ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt einen Beitrag schreiben soll, weil ich nicht weiß und auch irgendwo nicht glaube, dass mir jemand irgendeinen nützlichen Rat geben kann. Vielleicht suche ich aber auch nur einfach Leute, die dieselbe Angst haben wie ich, zum Austauschen, in dem Wissen, man ist nicht alleine.
Ich habe seit Mai letzten Jahres zum ersten Mal Angstzustände bekommen. Ich hatte auf einmal nichts, keine Beschäftigung mehr, keine Freunde, Familie sowieso nicht. Einen Partner habe ich auch schon länger nicht mehr. Alles in allem ein absoluter Tiefpunkt. Depressiv war ich sowieso schon und nun kam noch diese schlimme Angst dazu, Angst vor der Zukunft, Angst vor dem Tag, da ich nicht weiß, womit ich ihn ausfüllen soll. Ich habe keine Hobbys, keine besonderen Interessen, nichts, das mich noch neugierig macht. Ich hatte jahrelang mit meiner Depression zu kämpfen, die trotz Medikamenten immer wieder kam. Dieses Kämpfen hat meine ganze Energie aufgebraucht. Da kann ich mich nicht noch mit Hobbys beschäftigen.
Letzten Oktober kam ich in die Psychiatrie und wurde neu eingestellt. Dieses Frühjahr in die Tagesklinik und mein zweites Antidepressiva wurde ausgewechselt. Danach ging es bergauf, ich habe nun ein halbes Jahr keine Depressionen mehr. Es könnte so schön sein, wenn mich nicht diese Ängste so fertig machen würden. Ich wache morgens mit ihnen auf und geh abends mit ihnen schlafen. Ich habe Angst vor der Einsamkeit, habe mir schon einen Minijob besorgt, wobei ich ihn als Therapie gegen meine Ängste und der Einsamkeit sehe, da ich unter Leute komme und abgelenkt werde. Aber auch vor der Arbeit habe ich Angst. Richtig schlimme Angst, aber diese Angst geht wieder vorbei, die diffuse Angst in mir drin, die bleibt. Ich fühle mich leer, bei kleinen Sachen bekomme ich schon Angst und sei es nur, weil mein Handy spinnt oder ich scheinbar vor einem unlösbaren Problem stehe. Ich kann das alles gar nicht genau erklären, es ist einfach den ganzen Tag da. Zudem merke ich, wie schnell ich aggressiv werde oder mich etwas nervt. So bin ich normalerweise gar nicht. Habe bei meinen Therapeuten keine große Hilfe bekommen. Fühle mich dort unverstanden. Ok, wenn mir das einer alles erzählt hätte, bevor ich überhaupt Angstzustände bekommen habe, ich hätte es auch nicht verstanden. Man muss es selber erlebt haben, um es nachvollziehen zu können.
Ich möchte erstmal nicht mehr schreiben, das langweilt sonst zu sehr den Leser. Falls du dich wiederfindest in einigen Teilen, was ich beschrieben habe, dann schreib mit bitte und wir können unsere Erfahrungen austauschen. Dann ist man nicht mehr allein mit diesen Gefühlen. So wie jetzt ist das Leben nicht lebenswert. Aber auch ich möchte wieder leben.
19.09.2018 11:26 • • 15.10.2018 x 2 #1
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