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Hallo zusammen,
da ich keine Ahnung habe ich welchen Bereich ich die Frage stellen soll und ich eigentlich auch vermeiden möchte dass sie bei der Suche für jeden sichtbar ist stelle ich sie hier.
Wie oben schon geschrieben kämpfe ich zum ersten Mal im Leben mit Flashbacks. Hintergrund ist, ich hatte es schonmal irgendwo erwähnt, ich habe meine Mutter bis vor 4 Wochen gepflegt und im Sterben begleitet. Soweit alles ok damit habe ich auch gar kein Problem. Mein Problem ist die Auffindesituation meiner Mutter die letzendlich zum Tod geführt hat ich will hier nicht zu weit ausholen verbunden ist das Ganze aber mit sehr viel Blut, Drama und allem was man sich nicht wünscht und was ich auch bei aller Vorbereitung darauf DASS sie sterben wird absolut nicht auf dem Schirm hatte. Lange Rede kurzer Sinn diese Situation verfolgt mich, buchstäblich Tag, Nacht, jederzeit. Es braucht keinen Auslöser ist überfällt mich einfach permanent sobald mein Hirn nicht Volllast mit etwas anderem beschäftigt ist bin ich wieder in der Situation ich sehe, höre, rieche alles wieder. Einen Therapeuten von jetzt auf gleich finden, ihr wisst selber wie aussichtlos das ist. Daher meine Frage was kann ich akut und selber tun um das Ganze zumindest etwas abzumildern es erträglicher zu machen? Mit einer befreundeten Psychologin werde ich mich nächste Woche treffen sie hat mir EMDR Sitzungen angeboten um erstmal etwas anzufedern aber langfristig werde ich sicherlich nicht drum herum kommen einiges über einen längeren Zeitraum aufzuarbeiten und dafür ist sie, da wir befreundet sind, nicht die richtige.
Danke schonmal für eure Tipps ( und bitte bitte kein es tut mir leid, mein Beileid, du arme o.ä. das reisst mich nur wieder tiefer runter. Danke euch )

14.06.2019 12:31 • 01.07.2019 #1


18 Antworten ↓


Hallo Emelieerdbeer, das klingt ja gar nicht gut. Ist diese befreundete Psychologin Erfahren was das angeht? Kennt die sich damit aus? Ich wäre da vorsichtig.

Was passiert denn genau mit Dir wenn Du solche Flashbacks hast? Beschreib das mal bitte.

A


Wie umgehen mit Flashbacks?

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Ja ist sie. Sie arbeitet seit Jahren im klinischen Bereich mit Traumabedingt erkrankten. Da mache ich mir keine Gedanken. Tja was passiert dann? Wenns nicht so schlimm ist läuft das Ganze wie ein Film permanent im Hintergrund ab also wenn ich teilweise abgelenkt bin z. B. Beim Autofahren oder auch jetzt beim Schreiben.
Sobald ich Ruhe habe oder es einen Auslöser gibt ( sei es ein Geruch oder ein Geräusch ) bin ich wieder voll in der Situation ich erlebe sie quasi nochmal ( gerne auch nachts im
Bett wenn ich wach werde weil ich mal wieder alpgeträumt habe ) wie es mir dann geht ? Ziemlich bescheiden wer will schon ständig seine mutter sterben sehen ?

War also traumatisch und deshalb verfolgt es dich. Weiss jetzt nicht, wie gut du gerade denken kannst. Wenn es geht, schau mal, was dich wirklich umtreibt. Trauer, Tod, Ekel, Schuld, Angst?

Darfst alles denken, sogar hier schreiben. Kann alles verstehen.

@Icefalki das denken klappt prima. Ich arbeite wieder normal (ich hatte in der letzten Lebensphase meiner Mutter auf Homeoffice umgestellt. Mein Leben läuft im Prinzip wieder normal wenn dieser dämliche Begleiter nicht wäre. Klar trauere ich meine Mutter hat 10 Jahre mit uns in einem Haus gelebt und dadurch war der Bezug natürlich recht eng und sie ein sehr präsenter Bestandteil unserer Familie.
Was mich umtreibt ? Ich denke tatsächlich absolute Überforderung mit der Situation. Ich habe mich gedanklich mit allen möglichen Situationen befasst wäre geistig auf ne Menge vorbereitet aber eben nicht darauf. Ich schreibe dir die Situation gerne per Mail genauer aber hier möchte ich nicht da es für viele sicherlich ein riesengroßer und eine enorme Belastung wäre.

Ganz klares Trauma.
Wie geht man mit Flashbacks um? Tja das ist eine interessante Frage. Um Gründe kann ich dir aus meiner Erfahrung sagen: gar nicht.
Das ist nichts, das man als Symptom unter Kontrolle bekommt, ohne nicht die dahinterliegende Geschichtie zu verarbeiten.
Und je früher du das therapeutisch machst umso besser, bevor sich die Ptbs chronifiziert.
Im Grunde musst du dich damit beschäftigen.natürlich nicht pausenlos aber je mehr du versuchst zu funktionieren, das Teauma abzuspalten, weg haben zu wollen, umso schlimmer wird es werden.
Tu dir was gutes. Nimm dir Zeit. Für dich. Gesteh dir ein, dass das hart war.
Ich schicke dir mein Mitgefühl für diese harte Zeit.

@kopfloseshuhn ich danke dir. Ja es war in der Tat so ziemlich der steinigste Weg den ich je gegangen bin und das schlimmste was ich je erlebt habe. Trotzdem würde ich alles wieder genau so machen und bereue es nicht meiner Ma ermöglicht zu haben zu Hause zu bleiben und bis zum buchstäblich letzten Tag Teil der Familie zu sein auch wenns mich viel viel Kraft gekostet hat, von den Nerven ganz offensichtlich, mal zu schweigen.

Liebe Emilie das kann ich sogar nachempfinden.
Denn neben meinen anderen Traumen haben wir den .... Mann der Mutter...9 Monate bis zum Tod zu Hause gepflegt. Das war alles andere als leicht oder schön. Körperlich war ich da 15 Jahre alt und habe die komplette Pflege übernommen an dem Kerl der mich zuvor jahrelang missbraucht hatte.
Diesen Verfall zu erleben, wenn man aber positiv emotional an den Menschen gebunden ist, muss nochmal schlimmer sein. Wenn man überhaupt einen Vergleich ziehen will.
Das verfolgt einen natürlich.
Liebste grüße

Zitat von kopfloseshuhn:
Körperlich war ich da 15 Jahre alt und habe die komplette Pflege übernommen an dem Kerl der mich zuvor jahrelang missbraucht hatte.


Warum hast du das denn gemacht? So etwas kann ich absolut nicht verstehen und nachvollziehen.

Liebes Huhn, das muss ja schrecklich gewesen sein. Mir tut das immer so leid wenn ich sowas lese

Ich hoffe das du das irgendwie halbwegs verarbeiten konntest

Zitat von Schlaflose:

Warum hast du das denn gemacht? So etwas kann ich absolut nicht verstehen und nachvollziehen.

Weil ich keine Wahl hatte ganz einfach.weil dahinter eine nichts krönende ewig heulende Mutter stand, die ihm nicht mal ne Spritze verabreichen konnte.weil ich den Rest abgespalten hatte und mir währenddessen und Jahrzehnte danach nicht klar war was er zuvor getan hatte. Oder meinst du mit k app 15 hat man irgendeine Wahl? Keine Möglichkeit zu entkommen, die Familie sagt,,das Kind kriegt ja nix mit,,. Die Mutter sagt er bleibt hier bis er tot ist. Was bitteschön hätte ich tun sollen? Ich finde die Frage wenig empathisch von dir.sorry

ja man funktioniert einfach. In der Falle....

Zitat von kopfloseshuhn:
Weil ich keine Wahl hatte ganz einfach.weil dahinter eine nichts krönende ewig heulende Mutter stand, die ihm nicht mal ne Spritze verabreichen konnte.weil ich den Rest abgespalten hatte und mir währenddessen und Jahrzehnte danach nicht klar war was er zuvor getan hatte. Oder meinst du mit k app 15 hat man irgendeine Wahl? Keine Möglichkeit zu entkommen, die Familie sagt,,das Kind kriegt ja nix mit,,. Die Mutter sagt er bleibt hier bis er tot ist. Was bitteschön hätte ich tun sollen? Ich finde die Frage wenig empathisch von dir.sorry


Das ist richtig, dass ich unempathisch bin, dafür bin ich sehr rational. Ich hätte mich schlichtweg geweigert, das zu tun. Ich hätte das getan, was deine Mutter tat: heulen und sagen, dass ich das nicht kann und auch nicht will. Dann hätten die Erwachsenen eine Lösung finden müssen.
Mit Abspaltung hatte ich noch nie etwas zu tun, kann also nicht nachvollziehen, wie das alles passieren kann.

Zitat von Emelieerdbeer:
Einen Therapeuten von jetzt auf gleich finden, ihr wisst selber wie aussichtlos das ist.

Mit einer befreundeten Psychologin werde ich mich nächste Woche treffen sie hat mir EMDR Sitzungen angeboten um erstmal etwas abzufedern.

Aber langfristig werde ich sicherlich nicht drum herum kommen einiges über einen längeren Zeitraum aufzuarbeiten und dafür ist sie, da wir befreundet sind, nicht die richtige.

Ich habe innerhalb von 1 Woche einen Therapeuten gefunden und innerhalb von 3 Monaten eine Therapie begonnen. Hat mich einige Recherche und Telefoniererei gekostet - aber es geht.

Meiner Freundin ging es genauso.

Da würde ich an deiner Stelle auf jeden Fall in die Handlung gehen und jetzt einen Therapeuten suchen. Und bis es startet, überbrückst du mit deiner Bekannten. Und frage deine Kasse bezüglich des Kostenerstattungsverfahren.

Da die ganze Situation sehr anstrengend ist, können natürlich Folgeerkrankungen wie zb ne Depression auftreten. Hast du schon passende Symptome? Die Depression hat viele Gesichter. Im Zweifel mach so Tests im Internet...

Nimmst du bereits Medikamente?

Hast du ursprünglich ein anderes Trauma? Ich meine das wäre so etwas bei dir gewesen...

Dann ist die jetzige Situation eine Re-Traumatisierung.

Was mir in von dir beschriebenen Situationen immer geholfen hat und noch hilft, ist, wenn ich zumindest einen Reiz ausschalte. Bei mir ist es meist das Sehen.

Ein sehr scharfes Bonbon lutschen...

Ich gucke mal ob mir weiteres einfällt. ..

@Emelieerdbeer

Wenn es ganz schlimm ist, lass dir Tavor etc. verschreiben. Die haben mir immer ganz gut dagegen geholfen.

Also gute Traumatherapeuten zu finden ist wirklich nicht so einfach, wie man sich das vorstellt. Wir haben einen Umkreis von 80 km abtelefoniert von der degpt Liste.
Emilie, da kannst du auch mal drübergucken und durchtelefonieren.
Manchmal hat man Glück denn oft bekommt man von den Therapeuten, die einem sagen, dass sie keinen Platz haben einen Tip von jemandem, der noch nicht auf der Liste steht.
Alles in Allem ist das sehr mühsam und das eben zu einer Zeit, wo es einem gelinde gesagt sch. geht....

Es gibt Ratgeber zum Umgang mit Traumata, z. B. Neue Wege aus dem Trauma von Gottfried Fischer. Das ist hier in der stationären Traumatologie in der ich gerade Patient bin Standardlektüre, die jedem Patienten ausgehändigt wird.
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Achso, und noch eine andere, die auch in meinem Buch erwähnt wird, auch wenn sie nicht immer geht. Sex

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