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Minka2012
Hallo,

ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt einen Beitrag schreiben soll, weil ich nicht weiß und auch irgendwo nicht glaube, dass mir jemand irgendeinen nützlichen Rat geben kann. Vielleicht suche ich aber auch nur einfach Leute, die dieselbe Angst haben wie ich, zum Austauschen, in dem Wissen, man ist nicht alleine.

Ich habe seit Mai letzten Jahres zum ersten Mal Angstzustände bekommen. Ich hatte auf einmal nichts, keine Beschäftigung mehr, keine Freunde, Familie sowieso nicht. Einen Partner habe ich auch schon länger nicht mehr. Alles in allem ein absoluter Tiefpunkt. Depressiv war ich sowieso schon und nun kam noch diese schlimme Angst dazu, Angst vor der Zukunft, Angst vor dem Tag, da ich nicht weiß, womit ich ihn ausfüllen soll. Ich habe keine Hobbys, keine besonderen Interessen, nichts, das mich noch neugierig macht. Ich hatte jahrelang mit meiner Depression zu kämpfen, die trotz Medikamenten immer wieder kam. Dieses Kämpfen hat meine ganze Energie aufgebraucht. Da kann ich mich nicht noch mit Hobbys beschäftigen.
Letzten Oktober kam ich in die Psychiatrie und wurde neu eingestellt. Dieses Frühjahr in die Tagesklinik und mein zweites Antidepressiva wurde ausgewechselt. Danach ging es bergauf, ich habe nun ein halbes Jahr keine Depressionen mehr. Es könnte so schön sein, wenn mich nicht diese Ängste so fertig machen würden. Ich wache morgens mit ihnen auf und geh abends mit ihnen schlafen. Ich habe Angst vor der Einsamkeit, habe mir schon einen Minijob besorgt, wobei ich ihn als Therapie gegen meine Ängste und der Einsamkeit sehe, da ich unter Leute komme und abgelenkt werde. Aber auch vor der Arbeit habe ich Angst. Richtig schlimme Angst, aber diese Angst geht wieder vorbei, die diffuse Angst in mir drin, die bleibt. Ich fühle mich leer, bei kleinen Sachen bekomme ich schon Angst und sei es nur, weil mein Handy spinnt oder ich scheinbar vor einem unlösbaren Problem stehe. Ich kann das alles gar nicht genau erklären, es ist einfach den ganzen Tag da. Zudem merke ich, wie schnell ich aggressiv werde oder mich etwas nervt. So bin ich normalerweise gar nicht. Habe bei meinen Therapeuten keine große Hilfe bekommen. Fühle mich dort unverstanden. Ok, wenn mir das einer alles erzählt hätte, bevor ich überhaupt Angstzustände bekommen habe, ich hätte es auch nicht verstanden. Man muss es selber erlebt haben, um es nachvollziehen zu können.

Ich möchte erstmal nicht mehr schreiben, das langweilt sonst zu sehr den Leser. Falls du dich wiederfindest in einigen Teilen, was ich beschrieben habe, dann schreib mit bitte und wir können unsere Erfahrungen austauschen. Dann ist man nicht mehr allein mit diesen Gefühlen. So wie jetzt ist das Leben nicht lebenswert. Aber auch ich möchte wieder leben.

19.09.2018 11:26 • 15.10.2018 x 2 #1


98 Antworten ↓


Hotin
Hallo Minka2012,

willkommen hier im Forum. Gut, dass Du Deinen Beitrag hier veröffentlicht hast.
Ich finde, Du beschreibst hier sehr verständlich, wie leicht man in eine depressive
Phase hinein kommen kann.

Die von Dir beschriebene Dauerangst finde ich völlig verständlich.
Nur Du allein kannst meiner Meinung nach täglich etwas dagegen tun.
Zitat:
Depressiv war ich sowieso schon und nun kam noch diese schlimme Angst dazu, Angst vor der Zukunft,
Angst vor dem Tag, da ich nicht weiß, womit ich ihn ausfüllen soll.


Ich finde, Du verwechselst teilweise die Ursache und die daraus entstehene Wirkung.
Depressiv kannst Du eigentlich nur sein, weil Du viele Deiner Ängste noch nicht
selbst verstanden hast und Dein Leben zu wenig selbst steuerst.
Das depressive wird also eine Folge Deiner Angst sein, etwas Schönes aus Deinem Leben zu machen.
Zitat:
Ich habe keine Hobbys, keine besonderen Interessen, nichts, das mich noch neugierig macht.


Dies beschreibst Du hier auch in einem Satz sehr treffend.
Verbessern kannst Du daran nur selbst etwas, wenn Du beginnst, Dich wieder für viele Dinge zu interessieren.
Dies beschäftigt dann Dein Gehirn sinnvoll. Im Moment scheinst Du es völlig lahm gelegt
zu haben. Und wenn Du Deinem Gehirn keine sinnvollen Denkaufgaben gibst, dann
belohnt es Dich mit Ängsten.
Etwas zweites Wichtiges fehlt Dir auch noch. Das ist der persönliche Kontakt zu anderen Menschen. Angst und
Depressionen lassen schnell nach, wenn Du möglichst oft mit
anderen Menschen zusammentriffst. Wenn Du mit ihnen Deine Gedanken austauschst.
Auch das beschäftigt Dein Gehirn sinnvoll und nimmt ihm viel Deiner Angst.

Die ersten Schritte in Deine neue Richtung musst Du selbst tun.
Zitat:
So wie jetzt ist das Leben nicht lebenswert.


Hier verstehe ich Dich. Gut, dass Du dass so klar erkennst.
Dann mache etwas aus Deinem Leben.
Es wird etwas dauern, bis Du wieder weißt, was Dich voran bringt.

Zitat:
Habe bei meinen Therapeuten keine große Hilfe bekommen. Fühle mich dort unverstanden.


Ein Therapeut kann Dir wohl kaum bei dem helfen, was Du vermisst. Ein Therapeut spiegelt Dir nur Deine Gedanken,
damit Du sie selbst besser erkennen kannst.
Die entscheidende Hilfe für Dich kann folglich nur aus Dir allein kommen!

Dafür wünsche ich Dir ganz viel Erfolg.

Bernhard

21.09.2018 10:03 • x 3 #2


A


Wer kennt auch diese Angst?

x 3


C
Bernhard hat das gut beschrieben.

Diese Angst vor dem Nichts, dem leeren Tag, den oder DEM fehlenden Menschen an meiner Seite, vor der vermeintlichen Halt- und Sinnlosigkeit kenne ich auch, nur zu gut. Mir ist auch bange, wenn ich mir das nur vorstelle. Der Mensch braucht einen Sinn im Leben, und wenns nur der ist, sich liebevoll jeden Tag um seine Katze und seine Pflanzen zu kümmern; das ist ja auch eine Art von sozialem Austausch!

Viele - gerade alte oder kranke - Menschen leben jeden nur Tag so vor sich hin, sie sehen niemanden, sprechen mit niemanem und haben niemanden; ein Haustier wäre hier ein Trost, weil es Anhänglichkeit schenkt und etwas da ist, um das man sich kümmern kann. Aber selbst das verwehren sie sich, oft, weil sie meinen, es helfe ja doch nichts und die Kraft nicht mal dafür ausreicht .... Ich kann nur wiederholen; Da der Mensch an sich ein soziales Wesen ist, BRAUCHT er Kontakt und Austausch. Er ist seelisch darauf angewiesen.

Für Menschen, die psychisch angeschlagen sind und denen daher die Kraft zum Knüpfen jedweder Kontakte fehlt, wäre eine Tagesklinik, ein Kuraufenthalt oder notfalls der Aufenthalt in einer psychosomatischen Abteilung einer Klinik eine erste Anlaufstelle. Wenn dann die Kraft zurückkommt, muss jede Anstrengung unternommen werden, um wieder unter Leute zu gehen, egal, ob das ein Kaffeekränzchen, eine Häkelrunde oder der Park und das Cafè mit oder ohne Hund sind. Auch ein Ehrenamt für ein, zwei Stunden die Woche ist eine gute Sache. Selbst Frauenfrühstücke, die die Kirchen oft anbieten, wären eine erste Kontaktmöglichkeit, dazu muss man nicht mal gläubig sein.

Und mir würde noch einiges mehr einfallen. Aber ich lasse es erstmal hierbei bewenden.

LG, von CA

21.09.2018 14:55 • x 3 #3


Minka2012
Hallo Hotin,

zum einen möchte ich dir danken, dass du dir die Zeit genommen hast, um meinen Beitrag zu lesen und so ausführlich zu beantworten. Leider weiß ich nicht, wie das funktioniert, dass ich ein Zitat in meine Antwort setzen kann, so gehe ich eben auf die Art einzeln auf deine Nachricht ein.

Irgendwie ist das ganz anders. Ich beschreibe es so. Ich bin seit meiner frühesten Kindheit depressiv, seit Mai letzten Jahres kamen noch die Ängste dazu. Ich kam in die Psychiatrie, neue Tabletten, endlich mal ohne Depressionen. Ängste sind geblieben. Ich kenne den Unterschied zwischen Ängste und Depressionen und wirklich, ich habe zur Zeit keine Depris mehr. Nur die Ängste. Was heißt nur...ich weiß nicht, was schlimmer ist.

Es ist leicht gesagt, dass ich mich für Dinge anfangen soll zu interessieren. Es gibt da nichts, was mich auch nur annähernd reizt. Selbst Musik höre ich schon lange nicht mehr, das, was mir früher immer gut getan hat. Ich bin leider so auf meine Ängste fokussiert, sie begleiten mich, sobald ich aufwache bis ich ins Bett gehe. Das einzige, das mich ablenkt, ist mein Minijob, den ich seit letztem Monat ausübe. Aber auch vor der Arbeit entwickel ich Angst, aber das ist mir allemal lieber als die Angst vor der Einsamkeit.

Du hast vollkommen Recht, dass mein Kopf mit ganz anderen Sachen ausgefüllt wäre, wenn ich Kontakt mit Menschen bzw. echte Freunde hätte. Dann hätte ich mit Sicherheit kaum bis keine Angst mehr. Aber eben das fällt mir schwer, Kontakt aufzubauen. Ich habe den Eindruck, andere Menschen merken, dass ich anders bin und meiden mich deswegen. Ich habe grade mal vier Bekannte, die ich alle paar Monate mal sehe. Früher waren es mehr, aber so nach und nach wurde es immer weniger, keine Antwort auf meine Whatsapp-Nachrichten, leere Versprechungen, so einfach.

Nächsten Monat habe ich einen Termin bei meiner neuen Psycho-Ärztin. Ich muss ihr das mal ausführlich schildern. Ich möchte gerne irgendein Medikament, das mich ruhiger und lockerer macht. Es gefällt mir auch nicht, dass ich so leicht reizbar und aggressiv werde. Ich weiß, es gibt kein Medikament gegen die Einsamkeit, aber wenigstens, dass ich damit besser umgehe, wie die Situation ist. Andere Menschen sind auch alleine und haben niemanden und können trotzdem damit klar kommen.

Also danke nochmal fürs Zuhören!

21.09.2018 16:14 • x 1 #4


Minka2012
Hallo Chillangel,

auch dir ein Dankeschön für deine Mail.

Immerhin bist du jemand, der das kennt, was ich schon seit längerem durchmache, hast es hautnah erlebt. Ja, einen Sinn im Leben...da sind wir wohl alle auf der Suche nach. Die Lebenszeit vernünftig ausfüllen, das ist mein Ziel. Das mit den Katzen kann ich nur bestätigen, ich habe selber drei, aber das füllt mich auch nicht den ganzen Tag aus. Zudem habe ich ständig Angst, mit ihnen könnte was sein, sie könnten krank werden, was wenn sie sterben? Das wäre absolut die Hölle für mich. Noch sind sie ja nicht so alt, aber die Zeit vergeht so schnell.

Ja, das ist ein schreckliches Bild, dass du mir da von alten und kranken Leuten vor Augen führst. Diese Vorstellung hatte ich aber auch schon, dass ich alt und krank bin und vor allem allein sterben werde. Das ist überhaupt das Schlimmste an der ganzen Sache, alleine zu sterben. Ein Horror!
Wenn alte Leute nun mal keine Kraft für ein Haustier haben, kann ich das nachvollziehen. Oder aber sie wollen kein Tier, dass dann ins Tierheim muss, wenn sie sterben, kann auch durchaus sein, dass welche so denken. Aber alte Leute haben es erst Recht schwer, noch irgendwie soziale Kontakte zu knüpfen und manche haben möglicherweise auch gar keinen Antrieb mehr dazu.

Tagesklinik war ich erst im Frühjahr. Eine Kur...hmmm, hab ich noch gar nicht drüber nachgedacht, ob ich so etwas bewilligt bekommen würde. Aber danke für den Tipp! Auch das mit der Psychosomatischen Abteilung werde ich mir merken.
Inzwischen bin ich ja öfter unter Leute wie früher, seit ich meinen Minijob habe. Da lerne ich zwar nicht direkt Menschen kennen, habe aber mit Menschen zu tun, manchmal direkt, manchmal indirekt. Der Job bereitet mir zwar auch Ängste, aber wenigstens nur so lange, wie der Job geht bzw. am schlimmsten ist die Zeit vor Arbeitsbeginn, da mache ich mich schon echt verrückt. Aber wenigstens ist meine Zeit in der Arbeitszeit abgesichert, dass ich keine Angst vor Einsamkeit habe!

Liebe Grüße

21.09.2018 16:33 • x 1 #5


Hotin
Hallo Minka,
Zitat:
Ich kenne den Unterschied zwischen Ängste und Depressionen


Da gibt es natürlich Unterschiede. Depressionen entstehen oft aus lange
unterdrückten Ängsten.
Hast Du eine Vermutung, warum Du bereits in jungen Jahren Depressionen hattest?

Zitat:
Es ist leicht gesagt, dass ich mich für Dinge anfangen soll zu interessieren. Es gibt da nichts, was mich auch
nur annähernd reizt. Selbst Musik höre ich schon lange nicht mehr, das, was mir früher immer gut getan hat.


Sicherlich ist das meistens leicht gesagt. Jedoch solltest Du schon Interessen entwickeln.

Zitat:
Du hast vollkommen Recht, dass mein Kopf mit ganz anderen Sachen ausgefüllt wäre, wenn ich Kontakt mit
Menschen bzw. echte Freunde hätte. Dann hätte ich mit Sicherheit kaum bis keine Angst mehr. Aber eben das
fällt mir schwer, Kontakt aufzubauen.


Ok, Menschen die viel Ängste spüren, tun sich oft auch schwer, Kontakte zu anderen aufzubauen. Du möchtest doch,
dass Deine Ängste nachlassen. Also musst Du etwas tun, was dafür hilft.
Zitat:
Ich habe den Eindruck, andere Menschen merken, dass ich anders bin und meiden mich deswegen.


Ich kenne Dich nicht. Du bist aber bestimmt nicht anders, als sonstige Menschen.
Möglicherweise verhältst Du Dich deutlich zurückhaltender. Das kann Menschen Angst machen. Deshalb gehe offen
und freundlich auf Menschen zu. Mache den Anfang.
Dann wirst Du häufiger ein positives Echo bekommen.
Zitat:
Ich möchte gerne irgendein Medikament, das mich ruhiger und lockerer macht.


Ruhiger kann Dich ein Medikament machen. Locker macht wohl kaum ein Medikament.
Locker wirst Du, wenn Du Deine Ängste vor fremden Menschen nach und nach verlierst.
Dies dauert einige Zeit.
Zitat:
Es gefällt mir auch nicht, dass ich so leicht reizbar und aggressiv werde.


Warum wirst Du denn schnell aggressiv? Kannst Du das beschreiben?

21.09.2018 22:27 • x 1 #6


Minka2012
Hallo Hotin / Bernard

Du wolltest wissen, ob ich eine Vermutung habe, warum meine Depressionen so früh begonnen haben. Ja, die habe ich und das ist nicht nur eine Vermutung, ich bin mir sicher, dass es daher kommt: Ich bin mit drei Halbgeschwistern aufgewachsen, ich bin das Produkt eines Seitensprungs meiner Mutter. Mein Papa, der mich aber als sein Kind angenommen hat, war Alk.. Meine Mutter war einfach nur schrecklich. Ich kann mich nie erinnern, dass sie mir auch nur einmal als Kind gesagt hat, dass sie mich lieb hat. Nie hat sie uns auch nur einmal eine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen. Meine zwei älteren Schwestern haben immer zusammen gespielt, ich als Dritte passte nicht mehr dazu. Meine letzte Schwester ist behindert, da wurde ich dazu verdonnert, immer auf sie aufzupassen oder mit ihr zu spielen, was überhaupt nicht gut ging und vor allem keinen Spaß machte. So wurde ich in meiner eigenen Familie schon sehr früh zum Außenseiter. Meine Mutter kam mir immer wie ein riesiger Vulkan vor, jederzeit konnte sie ausbrechen, Ich hatte Angst vor ihr. Da begannen auch schon meine Ängste, das Gefühl, verloren und einsam zu sein. Ich wurde depressiv. Zuhause hieß es immer nur ich hätte sie nicht mehr alle. Hatte als Kleinkind einen Autounfall und den Beginn eines Schädelbasisbruchs. Deshalb meine komische Art angeblich. Näher drauf eingegangen, Fehlanzeige, oder mal zum Arzt gebracht wurde ich nie. Wenn ich das jetzt niederschreibe, kommen schon wieder so viele Erinnerungen in mir hoch...unangenehm. Also genug davon, ist besser.

Ja, ich tu schon was dafür, um meine Ängste abzuschwächen. Ich habe mir einen Minijob gesucht und habe dort auch mit anderen Menschen meistens Kontakt. Ich versuche auch, freundlich zu sein, gelingt mir auch sogar, aber leider habe ich ebenfalls Angst vor der Arbeit entwickelt, obwohl ich das nicht genau definieren kann warum. Ich mache mir über jede Kleinigkeit Gedanken. Heute Abend muss ich wieder arbeiten und ich wache morgens auf und die Gedanken kreisen schon wieder um die Arbeit, dabei war ich gestern auch und es lief ganz gut und obwohl ich mir das vor Augen halte, die Angst geht nicht weg. Wenn ich dann arbeite, geht es meistens besser, aber trotzdem kommt die Angst zurück, wenn ich weiß, ich muss wieder los. Hab ja nicht jeden Tag Arbeit, das würde ich gar nicht packen. Da wäre ich unter Dauerstress.

Und das schaffe ich schon, offen und freundlich auf Menschen zuzugehen und ich bin sicher, sie merken nicht, wie es mir in Wirklichkeit geht. Aber das ist nur für die Arbeit, privat kann ich ja nicht einfach so Menschen ansprechen. Das macht ja sonst auch niemand.
Du, ich habe nicht direkt vor Menschen Angst. Natürlich fällt es mir schwer, Kontakte zu knüpfen, aber das geht auch anderen Leuten so. Angst macht mir einzig und allein die Einsamkeit, das Gefühl dahinter. Und dann nebenbei noch diverse andere Ängste.

Warum ich schnell aggressiv werde...den Grund dafür kann ich dir nicht sagen. Kleinigkeiten nerven mich und sei es nur, dass ich mich beim Schreiben dieses Textes so oft verschreibe. Sei es, wenn ich eine Funktion auf meinem Handy nicht sofort finde, ach, das sind alles so Kleinigkeiten. Aggressiv ist vielleicht auch zu viel gesagt, ich bin dann einfach nur total genervt und das geht richtig schnell. So bin ich normalerweise nicht.

22.09.2018 11:53 • x 1 #7


S
Ist doch normal das du genervt und aggressiv bist, das kommt von deinen Ängsten, du bist es einfach satt so ein angsterfülltes Leben zu führen.
So geht's mir auch, manchmal raste ich einfach total aus, weil ich diesen ganzen schei. einfach nicht mehr ertragen kann.

22.09.2018 12:15 • x 2 #8


Hotin
Hallo Minka,

vielen Dank für Deine sehr umfangreiche Beschreibung.
Bei dem, was Du aus Deiner Kindheit berichtest, kann ich mir sehr gut vorstellen,
dass Du durch diese Situationen im Laufe der Zeit depressiv geworden bist.
Glücklicherweise muss das nicht immer anhalten. Da kannst Du einiges dran verbessern.
Dies bedeutet jedoch viel Gedankenarbeit und ganz viel Zeit.
Dein Vorteil scheint mir zu sein, Du hast vermutlich wenig verdrängt. Folglich kannst Du die
Ursachen beschreiben. Das wird Dir helfen schneller ein großes Stück vorwärts zu kommen.

Zitat:
Ja, ich tu schon was dafür, um meine Ängste abzuschwächen. Ich habe mir einen Minijob gesucht und habe dort
auch mit anderen Menschen meistens Kontakt. Ich versuche auch, freundlich zu sein, gelingt mir auch sogar,


Wunderbar, behalte dies bei. Täglich freundlich sein, auch wenn man selbst gerade schlecht drauf ist, ist gar nicht immer
so einfach. Du wirst dabei hoffentlich merken, dass durch Deine Freundlichkeit von anderen Menschen auch sehr
viel Freundlichkeit zurückkommt.

Zitat:
aber leider habe ich ebenfalls Angst vor der Arbeit entwickelt, obwohl ich das nicht genau definieren kann warum.
Ich mache mir über jede Kleinigkeit Gedanken.


Das werden Unsicherheiten und Ängste sein, die aus Deinem Unterbewusstsein kommen.
Die kannst Du natürlich am Anfang nicht so klar beschreiben, wie das, was Du hier sehr verständlich schreibst.

Ich versuche mal eine Erklärung. Die muss nicht komplett richtig sein.
Bitte berichtige mich und widerspreche mir, wenn Du das anders siehst.

Um wenige Zweifel und Ängste zu haben, brauchen wir das, was man ein gutes Selbstbewusstsein nennt. Deine Eltern
waren jedoch nicht in der Lage, dies bei Dir einzuspeichern. Sie waren selbst voller Probleme, Zweifel und Unsicherheiten.
Das, was sie Dir in der Kindheit nicht mitgeben konnten kannst Du nun aber zum größten
Teil nachholen. Dies kann sogar einen deutlichen Vorteil haben, da Du Dein Selbstbewusstsein nun bewusst aufbaust.

Wir Menschen stellen unsere Zufriedenheit her, indem wir versuchen immer wieder
zwischen richtig für mich und nicht so gut für mich entscheiden.
Diese Entscheidungen trifft jeder Mensch am Anfang bewusst, bis er sie irgendwann automatisiert. Dadurch geht das
Entscheiden ins Unterbewusstsein und läuft dann wie automatisch.
Fast jeder kennt das vom Autofahren. Am Anfang überlegt man beim Schalten, von wo nach wo man in den anderen Gang
schalten muss, ob man bei gelb schon anhalten muss und wie viel Druck man genau auf das Gaspedal geben muss.
Sehr bald geht das dann automatisch. Es wird sogar schwer, dieses Verhalten später noch einmal zu verändern.
Jedoch ist es möglich.

Wenn Du nun sagst, Ich mache mir über jede Kleinigkeit Gedanken., dann hast Du zu Vieles noch nicht automatisiert.
Das kostet tatsächlich sehr viel von Deiner Kraft, macht schnell müde und oft auch Angst.

Zitat:
Und das schaffe ich schon, offen und freundlich auf Menschen zuzugehen und ich bin sicher, sie merken nicht, wie es
mir in Wirklichkeit geht. Aber das ist nur für die Arbeit, privat kann ich ja nicht einfach so Menschen ansprechen.
Das macht ja sonst auch niemand.


Natürlich merken sie nicht, wie es Dir wirklich geht. Das sollen sie ja auch nur merken, wenn Du es zulässt oder klar aussprichst.
Menschen kannst Du überall ansprechen. Auf der Straße, im Geschäft, an der Kasse und
wo immer Du nah an andere Menschen herankommst. Das sind natürlich fast immer nur
ein oder zwei Sätze, aber es nimmt Dir viel Unsicherheit vor anderen Menschen.
Und es stärkt Dein Selbstbewusstsein, weil Du in der Lage bist, auf andere ohne Angst zuzugehen.

Zitat:
Du, ich habe nicht direkt vor Menschen Angst. Natürlich fällt es mir schwer, Kontakte zu knüpfen, aber das geht auch
anderen Leuten so. Angst macht mir einzig und allein die Einsamkeit, das Gefühl dahinter. Und dann nebenbei noch
diverse andere Ängste.


Das verstehe ich. Diese Angst vor der Einsamkeit ist etwas, was bestimmt nachlässt, wenn Du andere Dinge besser kannst.
Zitat:
Warum ich schnell aggressiv werde...den Grund dafür kann ich dir nicht sagen. Kleinigkeiten nerven mich und sei es nur,
dass ich mich beim Schreiben dieses Textes so oft verschreibe.


Auch das glaube ich zu verstehen. Du kannst kaum nur eine Sache verbessern. Das wird alles mit der Zeit besser werden,
wenn Du innerlich ruhiger wirst.
Wenn Du Dich selbst besser akzeptierst, so wie Du bist. Mit allen Stärken, Schwächen, Eigenheiten und Fehlern.
Jeder Mensch ist gut, so wie er ist. Du also auch.

Etwas völlig anderes ist das mit dem Verhalten eines Menschen. Das kann schon sehr leicht schlecht und feindlich
anderen gegenüber sein. Auch vor allem Dir selbst gegenüber!

Viele Grüße

Bernhard

22.09.2018 12:51 • x 2 #9


C
Liebe Minka,

da ich ein spiritueller Mensch (geworden) bin, ordne ich heute manches anders ein als früher. Mir ist viel bewusster, dass ein trauriger, einsamer und kraftloser Mensch durch diese Stimmungslage leicht immer tiefer in diese Gefühle gerät, natürlich wider den eigenen Wunsch und Willen. Das hat aber NICHTS mit eigener Schuld zu tun! Es ist die Energie, die wir in uns tragen und die ihrerseits wiederum ausstrahlt in unsere Umgebung und auch mit unser Leben bestimmt.

Wer nichts oder wenig von sich hält, wird überall Bestätigungen dafür finden, da die Welt ein Spiegel unserer Haltung zu uns selbst und anderen ist. Die gute Nachricht: Dieselbe Dynamik wird auch umgekehrt wirksam, also zum Besseren hin.

Praktisch war es bei mir selbst so, dass ich im übertragenen Sinn irgendwann ein Fädchen fand, an dem ich ziehen konnte, und mir einen Zipfel dessen herbei schaffen, wie mein Leben aussehen bzw. werden soll. Und das klappt jetzt wirklich langsam, aber sicher immer besser.

Ich fange damit an, mir Dinge vorzunehmen und die dann - mir selbst zuliebe erst einmal - auch durchzuziehen; Dinge und Verhaltensweisen, die mir gut tun und mit denen ich mich selbst einfach liebevoll behandle. Das trägt Früchte. Ich werde mir selbst mehr wert und anderen werde ich es automatisch auch. Statt mir selbst Leid zu tun (ganz übel!), tue ich nach Möglichkeit auch schon mal was für andere, am liebsten ohne dass sie es merken.

Außerdem habe ich mir eine Haltung der Dankbarkeit angewöhnt. Trotz allem gibt genug Gründe dafür. Statt abends im Bett darüber nachzudenken, was wieder alles nicht so wahr, wie ich es gern hätte, übe ich mich darin, mindestens 10 Sachen zu finden, für die ich an diesem Tag dankbar sein kann; und das Abend für Abend Darüber schlafe ich dann sogar schon mal ein (zur Zeit noch mit meinem AD, aber die Benzos fliegen schon raus - weil sie eben ganz sicher nicht zu dem gehören, was mir langfristig gut täte).

Ich versuche weiter, zu akzeptieren, wie die Dinge gerade sind - und zwar gilt das für ALLE Dinge. Das bedeutet, ich vergeude nicht meine Kraft damit, gegen das Sturm zu laufen, was sowieso da und im Moment nicht zu ändern ist. Stattdessen strebe ich an, meine Haltung dazu zu ändern. Beispiel: statt am TV zu verzweifeln, weil die Welt so schlecht ist, nehme ich demütig hin, dass wir nur diese Welt zur Zeit haben und bemühe mich dann, das Gute zu sehen, das trotzdem auch da ist. Die Beispiele lasse ich jetzt weg, es würde zu lang werden.

Das sind ein paar von meinen Strategien, mit denen ich verhindern kann, das Bild des alten, einsamen und allein Sterbenden Menschen in mir selbst zu sehen.

WENN ich mich heute als alte Frau vor meinem inneren Auge sehe, dann inmitten einer Schar anderer - wer weiß, vielleicht auch Menschen in einem Heim, da bin ich jedenfalls nicht allein - und ein Heim muss durchaus nicht immer der Horror sein, der uns ständig und sehr negativ beeinflussend vor Augen geführt wird. Es gibt auch gut geführte altengerechte Heime, die eine freundliche Atmosphäre aufweisen. Wir dürfen uns einfach nicht so viel Angst machen lassen! Ich habe solche Heime selbst schon erlebt, durch Besuche bei den armen Alten, die teilweise quicklebendig vor mir saßen, auch lachend und sich am Leben freuend!

Alles Liebe, von CA

22.09.2018 14:12 • x 2 #10


Minka2012
hallo schokokeks001

ja, ich habe mir auch schon gedacht, dass ich wegen diesen Ängsten so schnell genervt bin. Ist ja halt sonst nicht meine Art. Es nervt mich schon, dass ich so schnell genervt bin, weisste? Du immerhin kannst den ganzen Mist mal aus dir rauslassen und ausrasten. Das macht die ganze Sache nicht besser, aber vielleicht fühlst du dich dann für einen kurzen Moment entspannter. Dazu bin ich leider gar nicht in der Lage. Selbst das Genervt sein fresse ich noch in mich rein, dabei täte es doch bestimmt gut, auch mal Dampf abzulassen.

22.09.2018 18:48 • x 1 #11


S
Zitat von Minka2012:
hallo schokokeks001

ja, ich habe mir auch schon gedacht, dass ich wegen diesen Ängsten so schnell genervt bin. Ist ja halt sonst nicht meine Art. Es nervt mich schon, dass ich so schnell genervt bin, weisste? Du immerhin kannst den ganzen Mist mal aus dir rauslassen und ausrasten. Das macht die ganze Sache nicht besser, aber vielleicht fühlst du dich dann für einen kurzen Moment entspannter. Dazu bin ich leider gar nicht in der Lage. Selbst das Genervt sein fresse ich noch in mich rein, dabei täte es doch bestimmt gut, auch mal Dampf abzulassen.


Ja danach geht es mir meistens besser wenn ich diese Aggression und Wut rauslasse. Obwohl ich es eigentlich nicht mag und nicht meine Art ist. Heulen hilft auch.

22.09.2018 19:09 • #12


Minka2012
dann ist es ja so wie bei mir, meine Art ist es auch nicht. Heulen kann ich leider auch nicht mehr. Ich bin ja nicht traurig, die Ängste bringen mich nicht zum Weinen, leider!

22.09.2018 19:22 • #13


Minka2012
Liebe Chillangel,

ich finde das toll, dass du deinen Weg durch die Spiritualität gefunden hast. Du bist mir inzwischen in sehr vielen Schritten voraus und beschreibst mir, was auch mir helfen könnte, in meinem Leben eine andere Richtung einzuschlagen. So suchst du dir am Abend 10 Dinge, über die du im Bett nachdenkst, wofür du dankbar sein kannst. Das kenne ich auch von der Psychiatrie, wo ich letzten Winter gewesen bin, da sollte ich täglich drei Dinge aufschreiben, die positiv gewesen sind. Anfangs war das gar nicht einfach. Ich hatte aber den ganzen Tag nichts anderes im Kopf, als Ausschau nach drei positiven Dingen zu halten, die ich abends aufschreiben konnte. Es fällt einem ja schwer, was zu finden, wenn man so negativ eingestellt ist, umso länger dauert das Suchen und manchmal eben den ganzen Tag. Ich hab das auch noch eine ganze Weile Zuhause durchgeführt, aber irgendwann aufgehört. Vielleicht sollte ich das wieder anfangen?

Ja, dieses Fädchen, wie du es beschreibst, habe ich eigentlich auch schon aufgenommen in der Hinsicht, dass ich seit August einen Minijob mache, wo ich unter Leute komme und zum anderen mit verschieden Sachen beschäftigt bin, aber nicht mit meiner Angst vor der Einsamkeit. Als nächstes, das habe ich heute beschlossen, werde ich Mitglied im Katzenschutzverein und vielleicht auch ehrenamtlich tätig. Dann habe ich mit Menschen zu tun, die das lieben, das ich auch liebe, KATZEN! Ich denke, das ist auch ein großer Schritt in die richtige Richtung. Bei so einer Tätigkeit werde ich bestimmt keine Angst haben und vielleicht mal wieder so etwas wie Freude empfinden.

Das ist schon sehr vernünftig, so zu denken und alle Dinge zu akzeptieren, wie sie sind. Ich kann meine Einsamkeit nicht akzeptieren, sie zerfrisst mich und lässt mich unentwegt nachgrübeln. Ok, momentan unternehme ich etwas dagegen, aber ich weiß nicht, ob das langfristig Erfolg verspricht, aber jetzt nicht gleich wieder so negativ denken! Nein, das lassen wir jetzt mal!

Du, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass alle Altenheime so schrecklich sind, wie sie oft gezeigt werden. Ich denke, das sind eher Ausnahmefälle, die aber trotzdem nicht passieren dürften. Und stimmt, spätestens dann wäre man nicht alleine, wenn man nicht vorher alleine zuhause stirbt. Schön, wenn sich alte Leute noch am Leben freuen und lachen können. Ich gehöre bestimmt nicht dazu. Mir steht die Traurigkeit im Gesicht geschrieben, ich habe schon so oft gehört, dass ich traurig gucke, dabei gucke ich für meine Begriffe normal. So sehr hat sich das schon eingeprägt.

Hab noch einen schönen Abend und herzlichen Dank für deine Nachricht.

Liebe Grüße

Minka

22.09.2018 19:46 • x 2 #14


C
Liebe Minka,

Zitat:
Als nächstes, das habe ich heute beschlossen, werde ich Mitglied im Katzenschutzverein und vielleicht auch ehrenamtlich tätig. Dann habe ich mit Menschen zu tun, die das lieben, das ich auch liebe, KATZEN! Ich denke, das ist auch ein großer Schritt in die richtige Richtung. Bei so einer Tätigkeit werde ich bestimmt keine Angst haben und vielleicht mal wieder so etwas wie Freude empfinden.

Toll, toll, toll Gewiss der richtige Schritt. Ich freu mich mit Dir mit.

Ich wollte das mit den Altenheimen - heute so euphemistisch Seniorenheime genannt - gewiss nicht idealisieren oder die auch vorhandene Not herunterspielen. Ich weiß natürlich, dass die vielen Pflegefälle die Sache ernst machen und fröhliches Heimleben nichts Alltägliches ist. Aber es GIBT die netten Runden dort, in denen man auch Lachen hört; ganz zu schweigen von denen, die sich den Luxus leisten können, in ein betreutets Wohnen zu gehen, vielleicht sogar, solange sie noch fit sind, um dort in eine Art Senioren-Wohngemeinschaft zu leben.

Abef wir solten mit der Gewohnheit brechen, uns immer das Schlimmste auszumalen.

Alles Liebe und Gute
CA

23.09.2018 09:20 • x 1 #15


Minka2012
Hallo Chillangel,

völlig Recht hast du mit dem, wenn du sagst, wir sollen aufhören, uns das Schlimmste auszumalen. Aber gerade das ist ja so schwierig, wenn man psychisch krank ist. Da sieht man ja alles größtenteils schwarz und nicht, wie gesunde Leute es sehen, dass das Glas halb voll und nicht halb leer ist. Wenn uns das auch so gelingt, dann sind wir in diesem Forum ja fast schon am falschen Platz. Ich wünschte, ich könnte auch mal positiver denken als ich es die letzten Jahre getan habe, bzw. eigentlich schon mein ganzes Leben. Da kann man den Schalter von schwarz auf weiß nicht so einfach umstellen, weil einem die Erfahrung die ganze Zeit über was anderes gelehrt hat.

Wer weiß, in was für einem Altenheim ich mal lande. Leider werde ich mir kein Teures leisten können, so viel kann ich dir verraten.

Ich weiß gar nicht, warum ich auf die Idee mit dem Katzenschutzverein nicht schon früher drauf gekommen bin. Ok, Tierheim hatte ich schon im Sinn, aber das betrifft ja dann alle Tiere und mit Hunden Gassi gehen oder so mache ich dann weniger gerne. Gut, das, was mich abgehalten hat, ist das Geld. Dass ich ehrenamtlich arbeite, natürlich, aber die Fahrkosten dahin...ich kann mir das normalerweise nicht leisten, dann die auch noch zu bezahlen. Ok, jetzt arbeite ich in einem Minijob. Vorausgesetzt ich verdiene auch jeden Monat meine 450,-Euro, werde ich mir das gönnen können, zum Katzenschutzverein zu fahren. Ich gebe ja sonst kein Geld aus, da ich ja mich nicht mit anderen Leuten auf einen Kaffee oder so treffen kann, hab ja niemanden dafür. Ich werde da die Woche mal anrufen und fragen, wie es mit Arbeit aussieht, vielleicht übernehmen die ja zumindest einen Teil der Fahrkosten.

Hab noch einen schönen Sonntag

Liebe Grüße

Minka

23.09.2018 11:20 • x 1 #16


Minka2012
Hallo Bernhard,

ich habe dir gestern auf deinen letzten Beitrag zu meinem Thema geantwortet. Nun sehe ich aber, dass der im Verlauf überhaupt nicht auftaucht. Hast du den bekommen oder gelesen? Warum ist der verschwunden? Das wäre höchst ärgerlich, investiert man doch viel Zeit ins Antworten und möchte dem anderen ein Feedback geben. Soll ich dir nochmal alles beantworten?

Erstmal aber wünsche ich dir einen schönen Sonntag

Liebe Grüße

Minka

23.09.2018 11:29 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

A
Hallo @Minka2012 ich kann mich in Teilen deines Eröffnungsbeitrages ziemlich gut wiederfinden. Allerdings begleiten mich die Depressionen schon sehr lange (etwa 21 Jahre) und die Ängste seit ca. 15 Jahren. Mittlerweile habe ich es so gut wie akzeptieren müssen und komme damit besser klar. Sicher gibt es immer noch Situationen, die mir Angst und Stress bereiten, das ist aber nur für den Moment. Ich hoffe, du findest einen guten Weg. Antidepressiva haben mir nicht geholfen, Konfrontation hatte meinen Zustand nur noch verschlechtert. Deshalb habe ich es aufgegeben weiterhin dagegen anzukämpfen und deshalb geht es mir etwas besser. LG

23.09.2018 12:07 • x 1 #18


Hotin
Hallo Minka,

leider habe ich Deine Antwort nicht gelesen. Es tut mir Leid, wenn Dein Beitrag
nicht veröffentlicht wurde. Ganz selten passiert mir das auch schon mal.
Ich vermute, dass ich am Schreibschluss vergesse, auf Absenden zu klicken.
Daher versuche ich möglichst immer zu überprüfen, ob mein Beitrag dann auch im Thema erscheint.

Natürlich wäre es schön, wenn Du noch einmal schreibst, was Dir wichtig war.
Deine Idee, Dich im Katzenschutz zu betätigen finde ich wunderbar. Da musst Du vielleicht auch
gar nicht immer hin und herfahren. Eventuell kannst Du Aufgaben übernehmen, die Du oft von Zuhause
ausüben kannst.

Auch einen schönen Sonntag für Dich.

Bei uns hat es sich sehr eingeregnet. Trotzdem werde ich bestimmt noch ein paar Schritte
durch den Ort laufen. Der Regen und der extreme Wetterumschwung drücken auf meine Laune.
Da versuche ich gegen zu steuern.

Viele Grüße
Bernhard

23.09.2018 13:31 • x 1 #19


C
Liebe Minka,

Du hast Recht, bei Dir und vielen anderen stehen die Depressionen im Vordergrund. Und deshalb seid Ihr hier. Ich selbst leide ja unter Schlaflosigkeit und Ängsten, die sich vor allem auf mögliche Verluste beziehen, habe aber keine schwere Depresssion.

Ich habe immer ein bisschen Sorge, dass meine Beiträge zu positiv rüberkommen, zu wenig Verständnis für das geht nicht aufzeigen. Aber so ist es nicht, ich verstehe sehr gut, wie schnell man in eine schwer depressive Verfassung geraten kann und wie einem die Sache entgleitet, so dass das Leben einfach nur schwarz aussieht. Ich hatte selbst eine schwarze Sicht aus meiner Familie mitbekommen, und auch wenn es bei mir mehr depressive Verstimmungen geblieben sind, so kenne ich doch die grauen Tage, in denen selbst die Sonne nichts heller machen kann.

Wie soll ich es beschreiben: Auch heute noch können mich, wenn ich nicht sehr achtgebe, Nachrichten aus der Fassung bringen und die gesendeten Bilder geradezu umwerfen. Das Leid von Mensch und Natur ist vielfach himmelschreiend.

Aber es hilft wirklich niemandem, mitzuleiden und deswegen zu weinen und zu klagen. Deshalb finde ich es auch super, dass Du den Mut hast, Dich in den Tierschutz einzuschalten. Denn auch dort gibt es unendliches Leid, und wir müssen unsere sensiblen Seelen wappnen, dass wir es lediglich an wenigen Stellen, also nur hier und da, ein wenig zu lindern vermögen niemals wird das überall gelingen, wo wir es gern möchten. Und sich dann zu begnügen, mit dem, WAS wir tun können, ist ja schon nicht so leicht. Aber es ist für alle Teile besser, hier und da etwas zu tun als gar nichts, und das gilt es wirkllich, sich auch bewusst zu machen. Die Belohnung, die wir erhalten, ist, dass wir eben das tun, was wir können, um etwas am Schmerz der Geschöpfe zu lindern, und das ist ein gutes Gefühl! Ich mag übrigens auch Katzen sehr.

Liebe Minka, da ja niemand von uns in die Zukunft schauen kann, mühe ich mich darum, mir wenigstens keine düsteren, sondern freundliche Bilder auszumalen. Sie könnten ja Wirklichkeit werden, warum denn nicht die? Das sage ich mir zumindest. Vielleicht schlafen wir auch friedlich vorher für immer ein, keiner kann das wissen. Aber Angst in dieser Richtung will ich mir einfach nicht mehr machen.

Zitat:
Deshalb habe ich es aufgegeben weiterhin dagegen anzukämpfen und deshalb geht es mir etwas besser.

Das finde ich eine interessante Bemerkung von AnaA...

Habt alle einen schönen Sonntag.

LG, CA

23.09.2018 13:47 • x 1 #20


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Mira Weyer