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102

S
Alter welcher Therapeut sagt zu seinen Patienten das man sich töten soll. An was für einen gestörten bist du denn da gelandet? Den sollte man sofort bei der Ärztekammer melden.

25.09.2018 12:45 • x 1 #41


Minka2012
danke, ich dachte schon, dass ich vielleicht was falsch gemacht habe oder dass es schon seine Richtigkeit hat, wenn er sowas sagt, er ist doch schließlich Therapeut! Danke, dass du es auch so siehst, dass da doch was nicht richtig sein kann. Ich weiß auch nicht, wie ich ihn jetzt noch drankriegen könnte. Es ist wie gesagt, schon ein dreiviertel Jahr her und zum anderen habe ich keinerlei Beweise für das, was er mir gesagt hat. Ich habe ihn schon einige Jahre und ok, er konnte mir nie groß helfen, wie man sieht, ich habe ja trotz ihm immer noch diese Angst, aber das war das Härteste, was er raus gehauen hat

25.09.2018 12:54 • #42


A


Wer kennt auch diese Angst?

x 3


C
Zitat:
er hat mir (...) geraten, ich solle mich töten (wörtlich!), wenn ich diese Ängste noch nach einem dreiviertel Jahr noch habe. Und das hat er nicht nur einmal gesagt, er fing damit immer und immer wieder an, dass es mir frei stünde, mich selbst zu töten, wenn ich es nicht mehr aushielte. Das hat mir dann doch sehr zu denken gegeben. Ich glaube, so etwas sollte ein Therapeut nicht raten,
Wie bitte?!

Das kann nicht wahr sein. Welch ein Therapeut sagt so etwas?! Der gute Mann dürfte seinen Beruf verfehlt haben; ich würde mich echt mit einer deutlichen Beschwerde darüber an die Ärztekammer wenden, Minka! Leider brächte das nur etwas, wenn er dort auch eingetragen ist, und das ist leider längst nicht jeder, der sich Therapeut nennen darf.

So etwas geht einfach GAR NICHT. Selbst wenn er es nur herausfordernd gemeint hat - was ich mir kaum anders vorstellen kann, anders wäre er ja gemeingefährlich (also eventuell um Dir etwas klarzumachen oder Deinen Widerspruch herauszufordern so etwas in der Richtung gibts wohl, es wirkt dann u. U. wie eine Aufforderung, obwohl es gerade das nicht sein soll - halten wir ihm das mal zugute) - es ist, wie auch immer, unsäglich, und so etwas gehört keinesfalls in eine Therapie!

LG, Chillangel

25.09.2018 13:24 • x 2 #43


Hotin
Hallo Minka,

grundsätzlich ist das mit dem Zitieren eher einfach.
Du markierst den gewünschten Text und klickst dann auf Quote. Das markiert dann den
gewünschten Text.

Klickst Du jedoch unter einem langen Beitrag das Feld Zitieren an, dann wird nur ein kleiner Teil zur Auswahl freigegeben.
Zitat:
Ich meine, du investierst viel Arbeit, Zeit und Mühe in die Beantwortung meiner und bestimmt auch anderer Leute Probleme.


Ja ich investiere extrem viel Zeit darin, Menschen mit Angststörungen zu helfen.
Ich bin davon überzeugt, dass vieles leichter geht, wenn man es völlig anders anpackt.
Viele Erfolge über die Jahre haben mich immer wieder ermuntert, weiter zu machen.

Zitat:
Auf jeden Fall ist es für mich interessant, wie es ist, andere Denkweisen zu erfahren und zu überdenken.


Mich freut es, weil Du für neue Sichtweisen offen bist. Was Du daraus machst, entscheidest Du natürlich immer jeweils
allein. Bei der Verbesserung von Angststörungen geht vieles klar
nach logischen Zusammenhängen. Wie in der Mathematik.
Bestimmte Zusammenhänge darf man nicht unberücksichtigt lassen, wenn man Erfolg haben will.
Zitat:
Es wäre schön, wenn ich andere Denkweisen übernehmen und dann automatisieren könnte, so dass es mir hilft,
aus dieser Angstschleife rauszukommen.


Eine grundlegende Denkweise ist die, dass wir Menschen alle biologisch gleich viel Wert haben und auch grundsätzlich
die gleichen Rechte besitzen.
Niemand ist minderwertig und dumm.
Jedoch viele Menschen verhalten sich häufig unklug und falsch.

Daraus folgt: Niemand hat das Recht Dir zu sagen, dass Du minderwertig bist und
niemand hat das Recht, sich respektlos über Dich zu erheben.
Dies versuche am Anfang zu verinnerlichen und zu automatisieren. Wehre Dich, wenn Dir jemand zu nahe kommt,
in Deinen persönlichen Bereich eindringt.

Und wie schon gesagt. Denke immer daran, jeder Mensch dem Du begegnest, wird genauso
über Angst gesteuert wie Du.
Du hast Angst.
Ich habe Angst.
Dein Nachbar hat Angst.
Dein Arzt hat Angst.
Dein Psychologe hat Angst.
Dein Arbeitgeber hat Angst.
Alle Menschen haben Angst!

Nun gilt es zu verstehen, warum Du aktuell deutlich mehr Angst empfindest und vor allem zeigst, als es die
anderen Menschen zeigen.
Dies kannst und solltest Du nach und nach ändern.
Zitat:
Mein Therapeut hat mir sowas Ähnliches wie du gesagt, von wegen, ich würde jetzt erst richtig leben, nachdem
die Angst aufgetaucht ist.


Das kann gut so sein. Meistens verdrängen die Menschen viele ihre Ängste.
Dann kommen so Antworten wie. Ich habe keine Angst oder Ich kenne keine Angst.
Erst wenn man sich seiner Ängste bewusst wird, hat man eine gute Chance richtig
zufrieden zu werden.
Zitat:
Aber ehrlich gesagt, dann würde ich viel lieber so leben wie vor der Angst


Ich bin sicher, dass Du das in einigen Jahren nicht mehr so sagen wirst. Was Du noch nicht kennst,
kannst Du auch noch nicht wertschätzen.
Zitat:
Der hat mir doch tatsächlich, und ich habe mich nicht verhört, geraten, ich solle mich töten (wörtlich!), wenn ich
diese Ängste noch nach einem dreiviertel Jahr noch habe.


Ich kann mir nur vorstellen, dass er das mal als Provokation gemeint hat. Wenn er das jedoch immer wieder mal
wiederholt hat, hat er vermutlich nicht verstanden, was er damit bei Dir erzeugt hat. Auch Psychologen machen
leider häufig schwere Fehler.
Jedoch möchte ich hier nicht weiter darauf eingehen, was Profis alles eventuell falsch machen.
Dafür schreibe und rede ich seit Jahren mit Betroffenen. Also soll jeder selbst beurteilen, was er von seinem Psychologen
hält. Die überwiegende Zahl der Psychologen macht übrigens meiner Meinung eine sehr gute Arbeit.
Nur die Vorgehensweise in Therapien könnte meiner Meinung nach teilweise etwas anders sein. Aber an den
Uni´s lernen sie das nicht anders.
Zitat:
Das sehe ich doch richtig, dass es nicht normal ist, was er mir da geraten hat oder sehe ich das falsch?


Natürlich siehst Du das richtig! Wehre Dich, wenn Dir jemand so einen Unsinn erzählt.


Zitat:
Komplett richtig! Hätte man mir in Kindheitstagen schon gezeigt, wie man sich richtig verhält, bzw. hätte ich Liebe,
Zuwendung, Geborgenheit erfahren, wäre ich wahrscheinlich ganz anders gewesen und kein Alien.


Bitte berichtige Dein Selbstbild. Du wärst immer noch die gleiche Frau, auch wenn Du eine
andere, positivere Kindheit gehabt hättest. Und den Begriff Alien vergiss bitte sofort.
Du bist eine Frau wie jede andere. Falls Du Dein Verhalten ändern möchtest, um innerlich ruhiger und ausgeglichener
zu sein, dann mach das. Als Mensch kann sich niemand grundlegend verändern. Und das braucht er auch nicht.
Warum sollte sich jemand völlig verändern müssen?
Zitat:
Nun ist es anders gelaufen und sich selber zu verändern und seine Sichtweise neu zu lenken, ist wirklich richtig
schwer und ist mit einer Menge Arbeit verbunden.


Schwer ist es natürlich nur am Anfang. Später läuft es häufig fast wie von selbst. Deine Erfolge werden Dich vorwärts treiben.
Lernen hört, falls Du das möchtest bis zum Lebensende nie auf.

Viele Grüße

Bernhard

25.09.2018 23:40 • x 2 #44


Minka2012
Hallo Chillangel,

klar, ich hab mir auch schon überlegt, dass er es provozierend gemeint hat, aber warum muss er das dann so oft wiederholen? Bei der nächsten Sitzung fing er ja schon wieder dauernd damit an, so dass ich ihm schon gesagt habe, dass es mal langsam reicht und ich nun wüsste, dass ich mich nach einem dreiviertel Jahr selber töten soll. Er hat es mir ja deutlich genug zu verstehen gegeben.
Ich wüsste auch gar nicht, wie ich mich beschweren soll. Ist ja jetzt auch schon bestimmt ein halbes Jahr her, ich weiß es gar nicht mehr genau. Da wäre es schon etwas komisch, nach so langer Zeit mit einer Beschwerde um die Ecke zu kommen.
Danke jedenfalls, dass du mir deine Sichtweise mitgeteilt hast und ich mich bestätigt fühle, dass es nicht in Ordnung war, was da in der Praxis abgegangen ist.

Wie auch immer, der Mann ist für mich Geschichte. Allerdings gestaltet sich die Suche nach einem neuen Therapeuten gar nicht so einfach. Habe allerdings erst einen angeschrieben, weil er mir sympathisch war, aber eine Absage wegen Überfüllung bekommen. Da ich ziemlich schnell aufgebe, habe ich seitdem gar nicht mehr weitergesucht und habe, ehrlich gesagt, die Hoffnung auch aufgegeben, dass mir ein Therapeut bei meinen Ängsten helfen kann. Wenn man Angst vor Einsamkeit hat und anderen eigentlich Kleinigkeiten, da kann er mir wohl kaum das Gefühl vermitteln, nicht mehr einsam zu sein, wenn ich die Praxis verlasse. Daher...keine Ahnung, ob ich die Zeit investieren und mir einen anderen suchen soll.

Hab einen schönen Tag, Chillangel

Liebe Grüße

Minka

26.09.2018 10:48 • #45


C
Hallo Minka,

es gibt tatsächlich Therapeuten, die mit harten Provokationen (Konfrontationstherapie heißt das, glaube ich) versuchen, ihren Patienten zu provzieren, aus der Reserve zu locken oder sogar aufzubrechen, wenn sie meinen, diese könnten z. B. eventuell gegen etwas, eine Einsicht vielleicht, eine andere, neue Sicht, mauern. Könnte das denn von Dir so bei ihm angekommen sein?

Ich denke, sollte er ernsthaft so bösartig agieren, wäre das nicht nur bei Dir so, und er hätte er seine Praxis schon schließen können, wenn ich besonnenener als in der ersten Empörung darüber nachdenke; deshalb meine ich jetzt eher, er woilte damit etwas bei Dir erreichen (auch wenn die Art unmöglich bleibt!) ... Klar ist jetzt zu viel Zeit vergangen, als dass eine Beschwerde noch wirklich Sinn macht.

Aber egal, er ist Geschichte. Und das ist auch gut so. Doch, auch ich habe das Thema Angst vor Einsamkeit mit in die Therapie gebracht - weil ich schon finde, dass das Sinn macht. Der Thera konnte einiges an Ideen liefern, wie damit umzugehen sei.

LG vom CA

26.09.2018 11:41 • x 1 #46


Minka2012
Hallo Bernhard,

ich versuche das mal mit den Zitaten, habe den Text markiert, aber Quote stand bei mir nicht, nur Zitat speichern. Egal, wird schon irgendwie klappen, gell? Das ist das kleinere Übel, wenn es dann doch anders bei raus kommt.

Zitat von Hotin:
Viele Erfolge über die Jahre haben mich immer wieder ermuntert, weiter zu machen.

Natürlich kann ich mir vorstellen, dass dich deine Erfolge sehr erfreuen, wenn du merkst, du kannst anderen Menschen helfen. Geht jedem so von uns, aber nicht jeder hat die Fähigkeit dazu, anderen zu helfen auf die Art, wie du es tust.. Und da du viel Zeit und Mühe in diese Arbeit investiert, sei es dir auch vergönnt, Erfolg damit zu haben.

Zitat von Hotin:
Bei der Verbesserung von Angststörungen geht vieles klar
nach logischen Zusammenhängen.

Ok, wenn du das so siehst, dann glaube ich dir. Ich kann damit leider nicht viel anfangen. Die einzige logische Erklärung, die ich mir in meinem Fall geben kann, ist, dass ich keine Ängste mehr hätte, wenn ich nicht mehr so alleine wäre, ich auch mal ein paar Freunde hätte, bestenfalls sogar einen Partner. Dazu muss ich etwas unternehmen, wo ich ja schon aktiv bei bin durch meinen kürzlich begonnenen Minijob und vielleicht ergibt sich eine Arbeit im Katzenschutzverein. Das wäre schon sehr wünschenswert! Diese Logik erkenne ich, hast du vielleicht auch gemeint.

Zitat von Hotin:
Alle Menschen haben Angst!

Ok, aber selten sind die Ängste so ausgeprägt wie inzwischen bei mir. Ich hatte früher natürlich auch Angst, aber das war alles im normalen Rahmen, bzw. früher hatte ich auch schon schlimme Ängste, aber da waren sie so irrational, dass ich sie gar nicht als Ängste wahrgenommen habe, sondern nur als ein sehr ungutes schwarzes, schweres Gefühl in mir, ein ständiges Bauchgrummeln. Habe erst viel später erkannt, dass es sich dabei um Angst handelte.

Zitat von Hotin:
Nun gilt es zu verstehen, warum Du aktuell deutlich mehr Angst empfindest und vor allem zeigst, als es die
anderen Menschen zeigen.
Dies kannst und solltest Du nach und nach ändern.

Ich weiß nicht, du klingst wirklich wie ein Therapeut, wenn ich solche Sätze lese, die aber auch so viel Hoffnung in mir aufkeimen lassen. Ich würde es gerne ändern, aber wie bereits gesagt, ich unternehme bereits etwas gegen die Angst. Ob das ausreicht und von Erfolg gekrönt ist, das ist eine andere Sache.

Zitat von Hotin:
Erst wenn man sich seiner Ängste bewusst wird, hat man eine gute Chance richtig
zufrieden zu werden.

Bist du dir sicher, dass es so ist? Ich meine, seit geraumer Zeit bin ich mir meiner Ängste bewusst, aber deshalb bin ich nicht zufriedener. Im Gegenteil, ich finde es schlimm, das ich mich einsam fühle, mit mir alleine gar nicht klar komme. Und vor allem, warum bin ich alleine? Jeder Mensch hat Freunde, Familie. Ich kann gar nichts davon vorweisen, also stimmt doch mit mir was nicht! Weißt du, was ich meine? Wenn keiner mit mir was zu tun haben will, muss ich doch das extrem nach außen hin ausstrahlen, dass ich anders, komisch bin.

Zitat von Hotin:
Die überwiegende Zahl der Psychologen macht übrigens meiner Meinung eine sehr gute Arbeit.

Das lässt zu hoffen, allerdings habe ich jetzt den Mut und die Kraft nicht, mir einen neuen Therapeuten zu suchen, nachdem ich letztens eine Absage bekommen habe. Ich weiß, man soll es weiter versuchen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der mir helfen kann, wenn ich ihm sage, ich habe Angst, alleine zu sein und zu bleiben und komm mit mir selber nicht klar. Was kann er mir denn schon raten?

Zitat von Hotin:
Natürlich siehst Du das richtig! Wehre Dich, wenn Dir jemand so einen Unsinn erzählt.

Nein, ich habe mich nicht gewehrt. Ich hätte gar nicht gewusst, an wen ich mich wenden soll, wenn ich mich beschweren wollte. Aber die Sache habe ich nun hinter mich gebracht, es ist nun schon bestimmt ein halbes Jahr her und zu ihm gehe ich nun ja nicht mehr. In der Hinsicht kann er mich nicht mehr verletzen. Er hatte ja in der nächsten Sitzung wieder damit angefangen. Ich weiß nicht, wie weit er das Spiel treiben wollte. Selbst wenn es als Provokation gemeint war, hat er meiner Ansicht nach total übertrieben.

Zitat von Hotin:
Und den Begriff Alien vergiss bitte sofort.

Nee, ich bezeichne mich mittlerweile schon lange nicht mehr als Alien. Das war während meiner Schulzeit so. Aber anders, komisch finde ich mich schon, sehe ich doch gravierende Unterschiede zu anderen Mitmenschen. Natürlich gibt es viele Gruppen von Menschen, die anderes sind, aber die finden sich alle untereinander und bilden eine Art Einheit. Ich aber gehöre irgendwie keiner dieser Gruppen an, finde mich nirgends wieder und fühle mich gerade deshalb besonders einsam. Die psychisch Kranken findet man nun mal nicht einfach so auf der Straße.

Zitat von Hotin:
Warum sollte sich jemand völlig verändern müssen?

Ich müsste mich nicht völlig verändern, viel würde mir schon helfen, wenn ich mich endlich so annehme, wie ich bin und mich mit mir selber wohl fühlen würde. So aber mag ich mich nicht besonders, kann mit mir nichts anfangen und kann aber auch leider nicht vor mir davonlaufen.

Zitat von Hotin:
Schwer ist es natürlich nur am Anfang. Später läuft es häufig fast wie von selbst. Deine Erfolge werden Dich vorwärts treiben

Wie soll ich überhaupt so weit kommen, dass ich einen ersten Erfolg erziele? Ok, ich hatte schon einen Erfolg. Ich habe einen Minijob ergattert. Gut, da wo ich arbeite, die nehmen jeden, ich musste mich nicht gegen Mitbewerber durchsetzen. Trotzdem, der Erfolg ist für mich, dass ich rauskomme und auf der Arbeit die Angst vor der Einsamkeit völlig vergesse. Inwiefern mich das vorwärts treibt, das weiß ich noch nicht.

Danke wieder für eine ausführlichen Erklärungen. Ich war auf deiner Seite, habe sie mir bisher nur kurz angesehen, werde sie mir aber noch ausgiebig zu Gemüte führen. Ist schon irre, wenn du sagst, du beschäftigst dich schon JAHRELANG mit dem Thema anderer Leute und versuchst zu helfen. An dir ist doch wirklich ein Therapeut verloren gegangen. Warum hast du dein Hobby nicht zum Beruf gemacht?

Ganz, ganz liebe Grüße

Minka

26.09.2018 14:39 • x 1 #47


Minka2012
Hallo Chillangel,

du, ich weiß nicht, was bei ihm von mir angekommen ist, dass er meinte, mir so eine Aussage zu geben. Ich kann es jetzt auch nicht mehr nachvollziehen, wie der Gesprächsverlauf war, da es, wie gesagt, ungefähr ein halbes Jahr her ist.
Kann schon sein, dass er seine Praxis schon hätte schließen müssen, wenn er allgemein seine Patienten so behandeln würde. Bei mir konnte er sich ausmalen, dass ich ihn nicht anzeigen oder mich über ihn beschweren würde. Er kannte mich ja gut genug, um zu wissen, dass ich da in der Situation und dem Zustand viel zu schwach für war. Ich fand es nur unmöglich, dass er es nicht nur in der Sitzung gesagt hat, sondern auch beim nächsten Treffen. Das wurde mir dann doch langsam zu viel. Mir kam es so vor, als wollte er wirklich, dass ich mich töten soll, nur allein, um zu beweisen, dass ich es mache, weil ich ja zugestimmt habe, dass ich es machen würde, wenn es nach einem dreiviertel Jahr nicht besser geht mit der Angst. Er meinte, dann bräuchte ich mich nicht mehr weiter damit zu quälen. Auch wenn es so als Provokation gemeint war, es hat mich gestört, es immer wieder anhören zu müssen. Er hätte statt Provokation auch das Gegenteil erreichen können.

Ok, dann kennst du das auch, diese Angst vor der Einsamkeit. Was für Ideen konnte dir dein Therapeut denn liefern? Hat es dir geholfen? Warst du danach weniger einsam?
Vielleicht suche ich mir dann doch in nächster Zeit nochmal einen Therapeuten. Ehrlich, ich konnte mir bisher nicht vorstellen, dass da ein Therapeut mir Auswege zeigen kann und Möglichkeiten, wie man aus der Einsamkeit rauskommt. Und mit sich selber besser zurecht kommt, das ist genauso wichtig. Sich selber genügen.

Hab noch einen schönen Tag

Liebe Grüße

Minka

26.09.2018 14:54 • #48


T
Hallo Minka,

Ich hatte ganz Gute Ergebnisse mit dem pflanzlichen Mittel Passedan, daß mit ca. 20 Tropfen ziemlich schnell beruhigend wirkt, und man kann nicht abhängig werden. Probiere es mal aus, ich habe es ständig dabei, Alles Liebe dir!

26.09.2018 15:33 • x 1 #49


C
Hallo Minka,

meine Lage ist ein wenig anders, ich habe ja schon lange einen Partner und fühle mich derzeit nicht einsam. Meine Angst bezieht sich darauf, mal allein dazustehen und mir dann, in höherem Alter vielleicht, ein neues Leben aufbauen zu müssen, und das mit all der Trauer - viel zu weit vorgegriffen, ich weiß, und es könnte ja auch ganz anders kommen. Aber so sind viele Ängste eben: irrational.

Bei mir liegen sie wohl daran, dass ich einige lebensverändernde Verluste erlebt habe, schon als Kind und Teenie die Eltern verloren und später dann auch meine Geschwister; und, nicht zu vergessen, eine Scheidung durchmachen musste. An diese Zeiten habe ich traumatische Erinnerungen, hätte einmal fast nicht überlebt.

Mein Therapeut hat eigentlich mich selbst Ideen entwickeln lassen und mir dabei geholfen. Also man macht es zusammen. Das Ergebnis bisher ist aber so indivuduell, dass ich das hier nicht öffentlich machen möchte. Ich stecke ja auch noch mitten drin im Therapieprozess.

Liebe Grüße, ebenfalls einen schönen Tag noch,
CA

PS.-Frage: Hast Du keine Nebenwirkungen von Deinem Neuroleptikum? Darüber liest sich auch ziemlich Furchterregendes, eine lange Liste ...

26.09.2018 16:21 • x 1 #50


Hotin
Hallo Minka,

mit dem zitieren klappt es jetzt ja hervorragend.

Zitat:
Ok, aber selten sind die Ängste so ausgeprägt wie inzwischen bei mir. Ich hatte früher natürlich auch Angst, aber
das war alles im normalen Rahmen,


Das mag schon sein, dass Deine Ängste sehr ausgeprägt sind. Mir ist es jedoch immer wichtig, darauf hinzuweisen,
dass jeder mehr oder weniger Angst hat. Das Verständnis, das ein angstgesteuerter Mensch mit einem anderen
angstgesteuerten Mennschen redet. Ist eine der wichtigsten Grundlagen, eine Angststörung abzuschwächen.
Erkläre mir bitte mal, wo genau fängt eine Angststörung überhaupt an?
Zitat:
bzw. früher hatte ich auch schon schlimme Ängste, aber da waren sie so irrational, dass ich sie gar nicht als Ängste
wahrgenommen habe, sondern nur als ein sehr ungutes schwarzes, schweres Gefühl in mir, ein ständiges Bauchgrummeln.


Ist das nicht ebenfalls sehr schlimm? Sich schlecht fühlen und noch nicht einmal ahnen, warum das so ist, finde ich
sehr belastend. Vermutlich ist gerade das auch eine gute Grundlage, um depressiv zu werden.
Zitat:
Ich weiß nicht, du klingst wirklich wie ein Therapeut, wenn ich solche Sätze lese,


Warum sollte ich nicht in vielen wesentlichen Punkten mit Therapeuten einer Meinung sein?
Zitat:
Ich würde es gerne ändern, aber wie bereits gesagt, ich unternehme bereits etwas gegen die Angst.


Nun machst Du mich neugierig. Was genau unternimmst Du denn bisher gegen Deine starken Ängste?


Zitat:
Hotin hat geschrieben:
Erst wenn man sich seiner Ängste bewusst wird, hat man eine gute Chance richtig
zufrieden zu werden.


Zitat:
Minka2012 schreibt:
Bist du dir sicher, dass es so ist?


Ich finde ja.
Zitat:

Ich meine, seit geraumer Zeit bin ich mir meiner Ängste bewusst, aber deshalb bin ich nicht zufriedener. Im Gegenteil,
ich finde es schlimm, das ich mich einsam fühle, mit mir alleine gar nicht klar komme.


Dies ist auch etwas zu vereinfacht gedacht. Da fehlt ein wichtiger gedanklicher Zwischenschritt. Das bewusst machen
der Ängste allein reicht natürlich nur selten aus.
Sobald Du Dir aber bewusst darüber bist, was in Dir abläuft, kannst Du es leichter verändern.
Wie willst Du Reaktionen verändern, welche Dir noch gar nicht bewusst sind?

Und hier komme ich ins Gespräch und eventuell Therapeuten zum Zug. Sich etwas bewusst machen ist immer der Schritt,
der einer Veränderung vorhergehen muss.
Zitat:
Und vor allem, warum bin ich alleine?


Vermutlich deshalb, weil Du es für Dich freiwillig ausgesucht hast. Dies wirst Du bestimmt bestreiten.
Zitat:
Jeder Mensch hat Freunde, Familie.


Hier solltest Du beginnen realistischer zu schreiben. Diese Aussage ist schlicht und einfach falsch. Damit schadest
Du Dir sehr. Damit drückst Du aus, die anderen haben alles, ich habe nichts. Das macht depressiv, weil es eine
Situation vorgaukelt, die so nicht existiert.
Nicht jeder Mensch hat eine Familie und nicht jeder Mensch hat Freunde. Bitte achte darauf, Aussagen zu treffen,
die der Realität besser entsprechen.
Zitat:
Ich kann gar nichts davon vorweisen, also stimmt doch mit mir was nicht!


Was ist das für eine Logik? Da Du keine Familie und keine Freunde hast, muss mit Dir etwas nicht stimmen?
Wie willst Du das begründen? Ich sehe das anders.
Zitat:
Wenn keiner mit mir was zu tun haben will, muss ich doch das extrem nach außen hin ausstrahlen, dass ich anders, komisch bin.


Wie viele Menschen haben Dir bereits gesagt, dass sie mit Dir nichts zu tun haben wollen?
Wie haben sie das begründet? Noch glaube ich das nicht. Was machst Du genau, das immer zur Folge hat,
dass Dich jemand ablehnt?

Zitat:
allerdings habe ich jetzt den Mut und die Kraft nicht, mir einen neuen Therapeuten zu suchen, nachdem ich
letztens eine Absage bekommen habe.


Du solltest Du Dir meiner Ansicht nach wieder einen neuen Ansprechpartner (Therapeuten) suchen.
Ich kann z.B. hier so jemanden nicht annähernd ersetzen.

Zitat:
aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der mir helfen kann, wenn ich ihm sage, ich habe Angst, alleine zu sein und
zu bleiben und komm mit mir selber nicht klar. Was kann er mir denn schon raten?


Ein sehr wichtiger Satz von Dir. Die Hilfe eines Therapeuten besteht darin, dass er wie ein
menschlicher Spiegel funktioniert. Er soll Dir gar nicht so viel raten. Er soll Dir dabei helfen,
Dich, Deine Kraft und Deine inneren Wünsche wieder zu entdecken.
Zitat:
wenn ich ihm sage, ich habe Angst, alleine zu sein und zu bleiben und komm mit mir selber nicht klar.


Möglicherweise hast Du Dir hier einen schwierigen Kreislauf gebaut, der Deine Gedanken festhält.

Deine Angst vor dem alleine sein, ist vermutlich hauptsächlich nur die Folge davon, dass Du zur Zeit nicht so gut mit
Dir selbst klar kommst.
Ich glaube, je besser Du mit Dir selbst klar kommst, umso mehr verschwindet Deine Angst vor dem Alleinsein.
Gelingt es Dir aber viel Bekannte und Freunde zu finden, wirst Du weniger daran arbeiten
mit Dir selbst besser klar zu kommen. Weil dann hast Du ja Freunde.
Es kann also sein, dass Du mit der Angst vor dem Alleinsein eine falsche, am Anfang kaum lösbare Aufgabe an Dich stellst.
Bitte konzentriere Dich deshalb mehr darauf, mit Dir selbst klar zu kommen.
Ich hoffe, es ist verständlich, was ich meine.
Zitat:
Aber anders, komisch finde ich mich schon, sehe ich doch gravierende Unterschiede zu anderen Mitmenschen.


Wo genau findest Du Dich komisch? Und worin liegen die hauptsächlichen Unterschiede zu den Mitmenschen?
Zitat:
viel würde mir schon helfen, wenn ich mich endlich so annehme, wie ich bin und mich mit mir selber wohl fühlen würde.


Dann fange heute an. Ich akzeptiere Dich schon mal so, wie Du bist, so wie ich Dich hier erlebe.
Und Du willst mir erzählen, Du selbst willst Dich nicht so akzeptieren, wie Du bist. Warum?
Wenn Du beginnen würdest, Dich selbst zu akzeptieren, wären wie immerhin schon zwei.

Zitat:
So aber mag ich mich nicht besonders, kann mit mir nichts anfangen


Wie möchtest Du denn sein?


Zitat:
Wie soll ich überhaupt so weit kommen, dass ich einen ersten Erfolg erziele?


Du hast schon einige Erfolge erzielt, aber sie scheinen für Dich nicht zu zählen.
Du hast Dich von dem Therapeuten gelöst, den Du nicht gut fandest. Du hast
Dich von den Zeugen gelöst, die nur ihre eigenen Interessen verfolgen und Deine
Interessen mit Füssen getreten haben. Du hast hier im Forum erste interessante
Kontakte geknüpft und Ideen entwickelt, wie Du z.B. im Tierschutz aktiv werden kannst.
Für mich sind das alles Deine Erfolge!
Was muss passieren, damit Du bereit bist, etwas für Dich als Erfolg zu verbuchen?
Zitat:
An Dir ist doch wirklich ein Therapeut verloren gegangen.


Kann sein, sieht aber eher nicht so aus. Ein Therapeut muss sowohl seine Interessen ( Geld verdienen) und die Interessen
des Patienten verfolgen. Ich habe da mehr Freiheit. Viele vergessen mit der Zeit, dass ich auf erste entscheidende
Denkfehler hingewiesen habe. Für mich ist das weniger wichtig, da ich hauptsächlich helfen will. Wenn ich es gut mache,
bleibe ich möglichst im Hintergrund und freue mich, wenn jemand sich selbst aus der schwierigen Situation herausarbeitet.

Zitat:
Warum hast du dein Hobby nicht zum Beruf gemacht?


Ganz einfach. Sehr viele holen sich Wissen von mir. Jedoch sind bisher viele Versuche von mir gescheitert, etwas von
meinem Wissen zu Geld zu machen.
Frage Dich selbst, was passieren würde, wenn ich für das, was ich hier schreibe Geld verlangen würde.
Alle diejenigen, denen ich persönlich gegenüber trete erzählen mir immer, dass ich ihnen gar nichts Neues erzähle.
Ständig heißt es. Das kenne ich schon.
Eine große Zahl anderer sagt. Sie können das nicht, sie haben das nicht studiert.
Ich antworte darauf. nun gut. Das ist der Mensch. So funktioniert er.
Oder manchmal funktioniert er eben nicht mehr, weil sich die eigenen Werte völlig verschoben haben.
Warum schreibe ich das also dann noch hier?
Ich schreibe es noch so lange, solange es noch jemand lesen möchte.
Hoffentlich nimmst Du mir meine direkte Art und die Kritik an Teilen von Deinem Verhalten nicht übel.
Ich denke, wenn Du willst, kannst Du bald erste spürbare Erfolge für Dich erreichen.

Viele Grüße

Bernhard

26.09.2018 20:03 • x 2 #51


Pipifax Forte
Minka2012,

das Problem habe ich auch. Mein Therapeut hat mir dringend empfohlen, mir jeden Tag eine angenehme Aktivität vorzunehmen und pünktlich schafen zu gehen. Das hilft ganz gut, muss ich sagen. Das Beste aber, was ich getan habe, ist die Einnahme von Tianeptin. Das ist das beste Antidepressivum, welches ist bislang ausprobiert habe. Es macht gute Laune, aktiv und vertreibt soziale Ängste.

26.09.2018 21:59 • x 1 #52


Minka2012
Hallo Träumerin,

danke für den Tipp. Ich werde mal nachlesen, wie es anderen geholfen hat. Ich habe nur Bedenken bei pflanzlichen Sachen, weil ich denke, dass sie einfach zu schwach sind, um gegen die schlimmen Angstzustände angehen zu können. Aber wie gesagt, ich werde mich kundig machen.

Ganz liebe Grüße

Minka

27.09.2018 11:08 • #53


Minka2012
Liebe Chillangel,

ja, ok, zugegeben, bei dir ist die Sachlage noch anders, weil du einen Partner hast. Aber ich kann deine Gedanken durchaus nachvollziehen, dass du trotzdem weiterdenkst und dieses Was-wäre-wenn-Karussell in Gedanken durchspielst. Obwohl man weiß, dass sich alles ganz anders entwickeln könnte, ich gehe immer vom Schlimmsten aus und habe nur dieses eine von mir im Kopf sich drehende Szenario vor Augen. Und du kennst das anscheinend ganz genauso. Und für uns sind diese Ängste ganz und gar nicht irrational. Ok, man wird nicht sterben, wenn dieser schlimme Zustand dann tatsächlich eintreffen sollte, aber damit leben zu müssen bereitet einem diese enorme Angst, weil wir wissen, dass dieses Leben nicht lebenswert ist, sondern dass dieser Weg mit holperigen Steinen gepflastert ist. Und das macht Angst, Angst vor dem Unbekannten. Ich bin einfach zu unsicher, um mit neuen Gegebenheiten locker umgehen zu können.

Ich bin geschockt, was du schreibst! Wie bitte? So früh die Eltern verloren und später deine Geschwister? Wieso? Was ist passiert? Natürlich musst du das nicht erzählen, es reißt sicher alte Wunden auf. Es ist ja dann klar, dass du psychisch krank geworden bist. So etwas geht ja nicht spurlos an einem vorüber, schon gar nicht, wenn du solche Sachen als Kind erleben musstest. Dass du das fast nicht überlebt hättest...wirklich, es ist ein Wunder, dass du noch lebst nach den ganzen Vorfällen! Ich kann mir denken, dass du jahrelang schlimme Albträume gehabt haben musst, vielleicht sogar heute noch. Das, was du erlebt hast, das passiert schließlich nicht häufig. Sicher fragst du dich ständig Warum ich?

Alles klar, ich werde wohl diesbezüglich (Therapeut/Ideen/Einsamkeit) meine eigenen Erfahrungen machen müssen und sicher musst du das hier nicht öffentlich preisgeben. Zumindest hilft es mir, dass sich die Suche nach einem anderen Therapeuten dann doch lohnen kann.

Du, ich nehme Chlorprothixen schon viele Jahre. Ich kann dir nicht sagen, ob ich vielleicht zu Beginn der Einnahme Nebenwirkungen hatte. Daran kann ich mich nicht mehr erinnern. So jedenfalls momentan und schon lange merke ich gar nichts. Zum Glück habe ich keine Gewichtszunahme davon, was ja auch bei den Nebenwirkungen aufgeführt ist. Durch andere Tabletten habe ich schon genug zugenommen. Ich habe mir mal eben die Nebenwirkungen angesehen. Da sind ja meistens so viele aufgeführt, aber da muss man bedenken, dass das von vielen Probanden ausgetestet wurde und jede noch so kleine Veränderung bei denen wird aufgeschrieben. Auf einen selber trifft meist nur ein Bruchteil dessen zu, wenn überhaupt. Ich schaue mir bei einem Medikament meist nur die sehr häufigen Nebenwirkungen an, alles andere verdirbt einem nur den Reiz. Ich denke mir, der Arzt wird schon wissen, was er mir da für ein Produkt verschreibt. Es wäre natürlich schön, wenn es mal Medizin gibt, die einfach mal keine Nebenwirkungen hat. Warum muss immer alles eine negative Seite haben, wo man doch eh schon krank ist und dann auch noch mit Nebenwirkungen bestraft wird. Einfach ungerecht!

Liebe Grüße an dich , Chillangel und hab einen schönen Tag

Minka

27.09.2018 11:45 • x 1 #54


Minka2012
Hallo Pipifax Forte,

das hört sich gar nicht schlecht an, sich jeden Tag eine angenehme Aktivität vorzunehmen. Ich habe nur das Problem, dass ich vor lauter Ängsten nichts mehr als angenehm empfinden kann. Ich wüsste gar nicht, was ich mir einfallen lassen sollte, da ich auch die Freude an jeglichen Dingen verloren habe.

Das von dir erwähnte Medikament kann man sogar im Internet kaufen, habe ich vorhin gelesen. Dennoch müsste ich es mit meiner Ärztin absprechen, da mir ja nicht die Wechselwirkungen mit meinen anderen Antidepressiva bekannt sind. Ich werde das Thema aber bei meinem nächsten Termin mit ihr absprechen. Danke auch dir für den Tipp!

Beste Grüße

Minka

27.09.2018 12:33 • #55


C
Liebe Minka,

danke für Dein Mitgefühl. Das allles liegt nun schon weit zurück. Einmal habe ich es tatsächlich fast nicht mehr gepackt, aber das war das absolute Tief, und danach ging es sachte, aber doch stetig bergauf.

Die Ängste sind erst seit einiger Zeit wieder da. Aber wäre das mit dem Schlafen besser, würde ich sie ohne Hilfsmittel aushalten; so schlimm empfinde ich sie allein nicht. Ich weiß heute, irgendwie geht es immer weiter, auch wenn es noch so schwer ist; solange man am Leben ist und andere Menschen irgendwo da sind und man Hilfe erhhält, wenn man sie sucht, kommt man, wenn es dauch dauern und man es sich nicht vorstellen kann, drüber weg und wird sich ein neues Leben aufbauen, wenn man aus der Trauer raus ist.

Das Grübeln ist tatsächlich schwer abzustellen, da geht es uns beiden ähnlich. Aber es ist eben ganz wichtig, sich nicht andauernd um die Ängste zu drehen.

Ich habe eine sehr gute Beziehung und liebe meinen Partner von ganzem Herzen, so wie auch umgekehrt. Dafür hat man dann auch einen Preis zu bezahlen, wie Du siehst. Egal, woran man sein Herz hängt, es ist niemals für die Ewigkeit, und damit müssen wir zu leben lernen.

Auch sehr wichtig ist mir die gute Beziehung zu mir selbst geworden. Ich glaube, solange ich mich selbst nicht mag, gaukelt mir das vor, dass auch andere sich mir nicht zuwenden. Ich habe erkannt, dass das nur meine Vorstellung war; heute mag ich mich schon leiden und komme auch gut bei anderen an, ohne unbescheiden zu sein. Ich denke, ich bin einfach offener dafür geworden. Und wer mich nicht leiden kann, der solls halt lassen. Man wird nie allen gefallen.

Deshalb könnte ich mir vorstellen, dass das eine Wechselwirkung ist; sobald Du Dich positiver siehst, wirst Du auch genau das ausstrahlen und das macht natürlich sympathisch, so dass Du auch wieder mehr Lust bekommst, unter Leute zu gehen. So erlebe ich es heute, und ich lese heraus, so wie Du schreibst, dass es auch bei Dir eine unbegründete Vorstellung ist. Ich bin sicher, Du bist ein lieber Mensch, der anderen etwas zu geben hat. Es kommt darauf an, offener zu werden (meine ich).

Vorsicht ist dabei gut, aber allzu großes Misstrauen und vor allem, Vergangenes nachzutragen, habe ich als schädlich empfunden.

Danke für Deine Beschreibung des Medikaments. Ich denk noch drüber nach.

Ganz liebe Grüße, und hab auch einen schönen Tag,
Chillangel

27.09.2018 13:25 • x 1 #56


Minka2012
Hallo Bernhard,

Zitat von Hotin:
Erkläre mir bitte mal, wo genau fängt eine Angststörung überhaupt an?

Meine Angst fängt morgens an, sobald ich aufwache. Richtig definieren kann ich sie dann in dem Moment nicht. Allein zu sein gibt mir ein Gefühl der Kälte, ich bin teilweise wie gelähmt, weil ich wie bereits erwähnt, nichts mit mir alleine anzufangen weiß. Der Tag ist immer so lang, ich warte ständig darauf, dass er vergeht und ich abends endlich ins Bett gehen kann. Ich habe auch Angst vor meinem Minijob, dass etwas nicht klappt, ich nichts weiß, weil ich ja noch neu bin und ständig andere neue Arbeiten machen muss. Diese Angst macht mir auch schon tagelang vor dem Einsatz Angst, aber da weiß ich, sie wird vorüber gehen, bei meiner Angst vor dem Alleinsein sieht das anders aus. Zudem machen mir viele kleinere Dinge des Alltags Angst und sei es nur, dass ich eine Funktion an meinem neuen Handy nicht verstehe. Ich fühle sofort in mir Panik aufsteigen, so irrational das auch ist.

Zitat von Hotin:
Ist das nicht ebenfalls sehr schlimm? Sich schlecht fühlen und noch nicht einmal ahnen, warum das so ist, finde ich
sehr belastend. Vermutlich ist gerade das auch eine gute Grundlage, um depressiv zu werden.

Zu dem Zeitpunkt war ich schon lange depressiv. Natürlich ist das nicht schön, dieses unbestimmte Gefühl in mir zu haben und nichts ahnend, dass es sich dabei um Angst handelt. Ich habe irgendwie immer geglaubt, andere haben das auch und es ist schon bestimmt normal. Ich habe das Gefühl in mir getragen, aber nicht allzu viele Gedanken darum gemacht. War vielleicht besser so.

Zitat von Hotin:
Nun machst Du mich neugierig. Was genau unternimmst Du denn bisher gegen Deine starken Ängste?

Nun, wie du schon selber sagst, zum einen suche ich Anschluss, sei es auf der Arbeit oder jetzt im Katzenschutzverein. Ich bin auch in einer Singlebörse. Ich weiß, das ist nicht unbedingt der Ort, um Freunde zu finden, aber so kann ich mich wenigstens mit anderen Männern unterhalten und schreiben und bin etwas abgelenkt. Vielleicht ergibt sich ja sogar etwas, aber davon gehe ich mal lieber erst gar nicht von aus, dann kann ich auch nicht enttäuscht werden.

Zitat von Hotin:
Das bewusst machen der Ängste allein reicht natürlich nur selten aus. Sobald Du Dir aber bewusst darüber bist, was in Dir abläuft, kannst Du es leichter verändern.

So genau bin ich mir noch nicht bewusst darüber, was in mir abläuft. Ok, ich spüre zwar und weiß genau, wann die Angst kommt und warum sie da ist, aber ich finde keinen Weg, mir selber da raus zu helfen. Ich sage mir so oft, dass kein Grund da ist, Angst zu haben. Aber selbst dieses Zureden hilft mir nicht weiter. Die Angst ist da!

Wie willst Du Reaktionen verändern, welche Dir noch gar nicht bewusst sind?[/quote]
Nee, das geht nicht, das kann ich nicht. Ich weiß nicht mal, ob ich sie alleine verändern könnte, selbst wenn sie mir bewusst sein sollten.

Zitat von Hotin:
Vermutlich deshalb, weil Du es für Dich freiwillig ausgesucht hast. Dies wirst Du bestimmt bestreiten.

Ich weiß nicht, ob ich es bestreiten soll. Du wirst deine Gründe haben, warum du diese Aussage machst. Ich kenne es vielleicht einfach nicht anders. Ich wurde als Kind alleine gelassen und bin auch in der Schule oder im Ausbildungsbetrieb nicht in die Gemeinschaft aufgenommen worden. Ich weiß, ehrlich gesagt, gar nicht, wie das ist, mal im Mittelpunkt zu stehen. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass ich mir diesen Zustand freiwillig ausgesucht habe. Wer tut denn so etwas freiwillig und schießt sich selbst ins Abseits und das schon als Kind?

Zitat von Hotin:
Nicht jeder Mensch hat eine Familie und nicht jeder Mensch hat Freunde. Bitte achte darauf, Aussagen zu treffen, die der Realität besser entsprechen.

Ja, es kommt mir so vor. Wenn ich rausgehe, sehe ich meistens Familien oder Freunde unterwegs und wenn ich mal jemanden alleine sehe, dann stelle ich mir vor, dass der trotzdem bestimmt Familie und Freunde Zuhause hat. Es ist nun mal so, dass man schwarz sieht, wenn es einem nicht gut geht. Das ist momentan auch ein Grund, warum ich ungerne nach draußen gehe. Da fühle ich mich noch einsamer als Zuhause. Muss ich zur Arbeit, ist das was anderes, da bin ich auf meine Arbeit fokussiert.

Zitat von Hotin:
Was ist das für eine Logik? Da Du keine Familie und keine Freunde hast, muss mit Dir etwas nicht stimmen? Wie willst Du das begründen? Ich sehe das anders.

Nun, die meisten Menschen schaffen es spielend leicht, sich einen Freundeskreis zuzulegen, egal wann und wo. Das liegt in deren Art und vielleicht haben sie auch eine besondere Ausstrahlung. Da ich es geschafft habe, meinen Bekanntenkreis sogar zu dezimieren, indem auf meine schriftlichen Nachfragen einfach nicht mehr geantwortet wird, kann ich es mir nicht anders erklären, als dass was mit mir und meiner Person nicht stimmt. Es ist ja auch kein Einzelfall, ich habe allein schon dieses Jahr mehrere Bekannte verloren, mit denen ich in Kontakt stand. Letzte Woche alleine habe ich eine angeschrieben, nachdem wir uns vor Monaten mal treffen wollten, sie aber verhindert war. Sie wollte sich melden. Es kam aber nichts, deshalb habe ich nun nachgefragt. Sie hat es auch gelesen, aber seit über eine Woche vergangen ist, erwarte ich nicht mehr, noch was von ihr zu hören. Dabei haben wir uns sehr gut verstanden und ich hatte sogar das Gefühl, das sie mich mochte. Umso verletzter bin ich nun jetzt, weil sie mir nicht antwortet und von ihr gar nichts kommt. Das ist nur ein Beispiel von vielen. Dann ist doch wohl klar, dass man sich bei häufenden Fällen im Laufe des Lebens fragt, was mit einem nicht stimmt. Ich finde diese Selbstfrage keineswegs verkehrt.

Zitat von Hotin:
Was machst Du genau, das immer zur Folge hat, dass Dich jemand ablehnt?

Tja, das ist DIE Frage, die ich mir schon mein Leben lang stelle! Ich weiß nicht, wie ich nach außen hin wirke, was die Leute dann einfach nicht mögen. Es gibt doch so Menschen, die hast du gesehen und weißt, du magst sie nicht und es gibt solche, die magst du auf Anhieb, ohne genau sagen zu können, warum das so ist. Sympathie, Antipathie. Ich ströme wohl das Letztere aus.

Zitat von Hotin:
Er soll Dir dabei helfen, Dich, Deine Kraft und Deine inneren Wünsche wieder zu entdecken.

Wenn ein Therapeut das schafft, wäre das auf jeden Fall schon mal ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Zitat von Hotin:
Bitte konzentriere Dich deshalb mehr darauf, mit Dir selbst klar zu kommen.Ich hoffe, es ist verständlich, was ich meine.

Natürlich, ich verstehe es auch nicht. Früher war ich alleine und da ging es auch, ohne dass ich Angst hatte. Ok, da hatte ich eine Vollzeitarbeitsstelle, Freunde, aber seitdem ich weggezogen bin, sehe ich sie vielleicht zweimal im Jahr, sonst schreiben wir nur. Das ist längst nicht das Gleiche. ich habe überlegt, wieder in meine Heimat zu ziehen, aber das kostet eine Menge Geld, so ein Umzug und ich weiß nicht, ob ich das machen würde, selbst wenn ich das Geld dazu hätte. Hier gefällt es mir eigentlich sehr gut, wo ich jetzt wohne. Ach, ich weiß einfach nicht, wo genau ich hingehöre.

Zitat von Hotin:
Wo genau findest Du Dich komisch? Und worin liegen die hauptsächlichen Unterschiede zu den Mitmenschen?

Das habe ich bereits oben erklärt. Vielleicht bin ich einfach zu ruhig, zu still, bin keine Spaßbombe, im Gegenteil, bin immer sehr ernst, so wie ich gucke, was man mir so sagt. Oder ich gucke traurig, das höre ich auch sehr oft, obwohl ich meiner Meinung nach normal gucke. Ich achte sehr auf das, was ich sage, frage mich dann, wie es auf den anderen Menschen wirkt, wenn ich es ausgesprochen habe. Andere reden einfach locker und ich habe nicht den Eindruck, dass sie sich solche Gedanken mache, wie ich sie mache. Durch dieses angestrengte Überlegen und Aufpassen verhasple ich mich öfter, was auch immer nicht gut ankommt; denke ich jedenfalls. Andererseits wurde mir letztens auf der Arbeit gesagt, das man mir überhaupt nicht anmerken würde, dass ich nervös bin, nachdem ich das mal einer Kollegin gegenüber offenbart hatte. Das hat mich dann doch sehr gewundert.

Zitat von Hotin:
Und Du willst mir erzählen, Du selbst willst Dich nicht so akzeptieren, wie Du bist. Warum?

Ich mag mich nicht, mag nicht, was ich von mir gebe, was ich rede, wie ich mich bewege, was ich denke...wie kann ich mich da selber akzeptieren, wenn das schon nicht funktioniert?

Zitat von Hotin:
Wie möchtest Du denn sein?

Ich möchte humorvoller sein, redegewandter, ein Mensch, der auf andere sympathisch wirkt. Das alles kann man nicht erlernen. Humor ist einem gegeben und Redegewandtheit auch. Reden hatte ich schon irgendwie verlernt, jetzt, wo ich etwas mehr Kontakt mit anderen Menschen habe, sei es durch die Arbeit oder auch im Chat, fange ich wieder an, flüssiger zu reden und Small Talk fällt mir leichter.

Zitat von Hotin:
Du hast Dich von dem Therapeuten gelöst, den Du nicht gut fandest. Du hast Dich von den Zeugen gelöst, die nur ihre eigenen Interessen verfolgen und Deine
Interessen mit Füssen getreten haben. Du hast hier im Forum erste interessante Kontakte geknüpft und Ideen entwickelt, wie Du z.B. im Tierschutz aktiv werden kannst

Ich habe mich nicht von den Zeugen gelöst, das kam nur durch meinen plötzlichen Glaubensverlust. Wer weiß, wie weit ich sonst noch gegangen wäre.

Zitat von Hotin:
Wenn ich es gut mache, bleibe ich möglichst im Hintergrund und freue mich, wenn jemand sich selbst aus der schwierigen Situation herausarbeitet.

Ja, das ist sicher ein Erfolgserlebnis für dich. Dieses Erlebnis hast du dir dann auch aufrichtig verdient! Es ist aber auch eine Menge Arbeit, sich selbst herauszuarbeiten.

Zitat von Hotin:
Hoffentlich nimmst Du mir meine direkte Art und die Kritik an Teilen von Deinem Verhalten nicht übel. Ich denke, wenn Du willst, kannst Du bald erste spürbare Erfolge für Dich erreichen.

Ich nehme dir gar nichts übel. Alles gut. Ich weiß nur nicht, wie ich es schaffen soll, erste spürbare Erfolge für mich zu erreichen. Ich glaube, da bin ich noch etwas von entfernt. Und leider geht es einem auch nicht immer gleich gut. Selbst wenn man einen Erfolg verbuchen kann, so kann der nächste Tag oder sogar Tage ganz nach unten sacken und man steht wieder am Anfang. Gut, wollen wir mal nicht so weit denken , sondern erstmal auf einen kleinen Teilerfolg hinarbeiten.

Vielen Dank, Bernhard, und hab einen schönen Tag!

Viele liebe Grüße

Minka

27.09.2018 14:28 • x 2 #57

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S
@minka

In vielen Sachen sind wir uns sehr ähnlich. Mir geht es genau so das ich immer das Gefühl habe, dass keiner was mit mir zutun haben will. Weil ich zu ruhig bin, mir immer Gedanken mache, wie ich auf andere Wirke. Was ich sage etc. Ich wäre auch gerne lockerer und humorvoller drauf. Aber irgendwas blockiert mich.

27.09.2018 14:37 • x 1 #58


Minka2012
Liebe Chillangel,

das war vielleicht deine Rettung, dass es nach deinem absoluten Tief stetig bergauf ging und du nicht zwischendurch immer wieder abgesackt bist. Du musst ganz schön stark gewesen sein, dass alles zu überleben und durchzustehen. Ich persönlich kann mir sowas gar nicht vorstellen (wie auch! Da kann man nur mitreden, wenn man Ähnliches durchgemacht hat) und weiß daher nicht, durch welche Hölle du gegangen sein musst. Du hast das Schlimmste erlebt, was ein Mensch gar nicht mehr ertragen kann. Wirklich! Alle Achtung vor der Leistung, die du da erbracht hast!

Du hast durch dein Schicksal einen ganz anderen Blick auf das Leben bekommen und wie du schon sagst, du weißt, dass es immer irgendwie weiter geht. Schlimmer als damals kann es ja eigentlich gar nicht kommen. Eigentlich müsste sowas wie Ängste dir erspart bleiben. Ich hoffe sehr, dass du ein Mittel findest, vielleicht sogar mein Chlorprothixen, damit du schlafen kannst. Wie gesagt, wenigstens das klappt bei mir dank dieses Medikaments. Dann würdest du deine Ängste nicht mehr so schlimm wahrnehmen. Bestens! Und du hast Menschen, die für dich da sind. Das ist so viel wert! Genau das, was ich vermisse, das hast du. Ich glaube, dann könnte es dir ja fast schon gut gehen, wenn du nur endlich wieder schlafen könntest.

Ich versuche mich abzulenken, dass ich nicht die Ängste fühle. Manche denken ja, dass man zuerst an die Ängste denkt, dann fühlt man sie auch. Ich sehe das andersrum, ich wache ja morgens schon mit dem Angstgefühl auf, bevor ich überhaupt was gedacht habe. Deshalb nützt es nichts, wenn man mir sagt, ich soll nicht an die Angst denken, dann kämen die Gefühle auch nicht. Diesen Satz habe ich schon öfter gehört. Wäre schön, wenn das so einfach wäre.

Ja, das ist eine Ungerechtigkeit, dass wir eigentlich gar nicht bedingungslos lieben sollen, weil nichts für die Ewigkeit ist. Dann ist hinterher auch nicht der Schmerz so groß, wenn wir den Menschen verlieren. Aber so sind wir nun mal nicht. Wir lieben trotzdem, das können wir uns nicht durch so ein Denken ausreden lassen. Aber wieso solltest du deinen Partner wenn nicht für die Ewigkeit, wenigstens aber für den Rest deines Lebens haben? Wenn ihr beide euch liebt, könnt ihr auch sicher sein, dass ihr euch gegenseitig nicht verlassen werdet. Deshalb kannst du dich in Sicherheit wiegen bei deinem Partner und geborgen fühlen.

Oh, da sprichst du genau mein Thema an! Sich selbst nicht leiden mögen! Das ist leider bei mir der Fall. Mein ganzes Benehmen und Denken gefällt mir nun mal nicht und ich weiß auch nicht, wie ich das in naher Zukunft ändern kann. Dafür geht das schon viel zu lange so. Das bekommt man dann auch nicht so einfach wieder weg. Aber es ist schön zu wissen, dass es geht, denn du hast es auch geschafft. Es funktioniert also tatsächlich, dass wenn man sich selber mehr akzeptiert, auch von anderen eher angenommen wird. Gut zu wissen, dass du diese Erfahrung gemacht hast. Natürlich weiß auch ich, dass man nie allen gefallen wird, aber wenn man überwiegend nur Ablehnung erfährt, gibt einem das schon zu denken.

Alles Liebe

Minka

27.09.2018 14:59 • x 1 #59


C
Liebe Minka,

Deinen Zeilen entnehme ich, dass Du Eltern und Geschwister noch hast? Dann kannst Du Dich in der Hinsicht aber doch glücklich schätzen, oder habt Ihr ein schwieriges Verhältnis zueinander?

Oh nein, bei mir ging es nicht immer nur bergauf, das hatte ich falsch ausgedrückt! Es kamen auch später noch sehr schwere Zeiten, nur bin ich nie wieder so tief gefallen. Zu kämpfen hatte ich noch reichlich und lange, z. B. im Berufsleben.

Kannst Du sagen, warum Du Dich nicht so recht leiden magst? Wegen Äußerlichkeiten vielleicht? Ich habe mich erst spät akzeptieren können, weil mein Idealbild einer Frau ganz anders ausschaute als ich. Heute finde ich meine Individualtiät gut, obwohl ich inzwischen nicht mehr jung bin - oder vielleicht gerade, weil ... ?

Aus meinem Gesicht schaut das Leben, aber die harten Zeiten haben es nicht verwüstet; ich sehe mein Lachen im Spiegel, und finde es sehr fröhlich, wie es die Augen und sogar die Ohren erreicht, und die Sonnenstrahlen um meine Augen - andere sagen Fältchen dazu - erhöhen den Eindruck.

Was ich mit der Beschreibung eigentlich sagen will: Alles, wirklich alles ist eine Frage der Interpretation.

Lieber Gruß, CA

P.S. Freust Du Dich an Deiner Intelligenz? Du schreibst sehr gut und fehlerfrei. Warum ich das sage: Es kommt drauf an, das an sich zu sehen und zu schätzen, was man hat. Denke an die täglichen 10 Gründe der Dankbarkeit. Das hat nichts mit Eitelkeit oder so zu tun! Wertschätzung für sich selbst ist ebenso wichtig wie die für andere.

27.09.2018 15:31 • x 2 #60


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Mira Weyer