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Hallo zusammen,

ich hatte ja vor kurzem schonmal einwenig zu meiner Geschichte gepostet.

Na ja nehme jetzt auch schon 10 Jahre AD's in den letzten 5 Jahren nur noch 10mg Citalopram befinde mich aber momentan in der Umstellung auf Sertralin 50mg.

Jetzt zu meiner Frage:

bekommt ihr von Familie und Bekannten auch immer blöde Kommentare wegen euren Medis?

Von deine Dro_gen und die setzt du doch wieder ab war alles dabei.

Genauso werden gern alle meine Beschwerden auf die Medis geschoben mir würde es blendend gehen wenn ich die einfach weglasse.

Gefragt wie es mir geht hat selten jemand. . .

Ich bekomme dann halt Selbstzweifel und denke ich bin einfach zu blöd es auf die Kette zu bekommen. .

Selbst meine Therapeutin die mich nur durch Videochat kennt (kleine Anmerkung ich bezahle meine Therapie selber seit 3 Jahren und meine Therapeutin wohnt in Spanien) drängt immer wieder massiv obwohl ich ihr schon mehrmals gesagt habe das ich es mit den 10mg Citalopram gerade so geschafft habe durch meinen Alltag zu kommen. Ihre Einstellung ist immer so ja das wird schon, da musst du dich halt mehr um dich selber kümmern (was ich wohlbemerkt schon 24/7 mache)

Tja jetzt sitze ich in der Umstellung mir geht es dementsprechend und habe nagende Selbstzweifel.

Ich habe zwar auch Menschen die mich unterstützen vorne weg mit großem Abstand meine Frau gefolgt von ihren Eltern und ihrer Schwester.

Leider blende ich (vermutlich durch mein Entwicklungstrauma) solche positiven Rückmeldungen aus.

Ich habe Angst ewig auf die Medis angewießen zu sein. .

Kennt ihr solche Situationen und wie geht ihr damit um?

Heute 17:33 • 30.12.2025 #1


33 Antworten ↓


Das klingt irgendwie sehr belastend – besonders dieses ständige Infragestellen deiner Medikation und deiner eigenen Wahrnehmung. Ich gehe davon aus, du hast die Medikamente erst genommen, als du schon Symptome hattest. Also macht die Aussage von wegen ohne deine Medikamente wärst du besser dran oder würde es dir gut gehen total sinnlos.

Was ich mich Frage: Du schreibst, dass du die Therapie selber zahlst und deine Therapeutin in Spanien lebt und ihr nur Video chattet. Wie kam es dazu? war das eine bewusste Entscheidung oder eher aus der Not heraus?
Ich frage nur, weil er in deiner Schilderung ziemlich wichtig wirkt und ich es verstehen möchte.

A


Anfeindungen wegen Medikament

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Zitat von Hope25:
Das klingt irgendwie sehr belastend – besonders dieses ständige Infragestellen deiner Medikation und deiner eigenen Wahrnehmung. Ich gehe davon ...

Hallo Hope,

ich hatte erst eine Kassenterapheutin bei der ich nie wirklich weitergekommen bin. Irgendwann waren die Stunden dann aufgebraucht und die Therapie vorbei. Da ich aber nicht einfach aufgeben wollte habe ich mich umgeschaut und mir selber eine Therapeutin gesucht (kleine Anmerkung die Therapeutin kommt ursprünglich aus Deutschland und hat hier auch Psychologie studiert).

Sie bietet KVT an und ich konnte in den letzten Jahren auch einige Fortschritte machen.

Aber jetzt wo es mir eh nicht so pralle geht mich so zu bearbeiten sorgt eher dafür das ich mich noch elendiger fühle.

Zitat von Nick21:
bekommt ihr von Familie und Bekannten auch immer blöde Kommentare wegen euren Medis?


Auf gar keinen Fall, von niemandem. Ich leide seit 30 Jahren an Depressionen und meine Leute haben mitbekommen, wie ich deswegen 2x den Job verloren hatte, das Haus 17 Monate nicht mehr verlassen hatte usw usw.

Solche Bemerkungen sind sehr unsensibel.

Hatte ich Antidepressiva nicht gehabt, ich wär schon 4 x nicht mehr hier. Kein Spaß!

Zitat von Nick21:
mich so zu bearbeiten


Meinst Du die Therapeutin oder deine Bekannten?

Das klingt für mich ehrlich gesagt gerade nicht besonders gut passend für deine Situation.
Vor allem, wenn du die Therapie auch noch selbst bezahlst, sollte sie sich für dich in dieser Phase eher entlastend als zusätzlich belastend anfühlen.
Wenn du ohnehin schon am Limit bist und dann noch stärker „bearbeitet“ wirst, ist es total nachvollziehbar, dass es dir damit eher schlechter geht als besser.

Aber so wie du es schilderst, klingt es ja auch so, als wärst du mit deiner Therapeutin grundsätzlich zufrieden und als hättest du durch die Arbeit mit ihr schon echte Fortschritte gemacht.
Gerade deshalb wäre es vielleicht wichtig, mit ihr offen darüber zu sprechen, dass dir die Therapie im Moment eher Druck macht und dass es dir damit aktuell nicht besser geht, sondern sich sogar schwerer anfühlt.
Vor allem wenn du die Therapie selbst bezahlst, sollte sie sich für dich in dieser Phase mehr nach Unterstützung als nach zusätzlicher Belastung anfühlen.
Auf jeden Fall tut es mir leid zu hören, dass dein Umfeld so mit deiner Krankheit umgeht.

@Luce1 mir wurde von meiner Familie auch massiv Angst gemacht so nach der Art die Medikamente sind Gift die zerstören dich usw. na ja zu meinem Vater hab ich zumindest keinen Kontakt mehr er war immer einer der größten Medikamentengegner.....

Zitat von Luce1:
Meinst Du die Therapeutin oder deine Bekannten?

Hallo Luce1,

meine Therapeutin bedrängt mich aktuell massiv diesen Schritt zu gehen.

@Hope25 hatte auch schon überlegt die KVT sein zu lassen und in die Richtung Traumatheraphie weiter zu schauen glaube viele Dinge kommen von meinem Entwicklungstrauma und sind aktuell noch überhaupt nicht bearbeitet.

Nein solche Kommentare hatte ich noch nicht.
Ich denke für dich ist und bleibt es einfach wichtig wen du was erzählst.

Und Vorallen ob und von wem du dir Feedback holst.
Obwohl du es vielleicht gar nicht bewusst machst und auch gar kein Feedback willst.
Es gibt Menschen die meinen einfach dann immer wieder ihre Sicht einbringen zu müssen, und es ist ihnen teilweise nicht bewusst dass es kontraproduktiv ist.

Das kann anfangen bei, dass du transparent bist und einfach erzählst das es dir besch…. Geht oder dass du Medis umstellst oder evtl auch mal Symptome hast. Es ist schwer sich Dinge und Themen zu verkneifen aber teilweise echt besser.

Du hast Deine Menschen die Dich hier verstehen und akzeptieren.

Das Deine Therapeutin da Druck aufbaut ist so eine Sache. Ich kenne weder Deine Geschichte noch Deinen Verlauf, aber auch beim Therapeuten gilt , dass Du sagen kannst: ich habe hierfür meinen Arzt und der macht die Medikation und dass Du daran nichts ändern möchtest.

Wahrscheinlich besprichst Du mit ihr Deine Unsicherheiten oder? Das finde ich legitim aber es darf nicht in dem beharren Enden von ihrer Seite die Medis wegzulassen.

Wäre das wirklich so und sie fordert hier proaktiv dann ist das nicht unbedingt professionell.
Weiß sie das du dich hier unter Druck gesetzt fühlst?


Und dann eine entscheidende frage: du meintest du hast auf der anderen Seite Angst dass du die Medis Dein Leben lang nehmen musst.
Ist das ein großes Thema was in der Therapie Gewicht hat? Dann würde ich verstehen warum evtl so Reaktionen kommen.

Es ist wichtig dass du hier für dich die Sicherheit gewinnst wie Du Dich fühlst. solltest Du dich unter Medis besser fühlen dann ist das ständige hinterfragen nicht so sinnvoll!

Wie sieht es denn die/der Arzt von dem die Medis kommen?

Hallo @Nick21 ich habe im Laufe der Jahre erkannt, dass man nicht mit jedem Menschen über seine psychischen Probleme und über die Medikation sprechen kann. Halte Dich an die Menschen, die mit dem Thema umgehen können, die anderen lasse damit in Ruhe, Du vergeudest sonst nur Deine Zeit und Kraft.

Ich denke, dass Deine Therapeutin Dich nicht unter Druck setzen möchte. Sie möchte Dich wohl eher animieren, Dich langsam von Deinen Krücken (AD + Fern-Therapie) zu lösen, weil sie es Dir zutraut. Du traust es Dir aber selber nicht zu und das erkennt sie.

Ich kann nun Deinen Gesamtzustand natürlich nicht beurteilen. Ich habe selbst einige Male über einen Zeitraum von jeweils ca. 2 Jahren ein AD in unterschiedlicher mg genommen und irgendwann kam der Wunsch, es nun langsam wieder ohne zu probieren. Ebenso sollte auch eine Therapie irgendwann abgeschlossen sein einfach, weil man im besten Fall Einiges gelernt hat und nun wieder alleine agieren kann.

Hast Du einen Psychiater oder wer hat Dir die Umstellung des AD verschrieben und warum?

LG Perle

@Nick21
Das klingt für mich sehr nachvollziehbar. Gerade wenn viele Themen aus einem Entwicklungstrauma kommen, kann es sich extrem frustrierend anfühlen, wenn die Therapie sich nur auf „Funktionieren“ konzentriert.
Ich finde es stark, dass du das so reflektiert wahrnimmst und überlegst, was dir wirklich helfen könnte.
Vielleicht wäre es tatsächlich sinnvoll, mit ihr offen darüber zu sprechen, was du gerade brauchst – und falls das nicht möglich ist, dir langfristig jemanden zu suchen, der mehr traumatherapeutisch arbeitet und bei dem du dich gesehen fühlst.

Zitat von Burn:
Nein solche Kommentare hatte ich noch nicht. Ich denke für dich ist und bleibt es einfach wichtig wen du was erzählst. Und Vorallen ob und von wem ...

Hallo Burn,

erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
In meinen Verlauf kannst du gern ein wenig reinschnuppern wenn du magst habe diesen in meinem ersten geposteten Thema zumindest von 2016 bis heute niedergeschrieben.

Tja und nun zu deiner Frage:
meine beiden ach so lieben Eltern haben ganze Arbeit geleistet bevor ich den Kontakt abgebrochen habe.
Mir wurde gern Angst gemacht um mich in eine Richtung zu bewegen,
so auch beim Thema Medikamente.

Ich musste mit 15 jahren schonmal Blutdrucksenker nehmen das war die größte Katastrophe da wurde mir solange erzählt das die mich völlig kaputt machen und ich mit Organversagen sterbe bis ich die nicht mehr genommen habe.
Bei den Antidepressiva haben sie vor dem Kontaktabbruch das selbe versucht.
Du kannst dir sicher vorstellen das dies als Kind und später Jugentlicher leicht an der Psyche genagt hat (von den ganzen Anderen Nettigkeiten die ich erfahren durft könnte ich warscheinlich noch einige Themen füllen.....)

Tja nun habe ich noch Kontakt zu meinem Zwillingsbruder der ab und zu genau solche Spitzen wie deine Dr_ogen raushaut.

Jetzt sind vor 5 Jahren meine Leberwerte leicht gestiegen was die Angst die mir damals förmlich eingetrichtert wurde noch verstärkt.

Und nein ich habe das Thema nur kurz in der Theraphi angesprochen aber meine Therapeutin scheint generell etwas gegen Antidepressiva zu haben.

Zitat von Perle:
Hallo @Nick21 ich habe im Laufe der Jahre erkannt, dass man nicht mit jedem Menschen über seine psychischen Probleme und über die Medikation ...

Hallo Perle,

danke für die ausführliche Antwort.

Die ersten Medikamenteneinstellungen wurden im Krankenhaus stationär sowie Tagesklinik vorgenommen.

Die Umstellung wird aktuell von meiner ambulanten Psychoaterin begleitet.

Ich hatte zuletzt nur noch 10mg Citalopram was nicht wirklich viel ist und bin damit aber gerade so durch meinen Alltag gekommen.

Ich habe ein sehr umfangreiches Kindheitstrauma das so wie ich mich fühle nicht ganz aufgearbeitet ist.
Das habe ich ihr so auch kommuniziert!

Nun ist es so das sie anscheinend generell gegen Antidepressiva ist wenn sie länger als 6 Monate oder ein Jahr genommen werden müssen.

Achso und die Umstellung erfolgt weil unter Citalopram der Alat Wert leicht erhöt war.

Die Leute die AD verteufeln haben die meistens nie gebraucht…..von wegen Gift und so. Totaler Quatsch. Manche verwechseln das auch mit Beruhigungsmitteln, die ja tatsächlich anhängig machen können.

Vielleicht hilft es ja, wenn du erklärst, dass die AD für Depression das sind was zum Beispiel L-Thyroxin für Leute mit Schilddrüsenunterfunktion. Das Medikament hilft etwas auszugleichen was der Körper selbst zu wenig macht. Andererseits was geht es andere Leute an, eigentlich sollten die sich um die eigenen Angelegenheiten kümmern.

Was die Therapeutin betrifft…..na ja, wenn die dich richtig bedrängt und unter Druck setzt ist das ehrlich gesagt völlig daneben. Da hilft nur, ihr ehrlich zu vermitteln dass du das so nicht möchtest und es dir deswegen eher schlechter geht statt besser.

Viele Grüße Andi

@Hope25 ich bekomme dann immer Selbstzweifel ob ich es nicht doch nochmal ganz ohne Versuchen soll....

Wohlgemerk der letzte versuch ist in der Psychischen Akutklinik geendet.

Ich habe seitdem viel an mir gearbeitet und viel über mich gelernt aber habe Zweifel ob es reicht da ich ja selbst mit AD Probleme habe.

LG Nick

Deine Therapeutin und Du habt halt bzgl. AD unterschiedliche Ansichten. Wenn Du das Gefühl hast, noch nicht so weit zu sein, um es ohne zu versuchen, dann sage ihr das so. Es ist ja nicht in Stein gemeißelt, dass es immer so bleiben muss.

Eine andere Meinung als die Eigene zu hören und zu akzeptieren (bei welchem Thema nun auch immer), kann manchmal schmerzen und auch wütend machen. Sie kann aber auch der Weiterentwicklung dienen, von daher versuche, ihre Ansicht positiv zu sehen, auch wenn Du momentan eine andere Meinung vertrittst.

LG Perle
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@Perle Hallo Perle,

ich würde die Medikamente liebend gern weglassen. Aber wenn ich selbst mit Medikamenten gerade so den Alltag schaffe weis ich nicht wie es ohne werden soll.

Mit meinem 10mg Citalopram die ich seit 2020 hatte (gut nun in Umstellung) bin ich auch in sehr unruhige Gewässer gekommen und hatte schonmal depressive Phasen die gern mal 4 Wochen gingen.
Ich habe diese mit Meditation, Akkupressur, Selbstführsorge, Atemübungen, PMR, Yoga, Bewegung in der Natur und Akzeptanz überwinden können.

Aber ganz ohne hilfe vom AD wäre es meineserachtens nicht geganngen.

Das ist doch vollkommen in Ordnung, wenn Du noch nicht soweit bist, um es ohne AD zu versuchen. Du bist niemandem eine Rechenschaft schuldig, auch nicht ggü. der Therapeutin. Irgendwann kommt automatisch der Wunsch, es auszuschleichen.

Übrigens ist eine gewisse Provokation seitens Therapeuten nicht selten und auch nicht unbedingt böse gemeint. Also bewerte ihre Ansage nicht über. Man kann nicht immer konform gehen

@Andrilg Hallo Andrilg,

die ferteufeln einfach alle Medikamente und versuchen jedem Angst zu machen das Medikamente alle Gift sind und das man daran jämmerlich zugrunde geht mit passenden Beispielen (beim Besuch meines Großvaters auf der Intensivstation lag jemand im Nachbarzimmer der leider nicht mehr viel Zeit hier auf Erden vetweilen durfte.
Der Kommentar meines Vaters war der ist doch schon verrottet willst du auch so enden (ich war dem ganzen als Kind halt ausgeliefert und das nicht komplett bearbeitete Trauma rebelliert im Hintergrund)

Tja nun ist es so das ich es ihr schon mehrmals gesagt habe.....bleibt wohl nichts als ein Wechsel der Therapeutin.

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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