte und mich viel belesen habe, glaube ich mittlerweile, wenn ich keinen akuten Anfall habe, dass es tatsächlich seelische Ursachen haben muss und körperlich alles ok ist.
Jedoch kann ich es mir nur sehr schwer während eines akuten Anfalls ins Gedächtnis rufen. Ich versuche es zwar immer wieder, aber oft klappt es nicht.
Was ich jedoch sagen kann ist, dass die Anfälle weniger heftig und weniger oft auftreten seit ich weis woran es liegt bzw. was es ist als vorher noch, wo ich im Unklaren stand.
Am meisten kommen die Anfälle sobald es dunkel wird, ich nach Besuch wieder alleine bin, wenn ich einkaufen bin oder im überfüllten Bus oder Zug sitze. Ob es da allerdings nen unmittelbaren Zusammenhang zu den Anfällen gibt weis ich nicht.

Ich weiß, wenn ich dir sage das es mit der Zeit besser wird, wirst du denken, na die hat gut reden, so dachte ich auch wenn mir das jemand gesagt hat. Mittlerweile kann ich das aber so wieder geben und sagen das man es in den Griff bekommt. Ich bekomme nach wie vor die Attacken und nicht immer gelingt es mir mich selber daraus zu holen. Ich habe es genau wie du, wenn es mir gut geht, dann sage ich, siehst du, alles in Ordnung mit dir... wenn es los geht, schaffe ich es mittlerweile dabei zu bleiben das mir nichts körperliches fehlt. Nicht immer, aber häufig. Habe ich es überlesen? Nimmst du Medikamente,?

Nein, ich nehme keine Medikamente. Möchte und kann ich auch erstmal nicht nehmen, bin in der 37.SSW und möchte mein Baby danach auch stillen.
Wenn es denn aber nicht anders geht würde ich durchaus darüber nachdenken und gegebenfalls Medikamente dagegen nehmen.

Ok, das verstehe ich. Ist es dein erstes?

Nein, ist bereits mein zweites Kind.

Hallo JJ92,

ich habe ebenfalls unter unspezifischen Panikattacken gelitten, sprich: Sie sind immer und überall ohne Grund aufgetreten und waren nicht an eine bestimmte AKtivität geknüpft. Deswegen habe ich eine Psychotherapie gemacht. Bei einer Attacke hatte ich das Gefühl zu ersticken, mir wurde heiß/schwitzig, ich habe gezittert und war hinterher komplett fertig - das mehrmals am Tag bis zur völligen Arbeitsunfähigkeit und Depressionen.
Ich muss als erstes sagen, dass ich nicht weiss ob die Therapie in einer Schwangerschaft anders aussehen würde. Meine Therapie beinhaltete, dass ich bei einer Panikattacke gar nichts tun durfte: Weder anders Atmen noch Klopfen, Gedanken ablenken oder Sonstiges. Einfach nur die Attacke aushalten und weitermachen was auch immer ich gerade tue. Die Idee dahinter ist am eigenen Leib zu erfahren, dass eine Panikattacke nicht schlimm ist und keinen bleibenden Schaden anrichtet - sondern wir sie selbst durch Vermeidung und Verdrängung (zum Bsp. anderes Atmen, Hinsetzen, Gedanken ablenken) zu etwas Schlimmen machen. Denn jeder Mensch hat Panikattacken, täglich - aber nicht jeder Mensch bewertet die Symptome als bedrohlich und kämpft dagegen an. Meine Erfahrung ist: Je mehr man eine Panikattacke verdrängen will, desto schlimmer wird sie und dauert auch noch länger an. Das ist wie mit dem rosa Elefanten: Denk nicht an rosa Elefanten - das funktioniert nicht.

Zitat von xoxoxoxo:
Meine Therapie beinhaltete, dass ich bei einer Panikattacke gar nichts tun durfte: Weder anders Atmen noch Klopfen, Gedanken ablenken oder Sonstiges. Einfach nur die Attacke aushalten und weitermachen was auch immer ich gerade tue. Die Idee dahinter ist am eigenen Leib zu erfahren, dass eine Panikattacke nicht schlimm ist und keinen bleibenden Schaden anrichtet - sondern wir sie selbst durch Vermeidung und Verdrängung (zum Bsp. anderes Atmen, Hinsetzen, Gedanken ablenken) zu etwas Schlimmen machen.


Genau so habe ich das damals, als ich Panikattacken hatte, auch gehalten. Das ist schon 30 Jahre her und damals waren Panikattacken auch noch weitgehend unbekannt. Man nannte den Zustand vegetative Dystonie. Ich hatte die PAs ja auch zuhause und als ich während den ersten zwei Wochen gemerkt hatte, dass ich nicht ohnmächtig wurde oder tot umfiel, egal wie schlimm es mir ging, bin ich wieder rausgegangen und habe alles ganz normal gemacht, ohne mich um die Attacken zu kümmern. Nach ein paar Monaten wurden sie schwächer und seltener und nach einem halben Jahr war der Spuk ganz vorbei.

Bei Panikattacken ist das so dass du die Muskelentspannung nach Jakobsen machen kannst. Das hilft super .
In der Zeit in dem du es machst kannst du keine Panikattacken kriegen. Und jetzt sag ich dir wie das geht. Du musst beide arme anspannen ganz fest und etwas länger halten , nachdem du dann loslässt spürst du eine große Entspannung . In der Zeit sagst du dir ganz viele positive Dinge wie zB. Ich habe keine Angst, ich bin sicher, ich bin gesund.
Dein Unterbewusstsein wird umprogrammiert.
Das sollte ganz gut funktionieren .

Zitat von hellerStern24:
Bei Panikattacken ist das so dass du die Muskelentspannung nach Jakobsen machen kannst.


Also bei mir nicht Ich habe alle Entspannungstechniken, die es gibt, unter fachlicher Anleitung erlernt, aber bei mir bewirken sie alle das genau das Gegenteil. Sobald ich mich hinlege und es geht los, bekomme ich Panik, auch wenn ich das sonst nie habe. Bei der progressiven Muskelentspannung geht es mir gut, solange die Anspannungsphase läuft, aber sobald die Entspannungsphase losgeht, bekomme ich Herzrasen, Beklemmung in der Brust, Atemnot und Schweißausbrüche.

Hallo xoxoxoxo,

Hat Dir denn diese Therapie geholfen? War sie ambulant oder stationär?
Eine stationäre Therapie würde für mich nicht in Frage kommen wegen meiner Kinder. Von diesen möchte ich nicht mehrere Wochen oder Monate getrennt sein. Es sei denn ich kann meine Kinder mitnehmen, z.B. bei einer Mutter-Kind-Kur. Ansonsten würde ich nur ne ambulante Therapie machen.
Meine Hoffnung ist ja dass nach der Entbindung diese Attacken nicht mehr auftreten. Wenn doch werde ich sie wohl behandeln lassen müsse, mit ambulanter Therapie, gegebenfalls Medikamenten oder auch einer Kur/Reha.

Zitat von JJ92:
Hallo xoxoxoxo,

Hat Dir denn diese Therapie geholfen? War sie ambulant oder stationär?
Eine stationäre Therapie würde für mich nicht in Frage kommen wegen meiner Kinder. Von diesen möchte ich nicht mehrere Wochen oder Monate getrennt sein. Es sei denn ich kann meine Kinder mitnehmen, z.B. bei einer Mutter-Kind-Kur. Ansonsten würde ich nur ne ambulante Therapie machen.
Meine Hoffnung ist ja dass nach der Entbindung diese Attacken nicht mehr auftreten. Wenn doch werde ich sie wohl behandeln lassen müsse, mit ambulanter Therapie, gegebenfalls Medikamenten oder auch einer Kur/Reha.


Absolut, ich bin gerade wieder auf dem Weg zurück in die Arbeitswelt. Allerdings war ich auch fast zwei Jahre am Stück krank geschrieben und habe eine 18-monatige Therapie hinter mir. Ich habe keine Medikamente genommen, trotz schwerer Depression und Angststörung, da ich es mir leisten konnte mir die lange Auszeit zu nehmen.
Ich habe eine ambulante Therapie bei einem pychologischen Psychotherapeuten gemacht. Ergänzend dazu war ich im Anschluss 7 Wochen teilstationär in einer Tagesklinik; also von morgen um 9 bis abends um 16 Uhr, nachts und am Wochenende zuhause. Die Tagesklinik hatte allerdings nichts mehr mit den Panikattacken zu tun, sondern war der (Erschöpfungs-) Depressionen geschuldet, die bei mir durch die Panikattacken/Angststörung aufgetreten ist.

Wenn du allerdings nur unter Panikattacken leidest, dann sollte es bei dir nicht so lange dauern. Wie Schlaflose schon schrieb waren auch meine Panikattcken nach relativ kurzer Zeit unter Kontrolle. Ich hatte dann zwar immer noch Probleme mit meiner Angststörung und der Depression, aber die Attacken selbst waren nach ungefähr 4 Monaten unter Kontrolle (sprich: ich habe mich von ihnen nicht mehr einschränken lassen) und nach geschätzten 6/7 Monaten waren sie ganz weg.

Na klingt ja gut, da kann ich ja hoffen dass ich es bald in den Griff bekomme bzw. irgendwann gar nicht mehr habe.
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Hab grad, zum zweiten Mal heute, wieder eine Attacke. Diesmal heftiger als vorhin. Vorhin hatte ich die mildere, jetzt schon wieder eine stärkere. Ich verspüre totale Angst, völlig ohne Grund, meine Gedanken kreisen, habe das Gefühl es nicht auszuhalten...versuche mich abzulenken mit TV schauen, an was Schönes oder erfreuliches denken, mit dem Handy spielen...aber es wird nicht besser. Spüre wie die Angst immer größer wird, sich langsam in Panik verwandelt und die Angst zu sterben auf kommt. Was mach ich jetzt nur?

Ok...jetzt wird es langsam wieder besser...Ein Glück...
Allein dass ich es jetzt hier rein geschrieben habe hat mit geholfen. Gut dass es solch ein Forum gibt, auch wenn man nicht sofort eine Antwort ect. erwarten kann.

Hey JJ92

Versuchen auszuhalten, ruhig atmen, und das weiter machen was du machst. Auch wenn es schwer fällt..

Aber schön das es dir jetzt besser geht

A


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Dr. Reinhard Pichler
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