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Nachdem ich mich selbst über Sport und Bewegung aus meiner Angst - vor allem der Herzangst - befreien konnte und hier auch immer wieder empfehle, sich zu bewegen, um der Angst zu begegnen, kam mir der Gedanke, einen entsprechenden Faden zu eröffnen.

Gerade der Anfang ist ja oft ungeheuer schwer, wenn die Angst einen voll in den Fängen hat und der Puls schon beim Gedanken an Bewegung astronomische Höhen erreicht.

Ich würde mich auch heute nicht als Sportlerin bezeichnen, obwohl ich regelmäßig Sport treibe. Ich mag mein tägliches Pensum nicht mal sonderlich. Runner's High ist für mich an den meisten Tagen noch immer der Moment, an dem ich die Laufschuhe wieder ausziehe. Trotzdem erledige ich es, weil es mir hilft, angstfrei und gesund zu bleiben. In meinem Fall dient es zusätzlich dem Halten meines Gewichts.

Die Idee ist, dass alle, die Lust haben, sich in Bewegung zu setzen oder das schon getan haben, ihre Erfahrungen hier teilen können. Egal, ob es darum geht, dem eigenen Herzen wieder vertrauen zu lernen oder sich aus einer Depression zu kämpfen. Hier kann man auch die Fragen und Unsicherheiten loswerden, die einen ganz zwangsläufig begleiten, wenn man gerade erst damit anfängt, sich zu bewegen.

Man könnte seine Aktivitäten mitteilen, seine Stolpersteine und Erfolge und sich spontan hoffentlich gegenseitig Mut machen. Vielleicht hat ja jemand Lust .

20.12.2020 17:04 • 15.10.2024 x 46 #1


7727 Antworten ↓


Super Thema...ich hoffe dass sich hier viele austauschen....
mich interessiert auch brennend was und wieviel sport alle machen und wie euer herz auf die Belastung reagiert....ES...o.ä.
Danke calima für deinen themenstart

A


Bewegen gegen die Angst - Auf gehts!

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Ein wichtiges Thema! In einem gesunden Körper ruht ein gesunder Geist.

Ich gehe jeden Tag 2 Stunden spazieren mit meinem Hund. Vor der Herzuntersuchung und der Abklärung ob ich mich belasten darf war es eine Stunde am Tag.

Meine regelmäßige Bewegung kommt mir bei meiner Grunderkrankung und den Absetzerscheinungen des Mirtazapins sehr zu gute.

Die Idee ist super!
Ich habe gemerkt, dass mir Joggen gegen die Panikstörung und Depression hilft. Danach fühlt man sich einfach besser.
Trotzdem bin ich aktuell faul, was das anbelangt obwohl es so wichtig ist. Aber der Umzug stresst mich.
Doch morgen ziehe ich die Laufschuhe an und werde einfach mal eine Runde drehen!
Jetzt habe ich es hier geschrieben, jetzt muss ich es auch tun

Zitat von kleinpübbels:
Die Idee ist super!Ich habe gemerkt, dass mir Joggen gegen die Panikstörung und Depression hilft. Danach fühlt man sich einfach besser. Trotzdem bin ich aktuell faul, was das anbelangt obwohl es so wichtig ist. Aber der Umzug stresst mich. Doch morgen ziehe ich die Laufschuhe an und werde einfach mal eine Runde drehen!Jetzt habe ich es hier geschrieben, jetzt muss ich es auch tun

Ja auf jeden fall.....und berichte dann wie es war

Zitat von veggicat:
Ja auf jeden fall.....und berichte dann wie es war

Mach ich. Ich finde es gut, dass ich das hier reingeschrieben habe. Das zwingt mich so ein bisschen, es durchzuziehen.

Kennt ihr diesen Flow beim Laufen? Als ich hochtrainiert war, hatte ich den. Mein Therapeut hat damals empfohlen, wenn ich mal wieder in dieser Angst bin, soll ich mich an einen Zustand erinnern, der für mich schön ist. Bei mir war es das Laufen. Hatte aber keine Hypochondrie, sondern Panikattacken und Depri zum Schluss.

Ich wäre aber nicht ich, wenn ich nicht immer alles übertreiben würde. Insofern war mein damaliger Sport zu heftig, naja, wenn's ums weglaufen ging, war ich eh Meisterin.

Jetzt, aus Erkenntnis, ist die Mitte mein Wohlfühldingsbums. Nix übertreiben, aber was tun. Heisst, 3 mal in der Woche 5km gemütlich joggen, egal bei welchem Wetter, und 2 mal die Woche 8-10 km am Arbeitsplatz zurücklegen.

Begonnen habe ich meine Runde im Schneckentempo, 10 m gelaufen, dann gegangen, bis ich wieder laufen konnte. Alles ohne Druck und irgendwann bin ich durchgelaufen.

Gut, einen Flow habe ich nimmer, Panikattacken auch nicht, muss nur aufpassen, dass ich einigermassen im Gleichgewicht lebe. Aber dass Sport gut tut, kann ich unterschreiben.

Zitat von Icefalki:
Kennt ihr diesen Flow beim Laufen?


Ich hatte den nie. Auch nicht, als ich auf den Halbmarathon trainiert habe. Ich kenne Tage, an denen es sich leichter läuft als an anderen. Aber von einem Flow ist das weit entfernt.

Für mich ist Laufen und Sport auch nach nunmehr fast 4 Jahren nach wie vor mit dem täglichen Erschlagen des Schweinehunds verbunden. Ich bin gern draußen und ich liebe das Gefühl nach einem Lauf. Habe ich es nicht - wie in den letzten Monaten meiner Achillessehnenentzündung - fehlt mir was und es geht mir auf Dauer schlecht. Ich kriege schlechte Laune und vor allen Dingen sofort mehr Lust auf Essen.

Auch werde ich insgesamt träger, wie ich gerade in der Coronazeit gemerkt habe. Sonst hatte ich noch andere Aktivitäten, aber wenn die wegbrechen, wird der Sport essenziell.

Würde mein Ich vor 5 Jahren mit jetzt reden hören, würde es sich an den Kopf tippen. Übergewichtig und voller Angst wäre allein die IDEE von Sport schon absurd. Und doch habe ich irgendwann den ersten Schritt auf dem Laufband getan - um nach 2 Minuten panisch wieder aufzuhören . Aber das Dranbleiben hat sich gelohnt.

Heute Morgen bin ich 6 Kilometer gelaufen und mich dabei ziemlich geplagt. An manchen Tagen habe ich das Gefühl, als hätte irgendwer die Handbremse angezogen.

Schöne Idee, Calima! Ich bin zwar wieder angstfrei, habe aber auch vor Kurzem wieder mit Sport angefangen (aktuell 3x pro Woche Nordic Walking) plus noch unregelmäßig etwas Krafttraining meist mit Eigengewicht.
Zum Einen will ich endlich die durch mein AD angehäuften Pfunde runterbekommen, aber auch allgemein fitter werden und mache es zur Vorbeugung von nochmaliger Angst/Panik, da ich angefangen habe mein AD auszuschleichen.

Ich hänge mich also hier gerne mit dran

Mal an alle, die jetzt so ein schlechtes Gewissen bekommen, von Menschen, die sich regelmäßig sportlich betätigen. Ich mag das nämlich auch nicht, mir so tolle Geschichten anzuhören, und selbst bin ich gerade in der Looserphase. Bääääh, überlese manches auch immer.

Aber! Sollte sich so ein kleines leise Gefühl regen, wie, würde ich auch so gerne machen, aber ... , dann dieser Rat:

Nicht gross nachdenken, ne Runde festlegen, Turnschuhe an, Jogginghose und Jacke und los. Nur so laufen, wie es Spass macht. Schnecken dürfen euch gerne überholen. Fertig. Sich auf keinen Fall überfordern, sonst macht das Muskelkater und das war es dann. Nee, der Trick ist, raus und stolz sein, jetzt werde ich aktiv. Bissle reicht schon, der Rest kommt noch.

Übrigens haben Jahreszeiten ihren ganz eigenen Geruch.

Das finde ich toll! Ich bin grade dabei dein Tagebuch zu lesen, calima. Ich finde mich wieder. Mich lähmt meine Angst vor meinem Herzen im Moment so sehr, das ich mich kaum bewege, was furchtbar kontraproduktiv ist. Deine Geschichte hilft mir im Moment sehr. Ich freue mich darauf, jedentag den Mut zu finden, so wie du es getan hast und weiterhin tust. Und alle anderen mitleidenen.

Liebe Grüße

Ich habe vor 2 Jahren mit Sport angefangen, nachdem ich nie sportlich war und das mit Anfang 40. Ich brauche den Sport, er ist wie eine Dro. geworden. Ich gehe walken oder mache ein intensives Workout 5 mal die Woche. Körperlich ging es mir noch nie besser, ich habe eine durchtrainierte Figur und konnte mein Blutdruckmedikament reduzieren. Auch meine Leberwerte sind wieder im grünen Bereich.

ABER: meine psychische Erkrankung hat sich dadurch nicht verbessert. Leider!

Zitat von Icefalki:
Nicht gross nachdenken, ne Runde festlegen, Turnschuhe an, Jogginghose und Jacke und los


Ich falle morgens aus dem Bett in die Laufschuhe. Anders kriege ich die Kurve nicht. Als meine Herzpanik noch am Wüten war, musste ich dringend aufstehen, bevor ich den Systemcheck anlaufen lassen konnte. Und der startete recht zügig, nachdem ich die Augen aufgeschlagen habe.

Sobald ich aber angefangen habe zuzulassen, dass ich mich meine Befindlichkeiten abfragen konnte, hatte ich schon verloren. Irgendwas fand sich immer, was mich verängstigte und damit war der Tag meist gelaufen.

Ich möchte allen Mut machen, die sich nicht trauen: Tut es trotzdem. Jeder einzelne Schritt zählt.

Als ich mich nicht aus dem Haus traute, weil ich befürchtete, draußen einsam an einem Herzinfarkt zu verenden, bin ich im Haus auf und ab gegangen. Und wenn ich mich nicht aufs Laufband traute, bin ich vor dem Laufband hin und her marschiert.

Apropos Laufband: Wenn ich die Anschaffung eines Sportgerätes empfehlen sollte, dann die eines Laufbands. Egal, was die Wohnungsgröße sagt. Vor allem, wenn man sich nicht raus traut. Kein Hometrainer, kein Crosstrainer, kein Rudergerät ist so effizient in Sachen Ausdauertraining, wie ein Laufband. Gehen ist unsere natürliche Bewegung. Und vor allem: Man kann in jedem Tempo vor sich hinschleichen.

Der Hometrainer hat mich innerhalb von Sekunden außer Puste gebracht. Außerdem haben mir nach 30 Sekunden die Beine weh getan. Das macht keinen Spaß, wenn man völlig untrainiert ist und zudem Angst vor Überlastung hat. Gehen hatte zudem den Effekt, dass ich dadurch auch Mut fasste, draußen zu gehen. Wenn es drin klappte - warum sollte es draußen nicht funktionieren? Gleichzeitig gab es keine Ausrede mehr. Und einen Konditionszuwachs beim Gehen kriegt man am Schnellsten durch Gehen.

Zitat von Islandfan:
ABER: meine psychische Erkrankung hat sich dadurch nicht verbessert. Leider!


Bei mir auch nicht, und ich war genauso intensiv drauf wie du. Könnte etwas mit deiner Grundproblematik zusammenhängen, so wie bei mir, alles übertreiben zu müssen, wobei Sport jetzt nicht negativ ist, aber, wenn wir was tun, dann immer mindestens 180prozentig.

Zitat von Calima:
Ich falle morgens aus dem Bett in die Laufschuhe.


Ich auch. Sofort raus und los. Sonst wird das bei mir nix.

Bist du jetzt Angst frei calima?

Zitat von Iris311:
Bist du jetzt Angst frei calima?

Ja, bin ich. Manchmal klopft die Hypochondrie an - so wie zu Beginn von Corona - aber ich habe inzwischen sehr gute Strategien, das recht zügig wieder niederzubügeln. Mein Leben ist wirklich ein Neues.
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Zitat von Icefalki:
Bei mir auch nicht, und ich war genauso intensiv drauf wie du. Könnte etwas mit deiner Grundproblematik zusammenhängen, so wie bei mir, alles übertreiben zu müssen, wobei Sport jetzt nicht negativ ist, aber, wenn wir was tun, dann immer mindestens 180prozentig.

Ja, das stimmt leider. Ich nehme mir eigentlich vor, immer 2 Tage Pause zu machen in der Woche, aber manchmal kann ich der Versuchung nicht widerstehen und mache trotzdem Sport.

Zitat von AntiAD:
Ein wichtiges Thema! In einem gesunden Körper ruht ein gesunder Geist.Ich gehe jeden Tag 2 Stunden spazieren mit meinem Hund. Vor der Herzuntersuchung und der Abklärung ob ich mich belasten darf war es eine Stunde am Tag.Meine regelmäßige Bewegung kommt mir bei meiner Grunderkrankung und den Absetzerscheinungen des Mirtazapins sehr zu gute.

spürst du beim sparziergang mit deinem wuffi die ES?

Zitat von Calima:
Ich hatte den nie. Auch nicht, als ich auf den Halbmarathon trainiert habe. Ich kenne Tage, an denen es sich leichter läuft als an anderen. Aber von einem Flow ist das weit entfernt.Für mich ist Laufen und Sport auch nach nunmehr fast 4 Jahren nach wie vor mit dem täglichen Erschlagen des Schweinehunds verbunden. Ich bin gern draußen und ich liebe das Gefühl nach einem Lauf. Habe ich es nicht - wie in den letzten Monaten meiner Achillessehnenentzündung - fehlt mir was und es geht mir auf Dauer schlecht. Ich kriege schlechte Laune und vor allen Dingen sofort mehr Lust auf Essen.Auch werde ich insgesamt träger, wie ich gerade in der Coronazeit gemerkt habe. Sonst hatte ich noch andere Aktivitäten, aber wenn die wegbrechen, wird der Sport essenziell. Würde mein Ich vor 5 Jahren mit jetzt reden hören, würde es sich an den Kopf tippen. Übergewichtig und voller Angst wäre allein die IDEE von Sport schon absurd. Und doch habe ich irgendwann den ersten Schritt auf dem Laufband getan - um nach 2 Minuten panisch wieder aufzuhören . Aber das Dranbleiben hat sich gelohnt.Heute Morgen bin ich 6 Kilometer gelaufen und mich dabei ziemlich geplagt. An manchen Tagen habe ich das Gefühl, als hätte irgendwer die Handbremse angezogen.

Hast du während oder auch nach deinen laufeinheiten herzstolpern?

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