Mein kleiner Bruder ist heute gestorben

Hallo liebes Forum,

ich habe heute meinen kleinen Bruder verloren . Ich kann es noch nich richtig glauben, es hat mir völlig die füsse unter den Beinen weg gerissen.
Ich bin mit Depressionen und Ängsten seit circa 25 Jahren vorbelastet. Habe Therapien gemacht, Krankenhausaufenthalte, Meditation usw und hatte bis gestern das Gefühl es irgendwann schaffen zu können.
Nun ist alles weg gebrochen . Ich habe Kopfschmerzen, mir ist schlecht, mir ist unruhig, es ist ein perverser Zustand.
Genau in solch einen Zustand wollte ich nie wieder kommen, nun stecke ich mittendrin. Ich habe eine Frau und eine kleine Tochter die mein Herz zutiefst erwärmt und aus ein, verhärteten Eigenbrödler wieder einen lächelnden Mann gemacht hat .
Und nun stirbt aus heiterem Himmel der kleine Bruder ( erst 21 Jahre alt, Annabolika Missbrauch , Herzinfarkt ) .

Ich habe keinen Plan was ich machen soll oder kann, unsere Mutter ist am Boden zerstört.

Ich möchte dieses Forum nutzen um mir meinen Schmerz von der Seele zu schreiben und vielleicht auf gleichgesinnte zu treffen .
Mal sehen , ich greife nach jeden Strohhalm .

Viele liebe Grüße

M

Hallo M. Erst einmal mein herzliches Beileid. Ich kann sehr gut Mitfühlen. Es reißt einen komplett um! Man weiß gar nicht wo einen der Kopf steht. Das gute du hast eine Familie die dich auffängt und das ist viel Wert! Wichtig ist hör deiner Mutter einfach nur zu und sei für sie da. In so einer Situation braucht es nicht viele Worte nur Liebe und das Gefühl es ist jemand da. Ich umarme dich einmal aus der Ferne.

Das ist ein Schock und da fehlen auch die passenden Worte.

Fühl dich umarmt. Wünsche dir ganz viel Kraft....

Mein herzliches Beileid @Muskelbiber

Lieber M.

in unserer Familie ist genau das Gleiche passiert. Mein Onkel ist mit 21 völlig unerwartet verstorben. Auch bei ihm wäre es eigentlich zu vermeiden gewesen, so wie bei Deinem Bruder. Meine Mutter war in der gleichen Situation wie Du, meine Oma in der gleichen Situation wie Deine Mutter jetzt. Sowas kann man sich vorher nicht vorstellen, dass sowas passiert.

So schrecklich, wie es alles ist und so unerträglich, wie es sich anfühlt, so kann ich Dir doch sagen, dass dieser grauenhafte Schmerz auch wieder weggehen wird. Und so schlimm und schrecklich das alles jetzt ist, kann ich Dir zumindest erzählen, wie es meine Familie geschafft hat, das auszuhalten. Und der Hoffnungsschimmer ist Deine kleine Tochter. Auch bei uns gab es Enkelkinder für Oma, meine Mutter (sie war ja seine Schwester) hatte kleine Kinder.... Es musste irgendwie weitergehen. Selbst wenn man dann nur wie ein Roboter funktioniert, so kleine Kinder brauchen Dich dauernd. Und die Kinder haben meine Mutter und meine Oma quasi am Leben erhalten und sie auch durch ihre kindliche Bedürftigkeit und ihre kindliche verspielte Art gezwungen, wieder ins normale Leben zurückzukommen. Die Kleinen haben die so beansprucht, dass die keine Möglichkeit hatten, an diesem Verlust zugrunde zu gehen.

Es tut mir sehr, sehr leid für Deinen kleinen Bruder und für Deine Familie und für Dich sowieso. Noch dazu, da Du schon so lange gekämpft hast für eine gute Verfassung. Ich kann Dir nicht den Schmerz nehmen, nur Trost geben, Dir Hoffnung für die Zukunft mitgeben. Andere haben es vor Euch geschafft und Eure Familie und Du werden es auch schaffen. Ich habe Dir eben gesagt, wie es geht, wie der Weg aussehen wird. Viele Menschen sind angeschlagen und dann kommt noch so ein Hammer und sie denken, es geht nicht mehr. Und dann geht es doch weiter. Auch ich habe sowas oft erlebt. Es ist oft zum Verzweifeln im Leben und man muss sich von Menschen trennen, wo es einem das Herz dauernd rausreißt und nicht einmal. Man denkt, es hört nie auf.

Wenn es Dir gar zu dreckig geht, lass' Dir vom ärztlichen Bereitschaftsdienst Tavor verschreiben. Denen würde ich kurz die Situation schildern, die können da schon helfen. Für ein paar Tage mal auf Beruhigungsmittel zurückzugreifen kann man machen, wenn man wie Du so eine Vorgeschichte hat. Der Schmerz ist groß und ein paar Tage kann man ihn ein bisschen wegdrücken. Vielleicht wäre auch Deine Mutter um so eine Entlastung froh? Du kannst sie ja fragen. Manche Menschen sind regelrecht froh, wenn man ihnen ein Medikament anbietet und andere lehnen es strikt ab. Du kennst Deine Mutter gut und ich halt nicht. Es wäre aber vielleicht eine Möglichkeit, ihr ein bisschen zu helfen. Schlaftabletten sind manchmal auch vonnöten, weil man sonst gar nicht mehr ausruhen kann.

In solchen Zeiten rücken Familien zusammen. Und jede Familie geht da ihren Weg.

Es tut mir sehr leid. Das ist unfassbar und das wird es auch lange bleiben. Da gibt es auch nichts schön zu reden. Aber auch wenn sie weg gehen, man behält diese Menschen, die man verloren hat, für immer bei sich. Man lässt sie nie wirklich los. Sie bleiben präsent.

Ihr konntet Euch halt gar nicht darauf vorbereiten, Euch auch nicht bewusst von ihm verabschieden. Das trifft wie ein Vorschlaghammer. Und so fühlt es sich auch an.

Man kann es leider nicht ändern und das ist sooo bitter. Und jetzt ist die Zeit, zu trauern und da muss man gar nichts, außer es ertragen, bis es besser wird. Und für die Zukunft wünsche ich Dir und Deiner Familie viel Kraft! Ich habe bei meinen Lieben, die ich gehen lassen musste, immer gesagt, dass ich sie an einem besseren Ort wiedersehe. Und daran glaube ich und weiß, dass so kommt, weil ich ein Nahtoderlebnis hatte und eigentlich weiß, dass dort, wo man landet, ein wunderschöner Ort ist. Vielleicht hilft Dir das, wenn Du weißt, dass es kein Abschied für immer sein wird und dass es Deinem Bruder jetzt gut geht, wo er ist? Ich denke auch, dass uns unsere Angehörigen sehen von dort, wo sie dann hingegangen sind.

Mein aufrichtiges Beileid für Dich und Deine ganze Familie!

Kosmos

@Muskelbiber ich kann dir dazu leider gar keinen Ratschlag geben.. oder etwas sagen, was dir weiterhelfen würde.
Aber ich habe es jetzt gelesen und wollte dir mein tiefstes Mitgefühl und mein Beileid aussprechen… tut mir sehr leid für dich. Ich wünsche dir viel Kraft!

Viel Kraft und mein herzliches Beileid.

Ich hoffe du bleibst stark!

Hallo M.
Es tut mir Leid das dich und deine Familie dieser Verlust getroffen hat. Einen alten Menschen zu verlieren ist schon schlimm aber einen jungen Menschen zu verlieren ist noch viel schmerzhafter. Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft.

Alles Liebe
Kara

Mein Beileid, ich wünsche dir und deiner Familie alle Kraft der Welt. Ich hoffe ihr könnt euch Halt geben, gemeinsam trauern und miteinander sprechen. Das wünsche ich euch von Herzen.

Ich wüsste nichts was ich sagen könnte um dein Leid zu mindern . Es tut mir unfassbar leid für dich und deine Familie aber auch für deinen verstorbenen Bruder selbst .

Ich wünsche euch viel Kraft und Halt .
Mein herzlichstes Beileid !

Ich schließe mich all den Vorrednern an, und ich denke noch: meine Güte, so jung, und nicht etwa krank gewesen sondern wegen so einem (sorry) schais wie Anabolika.
Das ist wirklich bitter und tragisch, ein unnötiger Tod, und damit muß man als Angehöriger ja auch noch zusätzlich umgehen. Schlimm. Tut mir sehr leid für euch alle.

Mein Beileid.

Kann mich sehr gut in dich hineinfühlen, denn bei mir jagte auch ein Todesfall den nächsten. Irgendwann weiß man gar nicht mehr wo einem der Kopf steht, wie es weitergeht und wie man noch die Trauer bewältigen soll.

Das alles zu verkraften dauert seine Zeit, denn die ersten Wochen und Monate kann man es gar nicht begreifen. Es ist alles so unrealistisch und man steht völlig daneben. Alles erscheint einem plötzlich so sinnlos.

An schlafen ist die erste Zeit gar nicht zu denken, da man innerlich so aufgewühlt ist. Aber du bist nicht alleine mit diesem schrecklichen Ereignis. Jeder muß früher oder später das durchstehen.
Das dauert alles seine Zeit.
Zum Glück bist du gut eingebettet in deiner netten Familie.
Am schlimmsten wird es für deinen Mama sein.

Denke dran, du bist nicht alleine und auch hier haben viele so ein Leid durchstehen müssen.
Auch du wirst wieder auf die Beine kommen.

Lieber M.

Zunächst einmal mein herzliches Beileid! Das sind Schmerzen, die niemand nachvollziehen kann, der dies nicht selber erlebt hat. Ich würde Dir empfehlen, so schnell wie möglich einen Traumatherapeuten aufzusuchen und Deine Depressionen, Gemütszustände und den Verlust Deines Bruders aufzuarbeiten. Dies wird Dir helfen zu verstehen, was in Dir vorgeht und wie Du Dich selbst wieder regulieren kannst. Deine Tochter, Deine Familie braucht Dich. Ich wünsche Dir viel Kraft.

Mein herzliches Beileid….ganz schrecklich was du und deine Familie da gerade durchmachen müsst….für sowas gibt es keine Worte…..keine Mama sollte jemals ihr Kind zu Grabe tragen…..

Ich kann dich sowas von gut verstehen,es zieht einem die Füße weg und man braucht Zeit um das alles fassen zu können…..

Vor knapp 2 Jahren hab ich meinen“Bruder“verloren….mit 30 Jahren an den Folgen eines schweren Schlaganfall…..

Ich schicke dir sehr sehr viel Kraft
Und ich umarme dich mal ganz doll

Zitat von Muskelbiber:

Ich habe keinen Plan was ich machen soll oder kann, unsere Mutter ist am Boden zerstört.

Mein tiefempfundenes Mitgefühl. In diesen Situationen fragt man sich wirklich, was man noch alles aushalten muss oder kann.

Vielen Dank liebe Leute !
Es tut gut ein paar nette Worte zu hören .
Ich habe meine ganze Anti Depressionsmaschine in den Gang gesetzt .
Morgen gleich Psychologe.
Trauerbegleitung . Das ich hier drüber schreiben kann hilft auch sehr . Ich habe mir gestern meine tavor geholt und heute auch in Gebrauch. In schweren Zeiten hilft nur das . Ich kenne das Medikament sehr gut und weiss wie ich es zu nützen habe .
Ich habe noch Termine bei der TMRs therapie , das ist das einzige was bei depressionen hilft . Klassische Antidepressiva helfen mir nicht , alle durch.
Hab mich heute augerafft mein Frühstück zu essen und jetzt waren wir zwei Stunden im Wald. Habe eine Holzblume gefunden am Straßenrand und sie an meinem lieblingsort gestellt. Es ist nun sein Grab für mich , hier kann und will ich ihn besuchen und mit ihm reden ...
Jetzt brauche ich wieder eine tavor , es wird schlimmer ...

Nochmal vielen Dank für eure Anteilnahme. Die Schwiegereltern sind die einzigen die noch kein Wort darüber verloren haben . Das schmerzt.
Werde jetzt warten bis die tavor wirkt und mich dann in meditation begeben ... Gedanken beruhigen
. Ich werde versuchen jeden Tag zu posten, ich möchte hier mein Trauertagebuch führen ...
Hier weiss ich sind sensible und einfühlsame Menschen.
Wenn auch völlig fremd , doch aber viel näher an meinem Herz als so manche nahestehenden ...

Ich sende euch Licht aus meinem dunklen Herz , denn es soll weiter scheinen , für uns alle .

Mein Beileid