Hallo Frettchen,
die Ketaminbehandlung solltest Du unbedingt machen und zwar nicht nur aus therapeutischen sondern auch aus diagnostischen Gründen, denn wenn Du auf alles bisherige nicht angesprochen hast, spricht vieles dafür, dass Du an den Stellen, die Du mit diesen Medikamenten erreichst, schlicht keinen Defekt hast. Dann kannst Du dosieren wie Du willst, es ist einfach die falsche Baustelle. Es kommt mir so vor, als wolle man Krebs mit Aspirin behandeln, nein, den muss man rausschneiden!
In der psychiatrischen Depressionsbehandlungen befasst man sich mit insgesamt vier (!) Transmittern von über 200, man blockiert, antagonisiert und agonisiert. Aber selbst hier ist vieles ungeklärt.
Ketamin setzt an ganz anderer Stelle an, nämlich im glutagenen System und hier am sogenannten NMDA-Rezeptor. Befindet sich hier der Defekt wird ein herkömmliches Antidepressivum IMMER wirkungslos bleiben. Die leider noch in den Kinderschuhen steckende Depressionsforschung verlagert sich allerdings derzeit zunehmend in Richtung Glutamat.
Davon hast Du aber derzeit nichts, wenn ich mir anschaue, dass die Charité die seit zehn Jahren aus den USA bekannten Erkenntnisse erst jetzt anwendet und ansonsten hierzulande niemand sonst, wird es erst recht sehr lange dauern, bis es neue Wirkstoffe gibt.
Wenn Dein Psychiater selbst die Behandlung mit Ketamin als gute Idee sieht, frage ich mich, warum er diese Behandlung nicht selbst an Dir vornimmt, er braucht Dir doch nur eine Infusion mit Kochsalz anhängen, in die er pro Kilo Körpergewicht 0,5 mg Ketamin gibt ( bei dem hier gebräuchlichen Ketanest ist es die Hälfte, weil es konzentrierter ist), den Tropf so einstellen, dass er 40 Minuten läuft, ergibt sich alles aus der Studie von Dr. Zarate. Gleichzeitig solltest Du aber noch ein Benzodiazepin nehmen, weil es ansonsten wirklich unangenehme Halluzinationen gibt. Das ganze unbedingt im Liegen und aufstehen solltest Du auch erst, wenn Du Dich wieder fit fühlst.
Ketanest gibt es auf einfaches Rezept, es unterfällt nicht dem BetäubungsmittelG. Mir ist schleierhaft, weshalb die Ärzte bei der Depressionsbehandlung mit Ketamin so ein Spiel machen, es aber anlässlich kleinerer Operation in viel höherer Dosis bedenkenlos einsetzen.
Ich habe das ganze mit befreundeten Ärzten in deren Praxis gemacht, die Verabreichung per nasaler Applikation (Zerstäuber) allerdings zuhause oder im Büro während der Arbeit.
Bleib dran!
LG
Jannis
20.03.2014 09:41 •
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