Pfeil rechts
142

N
Donnerstag war ein Tag wie ich ihn seit langem nicht mehr hatte. Jetzt war 5 Tage halbwegs Frieden, aber an diesen Tag war ich den ganzen Tag sehr angespannt, Unkonzentriert und weinerlich.

Trotz 2x 0.75mg Bromazepam (Beruhigungsmittel, die kleinste Tablette hat 3mg) ging es mir nur bedingt besser.

Ich werde wohl oder übel wieder mit den SSRI-Tabletten beginnen müssen, obwohl ich es umbedingt vermeiden will.

Diese Depersonalisationen/Derealisationsgefühle machen mich fertig und ja dass ist vielleicht der Fehler.

• Ich muss mich zum Teil so anstrengen, bei der Sache zu bleiben.
• Gespräche strengen mich zum Teil sehr an
• Fühl mich zum Teil so dissoziert
• Seit kurzem habe ich wieder Tinnitus durch wieder vermehrt verspanntem Nacken
• Meine Augenlieder zittern und ich bin seit Tagen richtig verschnupft mit dumpfen Gefühl im Kopf. Kurze Zeit später ist alles wieder weg.
• Der Kopf fühlt sich in Watte gepackt

In diesen Situationen verhalte ich mich wie ein kleines Kind, unendlich verletzlich, unsicher. Obwohl ich diese Gefühle kenne, macht es mich jedes Mal aufs neue einmal mehr, einmal weniger fertig.

So geht dass auf Dauer nicht mehr weiter. Ich weiß nicht was ich sonst noch machen soll. Mein Kopf explodiert bald.

Wennst vor lauter Verzweiflung und Wut weinst wie ein kleines Kind, weil dich diese Zustände der Unkonzentriertheit so belasten oder ist es einfach eine starke Depression.

2014, 2017 war es haargenau dasselbe. Ich habe bald keinen Willen und keine Kraft mehr das durchzustehen. Noch schlafe ich gut, ich kann mir dass ganze einfach nicht erklären.

Ich bin NICHT des Lebens überdrüssig, DAS GEGENTEIL, ich wünsche mir einfach Normalität und dass will sich noch nicht dauerhaft einstellen.

7 Monate ohne Citalopram. Wenn ich wüßte, dass ich bei dem ganzen nach 2-3 Monaten durch bin okay, aber wer weiß das schon.

Kann es vielleicht auch sein, weil ich am Vortag Erfahren habe, dass ein Bekannter aus Jugendjahren letzte Woche gestorben ist. Er wahr auch im 44 Lebensjahr, verstarb plötzlich und hinterläßt 2 Töchter. Mir wäre nicht aufgefallen, dass mich das so tief getroffen hätte.

Wie gesagt, die Phase der Anspannungen, Schmerzen und ängstlich gefärbten Situationen habe ich hinter mir.

Das vorherrschende Problem/Situation sind diese Konzentrationsschwächen, bzw. diese Derealisationen uns Depersonalisationen.

Soll ich noch durchhalten?

Lg

16.04.2022 20:20 • 30.07.2023 x 3 #1


109 Antworten ↓


S
Gegenfrage:

wenn Du zu hohen Blutdruck hättest und der Arzt Dir Tabletten verschreiben würde, weil es sonst gefährlich werden könnte, was machst Du dann?

16.04.2022 20:35 • x 2 #2


A


Wann reicht das Aushalten ohne Antidepressiva?

x 3


N
Nehmen natürlich, aber kann man es wirklich vergleichen?

Ich habe seit 2006 8x mit den Tabletten aufgehört und dannach zw. 4 und 24 Monate nichts genommen. Mich nervt es einfach nur mehr, warum ich immer wieder in den roten Bereich komme!

Für was mache ich Therapie?
Okay meine Mama ist vor 7 Monaten gestorben und das letzte berufliche Jahr in der eigenen Firma war sehr stressig. Wir haben keine Einschränkungen durch Corona.

16.04.2022 21:15 • #3


E
Ernsthaft?
Ich kann nicht glauben das du fragst wie lang man aushalten kann ohne Antidepressiva. Spätestens wenn man sich das fragt, sollte man selbst wissen das es bereits die Antwort ist.

16.04.2022 21:20 • x 3 #4


N
@Grace_99

Ehrlich? Ich will, sofern es wirklich eine Depression ist, ohne Antidepressiva die Depression überwinden.

Warum noch?
Ich bin sehr aktiv und sportlich, hatte trotz Kraftsport (normalerweise habe ich um die 100kg) in Spitzenzeiten 122kg.

Jetzt habe ich 113kg. Gebt mir ein Antidepressiva wo ich das Gewicht halte oder verliere, dann wär es auch leichter.

Komischerweise sagt auch meine Therapeutin nichts davon, dass ich wieder mit den Pillen anfangen soll.

Mittlerweile weiß doch fast jeder, dass Antidepressiva bzw. SSRI Depressionen nicht heilen. Entweder habe ich eine sehr schwere Depression, weil warum geht's mir dann so wie vorhin geschrieben?

16.04.2022 21:37 • #5


Sonja77
Wenn man sich wirklich noch fragen kann,wie lange und ob man es noch ohne Pillen aushalten kann……kann es noch nicht so schlimm sein……..denn wenn es wirklich schlimm ist oder wird,fragt man sich das nicht mehr sondern nimmt die Medis mit Handkuss

16.04.2022 21:42 • x 2 #6


Lottaluft
medikamente-angst-panikattacken-f76/wann-is-der-zeitpunkt-m-citalopram-wieder-zu-beginnen-t113609.html

Ganz plump gesagt -wenn man sich solche Gedanken macht das man innerhalb kürzester Zeit zwei mal zum selben Thema einen Beitrag schaltet

16.04.2022 21:54 • x 3 #7


S
Zitat von Naturefreak40:
Ehrlich? Ich will, sofern es wirklich eine Depression ist, ohne Antidepressiva die Depression überwinden.


Es gibt viele, bei denen die Botenstoffe ins Ungleichgewicht geraten sind oder die erblich vorbelastet sind (beides habe ich).

Ich nehme durchgehend die geringste Menge, dass haben mir auch Aerzte so empfohlen.

16.04.2022 22:00 • x 5 #8


E
Sorry, ich bin raus aus dem Thema.

Ich persönlich empfinde es als Hohn wenn man es aushalten will und sagt Antidepressiva heilen nicht etc. pp.

16.04.2022 22:02 • x 3 #9


S
Zitat von Naturefreak40:
etzt habe ich 113kg. Gebt mir ein Antidepressiva wo ich das Gewicht halte oder verliere, dann wär es auch leichter.


Bewusst essen, essen, dass man ''angenehm satt ist'', ich habe gerade selber 7 kg so plus Sport 5 x die Woche runterbekommen und habe wieder Normalgewicht.

16.04.2022 22:03 • x 3 #10


N
@Lottaluft

Warum ich das schreibe, weil ich mir vielleicht erhoffe, dass mir jemand Mut macht durchzuhalten aus eigener Erfahrung, der jetzt sein Leben glücklich ohne Antidepressiva verbringt. Es gibt ausreichend Evidenzbasierte Studien, die belegen, dass bei leichten bis mittleren Depressionen Placebo genauso wirken als Antidepressiva.

Muss ich mich jetzt rechtfertigen, weil ich keine Tabletten mehr nehmen möchte?

16.04.2022 22:12 • x 1 #11


laluna74
Das muss jeder selbst für sich entscheiden, ob er es aushalten möchte....

Ich für mich möchte es nicht mehr aushalten....meine Lebensqualität dadurch einschränken lassen...

Ich bin froh, dass es ein Mittel gibt, das mich dabei unterstützt, dass es mir jetzt schon seit geraumer Zeit gut geht,

um nicht zu sagen sehr gut....

Ich brauche solche Experimente nicht mehr.

Solange Leberwerte etc. in Ordnung sind.... wieso nicht?

16.04.2022 22:14 • x 3 #12


Flame
Zunächst einmal: Therapeuten/Therapeutinnen sind keine Ärzte.
Die sind rein psychologisch ausgebildet,von Medikamenten haben sie keine Ahnung.

Bromazepam ist ein Benzodiazepin und das ist schon so ziemlich das Wirksamste,was man bekommen kann.
Wenn auch das schon nicht mehr ausreicht,ist ein Umdenken nötig denn die wenigsten Ärzte verschreiben das auf Dauer.


SSRI würd ich trotzdem nicht nehmen,die steigern den Antrieb und davon hat man leider als Angstgestörter in der Krise bereits mehr als genug.

Die Derealisation ist Begleiterscheinung der Angst also in sofern normal.

Ich habe Lorazepam auch absetzen müssen und später dann Pregabalin bekommen.
Man kann also Bromazepam mit Pregabalin ersetzen.

Jeder Mensch,der Angst und Panik erlebt,fühlt sich hilflos wie ein kleines Kind.
Angst und Depressionen gehen Hand in Hand aber man brauch nicht zwingend ein Antidepressivum um wieder zu sich zu finden.

Es reicht u.U. ein Medikament zu haben,dass die Ängste weitestgehend reduziert und somit auch wieder Lebensfreude generiert wird.
Soviel zum Thema Medikamente meinerseits.
Die Meinungen diesbezüglich gehen hier im Forum weit auseinander,entscheiden muss man eben immer selbst und garantieren kann einem niemand was.

Aber Du wirst das schon machen.

16.04.2022 22:21 • x 1 #13


N
@NIEaufgeben

Ja vielleicht ist es so, ist es den umgekehrt so ein Stigma, wenn man einfach keine SSRI mehr nehmen möchte.

Ich kenne Menschen/Erlebnisse, welche nach dem Absetzen zw. 1-2 Jahre gebraucht haben, davon wegzukommen und heute noch ein glückliches, unbeschwertes Leben führen. Sie sind zum Teil durch die Hölle gegangen, haben es aber geschafft.

Wenn ich wüßte dass ich dass auch im absehbarer Zeit schaffe..... aber leider weiß ich das einfach nicht.

16.04.2022 22:26 • #14


N
@portugal

Ja leider weiß ich dass bei mir nicht, weil ich Adoptiert bin, aber ich habe vor ein 2x zu meiner leiblichen Mutter Kontakt aufzunehmen.

Es wäre ein weiterer Schritt nach vorne Um Klarheit ins System zu bringen

16.04.2022 22:28 • #15


N
@Grace_99

Was heilen Sie den?
Den Beweis lieferst du mir bitte, dann bist du raus okay .

16.04.2022 22:30 • x 1 #16


N
@portugal

Super dass freut mich für dich. Ich bin jeden Monat 200 +/- Wandern mit meinen Hunden und schaffte in der Zeit der Tabletteneinnahme vielleicht 3-4 Kilo in einem Jahr trotz normalem Essverhalten.

Mir ging es unter Citalopram immer sehr gut, wenn nicht diese gschissene Gewichtszunahme wäre. Dass war sehr oft auch der Grund, warum ich aufgehört habe, weil egal was ich gemacht habe einfach das Gewicht nicht runter ging.

Es ist nämlich brutal deprimierend, wenn du 15-20kg zunimmt durch die Tabletten zunimmst, trotz regelmäßigen intensiven Sport.

16.04.2022 22:35 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

N
@life74

Du hast absolut recht, dass kann ich dir nachempfinden! Ich schließe die Tabletten-Wiedereinnahme ja nicht kategorisch für immer aus. Es wäre halt für mich ein lohnenswerterer Weg ohne durchs Leben zu gehen.

Auf der anderen Seite weiß ich auch um die Tragödie eines jeden, nicht voll gelebten Tag und Moment.

Nehmen oder nicht nehmen - dass ist dieser verdammte Zwiespalt in mir.

16.04.2022 22:41 • x 1 #18


N
Zitat von Flame:
Zunächst einmal: Therapeuten/Therapeutinnen sind keine Ärzte. Die sind rein psychologisch ausgebildet,von Medikamenten haben sie keine Ahnung. ...


Zunächst danke für deine netten und aufschlussreichen Zeilen.

Zur Klarstellung: Ich nehme Bromazepam als letzte Konsequenz wenn ich einfach Ruhe ins System bringen möchte.

Bromazepam gibt es als 3 und 6mg Darreichungsform.

Ich habe in den letzten 3 Monaten in Summe 4 ganze 3mg Tabletten genommen. Diese Woche wie gesagt am Donnerstag um 12 Uhr eine 1/4 Tablette von 0.75mg und gegen 17.00 Uhr nochmals eine 0.75mg Tablette. Im laufe des Abends zeigte es schon Wirkung. Großteils haben oft 0.75mg gereicht.

Natürlich sind Therapeuten keine Ärzte, aber wenn man so wie ich zwischen 2018 bis jetzt in Summe 120 Sitzungen hatte, kennt die Therapeutin di und könnte durchaus sagen ......lieber Herr..... fangen Sie wieder mit den Pillen an, es geht nicht anders. Aber was sollst.....

16.04.2022 22:51 • #19


Flame
Ich kann vestehen,dass Du Bromazepan nimmst ,es ist nur keine Dauerlösung,egal in welcher Dosierung.

Mir hat es damals auch Angst gemacht,dass ich weg musste vom Lorazepam.
Viel hatte ich auch nicht gebraucht aber das Wenige brauchte ich dringend...

Weiss gar nicht mehr ,wieviele Sitzungen ich ambulant hatte aber ich hatte eine echt coole und tolle Therapeutin,da hatte ich grosses Glück.

Ich bin eine Befürworterin von medikamenter Unterstützung,weil ich es selbst ohne nicht geschafft hätte und bis heute (und wahrscheinlich mein Leben lang) Medikamente nehmen werde.
Die Akzeptanz dessen war ein jahrelanger Weg,wie Du Dir vielleicht vorstellen kannst.

Habe 45 kg zugenommen durch die Medikamente und das ist manchmal im wahrsten Sinne des Wortes beschwerlich.
Aber tausendmal besser als Dauerangst und Depressionen.

Der Preis,den ich zahlen muss ist,dass ich nun stark übergewichtig bin.
Einfach ist das nicht aber wenn Du Angst und Panik kennst und auch Derealisation weisst Du,wie wertvoll es ist,wenn all das weg ist.

Nun schlaf erstmal gut,es gibt für alles eine Lösung auch wenn die gerade noch nicht sichtbar ist.

16.04.2022 23:08 • x 2 #20


A


x 4


Pfeil rechts



Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl