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Hi, bei mir besteht der Verdacht auf Endometriose.
Bisher dachte ich, meine einzige Option wäre OP in dem Fall, aber man kann das auch mit Hormonen (nur Gestagen, zB dienogest) behandeln.
Das wäre dann allerdings quasi wieder Pille nehmen im Langzeitzyklus - wenn Eisprung und Blutung unterdrückt werden, hat man dementsprechend auch nicht die Schmerzen.
Da ich jedoch definitiv noch längere Zeit SSNRI nehmen werde (seit 14 Tagen 60 mg Duloxetin) und auch schon L-Thyroxin für die Schilddrüse, frage ich mich, ob es nicht zu heftig ist jetzt auch noch hormonell in den Körper einzugreifen?
Die Pille könnte ja beides bewirken - eine Besserung, aber durch Nebenwirkungen auch eine Verschlimmerung meiner (psychischen) Probleme.
Die Ärztin (Gynäkologin) meinte, wenn ich beim Duloxetin stabil bin, könnte man es probieren, jetzt aktuell hält sie es auch für zu viel.
Ich wollte hier mal fragen, ob jemand mit der Kombination von Pille und Antidepressiva Erfahrungen hat?
Oder auch einfach Erfahrungen mit der hormonellen Behandlung von Endometriose?

Gestern 19:14 • 03.06.2025 #1


15 Antworten ↓


Zitat von sandracookie:
Oder auch einfach Erfahrungen mit der hormonellen Behandlung von Endometriose?

Ich nehme keine Antidepressiva, habe aber schwere endometriose und das seit über 20 Jahren.
Warst du denn in einem endometriosezentrum? Du schreibst verdacht, es ist also keine schon gestellte Diagnose?

A


Hormonbehandlung bei Endometriose trotz SSNRI?

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@Löwenzähnchen
Ich war bei einer Gyn, die speziell eine Endometriose Sprechstunde anbietet. Musste da erst einen Fragebogen ausfüllen zu den Symptomen und so, heute hatte ich dann Termin in der Sprechstunde.
Von meinen Beschwerden her würde vieles für Endometriose sprechen, im Ultraschall war jetzt aber nichts auffällig. Die Ärztin meinte, dass man es deswegen aber nicht zwingend ausschließen kann, weil auch kleine Herde Beschwerden verursachen können, die man nicht im US oder MRT sieht. Deswegen ist es ein Verdacht, wenn ich es sicher wissen will, bleibt nur die OP.

@sandracookie
Wie stehst du denn zur Option op zu vollständigen Diagnostik? Ich bin mir selbst nicht ganz sicher, ob ich ohne 100%ige Diagnose eine hormonelle Option wählen würde. Einfach weil Hormone ja leider die Psyche tangieren.
Bei jemand gesundem würde ich tatsächlich sagen probier es aus.
Ich habe damals mit Desogestrel begonnen. Ist kein zugelassenes endomedikament, hat mir aber zunächst geholfen ist einfach niedriger dosiert.
Dienogest habe ich persönlich nicht vertragen, aber das muss jeder selbst teste. Jeder reagiert anders.
Eine weitere Option ist ryeqo und yselty. Beide relativ neu für endo zugelassen. Ich persönlich vertrage ryeqo sehr gut.

@Löwenzähnchen
Ich hab großen Respekt vor der OP, auch wenn der Eingriff heutzutage vergleichsweise klein ist.
Vom Kaiserschnitt her habe ich noch viele Beschwerden, wobei das ja ein deutlich größerer Eingriff ist.
Beim Blinddarm (da war ich so 18, also relativ jung) hat es auch relativ lange gedauert, bis ich mich wieder wirklich belastbar gefühlt hatte und zu dem Zeitpunkt war ich noch deutlich sportlicher und fitter. Habe also eher Sorge vor der Genesung hinterher und Vernarbungen, als vor dem Eingriff selbst.
Die Hormone finde ich aber auch schwierig mit meiner Vorgeschichte, vor allem, weil das auch wieder etwas ist, was seine Zeit braucht und man locker mal zwei bis drei Zyklen abwarten kann, um zu sehen, verträgt man es oder nicht.
Das ist etwas, was mir jetzt schon bei den AD immer sehr zu schaffen macht. Aktuell habe ich nämlich auch noch viele Nebenwirkungen bei den 60 mg und wenig Besserung, aber das ist nach erst zwei Wochen Einnahme normal und auch da muss ich locker mal noch nen Monat warten, bis ich sagen kann passt oder passt nicht. Diese Zeiträume sind im Alltag einfach echt lange, deswegen bin ich da auch vorsichtig und unsicher.
Ich hab Mitte Juni nochmal Termin bei meiner Psychiaterin und werde die auch mal ansprechen, was sie zur Kombi meint.

Zitat von sandracookie:
Habe also eher Sorge vor der Genesung hinterher und Vernarbungen, als vor dem Eingriff selbst

Ja das kann ich verstehen. Man muss hier wirklich sehr gut abwägen. Es ist wirklich kein Spaziergang.


Zitat von sandracookie:
Die Hormone finde ich aber auch schwierig mit meiner Vorgeschichte, vor allem, weil das auch wieder etwas ist, was seine Zeit braucht und man locker mal zwei bis drei Zyklen abwarten kann, um zu sehen, verträgt man es oder nicht.

Das Vertragen ist das eine, ja, ob es gegen die Endometriose tatsächlich hilft dauert bis zu 6-9 Monaten.

Das ist wirklich keine leichte Entscheidung. Sowohl psychische Erkrankungen, als auch die Endometriose sind bei jedem komplett individuell.

@Löwenzähnchen
Das stimmt, ist alles sehr individuell und eine Abwägung der Kosten und des möglichen Nutzen. Ich fand das Thema hormonelle Verhütung in jungen Jahren auch schon schwierig und hatte da mehrere Präparate durch getestet. Da alles nicht so wirklich gepasst hat, hab ich letztendlich abgesetzt und jahrelang mit dem natürlichen Zyklus gelebt, trotz der Beschwerden, die ich dadurch habe. Wobei ich sagen muss, dass es da die letzten Jahre nach der Schwangerschaft/Geburt/Stillzeit nochmal schlimmer geworden ist und seitdem regelmäßig stark belastet im Alltag. Immer nur Schmerzmittel will man ja auch nicht nehmen.
Klar ist der Körper jetzt ganz anders, weshalb ich auch ganz anders auf die Hormone reagieren kann, aber es ist doch ein hohes Risiko das Ganze auszutesten, um dann letztendlich festzustellen, dass es nicht hilft und man womöglich auch noch mehr Probleme hat, als vorher. Die Theorie Pille im Langzeitzyklus = keine zyklusbedingten Schmerzen ist da eben auch nur eine vereinfachte Theorie.

Zitat von sandracookie:
Schwangerschaft/Geburt/Stillzeit nochmal schlimmer geworden ist und seitdem regelmäßig stark belastet im Alltag. Immer nur Schmerzmittel will man ja auch nicht nehmen.

Ja, so geht es mir tatsächlich auch. Ich musste täglich Schmerzmittel nehmen. Es gab nur noch schlechte Tage. Meine Schmerzen waren am Schluss zyklusunabhängig. Ich hatte jeden Tag Schmerzen. Mittlerweile mit ryeqo habe ich auch mal gute Tage. Nicht perfekt, aber es ist besser.

Zitat von sandracookie:
Die Theorie Pille im Langzeitzyklus = keine zyklusbedingten Schmerzen ist da eben auch nur eine vereinfachte Theorie.

Ja, man muss sich immer wieder klar machen, dass endometriose eine chronische Erkrankung ist. Die Pille kann helfen. Muss aber nicht. V.a. schon vorhandene Verwachsungen und Schäden kann die Pille auch nicht rückgängig machen.
Ich habe z.B. tiefinfiltrierende endo am darm. Da nützt die Pille leider nicht viel.
Es kann auch gut sein die Hormone helfen temporär und dann plötzlich nicht mehr.

@sandracookie Huhu ich hab auch Endo Stufe IV. Kann dir zwar keinen Tipp geben wegen den Hormonen, da ich auch gerade am überlegen bin wie es weiter geht.
Wenn deine Gyn aber noch keine Zyste gesehen hat hast du schon mal einen Vorteil falls du doch Hormone nimmst.
Ich hab nämlich eine und da hilft die Pille nicht, sie verlangsamt bloß das Wachstum kann es aber nicht aufhalten.

Ich drück dir die Daumen das du eine Lösung findest, weil Endo ist .

Zitat von Löwenzähnchen:
Ja, so geht es mir tatsächlich auch. Ich musste täglich Schmerzmittel nehmen. Es gab nur noch schlechte Tage. Meine Schmerzen waren am Schluss zyklusunabhängig. Ich hatte jeden Tag Schmerzen. Mittlerweile mit ryeqo habe ich auch mal gute Tage. Nicht perfekt, aber es ist besser.

Oh je, das klingt sehr heftig!
Aktuell habe ich hauptsächlich während Eisprung und Periode die stärksten Schmerzen und hab so bisschen die Hoffnung, dass es bei mir eine eher leichte Form ist, wenn man zumindest im US nichts sieht. Trotzdem belasten diese wiederkehrenden Schmerzen, die man sich schon fast im Kalender eintragen kann, weil man weiß, dass sie wieder kommen und nicht viel machen kann.
Bis zu einem gewissen Punkt denke ich, wäre es dann vielleicht in meinem Fall doch hilfreich über die OP abklären zu lassen, ob der Verdacht sich bestätigt oder nicht.
Aber wie du schon sagst, wenn ja, wäre es chronisch und da kann auch niemand sagen, ob es beim leichten Verlauf bleibt oder sich verschlimmert und neue Verwachsungen immer wieder dazu kommen.

@Jozi
Danke dir, ja das ist etwas worauf man gut und gerne verzichten kann, wie auf so viele Erkrankungen...

Zitat von sandracookie:
Aber wie du schon sagst, wenn ja, wäre es chronisch und da kann auch niemand sagen, ob es beim leichten Verlauf bleibt oder sich verschlimmert und neue Verwachsungen immer wieder dazu kommen.

Nein, das weiß man leider nie. Was man aber immer im Hinterkopf behalten kann ist, dass man sich ja nicht sofort entscheiden muss. Ich würde das sacken lassen, nochmals mit der psychiaterin un d ggf. dem Gynäkologen über die Optionen und Möglichkeiten sprechen und dann immer wieder neu abwägen.

@sandracookie

Hey!
Ich habe auch Endometriose. Ich wurde allerdings schon operiert. Danach habe ich eine Desogestrel Einnahme im Langzeitzyklus versucht, was ich garnicht vertragen habe. Hatte eine Verstärkung meiner psychischen Beschwerden.

Momentan nehme ich bioidentes Progesteron, dauerhaft. Das vertrage ich.

Hab da auch keine Wechselwirkung mit AD bemerkt. Nur die bisherigen Nebenwirkungen von den ADs, aber keine Verschlimmerung durch Hormone und AD gleichzeitig.

Alles Liebe
Wolken

@Löwenzähnchen
Richtig, die Entscheidung eilt nicht und das hat mir die Gyn gestern auch vermittelt/empfohlen: Drüber nachzudenken und mir für mich die Zeit zu nehmen. Ich kann jederzeit entscheiden welchen Weg ich letztendlich gehen möchte.
Danke für deine Infos und Erfahrungen

@Wolken
Danke für deine Nachricht
Davor hab ich halt auch Bammel, dass ich das dann nicht vertrage und da ich aktuell mitten in einer Akutphase bin, wo eben das AD noch eingestellt wird, ich einen Therapieplatz suche und im Herbst in ne Tagesklinik will (klappt nicht früher durch die Wartezeiten), um mich da wieder raus zu kämpfen. Da bin ich momentan über jeden Schritt nach vorne dankbar und will nicht wirklich riskieren den Körper wieder völlig durcheinander zu werfen. Dann vielleicht eher wieder, wenn ich stabiler bin.

Aber gut, dass es für dich mit dem bioidentischen Progesteron klappt, habe jetzt schon öfter gehört/gelesen, dass bioidente Hormone besser vertragen werden als die synthetische Variante.

@sandracookie
Gerne, wenn du möchtest kannst du uns ja gerne auf dem laufenden halten. Ich finde verschiedene Erfahrungen, Möglichkeiten, Tipps, Tricks untereinander auszutauschen immer sehr wichtig.

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