Zitat von Cici91: Darf ich fragen was dir gut geholfen hat, da raus zu kommen?
Beziehungsweise wie du es schaffst auch jetzt noch damit zu leben?
Tatsächlich habe ich meine Therapie nicht wegen körperlichen Symptomen angefangen, sondern weil ich Angst hatte an Seife zu sterben, wenn ich sie beim Duschen und Co in den Mund bekomme.
Das mit dem Herzen ist erst seit einigen Wochen so.
Ängstlich drum bin ich aber schon seit 14 immer wieder. Ich habe nachgewiesen eine ganz minimale kleine Herzklappeninsuffizienz und damals noch eine andere Diagnose, deren Namen ich mir nie merken konnte.
Zitat von Cici91: Hast du Therapie oder Medikamente gehabt ?
Ewige Therapie, nun über ein Jahr Verhaltenstherapie und für 11 Jahre AD.
Mein Herzklopfen hat erst angefangen, nachdem ich meine AD abgesetzt hatte.
Nun nicht das Problem auf die AD schieben, in diesem Fall. Ich habe sie mit 14 angefangen zu nehmen und durch sie war ich immer müde mit niedrigen Blutdruck.
Also ... das mein Herz jetzt klopft liegt daran, dass jetzt alles normal funktioniert. Das musste ich aber auch erst einmal begreifen.
Daher durfte ich erfahren wie es sich anfühlt in Unruhe sein Herz gefühlt zu stark zu spüren und einen Ruhepuls von 90 zu haben, nachdem man einen Mittagsschlaf gehalten hat.
Es war mega gruselig.
Ich bin davon weg gekommen, weil ich nach 5 Jahren mal wieder einen Kardiologen besucht habe (was ich eigentlich hätte jedes Jahr tun sollen) und dann die Diagnose, deren Namen ich vergesse, losgeworden bin. Und mir gesagt wurde, dass mein Herz sonst wunderschön ist. ️ Bis auf die Insuffizienz, die aber so klein ist, dass sie eigentlich nicht Mal erwähnt werden müsste.
Da ich auch durch Stress Herzrhythmusstörungen habe und dazu sehr unsportlich bin, habe ich also beschlossen mit Sport anzufangen. Oder habe es noch vor. Hoffe so meinen Puls runter zu bekommen, dass er zu meinem optimalen Blutdruck passt.
Aktuell macht mein Herz manchmal gerne abends noch Unsinn, Mal Zwischenschläge, Mal Aussetzer (oder ich glaube es). Bald steht noch ein Langzeit-EKG an.
Ich versuche mich dort vor allem an den positiven Ereignissen aufzuhängen, falls man das merkt. Ich bin einfach besonders stolz, wenn was besonders schön ist, auch wenn es mich manchmal ärgert.
Also ... Bei mir war es einmal durchchecken lassen und einfach die Jahre an Therapie, die ich davor schon bekommen hatte (ab der zweiten Klasse durchgehend bis heute).
Es ist Übung, tatsächlich, und immer wieder aufstehen, wenn dann, nachdem man vielleicht Mal was Ruhe hatte, mit einer nächsten Angstphase umgehauen wird.
Und vor allem mit anderen reden. Meine Eltern würden mir gerne den Mund zukleben. Aber sie lassen mir meine 10 Minuten jammern am Tag, wenn es mir schlecht geht.
Ich rede wie ein Wasserfall.
Aber ich muss zugeben, wenn ich akut Panik habe und dort auch nach einem Tag nicht von selbst raus komme, habe ich ein Bedarfsmedikament im Schrank. Manchmal braucht es einen Schubs in die richtige Richtung.
Seitdem ich es jetzt die letzte Woche als gefahrlos akzeptiert habe, nimmt es stetig ab.
Bemerkt habe ich aber, dass, wenn ich angespannt bin und flach in den Bauch atme, dann das Herz wieder anfängt zu rasen. Also versuche ich das zu korrigieren. Bisher funktioniert es.
Auch durch die Angst war ich im Brustkorb verspannt. Dadurch fühlte sich alles noch enger an. Da hilft nur aktiv dagegen Entspannen.
Vieles löst der Kopf aus.
Sehe es so: Du hast Stress. Adrenalin wird ausgeschüttet. Das Herz denkt, es muss arbeiten. Dann bekommst du Stress durchs Herz. Dein Körper lernt, dass Herzrasen schlecht ist. Unterschwellig achtet man also darauf. Dadurch ist man dauern in Alarmbereitschaft, weil man auch nur drauf wartet, dass es rast. Und zwischendurch denkt man dann Mal dran, guckt nach und es rast wirklich! Schreck! Teufelskreis.
Sollte natürlich bei Langzeit-EKG was anderes rauskommen, wäre das ... ja, keine Ahnung. Manche sind wohl froh, wenn sie gegen das Problem bloß eine Pille schlucken müssen. Ist definitiv weniger Arbeit.
Aber ich kann nur raten: Wenn nichts bei raus kommt, dann renne nicht zum nächsten Arzt. Lasse dir damit Zeit.
Konzentriere dich darauf, dass nichts da ist und das super ist. Auch wenn dein Körper dir angeblich sagt, dass da was ist.
Ich meine, ich hab Phasen, wo ich mich super fühle und dann kommt das Herz um die Ecke und rast, mit Schwindel und co und ich stehe einen Monat wieder auf wackeligen Beinen.
Es ist also ok, wenn man dafür Zeit braucht.