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N
Hallo liebe Foris!

Ich bin jetzt an einem Punkt, wo ich nicht mehr weiter weiß und um Meinungen eurerseits bitte.

Jetzt habe ich gesammelt seit 2018, 2.5 Jahre Therapie hinter mir und die körperlichen Ängste konnte ich ja bewältigen.

Nach 7 Monaten ohne Citalopram stellt sich einfach die Frage, wie lange noch, wie lange noch macht es SINN, ist es das WERT, so weiter zu machen?

Das es nix rein körperliches ist weiß ich mittlerweile. Allein schon die Tatsache, daß eine halbe (1.5mg) Bromazepam (Beruhigungstablette) mich soweit aufrichtet/beeinflusst, dass alle körperlichen und psychischen Beschwerden weg sind bzw. ich diese nicht mehr in der Tiefe so wahrnehme als zuvor, ist Beweis genug, dass es psychosomatisch ist.

Mir ist es auch egal wie man das jetzt bezeichnet, es wird von allem etwas sein

• Erschöpfungsdepression
• Ängste
• Überforderung
• somatoforme Störungen usw usw

Dass es nix ist, glaub ich auch nicht. Für das mache ich ja immer wieder meine Thermine bei der Therapeutin um rauszufinden bzw. damit adäquat umgehen zu lernen.

GEDULD, AKZEPTANZ, IGNORIEREN sind Kardinalweisheiten die es einem erleichtern damit fertig zu werden. Ich bin dabei diese Tugenden mir anzueignen. Auf der anderen Seite muss es auch mal gut sein.

Ich bin letzte Woche aus einer Facebookgruppe ausgestiegen, wo es um das Absetzen von Antidepressiva ging. Ich merkte mit der Zeit, dass ich in diesem Forum zum Teil viel zu viel Zeit verbracht habe und es im Grunde nach eher um das Thema geht wie böse nicht doch Psychopharmaka sind und viele Quasi Opfer der Pharmaindustrie wären. Einer davon hat sein Leben dazu gewidmet inkl. Homepage, fast schon einen Infokrieg dagegen zu führen, schafft es aber nicht mehr, wenigstens für 5 min rauszugehen und lebt bei seinen Eltern mit Ende 30ig.

Ich merkte einfach, dass ich wieder in eine gedankliche Zwickmühle kam und ich mir nicht mehr sicher wahr, was es den jetzt bei mir wirklich ist der ganze sch. nach dem Absetzen der Cita.

• Absetzsymptome, Absetzsyndrome, Serotonin Defizit Syndrom oder die

• nichtverarbeiteten Themen und Verhalten aus der Vergangenheit oder ein Rückfall.

Das erstgenannte kann man nur aussitzen bzw. durch gesunde Work-Life Balance inkl. Nahrungsergänzungsmittel versuchen zu verbessern.

Das zweite wird man durch gezielte Aufarbeitung mit der dementsprechenden Therapieform und auch durch gesunde Work-Life Balance inkl. Nahrungsergänzungsmittel verbessern können.

Herr Gott noch mal, ist es den nach 15 Jahren on/off Tabletteneinnahme nicht mal genug um darüber hinweg zu kommen?

Wisst ihr was ich/wir noch vor haben - Ziele haben?

Die ältesten Töchter sind bereits außer Haus. Die Jüngste wird 12 und wird auch immer mehr zum Teenager.

• Wir wollen einfach mehr Reisen wie z.B. Städtereisen, nicht deppad irgendwo am Strand liegen. Südfrankreich ansehen, runter bis zum Mittelmeer, Irland, Island, Schottland, Scandinavien mit einem Wohnmobil entdecken uns dazu einen gebrauchten Wohnwagen kaufen (Multivan haben wir schon)
• Mit dem Rad durch die Schweiz fahren
• Südtirol wieder entdecken
• An einem Huskyrennen teilnehmen
• Mit einem Segelschiff durch Kroatien tuckern. Baden wo sonst keiner ist und jeden Abend in einer anderen Taverne gut Essen, trinken und tanzen.
• Wir wollen uns bald den Traum vom eigenen Häuschen in der Nähe von uns zw. 800-900m Höhenlage in der Natur ermöglichen. Ein Haus nur mehr für uns 3 und welches dann in 10 Jahren auch noch für uns 2 alleine reichen wird.
• Ich will wieder mehr mit dem Bergsteigen machen.
• Einen Italiensich Kurs machen.
• Mir einfach nichts dabei denken wenn ich/wir etwas unternehmen.

Ich möchte in mir ruhen, Gelassenheit ausstrahlen/haben, keinen überzogenen Stress, keine Konzentrationsschwächen, Souveränität Leben. Ich möchte noch lange gesund bleiben, dazu zählt auch psychische Gesundheit. Und genau vor diesem Dilemma stehe ich doch immer wieder in den letzten zumindest 5 Jahren.

A)
Machte es Sinn, es auf biegen und brechen ohne Tabletten zu versuchen mit allen Auf und abs, mit allen psychischen/psychosomatischen Beschwerden? Noch 1, 2, 3 Jahre, vielleicht sogar noch länger zu versuchen Stabilität zu erfahren.

Inwiefern sind unter diesen Umständen die oben genannten Ziele und Träume nicht nur umsetzbar, sondern diese auch richtig geniesbar und erlebbar? Was wenn dass gar nicht eintreten sollte?

B)
Die Tabletten wieder zu nehmen mit dem Bewußtsein diese zumindest ohne Dosisreduktionen mal 2-3 Jahre zu nehmen. Die Gewissheit bzw. Erfahrung zu haben, dass es mir unter Citalopram 10mg richtig, richtig gut geht, psychisch wie physisch. Hausbauen zum Beispiel kann ich mir zum jetzigen Zeitpunkt ohne Tabletten überhaupt nicht vorstellen, geschweige denn mental durchstehen. Ich hab 2 Häuser mitgebaut und weiß auch beruflicher seits, was dies bedeutet. Eine zum Teil sehr anstrengende Phase im Leben der meisten Häuslbauer.

Versteht ihr mich was ich meine - welche Abwägungen in mir drinnen schwelgen?

Und jetzt hat sich seit 2 Wochen fallweise auch noch eine blöde Unkonzentriertheit Derealisation dazugesellt. Einmal sind die Tage völlig beschwerdefrei und dann wieder bin ich nur froh wenn der Tag vorbei ist.

08.04.2022 20:25 • 17.04.2022 x 1 #1


33 Antworten ↓


Bubbles
Ich kann das alles sehr gut nachvollziehen was du schreibst.
Mir geht es im Moment ähnlich.

2008-2013 Citalopram
2018-2020 Escitalopram

Seit über einem Jahr wieder voll drin in Angst/Panik/Depression.
Direkt als es wieder losging reagiert und mit Therapie gestartet. Bringt bis jetzt null.

Seit Wochen habe ich täglich den Gedanken sie einfach wieder zu nehmen damit das Leben lebenswert ist und Lebensfreude da ist.

08.04.2022 22:27 • x 1 #2


A


Wann is der Zeitpunkt m Citalopram wieder zu beginnen

x 3


N
@Bubbles Guten Morgen!

Was belastet dich am meisten?

09.04.2022 08:02 • #3


Bubbles
Guten Morgen!
Die Gedanken, dieses Krankheitsgefühl, der Schwindel, allgemein die Körperlichen Symptome und die Derealisation.

09.04.2022 08:04 • #4


E
Ich frage mal ganz provokatisch: Warum auf Teufel komm raus ohne Antidepressiva?

Wo ist da der Sinn? Gibt es irgendwo eine ewige Tabelle in der man eingetragen wird Yeah, ich bin ganz hart. Fühl mich zwar sch eisse, mein Leben geht den Bach runter, aber ich nehme keine Antidepressiva.

Ernsthaft?

Ich nehme Antidepressiva und wenn ich sie bis zum Lebensende nehme, so what? Jeder Tag der eine Qual ist, ist ein Tag zu viel.

09.04.2022 10:30 • x 3 #5


Bubbles
Zitat von Grace_99:
Ich frage mal ganz provokatisch: Warum auf Teufel komm raus ohne Antidepressiva? Wo ist da der Sinn? Gibt es irgendwo eine ewige Tabelle in der man ...

Wahre Worte liebe Grace!
Vielleicht ist er verunsichert so wie ich durch diese ein bisschen positiv denken dann klappt das schon Leute!

09.04.2022 10:57 • x 2 #6


E
Zitat von Bubbles:
Wahre Worte liebe Grace! Vielleicht ist er verunsichert so wie ich durch diese ein bisschen positiv denken dann klappt das schon Leute! ...


Lieber Bubbles, ich hab die Antwort auch für dich geschrieben, ich hoffe du verzeihst es mir.

Ich weiß wie es dir geht und du bist so ein wundervoller Mensch und ich wünschte, dass du dir bzgl. Medikamenten nicht so im Weg stehen würdest.

09.04.2022 12:50 • x 1 #7


Bubbles
Zitat von Grace_99:
Lieber Bubbles, ich hab die Antwort auch für dich geschrieben, ich hoffe du verzeihst es mir. Ich weiß wie es dir geht und du bist so ein ...

Danke
Ich erkenne mich eins zu eins wieder in dem was Naturfreak geschrieben hat.
Hab mich auch komplett verrückt machen lassen im Netz und auf YouTube von den ganzen Spezialisten die meinen es besser zu wissen.
Jetzt kann ich schauen wie ich da wieder rauskomme. Aber ich werde das schaffen!

Ich muss nur Gas geben weil ich merke wie mir immer mehr entgleitet, meine Familie, meine Hobbys usw. und das ist es nicht Wert auf diese Pseudo-Spezialisten zu hören.

09.04.2022 13:04 • x 3 #8


E
Zitat von Bubbles:
Danke Ich erkenne mich eins zu eins wieder in dem was Naturfreak geschrieben hat. Hab mich auch komplett verrückt machen lassen im Netz und ...


Nein, das ist es nicht wert.

Geh deinen Weg, welcher der richtige für dich ist.

Du allein entscheidest das, kein anderer.

09.04.2022 13:12 • x 1 #9


Bubbles
Zitat von Grace_99:
Nein, das ist es nicht wert. Geh deinen Weg, welcher der richtige für dich ist. Du allein entscheidest das, kein anderer.

Jupp, ist schon krass wie man sich beeinflussen lässt von außen wenn die Seele krank ist. Richtige Entscheidung zu treffen fällt damit auch unendlich schwer.

09.04.2022 13:46 • x 1 #10


N
@Bubbles ich kenne deinen Verlauf nicht wo stehst du gerade?

09.04.2022 15:26 • #11


N
Zitat von Grace_99:
Ich frage mal ganz provokatisch: Warum auf Teufel komm raus ohne Antidepressiva? Wo ist da der Sinn? Gibt es irgendwo eine ewige Tabelle in der man ...

Hallo Du! Da hast nicht Unrecht die Frage habe ich mir auch schon öfter gestellt.

Die große dunkel Materie ist einfach die Frage inwieweit es noch Entzug ist und was einfach alles noch aufgearbeitet, verarbeitet gehört.

Und bitte jetzt nicht wieder kommen mit den Vergleichen von den Insulinkranken oder chronischen Bluthochdruckpatienten. Das hilft insofern nicht weiter, da in den meisten Fällen psychische Probleme sich heilen lassen und in den seltensten Fällen jemand Psychopharmakon als Dauermedikation benötigt.

Ich denke mir halt, wenn beruflich und Privat im großen und ganzen alles halbwegs zufrieden und easy läuft, müsste das Absetzen von SSRI Wie bei mir nachhaltig möglich sein. Mehr dazu später bin mit meinen Hunden in den Bergen

09.04.2022 15:39 • #12


Bubbles
Zitat von Naturefreak40:
da in den meisten Fällen psychische Probleme sich heilen lassen und in den seltensten Fällen jemand Psychopharmakon als Dauermedikation benötigt.

Wie kommst du denn da drauf?
Weil es die Therapeuten erzählen?
Ich kenne alleine in meiner Familie drei bei denen es nicht so ist.

Aber wahrscheinlich liegt es bei allen nur an ihnen selber und hat nichts mit Genetik oder so zu tun.

Welchen Verlauf meinst du?

09.04.2022 15:43 • #13


Icefalki
Zitat von Naturefreak40:
Nach 7 Monaten ohne Citalopram


Nimm es wieder. Es ist ein Segen, wenn es einem dadurch besser geht. Ich gehöre ja auch zu den alten Hasen und auch ich hänge gerade wieder drin.

Ich würde sofort mein Cita wieder nehmen, darf aber nicht, wenn, muss es Mirta sein und davor habe ich Angst. Und bin auch bissle der Meinung, dass meine Medis hier eine Rolle spielen und natürlich, dass ich eh dafür anfällig bin.

Denk nicht lange nach, du kennst Cita, und kannst ja alles wieder absetzen, wenn du dich mal wieder länger wohl fühlst.

Man kann ja rumdiskutieren wie man will, aber wer auf AD anspricht muss ja eine Imbalance in der Hirnchemie haben. Und bis wir die durch richtiges Denken in den Griff bekommen wollen, ...... also, ich hab's nicht geschafft. . Dann lieber Hilfe und dann im richtigen Denken ankommen. Oder?

09.04.2022 15:57 • x 5 #14


Bubbles
Zitat von Icefalki:
Ich würde sofort mein Cita wieder nehmen, darf aber nicht, wenn, muss es Mirta sein und davor habe ich Angst.

Darf ich fragen warum?

09.04.2022 16:04 • x 1 #15


Icefalki
Zitat von Bubbles:
Darf ich fragen warum?


Habe echte Herzrythmusstörungen und von daher kann man nicht jedes AD mehr nehmen. Leider.

09.04.2022 16:09 • x 1 #16


Bubbles
Zitat von Icefalki:
Habe echte Herzrythmusstörungen und von daher kann man nicht jedes AD mehr nehmen. Leider.

Davor habe ich auch solche Angst obwohl die Kardiologin im Dezember gemeint hat ich hätte Top Werte und konnte es ohne Probleme nehmen. Und trotzdem schaffe ich es nicht aus Angst wegen meinem Herzstolpern.

09.04.2022 16:15 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

E
Zitat von Naturefreak40:
Hallo liebe Foris! Ich bin jetzt an einem Punkt, wo ich nicht mehr weiter weiß und um Meinungen eurerseits bitte. Jetzt habe ich gesammelt seit 2018, 2.5 Jahre Therapie hinter mir und die körperlichen Ängste konnte ich ja bewältigen. Nach 7 Monaten ohne Citalopram stellt sich einfach die Frage, wie lange noch, wie ...

Würdest du dir auch die Frage stellen ob es sinnvoll ist eine Diabetes auf Biegen und Brechen ohne Medikation beherrsche zu wollen oder das gebrochene Bein ohne Gips? Wenn nein stellt sich die Frage nicht.

09.04.2022 16:25 • #18


E
Zitat von Emelieerdbeer:
Würdest du dir auch die Frage stellen ob es sinnvoll ist eine Diabetes auf Biegen und Brechen ohne Medikation beherrsche zu wollen oder das gebrochene Bein ohne Gips? Wenn nein stellt sich die Frage nicht.

Ok ich sehe grade den Vergleich wolltest du genau nicht lesen. Sorry also. Dann eben ein anderes Beispiel. Mein Sohn ist 17 er hat als Komorbidität seines ADHS schwere Depressionen. Er ist in allen möglichen Therapien seit er 5! Jahre alt ist. Jetzt frage ich dich ernsthaft soll ich einem jungen Menschen wirklich die Möglichkeit nehmen ein weitestgehend zufriedenes und normales Leben zu führen "nur" weil er dafür eben täglich eine Tablette nehmen muss? Ich glaube diese Frage wird vermutlich niemand mit Ja beantworten. Also WO ist das Problem? Du arbeitest deine Probleme auf das ist super, dir ist klar dass es keine Lösung wäre nur auf Tabletten zu setzen das ist großartig also ist doch eine Kombination aus beidem für dich genau der richtige Weg. Es kann dich nicht Sinn und Zweck sein sich elend zu fühlen "nur" damit man auf dem Sterbebett sagen kann also ok gut war’s nicht aber wenigstens hab ich kein AD genommen.

09.04.2022 16:46 • #19


N
Zitat von Bubbles:
Wie kommst du denn da drauf? Weil es die Therapeuten erzählen? Ich kenne alleine in meiner Familie drei bei denen es nicht so ist. Aber ...

Welchen Verlauf meine ich da den du da zitierst?:)

09.04.2022 20:15 • #20


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Dr. med. Andreas Schöpf