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Minka2012
Hallo Ana-A303,

schön, dass du dich meldest.
Wenn ich bedenke, dass ich meine Depressionen mindestens seit meinem 9 Lebensjahr habe, bin ich auch schon einige Zeit dabei und kenne mich mit der Krankheit sehr gut aus. Nur bei den Ängsten bin ich noch ein Frischling im Gegensatz zu dir. Ich finde da noch keinen Weg, um damit umzugehen. Und Angst gegen Einsamkeit kann man nur angehen, indem man Kontakt zu anderen Menschen sucht, was mir jedoch sehr schwer fällt.

Es ist nur ganz schön schwer zu glauben, dass du sie schon 15 Jahre hast, deine Ängste, und du immer noch mit ihnen umzugehen lernen musst. Viel lieber würde ich hören, dass sie auch wieder verschwunden sind so wie sie gekommen sind. Bleiben sie etwa, so lange man lebt? Eine Horrorvorstellung!

Eine Konfrontation bei meinen Ängsten ist schlecht möglich, da ich mich ständig mit der Einsamkeit auseinandersetzen muss. Daraus sind die Ängste ja erst entstanden. Ich finde diese Methode sowieso äußerst fragwürdig. Das kann sich auch nur jemand ausgedacht haben, der selber keine Ahnung hat, was Ängste sind und wie sie auf einen wirken.

Schön, dass es dir besser geht, aber schlimm, dass es dir deshalb besser geht, weil du aufgegeben hast dagegen anzukämpfen und nicht weil du beschwerdefrei bist. Das würde ich dir viel mehr wünschen und gäbe auch mir Hoffnung, dass ein Leben wieder komplett ohne Angst möglich ist. Früher war sie doch auch nicht da.

Viele Grüße

Minka

23.09.2018 17:05 • x 1 #21


Minka2012
Hallo Bernhard

ich kann es mir nicht erklären, warum meine Antwort nicht erschienen ist. Kann es wirklich sein, dass ich echt nicht auf Versenden gedrückt haben könnte? Kann ich mir kaum vorstellen, aber es ist auch müssig, darüber nachzugrübeln.

Was ich dir daraus noch antworten möchte, weil du sagst, meine Freundlichkeit würde auch Freundlichkeit bei anderen Menschen zurück werfen. Das stimmt nicht so ganz. Jedenfalls nicht in meinem Fall. Wenn ich freundlich bin zu fremden Menschen, dann sind sie anfangs auch nett zu mir. Aber ich erlebe seit Jahren und es wiederholt sich wirklich immer wieder, dass die Menschen, anfangs nett, sich irgendwann verändern und ich spüre, dass sie mich nicht mehr leiden können. Vielleicht spüren sie, dass ich doch irgendwie anders, komisch bin. Und ich bilde mir das nicht ein, ich beobachte das tatsächlich.

Ich weiß nicht, ob ich in der Situation bin, mein Selbstbewusstsein aufzubauen, das ich vom Elternhaus nie bekommen habe. Wenn einem nie jemand gezeigt hat, dass man was wert ist, wie soll man da ein Selbstbewusstsein entwickeln? Ich kann mich nicht selbst an meinen Haaren aus dem Sumpf ziehen. Wenn ich andere Personen hätte, die mir glaubhaft zeigen können, dass ich was wert bin, dass sie mich mögen, vielleicht käme dann so etwas, dass ich mir Gedanken machen würde, dass ich eventuell doch nicht so ein verkehrter Mensch sein kann. Ich habe kaum Menschen, die mich so behandeln, dass ich das Gefühl habe, dass ich etwas Besonderes bin. Daher ist mein Selbstbewusstsein sehr gering und zur Zeit sehe ich auch keine Chance, dass sich das in nächster Zeit ändert.

Das siehst du völlig richtig, ich habe vieles noch nicht automatisiert. Habe aber auch allerdings noch nie daran gearbeitet. Doch so etwas muss, wie es der Name schon sagt, automatisch kommen. Momentan habe ich andere Prioritäten.

Ich könnte Menschen überall ansprechen, aber dazu fehlt mir wie gesagt das Selbstbewusstsein. Zudem wüsste ich nicht, wen ich ansprechen sollte und warum. Vor allem, was soll ich sagen? Ich bin in Small Talk richtig schlecht. Am liebsten wären mir Menschen, die genauso diese Probleme haben wie ich. Da fühle ich mich verstanden und kann auch was zurückgeben, dass der Andere sich verstanden fühlt. Treffe ich einen Normalo, mit dem habe ich wenig gemeinsam und kann meistens kein Verständnis erwarten. Selbst wenn ich mich einem normalen Menschen versuche zu öffnen, bekomme ich phrasenhafte Sprüche zu hören, die mich gleich abblocken lassen und ich verschließe mich wieder. Da meine Krankheit nun mal den größten Teil in meinem Leben ausfüllt, da sie immer präsent ist, habe ich kaum Gelegenheit, mich auf was anderes zu konzentrieren, so dass ich kein Thema finde, womit ich sonst mit einem normalen Menschen reden kann. Politik, Weltgeschehen, Reisen, Religion, Finanzen...alles ist zweitrangig für mich.
Immerhin muss ich durch meinen Minijob Menschen ansprechen, je nach dem, was ich zu tun habe. Z.Zt. interviewen wir Leute in den S-Bahnen, da muss ich auf die Leute zu gehen. Allerdings habe ich Freitag Abend so viele Absagen bekommen, das hat mir den Mut genommen, gestern zur Arbeit zu gehen, ich hatte so viel Angst vor Absagen, ich hab es nicht gepackt. Es ging mir richtig schlecht. Ich beziehe sowas gleich auf meine Person und nehme das voll persönlich. Ich weiß nicht, ob ich mich nochmal melde, wenn es darum geht, Interviews zu machen. Zum Glück bieten sie ja noch jede Menge anderer Arbeit an.

Du meinst, ich soll mich besser akzeptieren, so wie ich bin. Ok, jetzt, wo ich keine Depressionen habe, kann ich mich besser annehmen, sehe ich ja nun nicht mehr alles so negativ. Das ändert jedoch nichts daran, dass die Ängste da sind. Selbst wenn ich mich akzeptiere, die Ängste gehen davon nicht weg. Leider!

Ich möchte schon gerne zum Katzenschutzverein hinfahren und dort arbeiten, weil ich doch unter Leute sein möchte und natürlich auch unter den Fellnasen. Wenn ich Arbeit zuhause mache, bin ich ja doch wieder allein. Und neben der Büroarbeit am PC kann ich mir immer noch genug Gedanken machen, die ich ja vermeiden will. Nee, ich möchte gerne vor Ort sein. Vielleicht bekomme ich ja einen Teil der Fahrtkosten dazu vom Verein.

Oh, nicht nur bei dir hat es geregnet. Es hat gestürmt und geschüttet vom Feinsten! Ich glaub, da kam das runter, was den ganzen Sommer nicht geregnet hat. Komisch, wenn du sagst, der Wetterumschwung drückt dir auf die Laune. Bei mir ist es umgekehrt. Ich hasse schönes Wetter! Alle können das dann genießen, nur ich nicht. Aber bei so einem Wetter wie jetzt sind die meisten nicht so gut gelaunt.

Einen schönen Restsonntag

Liebe Grüße

Minka

23.09.2018 17:49 • x 1 #22


A


Wer kennt auch diese Angst?

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Minka2012
Hallo Chillangel,

na ja, wie gesagt, seid meiner Medikamentenumstellung im Frühjahr sind die Depressionen eigentlich weg, aber die Ängste vor der Einsamkeit und vielen anderen Kleinigkeiten, die sind da und ich empfinde sie schlimmer als die Depressionen. Vielleicht weil sie noch relativ neu sind und ich damit noch nicht umgehen kann oder einfach, weil sie das wirkliche Leben betreffen, persönliche Bereiche, wo es nicht so einfach ist, das zu ändern. Die Depressionen waren einfach da, alles war schwarz und schlimm und man fühlte sich tot. Ok, was ich immer noch nicht kann, ist, ich kann keine Freude empfinden und nichts genießen. Das fehlt mir zwar, aber damit kann ich leben, das wäre noch so ein Sahnehäubchen. Ich bin schon recht zufrieden, dass die Depressionen weg sind und es ist schon eine sehr lange Zeit so, ein halbes Jahr beschwerdefrei, das kenne ich sonst nicht. Die neuen Tabletten sind schon gut. Deshalb haben wir das beide gleich, dass wir unter Ängsten und nicht unter Depressionen leiden. Hast du schon mal rezeptfreie Medikamente genommen gegen deine Schlaflosigkeit? Grade Schlaf ist so wichtig! Und du wirst das umso mehr so sehen, weil dir der Schlaf fehlt. Ein Neuroleptikum lässt mich durchschlafen, ohne dass es direkt müde macht. Aber wenn du ins Bett gehst, bleibst du nicht so lange wach, keine Grübeleien mehr und wirst auch nachts nicht wach, 8 Stunden Schlaf garantiert. Ansonsten hätte ich wie du Schlafprobleme. Wenigstens in den Stunden kann ich meine Ängste abschalten.

Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass deine Beiträge zu positiv rüberkommen. Du versuchst zu helfen, Ratschläge zu geben, aber ich denke, jeder hier im Forum ist nicht umsonst hier drin. Du hast meinen Beitrag gelesen und dich nicht dazu geäußert, dass du ihn nicht verstehst oder mir Sachen erzählt, die mir nichts nützen, die mir das Gefühl gegeben hätten, dass du mich nicht verstehst. Nein, alles gut, ich denke, du machst dir zu viele Gedanken um etwas, das nicht ist. Ich glaube dir, dass du mich gut verstehst, sogar Depressionen kannst du nachvollziehen.

Oja! Ich versuche, solche Beiträge zu vermeiden, wenn wieder das Leid der Welt gezeigt wird. Es nimmt mich zu sehr mit, das bekommt mir gar nicht. Leider kann ich meistens gar nicht weggucken und ich schaue mir solche Nachrichten trotzdem an.

Ja, das habe ich mir auch überlegt, natürlich, was alles für Leid zu sehen ist, wenn ich im Katzenheim arbeiten sollte. Aber dieses Katzenheim ist etwas Besonderes. Die Tiere leben zum Teil im Offenen, große Wiese mit vielen Bäumen zum Klettern und kuscheln, richtig schön! Ganz tolle Bilder! Ich denke nur, ich würde ganz schnell mein Herz verlieren an die Stubentiger und wahrscheinlich alle am liebsten mitnehmen. Es wird sicher schwer, wenn so ein Lieblingstier dann vermittelt wird. Aber ich rede schon, als würde ich da arbeiten. Vielleicht brauchen sie gar keine zusätzliche Kraft. Deshalb, ich glaube nicht, dass ich da viel Schmerz lindern werde, denen geht es schon richtig gut dort. Die leben dort vielleicht sogar besser als bei jemandem Zuhause. Sie haben dort so viel Platz.

Natürlich, keiner weiß, wann seine Stunde schlägt. Und auch richtig, das man nicht vorher so viel darüber nachdenken sollte, wo man im Alter landet. Trotzdem kommen diese Gedanken, dass man alleine sein könnte, weil ich es jetzt schon bin seit langer Zeit. Und ich möchte auch nicht daran denken, dass wir für immer einschlafen. Davor hab ich auch schon seit Kindheit Angst, dass danach nichts mehr ist. Ich bin schon lange auf der Suche nach Zeichen, dass es etwas geben muss danach. Ich schaue mir Nahtoderfahrungen an, Dokus über paranormale Phänomene, Geistererscheinungen...ich kann es nur nicht glauben, das das alles echt ist, ich sehe immer noch keinen Grund, das als Beweis für ein Leben nach dem Tod zu sehen. Mit der Bibel habe ich mich auch schon sehr befasst, habe sogar mit den Zeugen Jehovas studiert, da sie mir all meine Fragen über ein Leben danach beantworten konnten und zum anderen habe ich dort in den Versammlungen kennengelernt, dass fremde Menschen zu mir freundlich waren und aufrichtig an meinem Wohlergehen interessiert. Vielleicht zwei Jahre war ich anerkannt, ich studierte wöchentlich die Bibel mit ihnen, aber im April hatten wir das Thema, ob die Bibel wirklich von Gott ist. Darüber habe ich nachgedacht und konnte plötzlich nicht mehr akzeptieren, dass die Bibel wirklich von Gott inspiriert und für uns als Anleitung geschrieben worden ist. Mein Glaube an Gott ist verloren gegangen. Vielleicht liegt es an meinen neuen Antidepressiva, denn schließlich habe ich immer an Gott und die Bibel geglaubt. Bis heute habe ich Zweifel an Gott. Unnötig zu erklären, dass ich alle Freunde, die ich bei den Zeugen gewonnen hatte, verlor. Von jetzt auf gleich haben sie alle den Kontakt abgebrochen. Ich weiß ja, dass sie keinen Kontakt zu Weltmenschen haben dürfen, aber wenn es einen dann selber trifft und wo ich sowieso sonst niemanden hatte, ist das doppelt hart. Man versteht die Welt nicht mehr. Aber so ist das. Jetzt denke ich, dass es keine echten Freunde waren, sie sind ja alle nett untereinander, sie müssen Liebe untereinander zeigen und ich war für sie ein angehender Zeuge, wurde immer mehr auf den Weg gezerrt. Dementsprechend waren sie so nett zu mir.

Wünsche dir einen schönen Restsonntag

Liebe Grüße

Minka

23.09.2018 18:56 • #23


A
@Minka2012
Hallo Minka, ja, die Angststörung begann mit einer nächtlichen schlimmen Panikattacke nach dem Tod meiner Oma. Aber die Ängste bestehen gem. Aussage des Therapeuten schon seit meiner Kindheit, sie kamen nur mit den Panikattacken zur Diagnose. Das ist eine sehr lange Geschichte, die ich hier nicht schreiben möchte. Die Panikattacken habe ich zumindest nicht mehr so stark ausgeprägt, die Ängste sind immer da. Bei mir ist es nur so, dass ich eher allein besser klar komme, Konfrontation ist für mich keine Therapie.
Man darf nicht vergessen, dass jeder Mensch individuell ist und Ängste anders empfindet als andere Menschen. Ich bin nun schon älter und ich bin einfach zu müde, dauernd weiter zu kämpfen. Irgendwann ist es mal gut und ich merke, dass es dadurch besser ist. Du wirst einen guten Weg für dich finden und auch besser damit klar kommen. Für mich war das nur noch mehr Stress, mich in Situationen zu begeben, die meine Ängste reduzieren sollen. Hat nichts gebracht, außer, dass es mir danach schlechter ging. Ich drück dir die Daumen, dass du nich gute Ratschläge hier bekommst.
Liebe Grüße Ana

23.09.2018 19:00 • x 1 #24


C
Hi Minka,

zu den Zeugen möchte ich mich weiter nicht äußern; alles was dazu zu sagen wäre, steht schon in Deinem Beitrag. Menschen im Regen stehen zu lassen, wenn sie dem festgelegten Denken nicht mehr folgen können oder wollen, spricht für bzw. gegen sich. - Für mich ist eine Gemeinschaft ohne Gedankenfreiheit keine Gemeinschaft.

Ich habe wohl alles durch, was man so zum Schlafen nehmen und tun kann, bin schließlich durch die permanente Schlafstörung, verbunden mit Ängsten, sogar abhängig gworden von Benzos und erst einmal froh, dass ich sie jetzt gegen das AD, das ich einnehme, eintauschen konnte: Damit schlafe ich. An Neuroleptika wagte ich mich bisher nicht heran. Ich werde aber mit meinem Arzt darüber sprechen, da mein Mittel auch ziemlich heftige NW hat und nicht ganz harmlos ist und ich noch nicht weiß, ob ich dauerhaft dabei bleiben möchte.

Ich hatte auch die meiste Angst vor dem Tod, nur begreife ich inzwischen schon etwas mehr, dass es das Leben ohne die Gegenseite - das Nichtleben - nicht geben könnte, und dass wir uns mit Sicherheit keine stimmige Vorstellung davon machen können, wie es danach sein wird. Ich gehe hier vom Prinzip Liebe aus, und da ich fest daran glaube, dass Liebe der Urgrund von allem, auch unserer jetzigen Existenz ist, gehört dazu, dass wir aus dieser Liebe auch durch den Tod nicht herausfallen werden.

Liebe Grüße,
CA

23.09.2018 19:30 • x 1 #25


Hotin
Hallo Minka,
Zitat:
Was ich dir daraus noch antworten möchte, weil du sagst, meine Freundlichkeit würde auch Freundlichkeit bei anderen
Menschen zurück werfen. Das stimmt nicht so ganz. Jedenfalls nicht in meinem Fall. Wenn ich freundlich bin zu
fremden Menschen, dann sind sie anfangs auch nett zu mir


Was Du hier ansprichst, ist ein großes wichtiges Thema. Wichtig deshalb, weil wir Menschen
einen sehr großen Teil unserer Zufriedenheit aus den menschlichen Kontakten holen.
Gut ist, das Du die Erfahrung gemacht hast, das Freundlichkeit zumindest am Anfang Freundlichkeit zurück spiegelt.
Zitat:
Aber ich erlebe seit Jahren und es wiederholt sich wirklich immer wieder, dass die Menschen, anfangs nett, sich irgendwann
verändern und ich spüre, dass sie mich nicht mehr leiden können. Vielleicht spüren sie, dass ich doch irgendwie anders,
komisch bin. Und ich bilde mir das nicht ein, ich beobachte das tatsächlich.


Ich mag es nur schwer glauben, dass sich das Verhalten der Menschen fast immer nach einiger Zeit negativ verändert.
Wenn Du Dir das nicht einbildest, was passiert denn genau, das Du vermutest, sie könnten Dich mit der Zeit weniger leiden?
Kann es nicht doch so sein, dass Du dies mit der Zeit nur vermutest?

Zitat:
Ich weiß nicht, ob ich in der Situation bin, mein Selbstbewusstsein aufzubauen, das ich vom Elternhaus nie bekommen habe.
Wenn einem nie jemand gezeigt hat, dass man was wert ist, wie soll man da ein Selbstbewusstsein entwickeln? Ich kann
mich nicht selbst an meinen Haaren aus dem Sumpf ziehen.


Oh doch. Was das Selbstbewusstsein betrifft, musst Du Dich selbst da herausziehen.
Ein anderer kann das nicht gut für Dich machen.
Zitat:
Wenn ich andere Personen hätte, die mir glaubhaft zeigen können, dass ich was wert bin, dass sie mich mögen, vielleicht käme
dann so etwas, dass ich mir Gedanken machen würde, dass ich eventuell doch nicht so ein verkehrter Mensch sein kann.


Genau darum geht es. Die Menschen die freundlich zu Dir sind, die zeigen Dir doch fast täglich, dass Du eine nette,
ehrliche, vertrauenswürdige Frau bist.
Dies musst Du jeweils erkennen, als Erfolg abspeichern und bei Bedarf auch wieder abrufen können.
Zitat:
Ich habe kaum Menschen, die mich so behandeln, dass ich das Gefühl habe, dass ich etwas Besonderes bin.


Hier sind wir wieder beim spiegeln.
Sei anderen Menschen gegenüber freundlich, aufmerksam und hilfsbereit. Nicht alle aber einige werden dies zu schätzen
wissen und auch Dir Freundlichkeit, Aufmerksamkeit und Respekt gegenüber bringen.
Zitat:
Das siehst du völlig richtig, ich habe vieles noch nicht automatisiert. Habe aber auch allerdings noch nie daran gearbeitet.
Doch so etwas muss, wie es der Name schon sagt, automatisch kommen. Momentan habe ich andere Prioritäten.


Kann es sein, dass Du falsche Prioritäten gesetzt hast? Es ist äußerst wichtig, dass Du Dein Verhalten positiv automatisierst.

Zitat:
Ich könnte Menschen überall ansprechen, aber dazu fehlt mir wie gesagt das Selbstbewusstsein. Zudem wüsste ich nicht,
wen ich ansprechen sollte und warum. Vor allem, was soll ich sagen? Ich bin in Small Talk richtig schlecht.


Dann übe es. Du beobachtest doch vermutlich die Menschen, denen Du begegnest.
Da gibt es immer mal einen Satz, den man zu jemandem sagen kann.
Ob der andere dann antwortet, wirst Du sehen.
Zitat:
Am liebsten wären mir Menschen, die genauso diese Probleme haben wie ich.


Dies ist eine falsche Denkweise. Wenn Du nicht gut Tennis spielen kannst, solltest Du den Kontakt zu jemandem suchen,
der etwas besser Tennis spielen kann als Du.
Nur so hast Du eine Chance etwas zu lernen, Dich weiter vorwärts zu entwickeln.
Zitat:
Treffe ich einen Normalo, mit dem habe ich wenig gemeinsam und kann meistens kein Verständnis erwarten.


Warum? Bestimmt bist Du normaler, als Du es selbst glaubst. Mache Dich nicht zu einer
besonderen Person. Oder was macht Dich unter 80 Millionen Deutschen zu einer besonderen Frau?

Zitat:
Da meine Krankheit nun mal den größten Teil in meinem Leben ausfüllt, da sie immer präsent ist, habe ich kaum Gelegenheit,
mich auf was anderes zu konzentrieren, so dass ich kein Thema finde, womit ich sonst mit einem normalen Menschen
reden kann. Politik, Weltgeschehen, Reisen, Religion, Finanzen...alles ist zweitrangig für mich.


Bitte sei mir nicht böse. Das glaube ich Dir nicht so recht.
Zitat:
Immerhin muss ich durch meinen Minijob Menschen ansprechen, je nach dem, was ich zu tun habe. Z.Zt. interviewen wir Leute in den S-Bahnen, da muss ich auf die Leute zu gehen. Allerdings habe ich Freitag Abend so viele Absagen bekommen, das hat mir den Mut genommen, gestern zur Arbeit zu gehen, ich hatte so viel Angst vor Absagen, ich hab es nicht gepackt. Es ging mir richtig schlecht. Ich beziehe sowas gleich auf meine Person und nehme das voll persönlich.


Das kann ich mir vorstellen. Für den Anfang war das vermutlich nicht die richtige Tätigkeit für Dich. Versuche zunächst
etwas, bei dem Du nicht so direkt auf Menschen zugehen musst. Später wird Dir so etwas leichter fallen.
Zitat:
Du meinst, ich soll mich besser akzeptieren, so wie ich bin. Ok, jetzt, wo ich keine Depressionen habe, kann ich mich besser annehmen, sehe ich ja nun nicht mehr alles so negativ. Das ändert jedoch nichts daran, dass die Ängste da sind.
Selbst wenn ich mich akzeptiere, die Ängste gehen davon nicht weg. Leider!


Das ist wunderbar, wenn du Dich schon besser annehmen kannst.
Angst ist ein Gefühl, welches uns Menschen steuert. Das bedeutet,
Ängste gehen nie weg.
Die sind ganz wichtige, lebensnotwendige Gefühle. Das einzige, was Du erreichen kannst ist, das Dich Deine Ängste nicht
mehr behindern und blockieren.
Wer lebt der hat Angst!
Und deswegen denke immer daran, wenn Du einem Menschen gegenüber trittst, dann ist das jemand, der auch Angst hat.
Durch Dein Verhalten und das, was Du sagst, versuche zu erreichen, dass er wenig Angst vor Dir hat.
Dann vertraut er Dir und öffnet sich eventuell.
Hat er Angst vor Dir, verschließt er sich. Dann bekommst Du Absagen.

Was Du bei der Arbeit mit und für Katzen erreichst, darauf bin ich gespannt. Ich freue mich darauf, wenn Du hier darüber berichtest.

Bei schönem Hochdruckwetter geht es mir gesundheitlich immer etwas besser.
Wenn es bei Dir anders ist, dann wünsche ich Dir häufiger Tage mit tieferem Luftdruck.

Für jemanden, der nichts Besonderes darstellt, find ich es ziemlich interessant, mit Dir zu reden.

Eine ruhige Nacht und viele Grüße

Bernhard

23.09.2018 22:39 • x 2 #26


Minka2012
Hallo Ana,

es frustriert mich, das ich erneut lese, diesmal von dir, vorher schon von anderen, dass die Panikattacken irgendwann nicht mehr so stark ausgeprägt, die Ängste aber immer da sind. Und ich kann mir gut vorstellen, dass man es irgendwann leid hat zu kämpfen und wahrscheinlich hast du auch aufgehört zu hoffen, dass die Ängste und die Attacken ganz verschwinden. Die Hoffnung habe ich leider noch. Vielleicht werde auch ich wie du eines Tages sagen, ich bin müde zu kämpfen und ertrage die Ängste. Es kann aber doch nicht sein, dass ich mich und mein Leben von Ängsten so beeinflussen lasse.
Konfrontation als Hilfe gegen die Ängste finde ich irgendwie total hirnrissig. Manchmal gibt es keine Ängste, mit denen man konfrontiert werden kann, z.B. Angst vor dem eigenen Tod. Geht nicht. Angst vor Einsamkeit, wenn man schon einsam ist? Wie soll man da konfrontiert werden? Aber immerhin hast du für dich einen Weg gefunden, mit der Situation klar zu kommen, einfach indem du aufgehört hast, nach Lösungen zu suchen.
Ich wünsche dir auch alles Gute und weiterhin viel Kraft!

Liebe Grüße

Minka

24.09.2018 14:35 • #27


S
Zitat von Minka2012:
Hallo Ana,

es frustriert mich, das ich erneut lese, diesmal von dir, vorher schon von anderen, dass die Panikattacken irgendwann nicht mehr so stark ausgeprägt, die Ängste aber immer da sind. Und ich kann mir gut vorstellen, dass man es irgendwann leid hat zu kämpfen und wahrscheinlich hast du auch aufgehört zu hoffen, dass die Ängste und die Attacken ganz verschwinden. Die Hoffnung habe ich leider noch. Vielleicht werde auch ich wie du eines Tages sagen, ich bin müde zu kämpfen und ertrage die Ängste. Es kann aber doch nicht sein, dass ich mich und mein Leben von Ängsten so beeinflussen lasse.
Konfrontation als Hilfe gegen die Ängste finde ich irgendwie total hirnrissig. Manchmal gibt es keine Ängste, mit denen man konfrontiert werden kann, z.B. Angst vor dem eigenen Tod. Geht nicht. Angst vor Einsamkeit, wenn man schon einsam ist? Wie soll man da konfrontiert werden? Aber immerhin hast du für dich einen Weg gefunden, mit der Situation klar zu kommen, einfach indem du aufgehört hast, nach Lösungen zu suchen.
Ich wünsche dir auch alles Gute und weiterhin viel Kraft!

Liebe Grüße

Minka


Das macht mir auch große Angst, mein ganzes Leben mit der Angst Leben zu müssen, weil einfach nichts hilft. Da Frage ich mich, ist so ein Leben wirklich lebenswert? Ich habe zwar auch noch Hoffnung aber wenn man sowas liest...

24.09.2018 14:41 • #28


A
Zitat von Minka2012:
Hallo Ana,

es frustriert mich, das ich erneut lese, diesmal von dir, vorher schon von anderen, dass die Panikattacken irgendwann nicht mehr so stark ausgeprägt, die Ängste aber immer da sind. Und ich kann mir gut vorstellen, dass man es irgendwann leid hat zu kämpfen und wahrscheinlich hast du auch aufgehört zu hoffen, dass die Ängste und die Attacken ganz verschwinden. Die Hoffnung habe ich leider noch. Vielleicht werde auch ich wie du eines Tages sagen, ich bin müde zu kämpfen und ertrage die Ängste. Es kann aber doch nicht sein, dass ich mich und mein Leben von Ängsten so beeinflussen lasse.
Konfrontation als Hilfe gegen die Ängste finde ich irgendwie total hirnrissig. Manchmal gibt es keine Ängste, mit denen man konfrontiert werden kann, z.B. Angst vor dem eigenen Tod. Geht nicht. Angst vor Einsamkeit, wenn man schon einsam ist? Wie soll man da konfrontiert werden? Aber immerhin hast du für dich einen Weg gefunden, mit der Situation klar zu kommen, einfach indem du aufgehört hast, nach Lösungen zu suchen.
Ich wünsche dir auch alles Gute und weiterhin viel Kraft!

Liebe Grüße

Minka


Liebe Minka, bitte glaube nicht, dass es bei dir auch bleibt, es ist jeder Mensch individuell, jeder hier hat eine andere Lebensgeschichte und eine andere Lebenserfahrung. Ich spreche ja nur für mich, lass dich da aber nicht triggern. Das ist sehr gut, wenn du Hoffnung hast. Wie gesagt, Alter und Umstände spielen auch eine Rolle. Deshalb gib nicht auf und es gibt viele Möglichkeiten die dir offen stehen die Ängste in den Griff zu bekommen.
LG

24.09.2018 14:56 • #29


Minka2012
Hallo Chillangel,

ja, ich war auch riesig enttäuscht und verletzt, nachdem die Zeugen mich sofort und gnadenlos haben fallen lassen. Allerdings haben sie mich auch noch darauf hingewiesen, dass ich nun bei Harmageddon vernichtet werde und falls ich vorher sterbe, brauche ich keine Hoffnung zu haben, dass ich nach meinem Tod wiederauferweckt werde, da ich den Willen Jehovas nicht angenommen und mich für Satans Welt entschieden habe. Das zieht mich dann doch ganz schön runter. Sowieso ist der Tod mein Thema. Ich habe gehofft, wenn ich schon so ein mieses und krankes Leben geführt habe, dass ich dann wenigstens wiederauferweckt werde und ich ein ganz neues, gutes und zufriedenes Leben führen könnte. Aber scheinbar wohl nicht. Pustekuchen! Da sieht man sich ja schon gezwungen, zu den Zeugen zu gehen, nur damit man ewiges Leben erhält. Denn laut der Zeugen sterben bei Harmageddon 8 Milliarden Menschen, nur die 8 Millionen Zeugen überleben. Tolle Vorstellung, oder? Ich werde erst Recht vernichtet, da ich genau weiß, um was es geht, schließlich habe ich ja lange Zeit studiert und Gottes Wort nicht angenommen.

Was hast du denn gegen Neuroleptika? Für mich ist es nicht viel anders als ein Antidepressiva. Dieses hat wenigstens keine Nebenwirkungen wie die Antidepressiva, keine Heißhungerattacken, keine Gewichtszunahme, ich sehe da nichts. Nehme das Medikament schon seit Jahren und es wirkt immer noch so, wie es soll. Macht nicht direkt müde, vielleicht nach ein bis zwei Stunden merke ich, dass ich ins Bett muss, schlafe gut ein und durch und bin am nächsten Morgen fit, kein bisschen gerädert oder durch den Wind oder so. Von den Antidepressiva hatte ich viel mehr NW. Und anscheinend du ja auch, wenn du jetzt schon in Erwägung ziehst, es vielleicht nicht mehr so lange zu nehmen.

Ach, das hast du aber schön gesagt! Deine Theorie von der Liebe und dem Tod! So habe ich es noch nie betrachtet. Natürlich, ich sehe auch, dass die Liebe das Mächtigste ist auf der Welt und irgendjemand muss uns diese Fähigkeit zu lieben ja auch ins Herz gepflanzt haben. Sogar Tiere haben Liebe untereinander, oft sogar verschiedene Rassen. Gibt so schöne Tiervideos, die eine Liebe beweisen bei Tieren, dass wir uns da einiges von abgucken könnten. Ja, das ist schon etwas, woran man festhalten kann. Wozu hat man Liebe entwickelt? Zur Fortpflanzung muss man nicht unbedingt Liebe entwickeln, wozu ist sie also gut? Natürlich müssen wir sie vom Schöpfer haben, der uns mit seiner Liebe erschaffen hat. So hab ich es gelernt, so kann ich es auch nachvollziehen, aber wie gesagt, es fällt mir schwer, momentan an einen Schöpfer zu glauben, obwohl es in vielen Sachen offensichtlich ist. Meine Vorstellungskraft ist mir abhanden gekommen. Hört sich blöd an, aber ich würde auch gerne eine Nahtoderfahrung machen oder ein übersinnliches Erlebnis haben, aber damit zu spielen, das traue ich mich dann doch nicht.

Liebe Grüße

Minka

24.09.2018 15:01 • x 1 #30


C
Hallo Minka,

Zitat:
Da sieht man sich ja schon gezwungen, zu den Zeugen zu gehen, nur damit man ewiges Leben erhält. Denn laut der Zeugen sterben bei Harmageddon 8 Milliarden Menschen, nur die 8 Millionen Zeugen überleben. Tolle Vorstellung, oder? Ich werde erst Recht vernichtet, da ich genau weiß, um was es geht, schließlich habe ich ja lange Zeit studiert und Gottes Wort nicht angenommen.

Ich halte das nicht nur für blühenden Unsinn, sondern sehe es schon geradezu als fahrlässig an, mit solchen von nichts als von Menschen ausgedachten Phantasien andere zu verunsichern und zu ängstigen. Sei Dir sicher, dass die Schöpfungsmacht, wie auch immer diese aussehen mag, mit derlei nichts zu tun hat.

Märchen werden hier in die Welt gesetzt, die auch von anderen angeblich gläubigen Fanatikern und Phantasten immer wieder dazu missbraucht werden, Menschen, denen sie angeblich helfen wollen, von sich abhängig zu machen. So unterscheidet sich eine normale Religion, an der an sich nichts Schlechtes ist, wenn sie dem Menschen hilft und in der Gedanken- und Glaubensfreiheit herrscht, von den Sekten! Letztere sind einfach gefährlich, für mich Wölfe im Schafspelz. Sorry, aber da geht mir doch der Hut hoch, obwohl ich mich was das betrifft eigentlich bedeckt halten wollte.

Wenn es ein Ur-Prinzip gibt, dass man, weil wir keine anderen Wörter dafür finden, mit göttlich gleichsetzen kann, dann ist es die Liebe. Mit dem Verstand ist das kaum zu ergründen, geschweige denn zu begreifen.

Glaube, Liebe, Hoffnung - diese drei, aber die Liebe ist das Höchste unter ihnen, so steht es im Hohelied der Liebe im uralten Buch des Glaubens. Und nichts anderes glaube ich. Ich hoffe darauf, dass wir alle nach diesem Leben in pures Licht und reine Liebe eingehen werden. Und egal, wie lächerlich andere das auch finden mögen, ich bin froh, dass wir diese starke Hofflung haben können.

Dafür muss man gar nicht an einen Schöpfer glauben, es reicht völlig aus, zu glauben, dass es eine uns unvorstellbare unglaublich liebevolle Macht gibt, auf der alles gründet und in der alles aufgeht.

Liebe Grüße,
Chillangel

24.09.2018 18:17 • x 2 #31


Minka2012
Hallo Schokokeks,

ich wollte dir mit meinem Beitrag an Ana jetzt nicht den Lebensmut rauben. Ana hat ja auch was dazu geschrieben. Es ist zwar so, wie ich gesagt habe, dass die meisten Menschen erzählen, dass sie gelernt haben, mit der Angst umzugehen. Von den wenigsten höre ich, dass sie ganz weg ist und wenn, dann haben sie Angst davor, dass die Angst zurückkommen könnte. Und wie Ana schon sagt, nicht aufgeben und weiter nach Möglichkeiten suchen, wie wir die Angst loswerden. Natürlich kommt es immer darauf an, wovor jeder einzelne von uns, der hier im Forum wegen Ängsten ist, überhaupt Angst hat. Ich hab ja gesagt, die Hoffnung stirbt zuletzt, vorher muss ich alles versuchen, dass ich was gegen die Ängste unternehme, auch wenn ich damit rechnen muss, dass es mir nicht immer gelingt.

Liebe Grüße

Minka

24.09.2018 18:46 • #32


Minka2012
Hallo liebe Chillangel,

nun, es ist nicht so, dass es sich bei den Zeugen um ausgedachte Phantasien handelt, sondern tief fundiert auf der Bibel reden sie vom Weltuntergang und ich hab dies bis April auch geglaubt, wird es einem ja auch immer und immer wieder eingetrichtert. Und man kann es ja auch tatsächlich in der Bibel nachlesen. Sehr gerne würde ich dir Glauben schenken, wenn du meinst, dass unsere Schöpfungsmacht nichts dergleichen wie Vernichtung tun will.

Als Sekte wollen sie nichts für sich davon beanspruchen, sind sie doch jetzt sogar schon ein e.V.
Sie sagen, sie sind die einzig wahre Religion und wenn du Zeuge bist, so wandelst du in der Wahrheit. Ständig bekommst du vor Augen gehalten, was schlecht ist, immer mehr wurde mir gesagt, was ich Jehova zuliebe aufgeben sollte. Man wird ganz schön eingeschränkt, kannst nicht gucken, was du willst, nicht die Musik hören, die du magst, deine Zeit ausschließlich Jehova und seinem Werk widmen. Vorteil: Du bist beschäftigt ohne Unterlass, kommst gar nicht auf die Idee, groß über Ängste nachzudenken und du bist immer mehr in deren Gemeinschaft, also weniger allein, wo das Alleinsein ja mein Problem ist. Naja, ich kann dir so viel mehr aufzählen, aber lassen wir es mal hierbei bewenden.

Du hast es gut erkannt. Ja, die Liebe ist das Mächtigste auf der Welt. Selbst Tiere untereinander besitzen eine großartige Liebe. Und wenn man es so betrachtet, Liebe ist nicht überlebenswichtig. Fortpflanzen kann man sich auch ohne Liebe. Aber in der Bibel steht, dass Gott Liebe IST! Nicht nur, dass er Liebe hat, er verkörpert die Liebe. Das denke ich: wenn es Gott gibt, wird er keinen von uns sterben lassen, denn welcher liebender Vater möchte sein Kind sterben sehen? Wie viel weniger dann Gott? Vielleicht, und das wäre schön, komme ich ja auch wieder zu Gott zurück, auch ohne die Zeugen. Der Glauben hat mir schon viel Halt und Sinn im Leben gegeben.

Noch einen schönen Abend für dich

Liebe Grüße

Minka

24.09.2018 19:03 • x 1 #33


C
Liebe Minka,

auch alles, was in der Bibel steht, ist eine Sache des Verständnisses bzw. bestimmter Auslegungen. Ich kenne die Stellen, auf die sich die ZJ berufen. Man kann sie aber anders lesen und vor allem nicht so benutzen bzw. missbrauchen, dass Menschen davon unterdrückt und geängstigt werden.

Und mehr möchte ich dazu lieber nicht öffentlich schreiben, versteh das bitte. Dann lass uns lieber über die Liebe in der Welt, über schöne Eigenschaften (die ja Gottes Abbild sein sollen) wie Güte, Freundlichkeit, Verständnis, Großzügigkeit und Ähnliches schreiben; auf jeden Fall über etwas, das uns allen Hoffnung schenkt. Im Grunde ist mir jede Zeile zuviel über ein so enges Gottesbild der ZJ, das einige Tausend mit einer bestimmten Eintrittskarte begnadigen will und alle anderen, ebenso geschaffenen und geliebten Kinder vernichten. Ich bin mir sicher, dass Gnade für uns alle gilt und dass es dazu eben keiner bestimmten Unterschrift bedarf.

Die Offenbarung, der Teil der Bibel, der von der Weltvernichtung schreibt, ist übrigens die Innenschau eines Johannes, so etwas wie ein Tagtraum von ihm, und er beweist damit durchaus NICHT, dass die Auslegung der ZJ so stimmt, wie es in deren Gottesbild passt. Die Bibel berichtet zu 99 % von anderen Dingen, aber die werden beiseite geschoben und mit dem 1 % des angeblichen Weltuntergangs Menschen schlichtweg manipuliert.

Die Welt hätte nach deren Berechnung übrigens schon x-mal untergehen müssen, ist sie aber peinlicher- und glücklicherweise nicht!

Nun wirklich genug davon.

Noch zu den Neuroleptika, Du fragtest weiter oben ja danach. Ich habe mich schon gut darüber informiert, und ich musste leider selbst Patienten erleben, die sog. hochpotente NL einnahmen, Halloperidol war es. Da traten dann ja wirklich erschreckende Nebenwirkungen zutage: abgehackte Bewegungen, Mundverzerrung- und -lähmung und unaufhaltssame körperliche Unruhe z. B.

Ich weiß, das die niederpotenten NL, die auch gegen Schlafstörungen eingesetzt werden, solche schweren Nebenwirkungen nicht haben. Dennoch bin ich skeptisch, ob sie sie vertrage. Das kann man ja vorher nie wissen. Weil aber, wie Du zu Recht schreibst, mein AD ein ziemlich hartes Kaliber ist, werde ich mit meinem Arzt zusammen überlegen, mal einen Versuch zu machen. So meinte ich das.

Liebe Grüße
Chillangel

24.09.2018 19:26 • x 1 #34


C
Darf ich Dich noch fragen, welches NL Du nimmst?

Hab ebenfalls noch einen schönen Abend.

LG, CA

24.09.2018 19:45 • #35


Minka2012
Hallo Bernhard,

Gut ist, das Du die Erfahrung gemacht hast, das Freundlichkeit zumindest am Anfang Freundlichkeit zurück spiegelt.
[quote]
Ja, das ist zwar schön, wenn ich anfängliche Freundlichkeit und Sympathie empfange, jedoch auch frustrierend, wenn ich nach kurzer Zeit spüre, dass die Person sich mir gegenüber plötzlich negativ verändert, ohne dass ich irgendwas gemacht habe. Da frage ich mich jedes Mal,was ich bloß an mir habe. Und es passiert mir immer wieder, es ist ja kein Einzelfall.

Ich mag es nur schwer glauben, dass sich das Verhalten der Menschen fast immer nach einiger Zeit negativ verändert.
Wenn Du Dir das nicht einbildest, was passiert denn genau, das Du vermutest, sie könnten Dich mit der Zeit weniger leiden?
Kann es nicht doch so sein, dass Du dies mit der Zeit nur vermutest?
[quote]
Nein, ich vermute es nicht nur. Ich bin sehr sensibel, ich spüre die Schwingung, ich kann es förmlich sehen. Und es ist mir erst vor ein paar Wochen wieder passiert, als ich für drei Wochen am Empfang zur Vertretung gearbeitet habe. Die eine Dame, die für mich zuständig war, war am ersten Tag so nett und freundlich, aber in den nächsten Wochen wurde sie immer eisiger. Grüßt mich z.B. nicht mehr oder rauscht ab, ohne mir ein schönes Wochenende zu wünschen. Wenn ich ihr begegne, macht sie schnell kehrt und vieles andere auch. Genauso gut merke ich es aber auch anderen Leuten an, die mich mögen auf der Arbeit. Oder die eine, die mich anfangs überhaupt nicht leiden konnte und es war ständig eine Spannung zwischen uns und sie musste ich auch noch fragen, wenn ich was nicht wusste wegen der Arbeit. Irgendwann wurde die Stimmung sanfter und zum Schluss hab ich gemerkt, sie mag mich doch ganz gut leiden. Sowas kommt auch vor, aber seltener.

Genau darum geht es. Die Menschen die freundlich zu Dir sind, die zeigen Dir doch fast täglich, dass Du eine nette,
ehrliche, vertrauenswürdige Frau bist.
Dies musst Du jeweils erkennen, als Erfolg abspeichern und bei Bedarf auch wieder abrufen können.
[quote]
Es wäre schön, wenn es täglich nette Menschen gäbe, die mir zeigen würden, was sie Gutes von mir halten. Tatsache ist, dass es keine Leute gibt, die mir das zeigen und schon gar nicht täglich. Schlimm genug, das man so auf das Anerkennen anderer Leute angewiesen ist. Hätte ich genug Selbstvertrauen, würde ich mit mir selber genug haben.

Kann es sein, dass Du falsche Prioritäten gesetzt hast? Es ist äußerst wichtig, dass Du Dein Verhalten positiv automatisierst.
[quote]
Du fragst mich nach Prioritäten. Meine vorderste Priorität ist die, dass ich meine Angst loswerden möchte. Alles andere kommt danach. Ob ich mein Verhalten positiv automatisiere, das kann ich dir nicht beantworten, habe ich mir zuvor noch keine Gedanken darüber gemacht. Positiv ist in meinem Wortschatz eigentlich gar nicht vorhanden, da ich aufgrund meiner lebenslangen Depression alles nur negativ gesehen habe. Und da kann ich nichts für, das macht die Krankheit nun mal aus einem.

Dann übe es. Du beobachtest doch vermutlich die Menschen, denen Du begegnest.
Da gibt es immer mal einen Satz, den man zu jemandem sagen kann.
Ob der andere dann antwortet, wirst Du sehen.
[quote]
Ich habe es schon öfter geübt, also zuletzt in der Tagesklinik und im Internet findet man auch genug Beispiele dazu. Trotzdem spreche ich natürlich nicht einfach so Leute auf der Straße an. Immerhin fällt es mir nicht mehr schwer, den Verkäufer im Geschäft nach einer Auskunft oder so zu fragen und auch so fällt mir einiges leichter, was ich nicht machen konnte, als ich so depressiv war. Wie gesagt, seit ich meinen Minijob angefangen habe, muss ich auch mehr mit anderen Menschen kommunizieren.

Dies ist eine falsche Denkweise. Wenn Du nicht gut Tennis spielen kannst, solltest Du den Kontakt zu jemandem suchen,
der etwas besser Tennis spielen kann als Du.
[quote]
Jemand, der gut Tennis spielen kann, möchte einem vielleicht nicht unbedingt Tennis spielen beibringen, weil er nicht die Zeit und Lust hat. Ich muss schauen, wie ich weitermache, um Leute kennen zu lernen.

Warum? Bestimmt bist Du normaler, als Du es selbst glaubst. Mache Dich nicht zu einer
besonderen Person. Oder was macht Dich unter 80 Millionen Deutschen zu einer besonderen Frau?
[quote]
Na ja, ich kam mir schon als Kind wie ein Alien vor, ausgegrenzt von den anderen. Egal, in welcher Klasse oder Schule, ich war der ewige Außenseiter. Da musste ich schon was an mir haben, dass die Kinder nicht mochten. Das hat sich nie geändert. Ich halte die anderen für normal, haben Familie, Partner, Arbeit, Freunde, Hobbys und sind gesund. All das habe und bin ich nicht. Also bin ich nicht normal. So sehe ich das. Es gibt andere wie ich, das will ich nicht abstreiten, aber wir sind in der Minderheit. Deshalb macht mich das zu einer besonderen Frau, aber im negativen Sinn.

Das kann ich mir vorstellen. Für den Anfang war das vermutlich nicht die richtige Tätigkeit für Dich. Versuche zunächst
etwas, bei dem Du nicht so direkt auf Menschen zugehen musst. Später wird Dir so etwas leichter fallen.
[quote]
Ja, das ist ja das Schöne an dem Minijob. Es wird viel angeboten und man muss nicht alles machen. Die nächsten zwei Monate werde ich an zwei Tagen die Woche wieder nur im Büro am Empfang arbeiten, das kenne ich ja nun schon zum größten Teil. Macht mir auch trotzdem wieder Angst, aber am Anfang die Angst war viel schlimmer.

Wer lebt der hat Angst!
Und deswegen denke immer daran, wenn Du einem Menschen gegenüber trittst, dann ist das jemand, der auch Angst hat.
Durch Dein Verhalten und das, was Du sagst, versuche zu erreichen, dass er wenig Angst vor Dir hat.
Dann vertraut er Dir und öffnet sich eventuell.
Hat er Angst vor Dir, verschließt er sich. Dann bekommst Du Absagen.
[quote]
Meinst du, die Absagen, die ich auf der Arbeit bekommen habe? Kann mir nicht vorstellen, dass das daher kommt, weil sie Angst vor mir hatten. Die meisten hatten keine Lust, weil es spät war und vielleicht war ich auch einigen einfach unsympathisch, obwohl ich mich bemüht habe, freundlich zu sein.

Ja, mal schauen, ob ich überhaupt Arbeit dort beim Katzenverein bekomme, hoffe aber doch sehr. Das ist etwas, worüber ich mich endlich mal freuen könnte. Heute habe ich es leider nicht geschafft, dort anzurufen, da ich drei Termine draußen hatte, aber immerhin habe ich schon mal meine Mitgliedschaft dorthin abgeschickt.

Danke, dass du mir tieferen Luftdruck wünschst! Ja, jetzt fängt meine Jahreszeit so langsam an. Da, wo man gemütlich auf der Couch rumgammeln kann ohne ständig das Gefühl zu haben, man könnte ja was verpassen, wenn man nicht raus geht weil das Wetter ist so schön.

Danke, das hast du aber schön gesagt, dass du gerne mit mir schreibst. Das erstaunt mich dann doch. Aber schreiben konnte ich schon immer einfacher als reden. Habe schon früh mit Tagebuch schreiben angefangen.

Dir danke ich abermals, dass du dir die Mühe machst, alles durchzulesen von mir und dir deine Gedanken zu machen. Du bist kein Psychologe oder so?

Hab noch einen schönen Abend

Liebe Grüße

Minka

Hallo Bernhard,

ähm, ja, ich wollte das wie du auch mal machen mit dem Zitieren. Hat aber nicht geklappt, statt der Zitate steht jetzt überall [quote]. Vielleicht erklärst du mir mal ,wie das geht mit den Zitaten. Wäre lieb!

24.09.2018 19:51 • x 1 #36


Minka2012
Hallo Chillangel,

du machst mir schon wirklich Mut, wenn du sagst, dass die Zeugen die Bibelstellen anders lesen und gegen Menschen missbrauchen. Hab ich ja schon öfter gehört, trotzdem kann man es nie oft genug hören. Ich hoffe auch sehr, dass wir alle unter Gottes Gnade fallen und wir irgendwann vor das Jüngste Gericht kommen und nicht nur einige wenige, die sich für auserwählt halten. Doch nun genug von diesem Thema!

Dieser Tagtraum von Johannes war eine Vision und da die Bibel ein Buch Gottes ist, hat die Vision auch eine Bedeutung. Ist ja auch eigentlich in Ordnung, schreibt sie doch auch vom Jüngsten Gericht, etwas das uns alle bevorsteht, wenn man denn daran glaubt. Und natürlich ist gerade dieser Teil wichtig, weil wir doch alle wissen wollen, wie es mit uns weitergeht nach dem Tod. Vielleicht komme ich ja mal wieder zur Bibel zurück, momentan fehlt mir einfach die Vorstellungskraft für diese ganze Sache. Ja, die Welt wäre schon oft untergegangen, wenn es nach denen gegangen wäre. Ich habe mir ein paar Aussteigerberichte angesehen und mich in meinem Handeln nur bestätigt gefühlt. Ok, ich hätte wahrscheinlich weiter gemacht mit dem Studieren, wer weiß, wie weit ich noch gegangen wäre, aber ich habe nun mal einfach so plötzlich meinen Glauben verloren, als es um das Thema Bibel ging. Wahrscheinlich das Beste so.

Neuroleptika...oh ja, Haldol (Halloperidol) ist schon eins von der übelsten Sorte. Habe ich auch jemanden in der Klinik erlebt. Der konnte nicht laufen, nicht sprechen, tagelang war er in dem Zustand. Hinterher, als er wieder normal war, konnte er sich an die ganzen letzten Tage nicht erinnern. Auch eine frühere Freundin hat das bekommen und sie hat mir ähnlich schlimme Dinge darüber berichtet.

Richtig, du kannst es erst wissen, ob du ein Neuroleptika verträgst, wenn du es mal ausprobiert hast. Das ist wie mit den AD, da weiß man auch nicht, ob sie anschlagen, oftmals muss man dann solange ausprobieren, bis das Passende für einen gefunden wird. Ich habe schon einige ausprobieren müssen, manche helfen ein paar Jahre, dann brauchte ich wieder eine Umstellung. Ich hoffe, mit meinen jetzigen Medikamenten hält das länger, ich bin sehr zufrieden damit, lebe ich nun schon seit einem halben Jahr ohne Depressionen, das ist doch wenigstens etwas! Beides ist nicht schön, Ängste und Depressionen, aber wenn man alles zusammen hat, ist das eine echt üble Mischung.

Mein Neuroleptika heißt Chlorprothixen, 50 mg. Früher bekannt als Truxal. Eigentlich weiß ich gar nicht, ob es sonst eine Auswirkung auf die Depression hat oder nicht. Aber ich möchte es unter keinen Umständen missen. Früher konnte ich nicht schlafen und lag die ganze Nacht wach im Bett, bin morgens so gegen 5-6 Uhr eingeschlafen. Habe dann bis nachmittags 3-4 Uhr geschlafen und bin dann dementsprechend auch immer später ins Bett. Oft hab ich die ganze Nacht fern gesehen, dass ich dann morgens auch schlafen konnte. Es hat mir auch nichts geholfen, früh ins Bett zu gehen und früh aufzustehen, ich bin einfach von Natur aus eher ein Nachtmensch. Habe früher auch eine ganze Zeit nur Nachtschicht gearbeitet, das war optimal für mich. Mit diesem Chlorprothixen hat sich das alles geändert. Und wirklich toll, dass man komplett durch schläft. Ich kann da echt nur von schwärmen, weil dadurch wenigstens mein Schlafrhythmus normal geworden ist.

Liebe Grüße

Minka

24.09.2018 20:53 • #37

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Hotin
Hallo Minka,

vielen Dank für Deine Antwort.
Ich kann leider nur kurz antworten, da ich noch zwei Tage um 4 Uhr aufstehen muss.

Das mit dem Zitieren geht auf unterschiedliche Weise. Ich schreibe meine Texte immer
in einem Word-Dokument vor, kopiere es dann in die Antwortmaske und markiere dann die Stellen, die ich zitieren möchte.

Wie gehst Du beim Schreiben vor? Du schreibst sicher am PC, oder?

Ich bin kein Psychologe. Seit etwa 30 Jahren beschäftige ich mich damit, wie Menschen
besser mit ihren Ängsten zurechtkommen können.
Etwas mehr über Ängste und meine Sichtweisen kannst Du auf meiner Internetseite
http://www.weniger-angst.de lesen.

Zitat:
Danke, das hast du aber schön gesagt, dass du gerne mit mir schreibst. Das erstaunt mich dann doch.


Das ist ehrlich gemeint. Ich finde das, was Du schreibst ausgesprochen klug und durchdacht.
Daher glaube ich, hast du sehr gute Chancen ein großes Stück voran zu kommen.

Dafür ist es jedoch wichtig, ein paar grundlegende Dinge (vor allem Deine Denkweisen) zu beleuchten und einiges
anders zu sehen. Wenn es für Dich interessant ist, dann werde ich häufiger etwas dazu sagen. Es wird längere
Zeit dauern, bis Du mit den anderen Sichtweisen zurechtkommst.

Zu meiner Aussage, wer lebt hat Angst, gibt es auch viel zu sagen.
Für viele ist es völlig fremd und deshalb am Anfang kaum zu verstehen, das jeder Mensch
von seinen Ängsten (Gefühlen) gesteuert wird.
Zitat:
Na ja, ich kam mir schon als Kind wie ein Alien vor, ausgegrenzt von den anderen. Egal, in welcher Klasse oder Schule,
ich war der ewige Außenseiter. Da musste ich schon was an mir haben, dass die Kinder nicht mochten.


Das mag so gewesen sein. Allerdings schreibst Du richtig. Du kamst Dir so vor. Mit einem anderen Verhalten hättest Du
gute Chancen gehabt, keine Außenseiterin zu sein.
Dir hat das aber nie jemand gezeigt. Und alles was man sich selbst erarbeiten muss,
dauert länger und ist oft deutlich schwieriger.

Zitat:
Nein, ich vermute es nicht nur. Ich bin sehr sensibel, ich spüre die Schwingung, ich kann es förmlich sehen. Und es ist mir
erst vor ein paar Wochen wieder passiert, als ich für drei Wochen am Empfang zur Vertretung gearbeitet habe. Die eine
Dame, die für mich zuständig war, war am ersten Tag so nett und freundlich, aber in den nächsten Wochen wurde sie
immer eisiger.


Dass Du die negativen Schwingungen spürst und deshalb förmlich siehst, wie sich die
Kontakte verschlechtern, mag ich nicht glauben. Das ist unlogisch.
Sind Deine Erwartungen zu hoch?
Vielleicht können wir mit der Zeit mal versuchen herauszufinden, warum Du das so siehst.

Zitat:
Oder die eine, die mich anfangs überhaupt nicht leiden konnte und es war ständig eine Spannung zwischen uns und sie
musste ich auch noch fragen, wenn ich was nicht wusste wegen der Arbeit. Irgendwann wurde die Stimmung sanfter und
zum Schluss hab ich gemerkt, sie mag mich doch ganz gut leiden. Sowas kommt auch vor, aber seltener.


Gut, dass Du auch diese positiven Erfahrungen machst.

Zitat:
Du fragst mich nach Prioritäten. Meine vorderste Priorität ist die, dass ich meine Angst loswerden möchte.
Alles andere kommt danach.


Ich befürchte, Du hast die Priorität falsch gesetzt. Deine Angst lässt dann nach, wenn Du
sicherer im Kontakt mit anderen Menschen wirst.
Daher glaube ich, Du solltest Dich mehr darauf konzentrieren, wie Du lockerer und
sicherer auf Menschen zugehst. Vieles andere ergibt sich dann daraus.

Dass Du Dich von den Zeugen Jehovas gelöst hast, finde ich sehr beeindruckend. Dies zeigt mir, Du lässt Dir nicht
irgendwelche, vermutlich in großen Teilen falsche Überzeugungen aufzwingen.
Behalte Dir Deine gedankliche Freiheit.
Die Christliche Religion hat bei mir einen sehr hohen Stellenwert.
@Chillangel hat meiner Ansicht nach viel Nützliches dazu geschrieben.

Dir wünsche ich eine ruhige Nacht.

Viele Grüße

Bernhard

24.09.2018 22:49 • x 2 #38


C
Liebe Minka,

vielen Dank für die Nennung Deines so hilfreichen Medikaments. Ich werde jetzt das AD wieder ausschleichen, da es bereits ein paar Nächte gar niicht mehr gewirkt hat. Ich will ein so hartes Mittel, das dann nicht mal eine Auswirkung auf den Schlaf hat, länger nehmen als unbedingt notwendig. Benzos sind auf ja ebenfalls als Option nicht mehr möglich. SSRI vertrage ich nicht, die bescheren mir nur Alpträume, bei extrem kurzer Wirkung.

Dann werde ich meinen Arzt um Truxal bitten und / oder zu meinen Beruhigungstees zurückkehren und erst einmal möglichst sanft das, was ich jetzt noch einnehme, entziehen. Trotzdem gehts mir heute morgen gut, und darüber will ich mich freuen, sonst könnte man manches Mal wirklich verzweifeln ...

Nochmal kurz zu dem, was Du und viele andere mit den Zeugen erlebten: Vielen imponiert ja gerade deren Emsigeit und Ernsthaftigkeit, und dass das Studieren und von Tür zu Tür zu laufen Pflicht-Dienst und keineswegs nur freiwillig ist, kriegt man als Nichtwissender gar nicht mit.

Das sog. Studieren ist auch von den Scientologen bekannt. Das ist eine reine Gehirnwäsche, meiner Meinung nach. Alles dreht sich nur noch darum und in der Gemeinschaft zu sein, und das Ganze ist allenfalls eine wirksame Ablenkung von dem, mit dem man sich sonst auseinandersetzen müsste, nicht zuletzt von sich selbst. Auch das gnadenlose Fallenlassen kritischer Mitglieder ist bei beiden identisch. Allein das ist eine Praktik, die so hart und unmenschlich ist, dass ein Gottesdenken schon deshalb gar nicht dazu passt. Die Scientologen reden ja auch erst gar nicht mehr von Gott, sie verehren ihren längst verstorbenen Guru Ron L. Hubbard, und glauben an den ganzen Kram, der er als Verfasser von Zukunftromanen dann zu einer neuen Religion ernannt hat. Kennst Du deren Hintergründe? Ich habe hier einiges von deren Aussteigern gelesen. Hilfe, kann ich da nur rufen!

Wir lesen uns bald wieder, ja?

Ganz liebe Grüße,
CA

25.09.2018 10:22 • x 1 #39


Minka2012
Hallo Bernhard,

hmmm, du bist witzig! Du wolltest nur kurz antworten, weil du um vier Uhr aufstehen musst....dann ist doch wieder so eine längere Nachricht entstanden.

Ja, ich schreibe am PC, aber so wie du das machst, das kriege ich nicht hin, verstehe ich leider nicht so ganz. Ich dachte, das wäre einfacher hier in diesem Format zu machen mit den Zitaten. Nun gut, dann lassen wir es eben so und ich antworte auf meine Weise.

Du beschäftigst dich aber schon wirklich lange mit dem Thema, wie Menschen mit den Ängsten klar kommen können. An dir ist wirklich sowas wie ein Psychologe verloren gegangen. Dir scheint es auch Spaß zu machen, anderen zu helfen. Ich meine, du investierst viel Arbeit, Zeit und Mühe in die Beantwortung meiner und bestimmt auch anderer Leute Probleme. Das macht nun mal nicht jeder. Ich weiß das wirklich zu schätzen.
Du hast sogar eine eigene Internetseite! Wow! Die werde ich mir nachher noch in Ruhe anschauen, da kannst du sicher sein!

Oh, das habe ich aber lange nicht gehört, dass jemand es klug und durchdacht findet, was ich schreibe. Danke dir!

Auf jeden Fall ist es für mich interessant, wie es ist, andere Denkweisen zu erfahren und zu überdenken. Du kannst gerne etwas dazu sagen, wie du möchtest. Es wäre schön, wenn ich andere Denkweisen übernehmen und dann automatisieren könnte, so dass es mir hilft, aus dieser Angstschleife rauszukommen.

Mein Therapeut hat mir sowas Ähnliches wie du gesagt, von wegen, ich würde jetzt erst richtig leben, nachdem die Angst aufgetaucht ist. Du sagst, wer lebt, hat Angst. Aber ehrlich gesagt, dann würde ich viel lieber so leben wie vor der Angst und dadurch vielleicht weniger leben in den Augen meines Therapeuts als mit dieser schrecklichen Angst. Übrigens habe ich diesen Therapeuten nicht mehr. Der hat mir doch tatsächlich, und ich habe mich nicht verhört, geraten, ich solle mich töten (wörtlich!), wenn ich diese Ängste noch nach einem dreiviertel Jahr noch habe. Und das hat er nicht nur einmal gesagt, er fing damit immer und immer wieder an, dass es mir frei stünde, mich selbst zu töten, wenn ich es nicht mehr aushielte. Das hat mir dann doch sehr zu denken gegeben. Ich glaube, so etwas sollte ein Therapeut nicht raten, das ist nicht die Art von Hilfe, die ich erwartet habe. Ich habe auch noch Ja gesagt, also, ich werde mich töten. Aber nun ist das dreiviertel Jahr vorbei und die Angst ist immer noch da, also müsste ich mich seiner Meinung nach jetzt umbringen. Das sehe ich doch richtig, dass es nicht normal ist, was er mir da geraten hat oder sehe ich das falsch? Jedenfalls gehe ich nicht mehr hin zu dem, sonst fragt er mich womöglich noch, warum ich noch lebe! Und dazu will ich mich nicht rechtfertigen.

Komplett richtig! Hätte man mir in Kindheitstagen schon gezeigt, wie man sich richtig verhält, bzw. hätte ich Liebe, Zuwendung, Geborgenheit erfahren, wäre ich wahrscheinlich ganz anders gewesen und kein Alien. Nun ist es anders gelaufen und sich selber zu verändern und seine Sichtweise neu zu lenken, ist wirklich richtig schwer und ist mit einer Menge Arbeit verbunden. Ich habe noch nicht mal den Anfang gefunden außer wie du es mir vorschlägst, dass ich erstmal lernen soll, mit anderen Menschen Kontakt aufzunehmen.

Ich finde das gar nicht unlogisch, wenn ich dir sage, dass ich die Schwingungen spüren kann, wie sich jemand plötzlich negativ verändert. Ich mache mir und dir da keinen vor. Es ist wirklich so und jahrelange Erfahrung hat mir gezeigt, dass ich da nie falsch liege. Wie erwähnt, andersrum funktioniert das auch und jemand mag mich plötzlich doch und ich merke das, aber dieser Fall ist halt sehr selten.

Ich soll lernen, lockerer auf Menschen zuzugehen...hört sich easy an, aber werde mal einfach so lockerer, wenn du nicht weißt, wie man locker wird. Wenn man verkrampft ist, kann man sich noch so sehr einreden, dass man endlich lockerer werden soll, das funktioniert nicht, man bleibt verkrampft. Wie gesagt, etwas besser ist es schon geworden seit Beginn meines Minijobs, da ich im Gegensatz zu sonst mal mit Menschen in Kontakt treten muss. Das Sprechen fällt mir jetzt schon leichter.

Es muss dich nicht beeindrucken, dass ich mich von den Zeugen gelöst habe. Zum einen war ich nur Interessierte, also keine getaufte Zeugin oder so. Habe mit ihnen die Bibel studiert, ca. 1 1/2 Jahre lang und dann plötzlich wegen einem gewissen Thema meinen Glauben verloren. Bums, das war's dann! Dann ist man ganz schnell raus aus der Sache. Wahrscheinlich besser so. Ich konnte mir sowieso nie vorstellen, irgendwann mal in den Predigtdienst zu gehen, ständig und überall von Jehova zu reden, den ganzen Tag nichts anderes machen als mich damit zu beschäftigen. Ok, ich war nicht so alleine, aber andererseits sehe ich ja nun, dass sie auch keine echten Freunde waren. Außerdem kann ich von meiner Natur aus nicht ständig und unentwegt lächeln und freundlich sein. Da hätte ich schauspielern müssen und das bin nicht ich, verstehste?

Ich wünsche dir noch einen schönen Tag und danke nochmal!

Liebe Grüße

Minka

25.09.2018 12:37 • x 1 #40


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Mira Weyer