Pfeil rechts
72

F
Bei manchen Themen habe ich den Wunsch, dass ich einfach nur mal erzählen kann und mir zugehört wird ohne dass ich verurteilt werde.

Konkret bin ich als Kind Opfer von Mobbing geworden aufgrund verschiedener Dinge. Es ging aber auch um meine Herkunft oder Herkunftsland meiner Familie und auch um Markenkleidung, dass ich mir einige teure Freizeitvergnügen nicht leisten kann und so weiter. Andere Anlässe gab es auch. Meine Familie wurde dabei abgewertet.

Ich habe das im Umfeld nie thematisiert, obwohl viele das wissen, weil sie mich seit der Kindheit kennen. Es hat nie einer widersprochen, wenn ich gemobbt worden bin.

Mit meiner Familie habe ich nie darüber gesprochen, weil ich ich sie nicht traurig machen wollte, aber auch aus Scham.

Ich habe mich nie gegen das Mobbing gewehrt, immer nur gelächelt und getan, als ob es mir nichts ausmacht. Einem der Hauptmobber, einem Jungen mit hohem Status bin ich hinterhergelaufen, habe seine Tasche getragen, ihn bedient, wollte mich einschleimen. Es war traumatisch für mich.

Später, viel später hat eine Männergruppe meiner Schwester anzügliche Bemerkungen hinterher gerufen. Sehr anzügliche, beleidigende, sexuelle Kommentare. Ich bin eigentlich nicht mutig, aber ich wollte nicht, dass sie sie so herabwürdigen und habe sie gebeten, dass zu lassen. Als Antwort kam dann, ob ich Schläge will. Ich hatte halt innerlich voll Panik in dem Moment, aber ich wollte sie vor dieser Herabwürdigung schützen, habe gefordert, dass sie sich bei meiner Schwester entschuldigen.
Dann bin krankenhausreif verprügelt worden und getreten worden und hatte Kopfverletzungen.

Ich hatte dann PTBS und auch Erinnerung an das Mobbing kam wieder und belastet mich heute mehr als das Erlebnis mit Gewalt. Ich habe mit der Gewalt eher abgeschlossen als mit dem Mobbing.

Durch das Erlebnis mit Gewalt ist für mich ein altes Gefühl wiedergekommen: du bist hilflos, kannst deine Familie nicht schützen. Deine Schwester kann man herabwürdigen, du kannst sie nicht schützen. Du Loser, du P*ssy. Jeder kann dich „fi.“. Du bist kein richtiger Mann.

Ich habe versucht das mit dem Mobbing im Internet zu besprechen und gefühlt glauben mir nur wenige Leute, dass ich als „Ausländer“ von Leuten ohne Migrationshintergrund gemobbt worden bin. Es wird davon ausgegangen, dass die Täter-Opfer-Konstellation immer andersherum ist oder dass ich aus rassistischen Gründen einen Hass auf deutsche hätte. Es wird auf kriminelle Clans verwiesen und so weiter.

Als ob es in Ordnung wäre mich und meine Familie abwerten, weil irgendeine andere Familie aus dem Land kriminell ist. Von uns ist keiner kriminell.
Es ist total viel gelöscht worden, so gemeine Kommentare.

Ich habe gerade in einer Diskussion über Geld geschrieben, dass ich es nicht zeige, dass ich nicht so viel Geld habe und mir auch Dinge leiste, die ich mir kaum leisten kann. Das kommt von der Zeit, als ich gemobbt wurde.

Ich kriegte eine Bemerkung, die ich als abwertend empfand, auch als abwertend gegenüber dem Land, wo meine Familie herkommt, empfand. Vielleicht war es auch nicht so gemeint, ich weiß es nicht.

Ich habe es jedenfalls gesagt, wie ich das empfinde. Es gab eine Riesendiskussion.

Es gab darüber hinaus eine Riesendiskussion darüber, dass es auf einen schlechten Charakter schließen lässt, wenn man sich Dinge kauft, die man sich nicht leisten kann.

Ich fühle mich traumatisiert wegen der Erfahrung von Mobbing und möchte nicht dass schlecht über mich oder noch schlimmer Leute, die ich liebe, geredet wird. Das ist für mich wie eine Verwundung. Deswegen gebe ich manchmal zu viel Geld aus, um mich und andere zu schützen.

Ich versuch, darüber zu sprechen und ich habe das Gefühl, dass mich keiner hört, keiner versucht zu verstehen, ich mit keinem reden kann. Ich hässliche Dinge an den Kopf geworfen kriege und kann mich nicht wehren,

13.11.2023 10:46 • 29.11.2023 #1


54 Antworten ↓


Hotin
Zitat von Frittensauce:
Konkret bin ich als Kind Opfer von Mobbing geworden aufgrund verschiedener Dinge. Es ging aber auch um meine Herkunft oder Herkunftsland meiner Familie und auch um Markenkleidung, dass ich mir einige teure Freizeitvergnügen nicht leisten kann und so weiter.

Guten Morgen,

hier im Forum wirst Du gehört. Deshalb finde ich es gut, wenn Du das hier schreibst.

Ich habe Dir schon einmal geschrieben, dass Du den Begriff Mobbing auch einmal anders betrachten
kannst. Als Mobbing wird etwas bezeichnet, wenn man sich ungerecht behandelt fühlt und glaubt, dass man
sich nicht wehren kann.
Beleidigungen zu Deiner Herkunft und Deiner Familie haben Dich sicher sehr belastet. Das Du Dir nicht so viel
leisten kannst wie andere und Du weniger Markenkleidung tragen kannst, ist sicher unangenehm für Dich.
Allerdings betrifft dies auch alle Menschen mit wenig Geld die hier geboren sind.
Eine etwas andere Sichtweise kann Dir bestimmt auch in diesem Bereich helfen.

Zitat von Frittensauce:
Ich habe mich nie gegen das Mobbing gewehrt, immer nur gelächelt und getan, als ob es mir nichts ausmacht.

Teilweise finde ich das gut, wenn Du das so gemacht hast. Andererseits hast Du da vielleicht etwas
vielleicht ein bisschen falsch gemacht.
Wenn Du das möchtest, gehe ich mal etwas näher darauf ein, wie Du so etwas besser machen kannst.

Zitat von Frittensauce:
Später, viel später hat eine Männergruppe meiner Schwester anzügliche Bemerkungen hinterher gerufen. Sehr anzügliche, beleidigende, sexuelle Kommentare. Ich bin eigentlich nicht mutig, aber ich wollte nicht, dass sie sie so herabwürdigen und habe sie gebeten, dass zu lassen.

Das war gut und mutig.

Zitat von Frittensauce:
Ich hatte halt innerlich voll Panik in dem Moment, aber ich wollte sie vor dieser Herabwürdigung schützen, habe gefordert, dass sie sich bei meiner Schwester entschuldigen.
Dann bin krankenhausreif verprügelt worden und getreten worden und hatte Kopfverletzungen.

Schau und überlege mal, ob in dieser Situation nicht eine bessere Lösung möglich gewesen wäre.
Du sagst Du hattest Panik.
Nachdem Du der Gruppe gesagt hattest, sie sollten das lassen, finde ich, hättest Du eher sachlich
versuchen sollen zu reagieren.
Gegen eine Gruppe von Männern war doch klar, dass Du da kaum eine Chance hast. Wäre es nicht klug
gewesen, Dich hier mit Deiner Schwester langsam zurückzuziehen.

Wenn sich zwei Parteien über ihre Gefühle und Aggressionen streiten, wird es oft so sein, dass die
stärkere Gruppe angreift. Leider haben wir in Deutschland in diesem Bereich eine sehr ungünstige
Entwicklung. Noch vor etwa 40 Jahren gab es das hier kaum.

Zitat von Frittensauce:
Durch das Erlebnis mit Gewalt ist für mich ein altes Gefühl wiedergekommen: du bist hilflos, kannst deine Familie nicht schützen.

Ich sehe das anders. Du bist nicht hilflos. Allerdings ist es manchmal schwierig, sich so zu wehren,
dass man nicht direkt angegriffen wird.

Zitat von Frittensauce:
Deine Schwester kann man herabwürdigen, du kannst sie nicht schützen. Du Loser, du P*ssy. Jeder kann dich „fi.“. Du bist kein richtiger Mann.

Ich finde, hier kannst Du sehen, dass Du einige Dinge anders betrachten solltest.
Du bist kein Looser. Und Du bist durchaus ein richtiger Mann!
Bitte versuche nicht zu beschreiben, dass Du ein Looser bist, nur weil Du Dich nicht gegen
gewalttätige Männer, die nichts in der Birne haben so wehren kannst, wie es Deinen Vorstellungen
oder eventuell auch Deinen kulturellen Wurzeln entspricht.
Vielleicht erscheint Dir das, was ich hier schreibe etwas fremd. Wenn Du das möchtest, kann ich da viel mehr zu erklären.

13.11.2023 11:34 • x 2 #2


A


Wunsch, dass mir einfach nur mal zugehört wird

x 3


Hotin
Zitat von Frittensauce:
Ich habe gerade in einer Diskussion über Geld geschrieben, dass ich es nicht zeige, dass ich nicht so viel Geld habe und mir auch Dinge leiste, die ich mir kaum leisten kann. Das kommt von der Zeit, als ich gemobbt wurde.

Ich glaube , ich kann Deine Überlegung verstehen. Allerdings würde ich an Deiner Stelle hier auch etwas
anders vorgehen. Wenn Du Dir Dinge leistest, die Du Dir eigentlich nicht leisten kannst, schadest Du Dir vor allem selbst. Und auf andere Menschen hat das kaum eine nennenswerte positive Wirkung.

Zitat von Frittensauce:
Es gab darüber hinaus eine Riesendiskussion darüber, dass es auf einen schlechten Charakter schließen lässt, wenn man sich Dinge kauft, die man sich nicht leisten kann.

Warum soll das etwas mit einem schlechten Charakter zu tun haben. Ich finde nur, es hilft Dir nicht.
Und etwas was Dir nicht hilft, brauchst Du nicht zu machen. Vor allem, wenn das auch noch viel Geld
kostet.

Zitat von Frittensauce:
Ich fühle mich traumatisiert wegen der Erfahrung von Mobbing und möchte nicht dass schlecht über mich oder noch schlimmer Leute, die ich liebe, geredet wird. Das ist für mich wie eine Verwundung. Deswegen gebe ich manchmal zu viel Geld aus, um mich und andere zu schützen.

Das Dich das, was Du als Mobbing bezeichnest heute noch belastet, kann ich verstehen. Leider kannst Du
durch nichts verhindern, dass schlecht über Dich und Deine Familie geredet wird. Das ist ein anfangs etwas
schwierig zu verstehender Zusammenhang.

Zitat von Frittensauce:
Ich versuch, darüber zu sprechen und ich habe das Gefühl, dass mich keiner hört, keiner versucht zu verstehen, ich mit keinem reden kann. Ich hässliche Dinge an den Kopf geworfen kriege und kann mich nicht wehren,

Ich habe Dir nun mehrmals gesagt, dass ich versuche Dich zu verstehen.
Aber hilft Dir das, wenn ich oder ein anderer Mensch Dich verstehet? Ganz klar Nein.
Helfen wird Dir nur, wenn Du darüber nachdenkst und überlegst, was Du anders machen kannst,
damit Du zukünftig in vielen Lebenssituationen ein besseres Gefühl bekommst.

13.11.2023 11:48 • x 1 #3


H
Wenn ich das richtig sehe, bist du mit deiner Geschichte in etlichen Foren unterwegs gewesen, unter anderem sehr lange und mit sehr vielen und sehr verständnisvollen Lesern und Leserinnen. Irgendwann warst du da dann aber weg, weil du eben nicht nur willst, dass die Leute dir zuhören, sondern auch, dass dir nie jemand widerspricht.

So funktionert das aber nicht.

Du bist ein erwachsener Mann. Und nicht der einzige Mensch auf der Welt, der schlechte Erfahrungen machen musste. Du solltest dich mal schütteln und dich von dem lösen, was du Negatives erfahren hast.

Weder bist du besonders schwach, noch hat dir das Leben besonders übel mitgespielt. Es ist ein Leben wie jedes andere. Du kannst denen, die dir wehgetan haben, die Macht geben, dich bis ins Grab zu verfolgen. Oder du kannst mutig nach vorne schauen und diese Opferrolle, die du zur Rolle deines Lebens gemacht hast, mal hinter dir zu lassen.

Übrigens nervt es mich ohne Ende, dass du so tust, als würde dir jeder hier absprechen, dass du als Libanese negative Erfahrungen mit Deutschen gemacht hast. Kaum jemand tut das.

13.11.2023 12:56 • x 4 #4


F
Zitat von Haldenstürmer:
Wenn ich das richtig sehe, bist du mit deiner Geschichte in etlichen Foren unterwegs gewesen, unter anderem sehr lange und mit sehr vielen und sehr verständnisvollen Lesern und Leserinnen. Irgendwann warst du da dann aber weg, weil du eben nicht nur willst, dass die Leute dir zuhören, sondern auch, dass dir nie ...


Ich habe keine Ahnung, ob wir von dem gleichen Forum reden.

Ich war unter anderem im einem Forum, da wurde mir gesagt, dass man uns libanesische Viecher genannt hat, sei nicht rassistisch.
Es wurde darauf verwiesen, dass bei einem User im Ort ein Libanese versucht hat seinen Geschäftspartner zu killen (als ob das etwas mit meinen Mobbingerfahrungen zu tun hätte).

Die Hälfte von dem Thread, wo ich über Erfahrungen mit Rassismus gestartet hatte, musste gelöscht werden wegen Rassismus.

Pascha und Clanmitglied wurde ich genannt und keiner hat widersprochen.

Ich will nicht, dass keiner mehr widerspricht, aber wenn in einem Thread über Rassismus die Hälfte gelöscht werden muss und zwar nicht auf meine Veranlassung stand da wohl viel rassistischer Dreck.

Ich will’s nur einmal am Stück erzählen können, ohne direkt auf Abwertung und Unglauben stoßen.

Ich weiß gar nicht, wie ich mit dem Thema anfangen soll. Ich hab’s noch nie am Stück erzählt, was mir da als Kind passiert ist, denn sobald ich ein paar Einzelheiten sage, glaubt man mir nicht, dass das wirklich rassistisch sei und vermittelt mir, ich hätte alles falsch verstanden.

Oder man sagt mir, ich sei der wahre Rassist.

Oder man sagt mir, dass Libanesen quasi so schlimm sind, dass es gerechtfertigt ist.

Es gibt auch nette Antworten, aber auch die und auf die steig ich ein und dann fühl ich, dass ich mich verteidigen muss.

13.11.2023 13:26 • #5


F
Ich hab’s noch nie in einem Rutsch unterschreiben können, was meine Klassenkameraden alles über meine Familie gesagt haben und was sie alles mit mir gemacht haben. Ich habe öfters mal angefangen zu erzählen, dass ich eine Mobbingerfahrung habe, konnte aber noch nie erzählen, was genau mir passierte, weil vorher die Diskussion sich verlagerte.

Ich kann, so glaube ich, auch nicht mit meiner Familie darüber reden, weil es sie sehr verletzen würde, dass mir von meinen Mitschülern so abwertende Dinge über sie gesagt wurden, weil sie immer versucht haben, sehr, sehr integriert zu sein, sich an alle Regeln zu halten, ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn und Rest der Mitmenschen haben.

Ich hab’s immer runtergeschluckt. Ich wollte ihnen nicht das Herz brechen. Ich hab immer heimlich geweint.

Vielleicht muss ich’s einfach runterschlucken ohne jemals darüber reden können. Ich weiß nicht.

13.11.2023 13:39 • #6


Schlaflose
Zitat von Frittensauce:
Bei manchen Themen habe ich den Wunsch, dass ich einfach nur mal erzählen kann und mir zugehört wird ohne dass ich verurteilt werde.

Schon allein in diesem hast du schon zigmal deine Geschichte erzählt und man hat dir zugehört. Wie oft willst du das machen? Irgendwann ist man davon genervt, auch wenn man kein Rassist ist.

13.11.2023 13:40 • x 4 #7


F
Zitat von Schlaflose:
Schon allein in diesem hast du schon zigmal deine Geschichte erzählt und man hat dir zugehört. Wie oft willst du das machen? Irgendwann ist man davon genervt, auch wenn man kein Rassist ist.


Was meine Klassenkameraden gesagt und gemacht haben, dass habe ich noch nie ausführlich erzählen können ohne verurteilt zu werden.
Ich habe andere Sachen von meiner Lebensgeschichte erzählt und wenn’s dich stört musst du es nicht lesen.

13.11.2023 13:43 • #8


Abendschein
60 Themen in zwei Jahren und sie gleichen sich.
Grade Heute über das Thema Ausländer zu reden, kommt nicht gut.
Es ist so, wie es ist. Alle haben es nicht leicht. Egal welche Nationalität
wir haben.

13.11.2023 13:48 • #9


H
Dann erzähle es.

Ich weiß nicht, was du mit verurteilen meinst? Widersprechen?

Ich bin mir sicher, dass es etliche gibt, die viel Verständnis haben für dich und das, was dir angetan wurde.

Aber wie lange ist das denn alles her? Was erwartest du denn, dass das Leben dir einen roten Teppich ausrollt, schön weich?

Warum sollte das so sein?

Leider machen einige Menschen z.B. aus dem Libanon rassistische Erfahrungen. Andere wiederum werden von Menschen z.B. aus dem Libanon dransaliert und bedroht. Warum das so ist? Weil die Menschen alle überall gleich sind.

Du bringst deine Herkunft immer wieder ein, du witterst auch immer Rassismus, auch da, wo keiner ist.

Korrigier mich, wenn ich falsch liege: Das mit dem Pascha ging seinerzeit von dir aus, du hast dieses Wort gewählt, weil irgendein Politiker das mal gesagt hat. Du ziehst dir jeden Schuh an und beschwerst dich, dass der eine oder andere dich drückt.

Was ist denn im Jetzt bei dir los? Warum hast du so viel Zeit für Vergangenes?

13.11.2023 13:52 • x 3 #10


F
Zitat von Abendschein:
60 Themen in zwei Jahren und sie gleichen sich.


Mag sein, aber mir geht es um das Thema wie mich meine Klassenkameraden rassistisch gemobbt haben und dazu ist keiner der Threads denk ich.

Wenn ich beispielshalber zu viele Threads zum Thema Bauchschmerzen oder Appetitlosigkeit habe, kann man nicht einfach sagen, dass dadurch mein Bedürfnis über rassistisch gemobbt werden zu reden weg ist.

13.11.2023 13:52 • #11


Abendschein
Zitat von Frittensauce:
Mag sein, aber mir geht es um das Thema wie mich meine Klassenkameraden rassistisch gemobbt haben und dazu ist keiner der Threads denk ich. Wenn ich beispielshalber zu viele Threads zum Thema Bauchschmerzen oder Appetitlosigkeit habe, kann man nicht einfach sagen, dass dadurch mein Bedürfnis über rassistisch gemobbt ...

Aber was nutzt es Vergangenes noch so einer Beachtung zu schenken? Das war alles einmal,
kann nicht wieder gut gemacht werden. Du kannst versuchen, Dein Leben, so wie es jetzt ist zu
Leben. Wer sich immer wieder mit der Vergangenheit beschäftigt, lebt das Leben nicht in der
Gegenwart. Du verpaßt das Leben. Das Hier und Heute.

13.11.2023 13:56 • #12


H
Natürlich nicht.

Aber das Wort Klassenkameraden sagt doch schon, dass es eine Weile her ist, oder?

Kinder mobben einander, wegen allem Möglichen. Herkunft ist da eine Möglichkeit.

Niemand will hier Rassismus kleinreden, aber wenn es Klassenkameraden waren, dann waren das Kinder, Jugendliche. Warum ist einem Erwachsenen so wichtig, was ihm als Kind, als Jugendlicher angetan wurde?

Ich hatte keine schöne Schulzeit, wirklich nicht. Aber ich brauche da mit niemandem mehr drüber zu sprechen oder zu schreiben. Das Leben hat seitdem andere Geschichten geschrieben.

Du bist irgendwann hierhin gekommen, vermutlich aus Not und Elend. Hast hier eine sichere Bleibe und hoffentlich eine Heimat gefunden. Wirst vermutlich von fast allen Menschen freundlich und hilfsbereit behandelt. Und das Thema deines Lebens sind ein paar Jugendliche oder Kinder von vor ein paar Jahren?

Wer oder was hindert dich übrigens daran, hier und jetzt zu schreiben, was passiert ist? Vermutlich wirst du das Mitgefühl bekommen, was du bekommen möchtest. Ich bezweifle, dass das irgendwas bringt, aber bekommen würdest du es.

13.11.2023 13:59 • x 1 #13


Schlaflose
Zitat von Frittensauce:
Was meine Klassenkameraden gesagt und gemacht haben, dass habe ich noch nie ausführlich erzählen können ohne verurteilt zu werden. Ich habe andere Sachen von meiner Lebensgeschichte erzählt und wenn’s dich stört musst du es nicht lesen.

Vielleicht nicht dieses Detail, aber es ging immer thematisch um dieselbe Sache.
Du könntest im Tagebuchbereich des Forums ein Tagebuch anlegen und dort schreiben, statt jedesmal einen neuen Thread anlegen, wo du jedesmal die Vorgeschichte wiederholen musst.
Dort kannst du auch bestimmen, ob man Kommentare abgeben soll oder nicht.

Wobei ich immer noch nicht nachvollziehen kann, was dir das bringt. Es ändert ja nichts an dem, was passiert ist.

13.11.2023 14:03 • x 2 #14


F
Zitat von Haldenstürmer:
Dann erzähle es. Ich weiß nicht, was du mit verurteilen meinst? Widersprechen? Ich bin mir sicher, dass es etliche gibt, die viel Verständnis haben für dich und das, was dir angetan wurde. Aber wie lange ist das denn alles her? Was erwartest du denn, dass das Leben dir einen roten Teppich ausrollt, ...


Mein Beitrag wurde gerade wegen einem Wort vorerst nicht veröffentlicht. Er wird besteigt später veröffentlicht.

13.11.2023 14:07 • #15


F
Zitat von Abendschein:
60 Themen in zwei Jahren und sie gleichen sich. Grade Heute über das Thema Ausländer zu reden, kommt nicht gut. Es ist so, wie es ist. Alle haben es nicht leicht. Egal welche Nationalität wir haben.


Warum kommt das nicht gut? An welchem Tag darf ich denn darüber reden, dass meine Klassenkameraden mich unter anderem wegen Herkunft gemobbt haben? Welcher kommt denn gut?

Ich habe nie gesagt, dass es alle anderen leicht haben.

Ich will nur darüber reden, wie mir damals was schlimmes widerfahren ist. Es ging mir sehr, sehr schlecht deswegen und leider habe ich nach dem Trauma gemerkt, dass mir die Gefühle wiederkommen, dass ich wieder fühle: ich kann mich nicht wehren, ich kann nicht schützen, ich bin ausgeliefert.

13.11.2023 14:11 • #16


F
Zitat von Haldenstürmer:
Natürlich nicht. Aber das Wort Klassenkameraden sagt doch schon, dass es eine Weile her ist, oder? Kinder mobben einander, wegen allem Möglichen. Herkunft ist da eine Möglichkeit. Niemand will hier Rassismus kleinreden, aber wenn es Klassenkameraden waren, dann waren das Kinder, Jugendliche. Warum ist ...


Was mich hindert das hier und jetzt zu schreiben?
Es fällt mir schwer dass zu schreiben wegen Angst vor Abwertung, wegen Angst, dass man mir nicht glaubt.

13.11.2023 14:15 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

F
Zitat von Schlaflose:
Vielleicht nicht dieses Detail, aber es ging immer thematisch um dieselbe Sache. Du könntest im Tagebuchbereich des Forums ein Tagebuch anlegen und dort schreiben, statt jedesmal einen neuen Thread anlegen, wo du jedesmal die Vorgeschichte wiederholen musst. Dort kannst du auch bestimmen, ob man Kommentare abgeben ...


Nein, ging es nicht. Ich habe Mobbing ein paar mal erwähnt, aber immer nur mit den Worten „ich wurde gemobbt“.

13.11.2023 14:16 • #18


H
Wie wäre es, wenn du dich mal entscheiden würdest, ob du darüber schreiben willst oder nicht?

Es wird immer Menschen geben, die dir nicht glauben. Die meisten werden dir glauben. Das ist die Welt, da sind nicht immer alle so, wie du sie haben willst.

Wenn du mir jetzt hier von Mobbing aus rassistischen Motiven erzählst, dann werde ich dir glauben und ich werde dir schreiben, dass ich das sehr schlimm finde. Bringen wird es dir überhaupt nichts, weil es dir noch nie was gebracht hat.

13.11.2023 14:18 • x 2 #19


F
Zitat von Haldenstürmer:
Wie wäre es, wenn du dich mal entscheiden würdest, ob du darüber schreiben willst oder nicht? Es wird immer Menschen geben, die dir nicht glauben. Die meisten werden dir glauben. Das ist die Welt, da sind nicht immer alle so, wie du sie haben willst. Wenn du mir jetzt hier von Mobbing aus rassistischen Motiven ...

Ich habe noch nie davon konkret erzählt, was passiert ist, wie kann man da wissen ob es etwas bringt oder nicht?

Eigentlich muss ich auch arbeiten.

Es war verschiedenes, beispielshalber einige haben sich über das Essen, was ich dabei hatte, lustig gemacht und über unsere Sprache und darüber, dass mein Vater mich geküsst hat und dass es bei uns mehr Körperkontakt gibt.

Es wurde mir aber gesagt wir wären Viecher und Kakerlaken, Ungeziefer und man soll uns weg machen und eines Tages kommt der Tag, wo einer uns weg macht. Dass wir Schmarotzer sind und eines Tages macht uns einer weg.

13.11.2023 14:28 • #20


A


x 4


Pfeil rechts



Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Dr. Reinhard Pichler