Ich bin 33 Jahre. Ich wurde alle 10 Jahre hindurch in der Schulzeit gemobbt. Meine Eltern konnten mir auch nicht wirklich beistehen, weil sie selber Emotionale Probleme hatten durch ihre verkorksten Kindheiten.
Ich habe bereits eine 4 Jährige Therapie gemacht. Vor 5 Jahren. In denen ich diese Dinge aufgearbeitet habe.
Was ich nicht gemerkt habe ist, dass ich immernoch in vielen Schutzstrategien festhing und immernoch sehr viele Alte Glaubenssätze mit mir rumtrug. Ich habe also gelernt zurecht zu kommen aber ich war nicht geheilt. Die Wunden waren trotzdem noch in mir.
Im November erlitt ich einen Zusammenbruch, ein Burnout. Durch Perfektionismus hab ich mich da rein manövriert. Alles aufgrund von den alten Wunden. Das weiß ich jetzt. Denn um den Schmerz von damals nicht nochmal erleben zu müssen, bin ich mit ständiger Angst durch mein Leben gegangen und habe ständig versucht mich zu schützen, es allen Recht zu machen, meinen Wert zu beweisen usw.
Schon am Anfang des Burnouts hatte ich Panikattaken und spürte alte Ängste hochsteigen und Traurigkeit. Und seit dem hat das nicht mehr aufgehört.
Jeden Tag seit 2,5 Monaten habe ich Emotionale Flashbacks. Alle möglichen Gefühle, Ängste, Traurigkeit.
Jeden Tag über Stunden.
Ich fühle mich dann eben wie als wäre ich damals. Das ist in den Momenten die Realität für mich. Es fühlt sich so echt an.
Zwischendurch oder danach fühle ich mich auch ganz normal.
Meine Therapeuten meinen, dass diese Gefühle jahrelang unterdrückt waren. Sie waren damals zu überwältigend und wurden daher nicht gefühlt sondern eingefroren und seitdem sitzen sie in meinem Körper. Um diese Gefühle zu unterdrücken, braucht der Körper Energie. Im Burnout hatte ich keine Energie mehr, wodurch der Damm gebrochen ist. Und seit dem Fluten sie heraus.
Ich hatte am Anfang große Angst davor. Habe versucht mich wieder abzulenken, sie wieder weg zu drücken aber das ging
Seit ca 5 Wochen. Lasse ich die Gefühle da sein. Es ist sehr schmerzhaft und unangenehm. Ich habe einen online Kurs gemacht - Emotionale Freiheit von Peter Beer. Ich setzte mich hin und höre mir eine seine Meditationen an als Unterstützung und fühle mich komplett in das Gefühl rein. Lasse mich komplett von der Welle überschwemmen.
Meine Therapeuten sind auch der Meinung, dass sei der richtige Weg. Das die Gefühle sich nur so auflösen könnten, dass der Körper sie nur so loslassen kann.
Ich spüre auch wie sich etwas verändert. Immer neue Gefühle kommen. Am Anfang hatte ich immer Angst und zurzeit ist da fast nur Traurigkeit und ich weine den ganzen Tag.
Jetzt geht das ganze aber wie gesagt schon so lange und ich habe noch niemanden gefunden der das gleiche durch macht wie ich.
Jeden Tag Wache ich auf und habe eigentlich keine Lust auf den Tag, weil ich nicht weiß was mich heute erwartet. Denn die Wellen kommen unberechenbar. Trotzdem raffe ich mich auf. Aber es ist schwer.
Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht bei der Traumaaufarbeitung?
Wer verfolgt bei den Flashbacks die Selbe
Strategie?
Wie geht ihr damit um, wenn ihr Angst vor den Flashbacks habt?
Danke fürs lesen und danke für eure Beiträge!
31.05.2025 08:30 • • 31.05.2025 x 2 #1