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M
Hallo zusammen,

ich dachte mir ich schreibe hier mal wie es mir so mit der Einsamkeit geht. Aber vlt. zu Beginn ein kurzer Abriss meinerseits. Schon von Kindheit an hatte ich eigentlich nie wirklich Freunde gehabt. Das lag damals noch weniger an meiner Person, als vielmehr daran, dass wir etwas ausserhalb der Stadt gewohnt haben und es so mehr oder weniger schwierig war Freunde einzuladen oder zu erreichen. Das zog sich dann eben im Prinzip so durch die Schulzeit durch und wurde eher schlimmer, da die Einsamkeit einem doch zunehemens veraendert. Naja, zumindest mich hat es eben immer zurueckhaltender gemacht. Um nun nicht gleich das ganze Leben hier zu beschrieben, kann ich den Rest vlt. so zusammenfassn: Obwohl es ab und an mal Ausnahmen von dem Zustand gab, habe ich bis zum heutigen Tage keine Freunde.

Ich muss sagen, dass mich der genannte Zustand ueber die Jahre mal weniger und mal mehr gestoert hat. In den letzten zwei Jahren macht er mir jedoch immer mehr zu schaffen, da ich mich oft allein fuehle. Das schlaegt sich sich auch zuhnehmend auf die Gesundheit nieder (z.B. Antriebslosigkeit). Vielleicht gibt es ja hier jemanden dem es aehnlich geht? Eventuell hilft es ja sich ueber das Thema und die alltaeglichen Schwierigkeiten die Einsamkeit mit sich bringt auszutauschen anstatt alles mit sich allein ausmachen zu muessen.

VG
Mike

06.05.2018 13:52 • 30.05.2021 x 4 #1


49 Antworten ↓


Jan_
Hallo Mike,

wo hast du denn Berührungspunkte mit anderen Menschen?
Arbeit? Hobbies? Verein?

Hast du Interessen und siehst dich in der Lage zum Beispiel einem Verein beizutreten/Veranstaltungen aufzusuchen?

Wie ist dein Verhältnis zu deiner Familie?

Die Abwägung und der Kompromiss zwischen Akzeptanz der eigenen aktuellen Situation suchen und Wünschen und Veränderungswünschen andererseits ist natürlich schwierig.
Einerseits sollte man auch mit sich alleine zufrieden sein können, andererseits brauchen wir als soziale Tiere auch Anerkennung, Bestätigung, Wahrgenommen werden, soziale Kontakte.
Man kann versuchen zunehmend besser damit zurecht zu kommen alleine zu sein, aber muss natürlich nicht das einzige sein was man verändert.

Diese negativen Gefühle und Gedanken können natürlich sehr erdrückend, frustrierend und anstrengend sein.
Hier kann man lernen diese zunehmend früher zu erkennen und entgegen zu wirken. Die Gedanken zu unterbrechen. Sicher anders beschäftigen und fordern.
Denn Zielführend sind diese negativen Gedanken meistens nicht.

Gruß
Jan

06.05.2018 18:54 • x 1 #2


A


Einsamkeit/Keine Freunde

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G
Hallo, du! Ich habe viel Mitgefühl für deine Situation, weil es mir ähnlich geht. Zwar hatte ich, wie du ja weißt, immer Kontakte, aber zufrieden stellen konnte mich die Qualität der Kontakte nie. In meinem Herzen war ich dennoch immer allein. Deswegen bin ich mittlerweile sehr vorsichtig geworden, sehr skeptisch. Vertrauen ist für mich eine Meisterdisziplin. Was du beschreibst, diese gesundheitliche Folge wie z.B. Antriebsarmut, kann ich gut nachvollziehen. Wie oft erwische ich mich dabei, wie ich Freitag- oder Samstagabend mit meinem Mädchenbier auf dem Sofa liege und irgendeine Schnulze anschaue, weil da niemand ist, mit dem ich was unternehmen könnte. Hätte ich die Wahl, würde ich gern auf meine Routine verzichten und mich stattdessen austauschen und .... leben. Wirklich lebendig fühle ich mich ja nun nicht in diesem Alltagsgrau. Ich sehne mich sehr nach Reizen. Aber dafür muss mich ja auch erst einmal etwas oder jemand reizen. Was mir hilft sind Spaziergänge in der Natur und schwimmen zu gehen. Da komme ich wenigstens mal raus und bewege mich. Bald möchte ich auch regelmäßig Fahrradfahren mit meinem Papa, weil ich nach 10 Jahren allein in der Stadt wieder zu ihm aufs Land ziehe. Das Fahrrad ist da, seit Jahren und wartet darauf, dass es von mir benutzt wird. So ganz alleine kann ich mich aber schwer überwinden. Weil ich keine ernstzunehmenden Freundschaften mehr habe, habe ich mich meiner Familie dadurch aber auch wieder mehr zugewandt und verbringe eben Zeit mit ihr. Vielleicht musste einfach dieses Thema erst bearbeitet bzw. aufgearbeitet werden. Und vielleicht kann ich, wenn ich mit meiner Familie im Reinen bin, auch wieder anderen Menschen näher kommen. Die Ursache für solche Probleme liegt ja meist in der Kindheit... Gerne tausche ich mich mit dir über das Thema Einsamkeit aus, dafür habe ich mich ja hier angemeldet. Liebe Grüße von mir.

07.05.2018 11:18 • x 1 #3


F
Ja, meist entstehen bereits in der Kindheit.
Ich wuensche Dir dass Du Dich selber besser kennenlernst. Dies ist ein langer
Prozess.
Ich wuensche Dir gute Freundschaften. Bin gerne bereitet mit Dir zu schreiben.
Lieber Gruss Daniel

07.05.2018 11:32 • #4


carohoney
Ich kenne das zu gut, ich war auf Grund meines Gewichtes immer eher eine Außenseiterin, was zwar nicht immer so schlimm war, da ich auch Einzelkind bin und weiß mich selbst zu beschäftigen und ich hatte dann einfach wenig Freunde aber gute! Als ich älter wurde wurden die Freunde mehr, aber es waren immer die falschen. Nach etlichen Beziehungen hatte ich eine zeitlang niemanden mehr da ich keinem vertraut hab. Mittlerweile hab ich mich zb auf Loovo angemeldet und habe dort auch sehr gute Freunde kennengelernt die in der Nähe wohnen, die aber einfach immer einen anderen Freundeskreis hatten. Manchmal liege ich trotzdem abends im Bett und weine aus Einsamkeit, da viele meiner Freunde sehr sehr weit weg wohnen, mit meinem besten Freund came und tele ich täglich mehrere Stunden, sonst würde ich das nicht aushalten. Ich bin gerne alleine, kann aber irgendwie trotzdem nicht alleine sein.

07.05.2018 12:14 • x 2 #5


Jan_
Hallo caro,

ich habe in der Vergangenheit die Einsamkeit gesucht.
Ich musste durch Besuche bei der Familie auch erst erfahren dass mir das gut tut.
Heute weiß ich und kann ich besser einschätzen was ich brauche. Einerseits Selbstbestimmung, Zeit für mich, selbst bestimmte Zeit, aber andererseits auch Kontakt, Wahrgenommen werden, Nähe.

Wenn man nicht die Möglichkeit hat diesen Kontakt (auf) zu suchen ist das natürlich blöd.
Aber ich kann den Zwiespalt zwischen 'gerne alleine sein' und 'nicht alleine sein zu können' sehr gut nachvollziehen.
Wie so oft kommt es auf ein Abwägen und Ausgleich finden an, sich und seine Bedürfnisse auch erst kennen zu lernen und besser einschätzen zu können.
Heute suche ich die Kontakte/Familie häufig genug auf. Auch wenn ich noch andere Dinge im Kopf habe, was ich gerne tun würde o.Ä., sehe ich es dann als Investition in mein Wohlbefinden, oder eben einfach zu tun.

Ich hoffe du findest eine gute Lösung für dich.

07.05.2018 22:14 • x 2 #6


M
Hallo Jan,

Du hast Recht, der Zwiespalt ist schwer zu ueberbruecken. Freut mich, dass Dir der KOntakt zu deiner Familie hilft dein Wohlbefinden zu erhoehen. Leider ist das bei mir nicht so einfach moeglich. Sicher kann man nun sagen, dass man der Beziehung zur Familie eine zweite Chance geben sollte bzw. das man es versuchen koennte zu verbessern. Leider empfinde ich ich das als nicht zu einfach, da man die Vergangenheit nun auch nicht einfach so vom Tisch wischen kann. Weiterhin besteht auch das Risiko, dass der eventuelle Versuch die Beziehung zu verbessern scheitert und dann hat man viel Energie in etwas investiert was nichts gewurden ist. Wuerde man sich dann besser fuehlen, nur weil man es versucht hat? Es ist eben alles nicht so einfach, aber Du hast sicher Recht das man es wohl auch nicht ganz unversucht lassen kann nur weil man Ungewissheit ueber das Ergebnis verspuert. Naja, mal sehen was die Zukunft so bringt.

08.05.2018 18:11 • x 1 #7


E
Hallo zusammen.
Ich bin ganz frisch hier und klinke mich mal ein...Ich bin auch schrecklich einsam und es frisst mich auf. Das Problem ist, ich müsste gar nicht einsam sein denn ich komme recht sympathisch rüber und übermittel das auch . ABER irgendwie zieh ich mich dann zurück und halte nicht mehr viel von mir als Mensch. Ich denke immer ich bin nicht interessant und gut genug. Ist irgendwie verrückt. Wie gerne würde ich mich mit Freunden treffen, austauschen und Spaß haben.
......wenn ich doch nur nicht so negativ über mich denken würde.....

08.05.2018 18:18 • x 2 #8


M
Hallo emmyerdbeere, dass mit dem Auffressen kann ich gut verstehen. Mir geht es auch oft so.

Die Situation die Du hast ist sicher auch nicht angenehm. Aber wie es klingt mangelt es nicht an potentiellen Kontakten oder Freundschaften? Ich bin eher schuechtern, was das Bekaempfen der Einsamkeit auch nicht leichter macht.

Wieso denkst Du das Du nicht interessant bist? Wurde es Dir gesagt oder hast Du schlechte Erfahrungen gemacht?

Mit der Selbsteinschaetung ist es eben so eine Sache...es nun mal so, dass manche Menschen eher pessimistisch sind. Ob das nun immer an negativen Erfahrungen liegt sei dahingestellt...vlt. ist es auch Charaktersache. Was meinst Du?

08.05.2018 18:43 • x 1 #9


E
Hallo Mike.
Schön von dir zu lesen. Hmm...Ich glaube das Hauptproblem liegt im Vertrauen gegenüber Menschen. Ich denke stets jeder will mir was schlechtes oder ..... Ich bin nun nicht das typische Mädel mit fraulichem aussehen....eher der Typ für die Kumpels:-) schüchtern bin ich eher weniger aber mir wurde gesagt ich sei unnahbar. Mit mir kann man sich gut unterhalten und ich würde alles geben, aber dann zack und ich zieh mich zurück.

08.05.2018 19:31 • x 2 #10


Jan_
Hallo Mike,

ob man zur Familie Kontakt hat oder aufbauen möchte ist natürlich sehr individuell.
Wenn es da Probleme gab oder gibt macht das nicht unbedingt immer Sinn.

Hallo @emmyerdbeere,

so wie du es schilderst scheinst du selbst nicht genau zu erkennen oder bemerken wenn du dein Verhalten änderst.
Diese Achtsamkeit und Aufmerksamkeit darüber kann man aber trainieren.
Genauso wie Selbstwert/das Eigenbild positiver gestalten.

Da du anerkennst dass dein Eigenbild sehr negativ behaftet ist solltest du dem entsprechend auch handeln.
Wenn du das Gefühl hast dass du nicht genügst, dann erkenne dieses Gefühl an, und dann widerlege es, und handele trotz dem Gefühl oder gerade wegen diesem Gefühl.

Ist es tatsächlich nur deine negative Eigenwahrnehmung die dich hindert auszugehen und dich mit jemandem zu treffen?
Was behindert dich, was macht dir Angst?

08.05.2018 19:54 • x 1 #11


E
Hey Jan. Puh so genau habe ich mich noch gar nicht reflektiert. Ich kann dir gar nicht erklären wovor ich Angst habe. Vielleicht ist es die Angst zu versagen? Oder den gegenüber zu langweilen? Hmmm...schwierig.

08.05.2018 20:09 • x 1 #12


Jan_
Die Analyse ist der eine Weg.
Die Konfrontation der andere.

Einfach tun und ausprobieren.
Auch wenn die Abneigung da ist, sich selbst überzeugen es einfach durchzuziehen.
Denn richtig schlimmes kann gar nicht passieren. Die Angst und Vermeidung ist dem Risiko gegenüber völlig überzogen.

08.05.2018 20:18 • x 1 #13


M
Hallo Emmy,

ja, dass macht schon Sinn wenn Du das so schreibts...ich meine das mit dem Vertrauen...dann ist Deine unnahbarkeit vlt. ein Schutzmechanismus, der sich ueber die Jahre ausgebaut hat?

09.05.2018 20:08 • x 1 #14


R
Hey, emmyerdbeere. Ich habe dasselbe Problem wie du. Vertrauen ist nicht meine Stärke. Habe ebenfalls zu viel Schlimmes erlebt. Fühle mich wie ein Sonderling. Ich mag Menschen sehr und bin an ihnen interessiert. Doch kann ich mich nicht für andere ändern, dazu fehlt mir die Motivation. Ich kann einfach die Erwartungen anderer nicht erfüllen und bleibe dann lieber allein als mich zu verstellen.

10.05.2018 20:26 • #15


E
Hallo Rina.
Ja es ist sehr schwer. Man fühlt sich teilweise unvollständig und nicht beliebt....obwohl an dem eigentlich nicht ist. Für mich immer wieder schwer und täglich auf neue Herausforderungen....aber warum lernt man einfach nicht diesesgleichen kennen und alles ist schön? Frage über Frage...

11.05.2018 09:11 • x 1 #16


G
es ist unglaublich schwer geworden, Freundschaften zu halten, ganz zu schweigen neue zu schließen. Die Gesellschaft hat sich derart verändert, dass Freundschaft auch für die meisten Menschen nicht mehr den Stellenwert hat, den sie früher mal hatte. Ich habe auch seit vielen Jahren schon keine Freunde mehr; ich meine solche Menschen, die man anrufen kann, wenn man in Not ist, die helfen, wenn man umzieht, jemand krank ist, das Geld knapp.... was weiß ich. Und in den letzten Jahre habe ich dann die entscheidende Entdeckung gemacht: die Leute, die total integriert sind, Freunde, Bekannte etc... haben, bezeichnen die als Freunde, mit denen sie was nettes unternehmen, mal ins Kino, zum Sport, ins Restaurant gehen, sich gegenseitig mal besuchen. Es genügt aber, das einer schwer krank oder z.b. arbeitslos wird, das Restaurant, was man so gern gemeinsam besuchte zu teuer wird.... schon ist die sg. Freundschaft beendet. Und trifft man sich dann mal zufällig bekommt man zu hören du hast dich aber lange nicht gemeldet, wir sollten mal wieder essen gehen... - ich will damit nicht ausschließen, dass es die wahre Freundschaft noch gibt. Es gibt sie noch, nur sicher sehr! selten. Und wie gesagt, die meisten Leute haben paar Bekannte, keine Freunde. Das ist jedenfalls meine Beobachtung, weil ich die Situation auch gerne anders hätte, aber es hat sich bei mir leider auch nicht mehr so ergeben, trotz etlicher Bemühungen. Hinzu kommt auch, dass Leute, die heute beruflich erfolgreich sind, nach dem Büro total erschöpft nach Hause kommen, dann noch ihre Familie haben... da ist einfach keine Zeit Kraft, sich für neue Menschen zu interessieren, zu öffnen.

11.05.2018 10:19 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

R
Hey, Gnomenreigen. Das ist auch genau das, was ich erlebe. Freundschaften habe ich ebenfalls nicht, nur Bekanntschaften mit denen man eben oberflächliches tut und darüber redet. Ich habe mir eine Art Maske angelegt, um damit klarzukommen. Wenn ich auf was Lust habe, dann mache ich das auch alleine, z.B. ins Kino gehen oder mal tanzen. Für einen Abend finden sich immer irgendwelche Menschen. Und dann kehre ich zurück nach Hause und kann diese Maske wieder ablegen. Bin mir aber sehr sicher, dass irgendwann mal wieder ein Mensch kommt, der offen für mehr ist. Wenn ich das Bedürfnis verspüre, dann wird es auch andere Menschen geben, bei denen das so ist. Und für Notfälle wie du sie beschreibst, habe ich glücklicherweise meine Familie. Nur nachts um 3 würde ich sie jetzt nicht wegen Liebeskummer oder so anrufen. Dafür hätte ich gern einen Kumpel/ eine Kumpeline. Gern schreibe ich auch privat mit dir. Liebe Grüße

11.05.2018 10:56 • #18


G
@RinaMaverick
ja genau so isses, ich habe habe mich auch eingerichtet. Selten bin ich mit jemandem verabredet um was Gemeinsames zu unternehmen. Das meiste mach' ich auch allein. Mit der Zeit lernt man, mit den Lebensumständen zurechtzukommen. - Und wer das mag, kann auch virtuelle Kontakte pflegen, allerdings hat das den Nachteil, dass man im realen leben dann trotzdem alleine im Biergarten sitzt.... das Leben sich nicht wirklich verändert, sich vieles im Rechner abspielt.

12.05.2018 09:27 • #19


E
Guten Morgen zusammen.
Ist es denn das was wir möchten? Virtuelle Kontakte und alleine das Leben real genießen? Hmmm...Ich glaube mir liegt letzteres mehr daran und das Leben real genießen mit Freunden. Da kann man auch mal schlecht drauf sein ohne das der beste oder die beste offline geht. Versteht ihr was ich meine?

12.05.2018 10:09 • #20


A


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