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K
Das frage ich mich in letzter Zeit immer wieder.

Ich bin bald Mitte 30, lebe im Ruhrpott. Alleine in einer Wohnung, die ich nur zum Einkaufen verlasse oder wenn das Amt mal wieder nervt.

Freunde habe ich keine. Und hatte ich auch nie. Und das Thema Freundin ist in meinem hohen Alter eh erledigt. Und um das zu klären: Ich bin unangetastet. Küsse und weiteres hat es nie gegeben.

Ein Student hat mir einmal eine CD gegeben. Lerne dich selbst zu lieben. Hab ich mir angehört. Aber nichts verstanden. Ziemlich Sinnloses gebrabbel.

Ich müsse mich selbst lieben ehe ich andere lieben kann. Schwere Aufgabe, weil im Grunde hasse ich mich. Ich bin hässlich, körperlich und geistig behindert und eine totale Landplage.

Was für eine Behinderung ich habe? Ich hasse Menschen. Sie ekeln mich an. Je näher mir ein Mensch kommt desto größer wird mein Verlangen, wegzulaufen.

In der Schule und der Ausbildung wurde ich mehrfach täglich zusammengeschlagen. Natürlich wehre ich mich niemals und gebe immer freiwillig her, was verlangt wird. Sich zu wehren sorgt nur für noch mehr Schmerzen.

Ich glaube das solche Dinge wie Liebe und Freundschaft nicht existieren. Genausowenig wie ich existiere. Ich bin nur ein Konstrukt. Eine Fantasie von einem Wahnsinnigen, der sich einen Spaß erlauben wollte.

Ich Erste Person Einzahl! Nach mir kommt die Sinnflut! Immer auf die Fremden achten, sie wollen mir nach dem Leben trachten! Gehe niemals aus dem Haus, draussen ist es gefährlich!

Nachtleben oder Erlebnisse gibt es in dieser Welt nicht für mich, genausowenig wie Arbeit. Ich werde niemals Arbeit finden, dazu bin ich zu dumm.

Ich habe schließlich nur Abitur, eine Ausbildung zum Bürokaufmann und ein Laufendes Fernstudium. Alles Dinge, die Wertlos sind in dieser Welt.

Ich war nun schon bei 9 Therapeuten. Keiner konnte mir helfen. 7 haben mir geraten, ich solle das Land verlassen. Irgendwo hingehen wo mich niemand kennt. Neu Anfangen.
Aber das kann ich nicht. Ich bin an diesen Ort gebunden und kann ihn niemals verlassen.
Nummer 8 hat mir geraten, mich für 1-2 Jahre in eine geschlossene Therapie zu begeben.
Das habe ich abgelehnt.
Und Nummer 9 hat direkt gesagt, das er sich weigert, mir zu helfen. Sagte was davon, das ich ihm Angst mache...

Gibt es überhaupt noch etwas, was ich machen kann?
Ja gut, Selbstmord eben. Aber dann würde ich meine Eltern im Stich lassen.
Aber keine Angst, der Plan ist bereits fertig und in allen Details ausgearbeitet. Sobald meine Eltern nicht mehr leben wird es passieren.
Weil dann bin ich wirklich völlig alleine auf diesem Planeten.

Im Fernsehen hat mal jemand gesagt, die Bedeutung einer Person kann man an den Personen erkennen, die zur Beerdigung kommen.
Bei mir würde niemand kommen.

Weil ich nicht existiere.
Oder kann jemand das Gegenteil beweisen?

18.02.2012 21:45 • 20.07.2023 x 1 #1


151 Antworten ↓


F
Hi Kalle,

ohne dich zu kennen glaube ich, dass du selbst mit therapeutischer Hilfe nur schwerlich weiter kommen kannst. In deinem Inneren ist mit den Jahren vieles kaputt gegangen. Wer Menschen hasst, sich selber hasst, der hat keine Möglichkeit, die Einsamkeit zu überwinden .

Einen Versuch starte ich dennoch: schreibe doch nur einen Post, in dem du dir Gedanken machst, wo a) deine Stärken liegen und was gut in deinem Leben gelaufen ist, und b) dein Leben hinführen soll und was du dafür machen willst.

Falls es wirklich nichts gibt, dann wird dir in diesem Forum niemand helfen können. Mit destruktiven Gedanken und ewiger Schwarzmalerei ist dir nicht geholfen.

18.02.2012 22:51 • #2


A


Ich bin hässlich und behindert - niemand will mich

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K
hallo frederick.
wo meine Stärken liegen? Das hat man mich schon öfters gefragt. Und leider muss ich sagen, ich weiß es nicht.
und wohin mein Leben führen soll wurde ich auch bereits gefragt. Was meine Hoffnungen und Träume sind, mein Großes Ziel im Leben.
Und die Antwort lautet: Nichts. Ich habe keine Träume, ich habe keine Ziele.

Wenn überhaupt so hoffe ich irgendwie, nicht für immer alleine zu bleiben. Weil es ist verdammt Still hier im Haus, besonders bei Nacht.

18.02.2012 23:03 • #3


B
Hallo Kalle,

mich würde interessiern wieso du dich hier angemeldet hast?

Was erhoffst oder wünschst du dir dadurch? Zuspruch das die Welt schei. und unberechenbar ist? Das alle Menschen blöd sind? Das Therapeuten keine Ahnung haben?

oder

Möchtest du das dir mal jemand zuhört? Dich vielleicht ein wenig versteht? Dir hilft?

Wenn es das Zweite ist hast du hier sicher gute Chancen, doch wenn ich eins in diesem Forum gelernt hab, das hier niemand Entscheidungen abnehmen kann und das auf Schwarzmalerei eher mit Ignoranz beachtet wird, was auch irgendwie richtig ist, wie ich später verstanden hab, denn wieso sich jemanden widmen, der alles was man schreibt widerlegt.

Wünsche dir Alles Gute.

Bringles

18.02.2012 23:20 • #4


F
Hi Kalle,

es ist nicht so, dass ich dich nicht verstehen kann. Ganz ehrlich, ich stand am Bahngleis, hatte mich zwei Mal nicht getraut zu springen, beim dritten Mal wollte ich mich vorab auf die Gleise legen, wurde dann von einem Polizeibeamten festgenommen. Der erzählt davon stolz auf dem Präsidium, ich stehe vollkommen deppert daneben und was sagt sein Kollege? Den hättest du besser springen lassen!

Davor lebte ich alleine in einer fremden Stadt, ohne Perspektive, ein persönliches Wrack, finanziell am Ende, ohne Freunde, ganz alleine, mit dem Flachmann durch die Stadt irrend. Nach der Therapie in der Klapse bin ich in zurück in meine Heimatstadt gefahren, stand dort weiter neben mir, habe mich teilweise nicht mehr auf die Straße getraut und wurde überall nur belächelt und ausgegrenzt.

Dann habe ich beschlossen, dass es so nicht weiter gehen kann. Ich habe begonnen, die Dinge zu ändern und mein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Erst richtete sich meine Arbeit auf die Äußerlichkeiten - und erst vor einem halben Jahr schließlich auf meine psychischen Schwächen und meine Einsamkeit.

Für mich ist dieses Forum gedacht als Hilfe gegen die Einsamkeit. Du verschließt dich diesem Kampf. Fange jetzt an, dein Leben zu ändern. Andere Menschen haben es genauso schwer. Du bist nicht allein.

Wenn du diesen Kampf nicht führen willst, dann musst du die Einsamkeit akzeptieren. So einfach ist das.

19.02.2012 00:00 • #5


K
das Problem ist ganz einfach das ich nicht weiß, was und wie ich es tun soll.

19.02.2012 03:54 • #6


S
Zitat von kalle1980:
In der Schule und der Ausbildung wurde ich mehrfach täglich zusammengeschlagen. Natürlich wehre ich mich niemals und gebe immer freiwillig her, was verlangt wird. Sich zu wehren sorgt nur für noch mehr Schmerzen.

In einer Wehrsituation hat man keine Schmerzen.

19.02.2012 15:45 • #7


K
doch, wenn die anderen es als aufforderung sehen, noch heftiger zuzuschlagen.

19.02.2012 15:56 • #8


S
so ein krasser Fall wie du ist mir hier auch noch nicht begegnet. ganz ehrlich.

19.02.2012 15:57 • #9


B
@saidndone:

Die alten Rambo-Filme waren KEINE medizinisch/wissenschaftlichen Dokus.

@kalle1980:

So wie ich es lese, hattest du wegen irgendwelchen Schlägerreien traumatische
Erlebnisse. Diese überträgt nun dein Bewusstsein auf die ganze Welt, und das
erzeugt eine andauernde Angst vor Gewalt (überall und jederzeit).

Es gibt spezielle Traumatherapien, in denen sich so etwas auflösen lässt.

Liebe Grüsse, Der Beobachter

19.02.2012 16:06 • #10


U
Tja wenn Therapheuten nichtmehr helfen können, muss man das dann wohl für sich akzeptieren. Damit stehst du natürlich schon recht alleine da. Aber du bist dennoch nicht der einzige hoffrnungslose Fall. Deine Einstellung was Arbeit und Freundin angeht kann ich verstehen, aber irgenntwie hat es doch Tiger im Käfig eh am besten. Es ist ja nicht so, dass Arbeiten Zuckerschlecken ist. An deiner Stelle würde ich mir überlegen, ob ich nicht irgenntwann doch in eine Klinik gehe. Ein Sportler der sich verletzt hat und für die Heilung ins Krankenhaus gehen muss, weil die Ärzte in ihrer Praxis nicht die ausreichenden Mittel haben. Naja wiegesagt ich kann irgenntwie verstehen, dass du dein Leben nichtmehr ändern möchtest, ist doch so, oder?

19.02.2012 16:21 • #11


S
Zitat von kalle1980:
doch, wenn die anderen es als aufforderung sehen, noch heftiger zuzuschlagen.

Auch dann hat man keine Schmerzen.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass man grosse Verletzungen bekommen kann und davon nix spürt - erstmal.

19.02.2012 16:24 • #12


K
Zitat von saidndone:
Zitat von kalle1980:
doch, wenn die anderen es als aufforderung sehen, noch heftiger zuzuschlagen.

Auch dann hat man keine Schmerzen.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass man grosse Verletzungen bekommen kann und davon nix spürt - erstmal.

dann bin ich ne Ausnahme weil es hat körperlich und Seelisch weh getan.
Sieht man auch auf alten Klassenfotos. 29 Kinder in der einen Ecke, ganz am Rand ich. Und wenn die Lehrer sagten: los, näher rann an die anderen zack wurde ich weggeschubst mit der Bemerkung: sogar zu blöd zum stehen der *beep*.
Und das war Grundschule

Nein, eine geschlossene Therapie mache ich nicht. Ich mache nebenbei ja mein Studium und bin auf Jobsuche. Auch wenn ich die Einstellung habe, das Studium niemals zu schaffen und niemals eine Arbeit zu finden.

19.02.2012 17:13 • #13


B
einsam im ruhrgebiet. ja das kenn ich. ich wohn auch da, mitten von millionen menschen, die alle mit sich selber beschäftigt sind. ich glaub die menschen hier sind noch extremer was ignoranz und oberflächlichkeit angeht als woanders. dass man so werden kann wie du ist einfach wenn es von kind an so losging mit mobbing etc. ich bin wirklich nicht dick, bißchen rundlich vielleicht, muß mir aber mit meinen 35 jahren von 15jährigen im bus anhören dass ich eine fette sau bin. deine einstellung einfach keinen bock mehr zuhaben auf dieses leben verstehe ich auch. seit ein paar tagen geht es mir psychisch wieder so schlecht dass ich am liebsten tot sein mag. ich will einfach nicht mehr. ichbin vollkommen alleine, und weiß nicht wie ich so noch paar jahre aushalten soll. aber ich tu mir nix an, ich hab noch immer einen funken hoffnung, der ist zwar ganz minimal, aber er ist da ! und manchmal ist er sogar so groß dass es mir gut geht. und dann ist er wieder ganz weg. therapeutische hilfe oder etwas ähnliches wird unumgänglich sein bei dir. wirf dein leben nich weg.

19.02.2012 22:57 • #14


S
Nabend..

Ich weiß nicht was ich zu dem Beitrag was stimmt nicht mit mir schreiben soll...
Also, wer ABI hat und Studiert kann vom IQ her schon mal nicht Dumm sein! Für mich bist du eher Sozial Dumm oder von erfahrungen im leben her Dumm (nicht Falsch verstehen). Man durchläuft ja meist 1000 Situationen im Leben aus denen man lernt und erfahrungen sammelt. Einige deiner antw. hier sind immer auf gegenwehr aus (als ob du deine Situation garnicht ändern willst). Du bist Körperlich Behindert? Was hast du denn? Ich arbeite in der Ambulanten Pflege, hab ein am Kläppchen (Panikattacken). Habe schon sooo viel schlimmes gesehen und erlebt in meinem Beruf. Zu Schulzeiten hat man in jeder Klasse jemanden der leider als Opfer hin halten muss, was aber nicht heißt, das man sein ganzes Leben in der Opferrolle bleiben muss. Es gibt im Grunde nur 2 möglichkeiten... Hop oder Top, entweder du brichst alles ab was du tust Studium etc. und wartest auf den Tod deiner Eltern um deine erlösung vor zu nehmen! Oder, du Kämpfst. Ich selbst hatte so schlechte Zeiten, das ich sagte, ich warte auf den Tod meines Vaters, damit ich mir dann selbst ein Ende setzen kann. Was aber sehr Feige und einfach wäre. Jeder Mensch hat mal Todessehnsucht im Leben, das ist nicht unnormal! Wie sieht denn so dein Alltag oder wochenende aus??

19.02.2012 23:31 • #15


F
Ich hatte das auch als junger Erwachsener, dass ich keinen Sinn mehr im Leben sah, nur dass ich meine Eltern nicht verletzen wollte. Deshalb habe ich viel zu lange auf gute Laune gemacht, damit es ihnen gut ging.

Zugegeben, es gab später durchaus Momente, in denen ich andere durch traurige Blicke bestrafen wollte.

Ich denke, dass dies ein typisches Phänomen von unserer Einsamkeit ist, ein fehlendes Selbstwertgefühl, ein gestörtes Verhältnis zur eigenen Wichtigkeit, ein Grübeln über hypothetische Situation, Todessehnsucht mit ungestilltem Lebenshunger, usw. usw.

Dies führt in Freundschaften und sich anbahnenden Affären zu gerade absurden Gedankengängen. Bei mir äußert sich dies in Gedankenspielen wie: ich möchte nicht, dass sich die andere Seite für mich aufgibt, gleichzeitig möchte ich alles geben; ich habe ständig Angst, nicht gut genug zu sein, gleichzeitig akzeptiere ich die andere Seite blind; und, und, und ...

Woher sind all die Selbstzweifel nur gekommen, die Minderwertigkeitskomplexe, das ewige Zögern und Zaudern? Ich wünschte, meine Eltern hätten mich als Kind bestärkt und nicht überbehütet, sie hätten mich gelobt für gute Leistungen und nicht immer nur kritisiert und vor allem einmal ein herzliches ich habe dich lieb, so wie du bist gesprochen. Das ist alles leider nie gekommen und so laufe ich mit einem gebrochenen Herzen einsam und ziellos durch die Gegend.

Damit soll jetzt Schluss sein. Ich will und kann nicht mehr. Und wenn ich jetzt scheitere, dann möchte ich wenn überhaupt richtig abstürzen. Auf keinen Fall will ich mein vorheriges Leben zurück. Ich kann es nicht fassen, wie ich so lange auf diese klägliche Art und Weise existieren konnte.

19.02.2012 23:54 • #16


K
ok, machen wir es mal etwas anders.

Also, ich werd bald 32. Eine echte Behinderung hab ich nicht, nur fühle ich mich behindert weil eben alles in meinem Leben falsch ist.
Was ich gerne mache ist Filme schauen, Bücher lesen und Videospiele spielen.
Ich hab 5 Jahre gearbeitet als Call-Center Agent bis ich gemerkt habe das die Firma mich verarscht und die Kollegen mich nicht mögen.
Seitdem bin ich vergeblich auf der Suche nach einer neuen Arbeit, kriege aber keine.
Ich mach nebenbei ein Studium Wochenends. Aber wie gesagt, ich wurde zum versagen geboren und werde es nicht schaffen.

20.02.2012 20:36 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

G
Zitat von kalle1980:
ich wurde zum versagen geboren und werde es nicht schaffen.

Wozu machst du es dann?


Abgesehen davon: Wenn du nicht strikt und entschlossen mit deinem ekelerregenden Selbsthass aufhörst, wirst du es tatsächlich nicht schaffen.

In Wirklichkeit hast du bisher sehr viel geschafft. Zum Versagen geboren ist daher eine reine Fiktion, die du dir hartnäckig aufrechterhältst. Anscheinend hast du dich in die Opferrolle verliebt und möchtest sie gar nicht mehr aufgeben.

20.02.2012 22:40 • #18


K
was vielleicht an den Unendlich vielen Misserfolgen und Fehltritten liegt

20.02.2012 22:51 • #19


N
Das woran man glaubt wird auch eintreten.

In deinem Fall wäre das ein Versagen auf ganzer Linie, weil du daran glaubst.

20.02.2012 22:56 • #20


A


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