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Hat jemand den Fall mit M. Hesse mitbekommen? Um ehrlich zu sein beneide ich ihn. Wenn man weniger Gefühle hat ist man sachlicher, regt sich weniger schnell auf und hat auch weniger Ängste. Starke sensibilität oder emotionalität (glaub man nennt das in der psychologie neurotizismus) ist einfach so ein Nachteil für einen selbst. Einerseits hab ich nicht wirklich Lust mehr zu leben aber andererseits kochen die Emotionen bei mir (vor allem wenn ich wütend werde kann ich da kaum aushalten und will am liebsten slles kaputt machen stichwort vandalismus) naja jetzt meine frage...lässt sich gefühlskälte irgendwie trainieren? Also ich meine nicht äusserliche sondern echte innerliche kälte...quasi wenn im nachbarshaus an jemand geschlagen wird und schreit dass es mir einfach egal ist...(es wäre mir nicht egal deshalb...)

12.03.2017 11:32 • 07.05.2022 x 2 #1


46 Antworten ↓


Warum willst du dir bitte Gefühlskälte antrainieren? Man muss eben lernen auch mit den schlechten Seiten im Leben umgehen zu können und starke Emotionen kann man trotzdem unter Kontrolle bekommen. Vergiss nicht, dass du dann auch keine schönen Dinge wie Liebe und Freude empfinden könntest. Ich bin froh, dass ich ein emotionaler Mensch bin.

A


Wie wird man gefühlskalt? Bin zu emotional

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In meinen schlimmsten, schmerzvollsten Momenten hab' ich auch oft schon gedacht, wie schön es wäre, weniger emotional zu sein und wie gern ich in der Lage wäre, mich in manchen Lebenssituationen sachlicher zu verhalten.

Ist aber nun mal nicht so. Ich kann meinen inneren Kern nicht ändern und wenn ich darüber nachdenke, will ich das auch gar nicht. Nach meiner Trennung vor nem Dreivierteljahr hab' ich gelitten ohne Ende, während meinem Ex alles am Allerwertesten vorbeiging. Der hat sich nach zwei Wochen ne Neue gesucht und damit war für ihn die Sache erledigt. Nach oftmaligem, längerem Nachdenken bin ich aber immer wieder zu dem Schluss gekommen, dass ich so jemand nicht sein will. Und dass er mir in dieser Hinsicht einfach nur leidtut.

Das was du beschreibst, ist übrigens Soziopathie. Das kannst du dir nicht ernsthaft für dich wünschen... ?

Starke positive Emotionen und ggf. Hochsensibilität sehe ich als Geschenk an!

Es ist nicht jeder dazu in der Lage! Dies macht es leider manchmal im Umgang mit Anderen oder durch das fehlende Verständnis der Mitmenschen nicht immer einfach.

Man sollte nur Taktiken finden, mit denen man schnell hoch kochende Emotionen wie Angst, Wut oder Ärger etwas deckeln kann.

Wenn man weniger Gefühle hat ist man sachlicher, regt sich weniger schnell auf und hat auch weniger Ängste.
Aber auch langweiliger.

Es gibt Menschen die Gefühlsblind sind, opfern dafür aber auch das
Vermögen, schöne Gefühle zu spüren.
Das Problem das ich sehe ist nicht das du oft ängstlich, wütend,...bist, sondern das du deine Gefühle zügeln oder loswerden willst.
Ich würde sie mehr zulassen, dann sind sie nicht mehr so Problematisch, aber mit Würde.

Hallo @Angstundoich
Das, was du meinst, ist leider nicht antrainierbar. Ein anderer Begriff für Gefühlskälte ist auch mangelnde Sozialkompetenz. Es ist schwer, damit zurecht zukommen und bringt viele Probleme mit sich. Man reagiert unangemessen bis gar nicht, weil man nicht weiß wie. Andere Menschen reagieren logischerweise sehr böse und mit Unverständnis darauf, denn in der emotionellen Vorstellung der Meisten, hat man gefälligst angemessen zu reagieren. Oftmals wird dann mangelndes Interesse oder Arroganz vorgeworfen, nur weil man zwischenmenschliche Ereignisse ganz anders bewertet.

Vielmehr würde ich an deiner Stelle schauen, ob meine eigenen emotionalen Reaktionen in die andere Richtung angemessen sind und warum sie immer wieder zu einem Problem für mich werden, Stichwort Vandalismus. Überzogene emotionale Reaktionen haben eine Ursache. Sie laufen vermutlich immer gleich schwer ab und bringen eventuell etwas zum Ausdruck, was tief in dir drin schlummert. Es scheint ja nicht nur ein Blumentopf zu sein, der geworfen wird oder ein Teller, der dran glauben muß.
Wenn solche überzogenen Reaktionen immer gleich ablaufen oder sogar in ihrer Intensität zunehmen, dann ist das eine gewalttätige blinde Reaktion gegen dich selbst. Sowas wird mitunter therapiert, wenn es Leidensdruck erzeugt. Man kann durch Verhaltenstherapie daran arbeiten das Verhaltensmuster in stark emotionalen Momenten zu kanalisieren. Es wird davon nicht weggehen, aber ein besseres Selbstverständnis erschließen.

Grüße

Zitat von Angstundoich:
quasi wenn im nachbarshaus an jemand geschlagen wird und schreit dass es mir einfach egal ist

Mit ist es egal, was bei den Nachbarn oder sonst wo da draußen los ist, solange ich davon nicht betroffen bin.
Ich denke, dass diese Gefühlskälte sich mit der Zeit und den Erfahrungen automatisch einstellt, wenn man nicht eh schon so gestrickt ist.
Junge Leute sind emotional und haben oft das Syndrom eines Weltverbesserers. Das ist nicht sehr weise, und man schadet damit nur sich selbst. Wenn man jedoch einmal begriffen hat, dass die Welt und jede Gesellschaft nach dem Prinzip der natürlichen Selektion und des Überlebens der Anpassungsfähigsten funktioniert, wird man nur noch den eigenen Vorteil anstreben und alles andere links liegen lassen.

Ich hab mal eine TV Dokumentation gesehen, da gings um Serienmörder. Es gibt Studien, dass diese Serienmörder tatsächlich viel gefühlskälter sind als der Durchschnitt der Bevölkerung. Es wurden Gehirnaufzeichnungen gemacht während man den Probanden (mörder und Normalos) Bilder gezeigt hat. Nette Bilder von Kindern, Blumen, Wiesen, Landschaften und Scheussliche Bilder von Toten und Greueltaten. Bei den Serientriebtätern waren die Gehirnbereiche die für die Emotionen zuständig sind kaum aktiv. (die Bereiche waren rot dargestellt) während bei den Normalos diese Bereiche sehr aktiv waren.
Bei den Befragungen vieler Serien- und Frauenvergewaltigern stellte sich dann häufig heraus, dass sie in ihrer Kindheit geschlagen, vernachlässigt und einfach nicht beachtet wurden. Die Männer erzählten, dass sie bei den tagtäglichen Misshandlungen (meistens durch die Väter) emotional abgeschaltet hatten. Sie waren in diesen Momenten nicht mehr wirklich in ihren Körpern anwesend. Sie verspürten dadurch keinen Schmerz mehr. Dieser Zustand hat sich dann dauerhaft in Form massiver Gefühlskälte in ihnen stabilisiert.
Später konnten sie dann Menschen umbringen und Gewalt antun, eben weil sie da etwas spürten. Sie waren also auf der Suche nach Emotionen und alle sagten, dass nur die erste Tat eine Überwindung war, bei allen Folgetaten fiel ihnen die Tat selbst sehr viel leichter.
Allerdings wurden auch die Verbrechen häufiger weil die Sehnsucht nach diesem Gefühl ständig wuchs.
So will doch kein Mensch auf der Welt sein oder?
Emotionslos zu sein heisst dass man alle Gefühle die das Menschsein ausmacht nicht mehr wahrnehmen kann. Das ist widernatürlich.
Klar gibt es Abstufungen. Ich gehöre auch zu der sorte die sich alles sehr schnell zu Herzen nehmen und nah am Wasser gebaut haben.
Aber ich denke man sollte das annehmen und nicht dagegen ankämpfen. Ich hab mich als Kind in der Schule schon oft fremdgeschämt. Ich bin so emotional, dass ich häufig bei einem Film weinen muss. Aber ich lerne damit umzugehen und empfinde es nicht mehr als schlecht.

Zitat von Maro:
Mit ist es egal, was bei den Nachbarn oder sonst wo da draußen los ist, solange ich davon nicht betroffen bin.

Wie kann man denn nur so eine Einstellung haben Dann könnte der Nachbar z.B. sein Kind tot schlagen und Du würdest nichts machen?
Und Du beneidest einen Killer Angstundoich?
Ich denke mal, ich werde lieber einen grossen Bogen um diesen Thread machen, vielleicht kannst Du ja was von Maro lernen Angstundoich, aber das muss ich nicht lesen, für mich absolut unbegreiflich dass sich jemand einen Killer als Vorbild nimmt.

Also ich werde immer als gefühlskalt dargestellt. Bin sicherlich auch noch extrem emotional. Ich schalte meine gefühle ab bestimmten punkten ab. Z.b. Ich sehe Beziehung läuft nicht mehr, also schalte ich sie ab und beende sie ohne zu trauern oder irgendwas. Der Nachteil allerdings ist, das du anderen Menschen sehr viel schmerz bereitest, der für die Person angenehmer wäre wenn du selbst emotionaler wärst.

Ich hab vor einigen Jahren mal das beeindruckende Buch Psychopathen von Kevin Dutton gelesen.
Für mich war es eine völlig neue Erkenntnis,dass psychopatische Veranlagungen im Menschen eigentlich wertneutral sind.Etwa wie Sportlichkeit oder Musikalität.
Ein Psychopath mit seiner hohen Reizschwelle,seiner geringen Empathie-Bereitschaft , seiner Kaltschnäuzigkeit und Nervenstärke muss nicht notwendigerweiser zum Serienmörder oder Charakterschwein werden.
Die Umstände entscheiden darüber,ob ein solcher Mensch eine Karriere als Chirug,Politiker oder Star-Anwalt macht,oder zum Vergewaltiger,Raubmörder oder Attentäter mutiert.

Die Gefühlskälte kann segenreich oder katastrophal(für die Umwelt) wirken,je nachdem in welchem Kontext sie sich entwickeln kann.Für den Betroffenen selber scheint sie aber in jedem Falle eine Erleichterung zu sein,jede Menge Skrupel,Schuldgefühle und moralische Bedenken bleiben ihm erspart und setzen Energie frei,die in Ausstrahlung und Charisma münden.

Egal,ob man das mag oder nicht.

das seh ich auch so.
Ich denke dass viele der großen Persönlichkeiten mit einem emotionsgebeutelten Charakter niemals so weit gekommen wären. F. J. Strauss z. B.
Lt. den Gymnasiallehrern war Strauss schon als Gymnasiast ein schwieriger Typ. Er widersprach ständig den Lehrern, diskutierte sie in Grund und Boden. Das wäre sicher nicht gegangen wenn er emotional einfühlsam gewesen wäre.
Hillary Clinton besuchte ein Elite Internat für spätere Führungspersönlichkeiten. Sie wurde dort gedrillt um ihre Emotionen unterdrücken zu können. Viele Frauen die es zur Führungspersönlichkeit gebracht hatten waren in solchen Internaten.
Bei Künstlern, Sängern etc. spielt dann häufig Rauschgift und Alk. eine rolle, da diese Menschen sehr emotional sind und dies dann irgendwie unterdrücken müssen.

Ich würde im Gegenteil dazu raten, die gefühle wie Ärger und Wut herauszulassen und nicht mehr und mehr und mehr zu unterdrücken.
So staut sich doch nur so viel auf, bis man seine Gefühle nicht mehr unter Kontrolle bekommt und man platzt weil ne Fliege an der Wand sitzt.

Wie wäre es mit Sport?
Etwas zum auspowern, zum rauslassen von so viel negativer Energie.
Vielleicht könntest du ja auch zum Beispiel Boxen lernen und deine Wut am Boxsack auslassen oder so.

Das wäre so meine Idee dazu.
Gefühlskalt zu werden halte ich jedenfalls für den falschen Weg.

Hallo ich bin m/12 und habe es geschaft gefühls kalt zu werden. Es ist nicht schwer,aber macht es bitte nur wenn ihr wirklich denkt es geht nicht anderst weil es ist schwer wieder Gefühle zu zeigen. Aber wie hab ich es geschafft das ich kalt bin ganz einfach macht Sport und hört dabei traurige Musik und denkt nur an das Ziel. Und wenn ihr weinen müsst schlägt euch nen bißchen ins Gesicht und denkt euch ich Schaf das aber ihr müsst die anderen traurigen Gefühle unter drücken. Und jetzt fragt ihr euch ja warum Sport ganz einfach 1.ihr seid abgelenkt 2.ihr macht euren Körper von außen auch kälter macht es ihr werdet es merken. Achso man braucht dafür ca. 1woche oder halt 1monat aber da nach is alles wieder oke mit euch und ihr seit kalt

Das ist der größte Schwachsinn den ich je gelesen habe. Das einzige was du damit erreichst ist Verdrängung, das wird dich irgendwann heftig einholen...

Du m/12 solltest dir lieber Hilfe suchen.
Du bist 12 Jahre und willst erzählen dass du in einem Monat gefühlskalt geworden bist?
Tut mir leid aber da könnt ich kotzen wenn ich so etwas höre. Das ist genau so ein Geschwafel wie geh du erstmal den weg den ich gegangen bin im Kindesalter. Es gibt Kinder die haben derart viel mist durch und seelische oder körperliche Gewalt erfahren dass man solche Sachen getrost glauben kann.
So unbeliebt gemacht.

Jetzt mal im Ernst du bist 12 Jahre. Du hast dein ganzes Leben noch vor dir. Und da wird es Momente geben in denen du dir wünschen wirst Gefühle zulassen zu können. Nur weil mal eine Sache sch. läuft willst du den Gefühlen wegrennen? Wegen ein paar Tagen? Ich geh jetzt mal davon aus dass du eine gute Kindheit hättest und nicht viel zu beanstanden hattest. Falls doch, nehme ich das alles kommentarlos zurück!
Ich war mehrere Jahre Dro.. Das meth hat mich So Was von kalt gemacht. Ich hab sehr gute Freunde verloren, ich war höchstens paar Stunden in Trauer und dann war es mir egal, verstehst du? Es sind Leute gestorben die mir total wichtig waren, ohne die ich nicht das wäre was ich heute bin und es war mir So was von egal. Da war ich sauer über mich selber und hätte mich schlagen können dass ich diese Gefühle nicht zulassen konnte.
Nur weil man gefühlskalt ist hat man trotzdem Ängste und kann anststörungen aufbauen. Denn Todesangst kann man nicht ausblenden, das ist ein urinstinkt.
Du glaubst gar nicht was es für ein langer Weg war wieder Gefühle zuzulassen und auch zu zeigen. Denn eines merke dir, Gefühle zuzulassen ist keine Schwäche. Im Gegenteil es zeigt von Stärke.
Ich könnte noch stundenlang weiter darüber schreiben aber ich glaube ich hab dir das wesentlichste mitgeteilt.

Zitat von Patrizia1964:
Bei Künstlern, Sängern etc. spielt dann häufig Rauschgift und Alk. eine rolle, da diese Menschen sehr emotional sind und dies dann irgendwie unterdrücken müssen.


Eben! Das ist der Preis, den ein sensibler Mensch für seinen Anpassungswunsch zahlt - früher oder später!
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Was für ein Blödsinn. Ich spüre durch die Derealisation/ Depersonalisation stellenweise gar nicht mehr und würde alles dafür geben ,dass das aufhört.
Und dann liest man sowas...
Weißt du eig,wie sch. das ist ,jemanden den man liebt, zu sehen und nichts zu fühlen?

Satiere oder?

Zitat von Pia_1980:
Starke positive Emotionen und ggf. Hochsensibilität sehe ich als Geschenk an! Es ist nicht jeder dazu in der ...


Das hast du super klasse geschrieben danke dafür echt klasse

A


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