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Itsybitsy
Tja, traurig, aber wahr, heute ist mal wieder mein Geburtstag, und wie immer, wie jedes Jahr, bin ich allein, so ganz und gar allein. Mir fällt auf beim Nachdenken über diesen Zustand, daß ich schon seit so vielen Jahren jedes Weihnachten, jedes Silvester und auch jeden Geburtstag immer nur allein bin.

Hach, dann wache ich morgens auf und schaue - ha, wie blöd - auf mein Handy, ob vielleicht doch jemand an mich gedacht hat. Wieviele Jahre schon habe ich kein Geschenk mehr bekommen, ich weiß es leider nicht mehr. Dann schaue ich noch in meinen Briefkasten, vielleicht hat mir ja doch jemand eine Karte geschrieben...natürlich nicht.
Ihr würdet es nicht glauben, würdet Ihr mich sehen. Ich bin ein Mädel mittleren Alterns, attraktiv, kreativ, relativ gut und erfolgreich im Berufsleben stehend. Ich witzele immer gern mit den Ladies an der Kasse meines Stamm-Supermarktes, aber man darf nicht vergessen, sie sind der einzige soziale Kontakt, den ich habe. Es vergehen ganz ganz oft viele Wochen, in denen ich mit niemanden auch nur ein einziges privates Wort wechsele. Ich habe keine Familie mehr, schon sehr lange keinen Partner mehr, und leider auch keine Freunde. Eine Umarmung oder einen Kuss habe ich schon seit vielen Jahren nicht mehr bekommen.
Dadurch, daß ich so oft verletzt wurde, habe ich mich leider auch total zurückgezogen, bin misstrauisch und unsicher geworden, so daß Freundschaften sich meist gar nicht erst ergeben. Zudem haben alle Menschen in meinem Berufsumfeld beispielsweise schon Partner und Kinder und ihren eigenen Freundeskreis, die haben weder Zeit noch Bedarf an neuen Freundschaften.
Ich habe früher immens viel gemacht, bin viel gereist, habe in vielen Ländern gelebt, habe also auch immer viel Interessantes zu erzählen. Ich kleide mich sehr individuell und wirke (und bin es sicher auch oftmals) sehr selbstbewußt und stark. Daher fühlen sich gerade Frauen leider oft schnell in Konkurrenz mit mir gesetzt.
Warum ich das erzähle? Ich denke, um klar zu machen, daß ich durchaus selbstkritisch bin und mir viele Gedanken mache, und auch immer meine, daß ich sicher selber Schuld bin an meiner Situation.
Ich übe mich in Dankbarkeit, und es gibt auch vieles, für das ich wirklich dankbar bin in meinem Leben. Aber diese totale und vollkommene Einsamkeit, die macht mich wirklich fertig. Offensichtlich bin ich so unliebenswert, daß niemand es für wichtig erachtet, mit mir Kontakt zu haben. Das tut verdammt weh. Ab und zu im Leben mache ich auch mal einen Kontakt, z.B. zu einer Kollegin oder so, aber meistens versandet das ganz schnell wieder. Menschen sind oftmals am Anfang total begeistert von mir, aber wenn sie dann feststellen, daß ich woh doch nicht so bin, wie sie am Anfang dachten, ziehen sie sich ganz schnell zurück.
Boa, ich fühl mich grad ziemlich schlimm , ich seh so wenig Sinn in meinem Leben......dabei bin ich doch kein Jammertyp, bin immer fröhlich und gut gelaunt....und doch ziemlich schei.....

05.02.2011 19:05 • 26.12.2019 #1


72 Antworten ↓


G
Hallo Itsybitsy,

jetzt gratuliere ich dir schon mal ganz herzlich zu deinem Geburtstag!

Nein, die einzige bist du auf keine Fall, der es so geht. Leider sind es ganz viele. Und Hamburg war zumindest noch vor 10 Jahren die Single-Hochburg Deutschlands. http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,52658,00.html
Inzwischen sind Regensburg und Berlin noch weiter vorne - aber Hamburg belegt sicherlich noch einen der ersten Plätze.

Zitat:
dabei bin ich doch kein Jammertyp, bin immer fröhlich und gut gelaunt....und doch ziemlich *beep*....
Was immer *beep* hier bedeutet hat - offenbar bist du aber doch nicht Immer fröhlich und gut gelaunt. Ist das vielleicht die Fassade, die du dir anderen gegenüber - und vielleicht sogar dir selbst gegenüber - zugelegt hast?
In dir sieht es doch offenbar ganz anders aus ....?
Zitat von Itsybitsy:
Dadurch, daß ich so oft verletzt wurde
Magst du erzählen, wer dich wann und womit verletzt hat?

Ich wünsche dir trotzdem EINEN SCHÖNEN Abend! Mach es dir selbst so schön wie es geht. Und falls das heute nicht mehr klappt, kannst du es morgen ja noch nachholen.

05.02.2011 19:39 • #2


A


Allein am Geburtstag / fühle mich einsam keine Freunde

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Itsybitsy
Hallo Du und ganz doll lieben Dank für die Geburtstagsgrüße!
Ja klar, einen Panzer für's Aussenleben legt man sich wohl meist zu, ist einfacher. Die meisten Menschen sind überfordert mit jemandem, der Kummer hat und traurig ist.
Was mich verletzt hat war zum einen wohl eine jahrlange, sehr zerstörerische Beziehung, in der wir uns traurigerweise bis aufs Blut bekämpft haben, und ich habe mir 8 Jahre lang angehört, wie falsch, dumm und unliebenswert ich bin. Und auch wenn mein Kopf weiss, das das nicht wahr ist, so ist es doch irgendwie in mir verankert, zumal es die Botschaften meiner Eltern aus meiner Kindheit aufgenommen hat.Des weiteren habe auch ich meinen Anteil an Beziehungsabbrüchen hinter mir, ich treffe oft auf Menschen, die bei der geringsten Meinungsverschiedenheit den Kontakt abbrechen. Ich lerne Menschen kennen und werde schnell hängen gelassen und bin enttäuscht. Ich habe immer wieder Freundschaften, wo ich irgendwann feststelle hey, eigentlich kommt immer alles von mir, nie vom anderen, und wenn ich dann mal abwarte und nichts mache und warte, was passiert, kommt meistens gar nichts mehr. aus dieser Erfahrung heraus bin ich halt negativ geprägt und habe wenig Erwartungen, die auch meistens nicht-oder gerade - erfüllt werden.
Ich bin eine gute Freundin, auf die man sich immer und zu 100% verlassen kann, aber auch ich brauche einen Menschen, der mal für mich da ist, und auf den ich mich verlassen kann.

Was mich kürzlich ganz ganz traurig gemacht hat ist, Ich bin in meiner sehr hohen Wohnung ca. 3 Meter tief von der Leiter gestürzt beim Renovieren, und da lag ich nun, und es hat niemand niemand gemerkt, glücklicherweise konnte ich zum Telefon kriechen und Hilfe holen. Die im Krankenhaus konnten es gar nicht verstehen, daß´ich keinen einzigen Menschen auf der Welt kenne, der für mich einen Pyjama und ein wenig Waschzeug aus meiner Wohnung für mich holen könnte. Das finde ich so mies und es tut so weh, ich komme mir so aussätzig vor.....

05.02.2011 19:52 • #3


G
Zitat von Itsybitsy:
Ja klar, einen Panzer für's Aussenleben legt man sich wohl meist zu, ist einfacher. Die meisten Menschen sind überfordert mit jemandem, der Kummer hat und traurig ist.
Überfordert, weil es sie selber runterziehen würde.
Oder sie haben einfach keine Lust, sich mit den Problemen anderer zu belasten.

Ich kann aber verstehen, dass man chronisch traurige Menschen meidet. Mir geht es nicht anders, auch wenn ich selbst sehr lange chronisch traurig war. So ein Mensch ist auf die Dauer wirklich nicht erträglich und dem eigenen Wohlergehen nicht zuträglich.

Was hast du denn bisher getan, um deine negative Prägung loszuwerden? Denn einerseits sprichst du ja durchaus positiv von dir. Andererseits bist du offenbar noch immer sehr dünnhäutig, wenn jemand dich herabsetzt. Ist es noch nicht besser geworden?
Zitat:
Was mich verletzt hat war zum einen wohl eine jahrlange, sehr zerstörerische Beziehung, in der wir uns traurigerweise bis aufs Blut bekämpft haben, und ich habe mir 8 Jahre lang angehört, wie falsch, dumm und unliebenswert ich bin.
Offenbar hast du aber auch selber kräftig ausgeteilt, wenn ich das richtig verstehe ..?

Es funktioniert nicht, sein Minderwertigkeitsgefühl dadurch loswerden zu wollen, dass man den/einen anderen zu überzeugen oder gar zu übertrumpfen versucht. Damit ist man leider immer noch total davon abhängig, wie der andere reagiert. Und außerdem schaukelt sich die Situation bloß weiter auf. Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung entsteht da leider nicht.

Zitat:
ich treffe oft auf Menschen, die bei der geringsten Meinungsverschiedenheit den Kontakt abbrechen
Nach meiner Erfahrung ist nicht die Meinungsverschiedenheit selbst der Grund, sondern die Begleitumstände. Z.B. wenn der andere den Eindruck hatte, dass seine Position, seine Gefühle nicht ernst genommen wurden.
Zitat:
Ich bin eine gute Freundin, auf die man sich immer und zu 100% verlassen kann, aber auch ich brauche einen Menschen, der mal für mich da ist, und auf den ich mich verlassen kann.
Vielleicht sollte man nicht in der Kategorie brauchen denken, sondern eher als ich wünsche mir. Brauchen vermittelt irgendwie Anspruchsdenken. Und es ist ja nicht wirklich ganz wahr, dass man das braucht - man überlebt auch ziemlich lange ohne, auch wenn es nicht schön ist ...

Zitat von Itsybitsy:
Was mich kürzlich ganz ganz traurig gemacht hat ... Die im Krankenhaus konnten es gar nicht verstehen, daß´ich keinen einzigen Menschen auf der Welt kenne, der für mich einen Pyjama und ein wenig Waschzeug aus meiner Wohnung für mich holen könnte. Das finde ich so mies und es tut so weh, ich komme mir so aussätzig vor.....
Das kann ich sehr gut verstehen, das habe ich schon selbst erlebt. Die Leute da im Krankenhaus gehen dabei leider oft dumm und unsensibel vor, sie gehen von der vermeintlichen Norm aus, so als hätten sie noch nie etwas von Singles gehört, und merken nicht, wie sie den anderen noch trauriger machen als er/sie in dem Moment ohnehin schon ist. Sehr viele Singles haben aufgrund von örtlichen Wechseln keine engen Kontaktpersonen in der Nähe. Oder diese arbeiten und sind nicht einfach so abkömmlich usw.

Es ist aber empfehlenswert, zu einer geeigneten Nachbarin oder Familie ein ausreichendes Vertrauensverhältnis aufzubauen, dass man ihr den Wohnungsschlüssel geben und sie um solche kleinen Hilfeleistungen bitten kann.

In manchen - aber wohl wenigen - Krankenhäusern gibt es freiwillige Helferinnen, die sich um Alleinstehende kümmern und eben solche Dinge besorgen wie Pyjama holen usw. Das finde ich super. In Hamburg gibt es z.B. dies: http://www.lv-hamburg.drk.de/index.php?id=78

(Vielelicht kannst du da auch selber mitarbeiten?)

05.02.2011 20:49 • #4


F
Hallo Itsybitsy,

und von mir natürlich auch: Alles Gute zum Geburtstag

Sei nicht traurig, ich gehört leider auch zu dieser Spezies
Bei mir hat alles sehr ähnlich angefangen. Umzug, Studium - die Kontakte waren alle sehr oberflächlich. Leute mit denen man sich gut verstanden hatte, waren leider alle von weiter weg. Und Freundschaften über größere Entfernung zu pflegen, fand ich ziemlich sinnlos. Wenn man jemanden braucht, dann hier und jetzt und nicht irgend wo.
An meinem Geburtstag vereise ich fast immer. Das Handy wird abgeschaltet damit ich niemanden Rechenschaft ablegen muss, warum ich alleine bin. Viel schlimmer ist jedoch, dass man Notlügen erfinden muß.

Deine Erfahrung mit dem Krankenhaus kann ich mit dir fast teilen. Ich bin im letzten Sommer umgezogen und musste komplett alles alleine Meistern. Man kommt sich total schäbig vor. Das Leben verrinnt und unser einer muss noch eine Strafrunde drehen. Willkommen in der Realität.

Als ich in der Weihnachtszeit dieses Forum entdeckt hatte, war ich sehr überrascht, dass es doch sehr viele nette Menschen gibt, die Weihnachten, Silvester und ihr ganzes Leben alleine meistern müssen.
Also – wir sind nicht alleine

Gruß friedel

05.02.2011 20:53 • #5


Layara
Huhu itsybitsy

auch von mir alles liebe zum Geburtstag!

Ich kenne deine Situation auch. Allerdings habe ich einen Partner, bin also nicht ganz alleine. Aber Freunde habe ich gar keine mehr und meine Familie kann ich auch vergessen.

Klar, da ist jemand, der ist immer da für mich, dennoch, manchmal möchte man doch gerne mit ner Freundin sprechen, mal jemand anderen sehen.

Meinem Freund ging es lange genauso wie dir. Alleine in der Wohnung, auf der Arbeit immer gut drauf, kam mit allen gut klar, aber private Kontakte haben sich nie ergeben.

Ich selbst schaff es nicht einmal beruflich mit den Kollegen Kontakt zu bekommen. Das ging soweit, dass mich meine Vorgesetzte darauf angesprochen hat. Keine Ahnung woran es liegt, ich kann da nicht über meinen Schatten springen, nicht aus mir raus.

Fühle mich unwohl, wenn Menschen um mich stehen und die ganze Aufmerksamkeit auf mir ruht.

Auch an meinen Geburtstagen ist niemand da, keine SMS, keine Briefe, nichts. Abgesehen vom Partner.

Ich wünsch dir trotzdem nen tollen Abend und, dass du bald einen lieben Menschen findet, der dich versteht und auf den du dich auch 100% verlassen kannst.

Lg Layara

05.02.2011 21:22 • #6


Itsybitsy
Hi Ihr Zwei und nochmal danke, daß Ihr Euch heute mit mir auseinandergesetz habt. @ GastB: ich denke es kommt nicht aufs austeilen an, sondern darauf, daß wir uns gegenseitig verletzt haben, und ich mit langwierigen Verletzungen daraus hervorgegangen bin.So ist das wohl manchmal im Leben.
Danke auf jeden Fall, dass Ihr mir gezeigt habt, daß ich a)nicht ganz allein damit bin und b) daß mich jemand versteht, daß hat mir heute sehr geholfen!
Ich wünsch Euch eine gute Nacht!

05.02.2011 21:49 • #7


Itsybitsy
Hallo Layara!
Danke, daß auch Du geantwortet hast! Na ja, klar würd ich jetzt sagen ha, einen einzigen Menschen nur zu haben, nämlich den Partner, das hilft schon enorm! Nicht mal den hab ich. Ich verstehe aber trotzdem auch, daß man gerne noch andere Menschen im Leben hätte, und dassman manchmal die lieben Kollegen auch so gar nicht verstehen kann. Ist schon echt doof, nicht?? Aber hey, ich sehe, wir sind nicht allein, das an sich ist doch schon ein tolles tolles Gefühl!

Lieben Gruss von Itsy

05.02.2011 21:53 • #8


A
Hallo Itsybitsy,
ich wünsche dir alles gute zum Geburtstag
ich kenne das leider auch,nicht so leicht vertrauen zu können.
Aber trotzdem denke ich immer:lieber nur ein paar Freunde,die echte Freunde sind,als viele einfache Freunde.
Ich versuche auch wie du zu verstehen,warum Menschen sich oft zu mir nich hingezogen fühlen,wie du schon sagst,am anfang,wenn man sich kennenlernt ist alles ok aber dann ziehen sich viele zurück

05.02.2011 22:00 • #9


S
Zu Deinem Geburtstag wünsche ich Dir soviel Glück,
wie der Regen Tropfen hat,
soviel Liebe wie die Sonne Strahlen hat
und soviel Freude,
wie der Himmel Sterne hat

Ich wünsche dir alles alles gute

Bei mir ist es noch nicht so schlimm. Weil ich noch zur Schule gehe. Ich habe noch zwei Freunde und meine Eltern und Geschwister ab und zu auch meine Grosseltern und damit bin ich vollkommen zufrieden.

07.02.2011 00:45 • #10


B
Hallo Itsy,
dein Beitrag hat mich heute morgen nicht mehr losgelassen.
Du bist wirklich nicht die einzige, aber eine der wenigen, die das Thema anspricht.
Ich möchte dich einfach soo drücken und dir auch nachträglich zum neuen Lebensjahr gratulieren.
Mein Geb. war gestern und heut bin ich hier................

Ich habe dieselben Erahrungen machen müssen wie du. Dabei habe ich 3 Kinder und bin verh.
Du bist für deine Umwelt einfach eine zu *starke* Frau. Niemand kommt auf die Idee, dass da keiner bei dir /für dich da ist.
Später mehr, muss zum Job.

LG Banni

11.02.2011 09:15 • #11


J
Hallo Itsy!

Du sprichst mir förmlich aus der Seele!
Mit einzigen Unterschied dass ich einen pertner hab,lauft nichts rund in meinem leben und ich habe weder Freunde noch Familie die mir zu Seite stehen oder mit aufmunternen Worten mehr Mut und durchaltevermogen zusprechen. Leider ist mein Partner auch nicht gerade feinfühlig und zeigt kein Mitgefühl für meine Probleme und Niederlagen,was mir noch mehr zusetzt und ich mich noch einsamer und verlorener in dieser Welt fühle...

Als ich deinen Beitrag gelesen habe dachte ich nur es ist schön dass ich nicht allein bin der so geht's und machte mich endlos traurig zugleich dass die Welt so egoistisch und unsozial geworden ist das die nicht mehr mitkriegt wenn es einem nicht gut geht und einem keine Hand reicht,sondern einen schwachen und Zuneigungsbedurftigen Menschen eher von sich wegstoßt...

ich würde jetzt sagen: gib nicht auf und dein gluck kommt zu dir! Aber gerade wenn man selbst in solchen Situation steckt weißt man am besten wie schwer ist das den Mut nicht zu verlieren.

Und jedoch sag ich: geb nicht auf-zu glauben,zu hoffen auf Glück und Freude-denn der glaube verstetzt bekanntlich die Berge

liebe Grüße

JustAnna

16.02.2011 16:09 • #12


Itsybitsy
Tja, da bin ich nach laaanger Zeit wieder zurück in diesem Forum, und was sol ich sagen? Es hat sich leider nichts geändert. Heute bin ich wieder besonders traurig, ich ziehe um von Hamburg nach Berlin, und es gibt keine einzige Person in meinem Leben, die mir hilft, die sich überhaupt dafür interessiert! Habe gerade wieder seit vielen vielen Tagen und Wochen kein einziges privates Wort mit irgendjemandem gewechselt.....ich mache mir so viele Sorgen wegen des umzuges, und doch - keiner da, der mit mir spricht. Andere Menschen haben meist immer noch eine Familie, einen Partner, ein Kind, einen Hund oder so, und ich habe einfach niemanden, ich finde das so unendlich traurig. Ich habe noch nie jemanden kennengelernt, der so wie ich niemanden, keinen einzigen Verwandten, Bekannten oder Freund hat! Was muss ich für eine schreckliche Person sein. Ich könnte im Moment einfach nur die ganze Zeit weinen, der Schmerz ist so gross....

die traurige Itsy...

19.07.2012 17:38 • #13


Itsybitsy
Tja, da sitze ich hier und „lecke meine Wunden“. Ich habe ja mal gelernt, dass man sich nicht so arg in Selbstmitleid ergehen soll, aber immer nur erdulden ist schon ziemlich schwer.
Die Fakten sind jedoch wirklich schmerzhaft, seit mehr als 4 Jahren nicht mehr umarmt oder geküsst worden, alle Feiertage immer allein und Wochen- und monatelang keine persönlichen Gespräche. Leider auch nicht genug Kohle, um so lange eine Therapie zu machen, die KK zahlt auch nix mehr, da hab ich schon alles ausgeschöpft.
Ja, so komisch das klingt, der letzte Therapeut war immer der Meinung, ich sei ein so kluger Mensch, ich wüsste doch alles, ich müsse es nur in die Tag umsetzen. Klappt aber nicht. Ich lerne hin und wieder mal Menschen im Beruf kennen, aber das Muster ist immer dasselbe, nach relativ kurzer Zeit zieht man sich deutlich von mir zurück. Ich habe dadurch das Gefühl, dass ich so, wie ich bin, nicht in Ordnung bin und verhalte mich immer unsicherer. Wenn jetzt nochmal einer versucht, sich tatsächlich mit mir zu unterhalten, bin ich so ausgehungert nach Gesprächen und Verständnis und letztendlich Zuneigung, dass ich diejenige Person vollkommen überfordere, ich werde dann als komisch oder schwierig eingestuft und man meidet den Kontakt zu mir. Und ich weiss nicht, was genau mich so schwierig macht, ich bin offen, sehr lustig, gehe gerne auf Menschen zu, bin aber auch achtsam und sehe vieles.

Oh Mann, ich bin ziemlich am Ende.

19.07.2012 17:52 • #14


Dubist
In der spassgesellschaft zählt ein mensch anscheinend nichts, der niemand hat, keine liebe familie, der allein ist und Kummer hat. Das strahlst du vielleicht aus.
Oder die anderen wollen nicht so vereinnamt werden von jemand der niemand hat.
Oder sie sehen wie du beschreibst konkurrenz, eine gefahr in einer einsamen Frau um ihre Männer.
Ging mir nicht anders, das ich mir zig Fragen stellen mußte, warum sich alle von mir distanzierten oder mich mieden, ausgrenzten, ablehnten.
Warum nichts zurückkam.
Es kann soviele Gründe haben, oder die anderen sind so satt, daß sie dich nicht brauchen?
Oder du kommst einfach nicht für sie in Frage, da du sie in ihrer Ruhe stören könntest.
kein spass.
Ich glaub, daß was du grad mit deinem krankenhausaufenhalt so beschreibst, nichtmal eine mutter, tante, oma bringt dir sachen vorbei.
das könntest du ja glatt auf diese momentane situation übertragen wie diese menschen heute mit dir umgehen.
Mich macht das grad unheimlich wütend, wie mit dir, oder mit mir umgegangen wurde.
man geht auf menschen zu, und bekommt nur den Ar..
Du schreibst du wurdest in einer Beziehung nicht gut behandelt, sondern missachtet.
Das heißt du bist oder wirkst doch nicht so stark, sonst hättest du nicht so einen schwachen Mann anziehen können? Wie kam das?
Ich würde dir nur sagen wollen, lass die Wut auch mal zu, diese berechtige Wut, wie diese Menschen mit dir umgehen. Aber dann bekomm die l A haltung...
denn auch wenn es weh tut, kannst du stärker werden.
Für mich war das ein langer und schmerzvoller weg, aber ich bin froh, das ich auf niemand mehr warte und auch niemand mehr frage ob er zeit hat oder was mit mir unternehmen will.
Frauen machen scheints ausser smalltalk, wie deine, um mich einen grossen bogen.
Frag mich nicht warum?
was ist eig individuelle Kleidung? Aber nicht hardcorgruftig oder so, anderen macht das viel. Angst.

Ich kann dir nur wünschen, dass du vielleicht mal versuchst, wenn es halt die Frauen nicht sind, mal irgendwann mal wieder jemand kennenzulernen.
ein mann, vielleicht.
Es ist nicht einfach, ich weiß, aber bitte gib die Hoffnung nicht auf, das es nicht auch jemand nettes für dich geben könnte...
Vielleicht kannst du mal in der neuen Stadt nach Selbsthilfegruppen schauen, oder Turnverein?
ja, ich hab auch jahrelang alles versucht, ich kann nur noch unter dem Aspekt wohin, nur für mich, was gibt es da für mich zum holen, wovon kann ich profitieren..
und ich such keine freundschaften und dann und tschüßss...
okay?


Fang an zu erkennen, das du stark bist, denn wenn Menschen so mit dir umgehen und du das aushalten kannst, dann bist du stark.
Du bist stärker als viele.
Renn niemanden mehr hinterher, auf keinen fall leute ansprechen..die merken sonst wie bedürftig du bist.
seitdem ich das bleiben lasse geht es mir wirklich besser.
Man kommt glaub auch anders rüber.


wünsche dir viel kraft
dubist

19.07.2012 18:39 • #15


Itsybitsy
Hallo dubist!
Vielen vielen Dank für Deine tollen und starken Worte, die haben mir zwar grad die Tränen in die Augen getrieben, aber auch ganz dolle Mut gemacht! Ja, natürlich würde ich supergerne einen Mann für mich finden, und eben auch Freundinnen, einfach so die ganze Bandbreite der Menschen, die man im Leben so kennt. Mit der Ausstrahlung hast Du auch Recht, mir geht es grad so übel, ich denke, das kann man fast riechen...und mir tut das grad körperlich weh...ein Herpes nach dem anderen, ein Infekt nach dem anderen...na klar, das ist so'ne doofe Spirale, aus der man kaum rauskommt....ich lese mir jetzt Deinen tollen Post nochmal genau durch, das baut wirklich auf, und dann geht es mir gleich ein bisschen besser...

Danke und ganz liebe Grüße - Itsy

19.07.2012 19:19 • #16


Dubist
Itsby, warum hast du geweint?
Ich weiß auch nicht, wie man einen tollen mann ins Leben zieht, ich habe es damals mit grosser Mühe geschafft, meinen Mann zu zeigen, das ich so nicht mit mir umgehen lassen will. Denn ich wußte nach ihm werd ich wohl entweder viele Jahre alleine sein, oder den nächsten treffen der mir zeigt wos langgeht und wo ich wieder diese Aufgabe gestellt bekomme.
Es ist schwierig, das es soviele Männer gibt die nichts taugen von vornherein nicht.
Und dann ist das auswahlverfahren extrem ermüdend.
Es kann sein, das jahrelang du nur Müll antriffst, nicht lachen.
Aber es kann auch sein, wenn du nicht suchst, oder es lockererer nimmst, oder wieder besser drauf bist, genau irgendwo doch wen triffst, der nicht zu der ganz schlimmen sorte mann gehört, oder mit dem es doch irgendwie geht.

Ich würde an deiner stelle erstmal im Aussen etwas verändern...
viel für mich tun, zum Friseur.
Und ne Frage was ist eig. individuelle Kleidung?
Dubist

19.07.2012 19:45 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Dubist
die Leute die dich so schei. behandelt haben, denen würd ich an deiner stelle nicht mehr nachtrauern. Es gibt keinen Grund dich nicht gewollt zu haben, zeigt mir nur wie armselig die sind, oder wie angsterfüllt. Oder wie wenig sie bereit sind zu geben.
Wer weiß wie es bei denen zuhause abgeht, das die keinen Kontakt wollen?
womöglich ist der Mann ein notorischer fremdgeher, oder die kinder werden geschlagen, oder messie, oder noch schlimmer, Angst du könntest mit deinen tollen schuhen, den boden zerkratzen, kein scherz.
Dubist

19.07.2012 19:49 • #18


U
Hallo Itsy,

auch wenn es dich vielleicht nicht tröstet: du bist NICHT alleine!! (siehe meinen Beitrag Die Einsamkeit macht mich fertig)

Mein Telefon schimmelt vor sich hin, ich könnte den Anschluß normalerweise auch kündigen. Geburtstage, Weihnachten....da ergeht es mir wie dir. Zu Weihnachten z.B. bemühen mein Sohn und ich uns wirklich, das Wohnzimmer richtig festlich zu gestalten, wie ich es aus meiner Kindheit kenne. Weihnachtsbaum, viel Dekoration, Kerzen, Weihnachtslieder an Heiligabend, ein Weihnachtsessen (obwohl wir beide keine Kochprofis sind). Aber wir sind ALLEINE!

Wir schenken uns gegenseitig eine Kleinigkeit, mehr eine nette Geste, und das war es dann auch schon. Und sowas tut WEH, es tut verdammt WEH! Wir (mein Sohn und ich) bemühen uns ständig, das alles zu überspielen, machen uns oft gegenseitig etwas vor und versuchen, uns irgendwie aufzubauen, aber das sind alles nur Notlösungen! Man kann sich nicht auf Dauer selbst betrügen!

Manchmal sitze ich abends bei Kerzenlicht im Wohnzimmer und denke: Warum dieses Theater? Es geht dir doch gar nicht so schlecht! Ist doch alles saugemütlich hier! Und schon in der nächsten Minute weiß ich, dass das alles nur frommer Selbstbetrug ist. Es fehlt ein MENSCH in diesem Wohnzimmer. Der einfach nur da ist. Der einfach nur neben einem sitzt. Mit dem man REDEN kann. Der nur durch seine ANWESENHEIT den Abend verschönt. Der mit einem seine Sorgen, Nöte und seine Seelenqualen teilt. Dem man auch im Dialog helfen kann.

Oh, wie gut kenne ich das alles!

Liebe Grüße von Uwe

19.07.2012 21:21 • #19


P
So wie du dich beschreibst, bist du ja schon ein eher kommunikativer Typ so dass es dir nicht so schwer fällt in Kontakt zu kommen,mein Problem ist eher, dass du diese Kontakte nach kurzer zeit wieder verlierst und keine längeren Bekanntschaften oder Freundschaften aufbauen kannst. Da ich dich natürlich nicht kenne und nicht weiß, wie du dich so gibst, ist alles reine Spekulation. Diese Annahme das alle anderen es nicht nötig haben neue Freundschaften zu schließen weil sie genug Freunde haben, hat im grunde mit den kontaktabbrüchen nichts zu tun. Eine Freundschaft entwickelt sich duch gegenseitige Sympathie und dabei ist es nicht relevant wie viele andere Freunde man hat. Und dieser Konkurrenzgedanke mag vielleicht im Einzelfall mal zutreffen, ist aber mit Sicherheit nicht Ursache deines Problems. Genauso ist es in Nachbarschaften ja auch, man grüßt sich, dann ergibt sich immer irgendwann ein Gespräch, wenn man sich sympathisch ist, dann spricht man häufiger über dies und das. So was entwickelt sich immer und überall. Vor allem wenn man ohne eine anspruchshaltung in solche Kontakte geht. Es ist wie in der Partnersuche, je mehr man agressiv sucht um so mehr steht es einem auf der Stirn und man wirkt bedürftig und das schreckt ab. Je mehr man mit sich selber im reinen ist, sein leben gestaltet so das man glücklich und zufrieden ist, dann strahlt man das auch aus. Du wirst auch irgendwelche Interessen haben, die man gemeinsam mit anderen ausüben kann. Ein Verein, Sport, Leserkreis. Keine Ahnung, es gibt ja wirklich für jede Freizeitbeschäftigung Gruppen denen man sich anschließen kann.

19.07.2012 23:17 • #20


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Dr. Reinhard Pichler