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Lucius_Gaius
Hey alle zusammen
Ich bin Mitte 20 und leide schon seit knapp zwei Jahren an immer wieder kommenden Herzrasen, bis jetzt lies sich das aber aushalten, weil die „Anfälle“ nur einige Sekunden - vielleicht mal 10 Minuten gingen. Ich war damals (vor knapp 2,5 und 1,5 Jahren) bei zwei unterschiedlichen Kardiologen. Darauf folgten einige Untersuchungen (Langzeit-EKG,Belastungs-EKG, Herzecho bzw. Ultraschall) die völlig unauffällig ausgefallen sind, die Kardiologen meinten, mein Herz sei gesund, manche Menschen haben solche Rhytmusstörungen halt, die seien ungefährlich. Seit ich mit meiner Freundin zusammen bin (knapp 1 Jahr) sind die Anfälle viel weniger geworden, ich dachte schon ich wäre diese komplett los. Nun bin ich seit knapp zwei Wochen ziemlich erkältet und zack 4x Herzrasen in einer Woche bekommen. Das letzte Mal hatte ich einen Puls von 200, der Anfall ging zwei Stunden und endete in der Notaufnahme. Das Herzrasen konnte erst durch Adenosin gestoppt werden (schreckliches Erlebnis, wünsche ich keinem). Die Internistin in der Notaufnahme stellte den Versacht auf eine AV-Knoten Reentrytachykardie kurz ARVNT, das EKG und die Blutwerte waren unauffällig, nur der schnelle Puls war eben gegeben. Seitdem habe ich ziemliche Angst, vor einem nächsten Anfall. Ich kann mich zur Zeit überhaupt nicht entspannen und habe dauerhaft Angst vor einem nächsten Anfall. Ich weiß nicht, wie ich so meinen Alltag bestreiten soll. Ich habe seitdem Vorfall keine Rhytmusstörungen mehr gehabt, merke aber das ich tierische Angst habe. Abends beim einschlafen bin ich total schreckhaft, jedes kleine Geräusch lässt mich nervös werden und mein Herz wird gleich schneller. ich habe keine Ahnung was ich machen soll. in knapp 3 Wochen habe ich einen Termin beim Kardiologen. Im Krankenhaus wurde mir empfohlen zur Elektrophysiologie zu gehen und dort gegebenenfalls eine Ablation durchführen zu lassen. Mein Hausarzt war nicht sonderlich beeindruckt von der ganzen Sache, er hat mein Herz kurz abgehört und meinte es höre sich alles super an. Ich solle in einem Monat nochmal für ein Langzeit-EKG vorbei kommen. Wenn solch ein Anfall kommt, solle ich einfach einen Betablocker nehmen. Hat einer von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Kann mir einer vielleicht etwas die Angst nehmen? Ich freue mich über jede einzelne Antwort von euch, wirklich

23.02.2023 10:44 • 06.03.2024 #1


858 Antworten ↓


Icefalki
Warum haben die dich nicht gleich im KKH aufgenommen und behandelt? Ich habe auch diese paroxymale supraventrikuläre Tachykardie, wurde abladiert und seither drehe ich auch am Rad, obwohl alles ok sein soll.

Ich bin aber Mrs. Dramaqueen, von daher also nichts Neues bei mir. Aber ich wurde immerhin behandelt.

23.02.2023 11:46 • x 3 #2


A


Angst vor AV-Knoten Reentrytachykardie

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Lucius_Gaius
Zitat von Icefalki:
Warum haben die dich nicht gleich im KKH aufgenommen und behandelt? Ich habe auch diese paroxymale supraventrikuläre Tachykardie, wurde abladiert ...

Hey, danke für deine Antwort Hm, gute Frage.. Wurde allgemein recht unfreundlich aufgenommen. Die Ärztin meinte, dass ich das in einer elektrophysiologie abklären solle und jetzt gehen kann, da mit meinem Herzen alles in Ordnung ist, Sie sich aber vorstellen kann, dass ich eine ANVRT habe wegen dem EKG. Ich solle beim nächsten mal einfach eine ganze Tablette Betablocker nehmen und darauf warten, dass der Puls sich beruhigt.

23.02.2023 11:54 • x 2 #3


Icefalki
? Wahrscheinlich, weil du jung und herzgesund bist. Als älterer Mensch gehöre ich ja eher zur Risikogruppe.

Ist aber egal, da man durch das relative Desinteresse leidet. Die vergessen nämlich, dass Herzgedöhns echte Angst auslöst und je mehr Angst, desto mehr hört man in sich rein, desto mehr Stress, desto mehr komische Gefühle oder Herzrasen.

Vielleicht googelt du mal, oder man muss anrufen, in welchem Krankenhaus es eine Rhythmusambulanz gibt, die man mit einer Überweisung vom Hausarzt aufsuchen kann. Meine ist 60 km weiter entfernt.

Und mach dem Hausarzt Dampf. Vielleicht auch Vitamine, Schilddrüsenwerte bestimmen lassen. Und sage dem, wenn weiter nichts getan wird, landest du in der Psychiatrie.

Wichtig ist, dass du aktiv wirst. Ich nehme seither Baldrian, bin aber auch durch die Hölle bzw. geh da immer noch durch.

Ist aber bei Herzpatienten normal. Alle haben Angst.

23.02.2023 12:10 • x 2 #4


Lucius_Gaius
Zitat von Icefalki:
? Wahrscheinlich, weil du jung und herzgesund bist. Als älterer Mensch gehöre ich ja eher zur Risikogruppe. Ist aber egal, da man durch das ...

Ja, als jüngerer Patient wurde ich noch nie wirklich ernst genommen. Bin sogar extra mit dem Bus ins Krankenhaus gefahren, weil ich keinen RTW blockieren wollte das mit einem Puls von 200. Angekommen wurde ich dann nicht wirklich ernst genommen, als der Puls nicht runterging, gab man mir Adenosin was kurzzeitig zum Herzstillstand führt, dies hat mir dann auch geholfen. Die Ärztin meinte danach: „Ja jetzt können Sie auch wieder Nachhause. Sie sind scheinbar gesund, versuchen Sie das mit dem Herzen halt mal abzuklären, auf Dauer seien solche Rhytmusstörungen halt auch nicht gesund, da ist aber der Hausarzt für verantwortlich“. Mein Hausarzt nimmt mich nicht für voll, das Langzeit-EKG findet wie gesagt erst in über einem Monat statt. Bin gespannt was der Kardiologe sagen wird, ob ich wirklich eine Ablation machen muss.. Wenn ich nur an den Eingriff denke, bekomme ich Herzrasen und Angst

23.02.2023 12:22 • x 1 #5


Lucius_Gaius
Zitat von Icefalki:
? Wahrscheinlich, weil du jung und herzgesund bist. Als älterer Mensch gehöre ich ja eher zur Risikogruppe. Ist aber egal, da man durch das ...

Werde ich machen. Man kommt sich halt vor wie ein Idiot, wenn die Ärzte alles relativieren und einen nicht ernst nehmen. Mein Hausarzt wollte mir weder eine Überweisung für einen Kardiologen noch für so eine Elektr. Physiologisches Zentrum ausstellen, erst will er ein Langzeit-EKG machen. Nach einem großen Blutbild habe ich auch gefragt, wurde abgestempelt. Im Krankenhaus wurden ja schon ein paar Blutwerte entnommen, das würde doch ausreichen. Den Termin beim Kardiologen habe ich jetzt selbstständig ohne Überweisung ausgemacht. Nehme jetzt Vitamin B Komplex für mein Wohlbefinden und Tromcardin Complex, vielleicht bringt es ja was. Interessehalber, du hast solch eine Ablation schon hinter dir oder? Hattest du nach dem Eingriff wieder mit Herzrasen zu kämpfen?

23.02.2023 12:27 • #6


Icefalki
Zitat von Lucius_Gaius:
Wenn ich nur an den Eingriff denke, bekomme ich Herzrasen und Angst


Musst du nicht. Ich als Oberangsthase wurde zwar überrumpelt mit den ganzen Gedöhns, aber kann dir versichern, alles war easy. Vor der Katheteruntersuchung hab ich verlangt, dass ich ein Beruhigungsmittel bekomme, hat super gewirkt. Und bei der Ablation schläft du, d.h. du erinnerst dich an nichts mehr. Einzig das anschließende länger dauernde Druckverbandtheater nervt. Das ist das einzige, das nervt.

Wirklich, ich schwöre dir, das ist alles. Deswegen brauchst du keine Angst haben.

Zur Frage bzgl nach dem Eingriff: die haben leichte Veränderungen am Herz gefunden. Bin ja schon älter. Deswegen muss ich jetzt Betablocker, Blutdruckmedis, Statine gegen Blutfett nehmen, sprich, diese Medis fahren einen so runter, dass Aktivität ein Fremdwort wird.

Und ich spüre, wenn das Herz umspringt von langsam auf schneller, wobei mein Herzschlag unter 100 bleibt. Und behaupten, ich hätte keine Rhytmusstörungen mehr. Aber kapiert hab ich das nicht wirklich. Will mich aber nicht wirklich mit beschäftigen, da man dann ständig dran erinnert wird, krank zu sein.

Letztens musste ich wieder in die Notaufnahme wegen angeblicher Rhytmusstörungen.
War aber Reflux, auch wieder etwas Neues. Beim Hausarzt wirft deren EKG immer Rythmusstörungen aus, die im KKH finden dann nix. Du siehst, ich quäle mich damit auch rum, obwohl ja alles pillepalle ist.

23.02.2023 12:37 • x 1 #7


Lucius_Gaius
Zitat von Icefalki:
Musst du nicht. Ich als Oberangsthase wurde zwar überrumpelt mit den ganzen Gedöhns, aber kann dir versichern, alles war easy. Vor der ...

Danke dir dass du dir so viel Zeit für mich nimmst Du nimmst mir tatsächlich etwas die Angst vor dem ganzen. Ohje, das kann ich mir vorstellen. Die wollten auch das ich 5MG Nebivolol (Betablocker) täglich nehme, damit es nicht zu diesem „Herzrasen“ kommt, hatte aber so starke Nebenwirkungen, habe mich wie in Trance gefühlt, das ich mir gesagt habe, dass mir die Nebenwirkungen zu stark sind und nicht im Verhältnis stehen. Im Internet steht auch, dass Medikamente bei einer ARVNT eigentlich überhaupt nichts bringen (Außer Arhytmika oder wie auch immer man die schreibt ). Bekomme auch von wirklich JEDEM Arzt eine andere Auskunft, eine andere Meinung und andere Vorschläge, das macht einen verrückt. Nun gut, dann werde ich mich wohl mal an ein Elektrophyiologisches Zentrum wenden. Werde erst einmal eine Mail schreiben und nachfragen was die alles brauchen. Wird wahrscheinlich auf eine Überweisung vom Kardiologen (?) hinauslaufen. Zieht sich halt alles so lange hin.. Der Termin beim Kardiologen ist auch erst in drei Wochen.. Habe jeden Tag Angst, wieder solch einen schlimmen Anfall zu bekommen. Weiß wirklich nicht, wie ich damit umgehen soll. Studiere zur Zeit und jetzt kommen die wichtigen Examen, wie soll ich mich den bitte auf die vorbereiten - wenn ich physisch als auch psychisch so geplagt bin? Die Ablation würde ich definitiv machen, wenn ich im Gegenzug von diesen Ängsten und Herzrasen erlöst werde.. die rauben mir so unglaublich viel Lebenskraft..

23.02.2023 12:55 • x 1 #8


Icefalki
Ich weiss nur, dass das Valsava Manöver angewandt werden kann, Karotismassage und kaltes Wasser trinken. Kannst ja mal googeln.

Ich nehme Baldrian nachts als Beruhigungsmittel, da ich nachts die größten Probleme hatte und habe. Ich kann dir deswegen versichern, dass ich dich sehr gut verstehen kann.

Aber schau, dass alles in deinem Sinn abgeklärt wird und nochmals, bzw. Ablation brauchst du keine Angst mehr haben, du verschläfst alles.

23.02.2023 13:52 • x 1 #9


Lucius_Gaius
Zitat von Icefalki:
Ich weiss nur, dass das Valsava Manöver angewandt werden kann, Karotismassage und kaltes Wasser trinken. Kannst ja mal googeln. Ich nehme Baldrian ...

Habe alle der Methoden beim letzten Mal ausprobiert, hat leider überhaupt nichts gebracht.. Ja ich werde das ganz sicher abklären. Muss nur endlich mal ernst genommen werden. Bleibt wohl nichts anderes übrig, als wochenlang auf die Termine zu warten und zu hoffen das kein Anfall wieder kommt.. Ich danke dir für die nette Konversation. Wir können ja gerne in Kontakt bleiben

23.02.2023 16:15 • x 2 #10


M
@Lucius_Gaius Hallo. ich hatte über 20 Jahre lang eine unerkannte AVNRT. Die Ärzte speisten mich ab mit Erklärungen, das sei nicht so schlimm oder aber es wäre meine Psyche. Zunächst hatte ich die Attacken nur alle 2 Jahre, dann einmal im Jahr, anschließend zwei bis dreimal. Zur Entschuldigung der Ärzte muss ich allerdings auch sagen, dass im EKG nichts festzustellen war. Man kann es halt nur im Moment des Anfalls sehen. Dann begann sich 2018 die Sache zu meinen Ungunsten zu verändern. Ich hatte ab da stundenlange (bis acht Stunden) Episoden und sie kamen immer häufiger. Mehrere Notarzteinsätze, manchmal war es dann schon weg, wenn die kamen.

Ich fing eine Verhaltenspsychotherapie an, denn ich dachte ja, es liegt alles an der Psyche. Dann 2020 im Dezember der erste Rettungswageneinsatz mit Adenosin und einer Aufzeichnung. Dort wurde zum ersten Mal die Verdachtsdiagnose AVNRT gestellt und ich musste zum Kardiologen. Man empfahl mir eine Katheterablation. Ich hatte aber jetzt solche Angst, dass ich mich noch nicht entschließen konnte. Auch wegen meiner Coronangst- Es kam aber immer häufiger, manchmal konnte ich die Attacken mit Valsalva selbst beenden, manchmal dauerten sie viele Stunden lang. Es hat mein ganzes Leben bestimmt. Es kam alle 4 bis 12 Wochen.

Dann bin ich im August 2021 in der Notaufnahme gelandet, wieder Adenosin. Als ich am nächsten Tag entlassen wurde, habe ich sofort einen Termin zur EPU gemacht und diese wurde am 24.September erfolgreich durchgeführt. Die Diagnose AVNRT hatte sich bestätigt. Seither habe ich nichts mehr gehabt. Allerdings habe ich eine mittelschwere Krankheitsangst davon zurückbehalten. Es war einfach zu schlimm.

Nun zu deinen Ängsten. Mir wurde immer gesagt, daran sterben sie nicht. Das fand ich beruhigend. Aber man sagte auch, dass die Attacken wieder kommen und je älter man wird, umso heftiger. Ich war Anfang 40, als es begann und 63, als ich endlich geheilt wurde. Ich hatte aber auch zwei ganz junge Kolleginnen, die das haben machen lassen.
Die Behandlung war überhaupt nicht schlimm, klar hatte ich riesige Angst, aber auch die große Hoffnung, das mir geholfen wird. Was sich ja auch bestätigt hat. Jeder muss seinen Leidensdruck überprüfen. Wenn der zu groß ist, dann lass es machen. Aber gefährlich ist das in jungen Jahren nicht. Wird aber auch nicht besser von alleine. Alles Gute!

25.02.2023 16:25 • x 2 #11


M
@Icefalki Danke für deine Beiträge. Ich kann das so sehr nachempfinden. Bei mir hat sich die Herzangst verlagert auf Angst vor Krebs in jeder Hinsicht. Vielleicht, weil ich irgendwie das Vertrauen in meinen Körper und auch vor allem in die Ärzte verloren habe, weil immer alles abgetan wurde wegen meiner Psyche. Ich hatte aber wirklich diesen Befund AVNRT mit der Extraleitung am Herzen und hab mir das all die langen Jahre nicht eingebildet. Damit muss ich jetzt klarkommen und das ist manchmal sehr schwer. Herzmäßig geht es bei mir toi, toi ,toi. Dafür hab ich jetzt andere Ängste. Ich wünsche dir auch alles Gute.

25.02.2023 16:40 • x 2 #12


Icefalki
Zitat von mada1957:
in die Ärzte


Da sprichst du mir aus der Seele. Seit ich auch Patientin bin, bin ich mehr als entsetzt. Ab und zu gerät man mal an einen Arzt, der begreift, dass man Patienten ernst nehmen muss.

Ich meine, kennt man diese eigentlich unlogischen Ängste erstmals, bleibt das haften. Man kann mit Angst schlecht umgehen, da man immer befürchtet, dass sie wieder so heftig wird. Selbst bei wirklichen Erkrankungen wollen wir keine Angst mehr empfinden müssen, da wir Angst negativ bewerten.

Und bei dir ist es nachvollziehbar: ewig nix entdeckt, da sagt der Verstand, dass das genauso mit Krebs sein könnte. Und so ganz Unrecht hast du nicht. Was wir aber vergessen sind die wirklich guten Therapien, die es inzwischen gibt.

Ich denke oft, als Angstpatient erträgt man diese Hilflosigkeit und das Ausgeliefertsein total schwer. Diesen Zustand empfinde ich auch als grausig.

25.02.2023 17:11 • x 1 #13


Schnitzelchen
Da bin ich ganz bei Euch...mit Mitte 20 hat man nichts am Herzen?
Erkenne mich in Euren Texten so wieder!
Bis ich dann hier durch einen Umzug in ein neues Krankenhaus/ Kardiologe kam...
Lass Dich nicht abwimmeln!

Mir kam hier auch so eine Notärtzin komisch von der Seite...in der Aufnahme des Krankenhauses...das wäre wohl ne Panikstörung...
Ich wurde da richtig stinking und sagte zu ihr und die Erde ist eine Scheibe...
Kurze Zeit später kam sie herein und sagte patzig....nun ja wir müssen sie wohl stationär aufnehmen...ach sagte ich wegen so einer läppischen Panikattacke?
Also Sachen gibt's...
Am nächsten Morgen kam der Stadions Arzt und sagte , Vorhofflimmern....

Ich weiß das Panikattacken recht grausam sein können, aber sowas darf ein Arzt nicht machen..das ist menschenunwürdig..
LG Schnitzelchen

25.02.2023 17:38 • x 2 #14


Schnitzelchen
Aber die Kardiologische Station hier war der Hammer!
Total lieb und aufmerksam...
LG Schnitzelchen

25.02.2023 17:42 • x 1 #15


Lucius_Gaius
Zitat von mada1957:
@Lucius_Gaius Hallo. ich hatte über 20 Jahre lang eine unerkannte AVNRT. Die Ärzte speisten mich ab mit Erklärungen, das sei nicht so schlimm oder ...

Danke für deine Antwort Das kenne ich, ich wurde auch nie wirklich ernst genommen. Habe dieses Herzrasen schon seit 5 Jahren.. Immer nur für einige Sekunden - vielleicht mal ein paar Minuten.. Bis zum letzten Mal, da ging’s dann eben über 2 Stunden und wurde nur durch Adenosin gestoppt, was für mich wirklich ein schreckliches Erlebnis war. Leide seitdem unter ständiger Angst, hatte zwar keine Symptome mehr aber ich horche dauerhaft in mich hinein, kann nachts fast nicht mehr schlafen, aus Angst das es wieder anfängt und weil ich nur damit beschäftigt bin auf mein Herz zu achten. Traue mich fast nicht mehr mich beim liegen umzudrehen, bei den kleinsten Bewegungen meiner Freundin wird mein Herz schneller, einfach schrecklich.. Heute konnte ich auch erst um 5:00 Uhr morgens einschlafen und bin jetzt wieder wach. Fühle mich natürlich dementsprechend ziemlich schei*e. Weiß nicht, wie ich mein Studium weiterführen soll, ich kann mir garnicht vorstellen, in der Uni zu hocken und auf einmal fängt das Herzrasen an.. Nächste Woche habe ich einen Termin beim Kardiologen, mal schauen was dabei rauskommt, denke wenig bis nichts. War damals schon bei dem Herrn, der meinte nach einigen Untersuchungen Herz ist gesund, alles nicht schlimm. Habe damals nur Betablocker verschrieben bekommen, den ich nicht vertragen habe. Wenn sich die Diagnose bestätigt, so werde ich eine Ablation durchführen lassen. Ich habe seit dem letzten Anfall solche Ängste, das meine Lebensqualität darunter stark leidet..

26.02.2023 11:24 • #16


Lucius_Gaius
Zitat von Schnitzelchen:
Da bin ich ganz bei Euch...mit Mitte 20 hat man nichts am Herzen? Erkenne mich in Euren Texten so wieder! Bis ich dann hier durch einen Umzug in ein ...

Hey So geht‘s mir auch. Wie oft ich mir nach einem angefertigten EKG ohne Befund sagen lassen musste, dass es doch bestimmt an meiner Psyche liegt und ich mich nicht hineinsteigern solle.. ich bin doch jung, es ist alles unauffällig - also muss ich mir das ja einbilden oder wenn’s wirklich da ist, soll ich’s einfach nehmen wie ein Mann, ist ja schließlich ungefährlich.. Darf ich fragen wie alt du bist und ob du die Ablation gemacht hast? Wie erging es dir? Hat die Ablation ihre Wirkung erzielt? Habe seit einer Woche Angst vor dem nächsten Herzrasen, kann mich keine Sekunde entspannen. Ich selber weiß, dass wenn wirklich ARNVT dahinter steckt, die Anfälle ungefährlich sind, die Angst bleibt aber bestehen…

26.02.2023 11:30 • x 1 #17

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Icefalki
Zitat von Lucius_Gaius:
die Angst bleibt aber bestehen…


Ja, und hier machen die Ärzte den Fehler, dass man Herzgedöhns als ungefährlich abspeist, der Patient das aber anders erlebt. Und hier trennen sich dann Theorie und Praxis.

Ironischerweise kommt dann noch die Aussage hinzu: Machen Sie Sport und vermeiden Sie Stress. Sorry, wenn man ein Gemüt wie ein Ackergaul hat, mag das ja funktionieren. Aber wir sind hochgezüchtete Rennpferde, da wird auf jedes Fitzelchen supernervös reagiert.

Unterm Strich haben Herzpatienten alle ihre Probleme, deswegen werden Infarktpatienten ja in der Reha betreut. Nur unsereiner muss, da ja soweit ungefährlich, selbst klar kommen.

Aber das erlebe ich schon mein ganzes Leben lang: Hilf dir selbst...... ...

Lass die Ablation durchführen, die Prozedur erlebst du gar nicht mit, insofern ist das kein Problem. Damit will ich sagen, dass du das nicht aus Angst vor dem Eingriff nicht durchführen lässt.

Zum Kardiologen nimmst du den Arztbericht vom KKH mit, aus dem hervorgeht, dass das ein Befund ist.

26.02.2023 11:59 • x 1 #18


Lucius_Gaius
Zitat von Icefalki:
Ja, und hier machen die Ärzte den Fehler, dass man Herzgedöhns als ungefährlich abspeist, der Patient das aber anders erlebt. Und hier trennen ...

Danke für deine Worte.. Die muntern mich tatsächlich auf Ja, ich werde die Ablation ziemlich sicher machen lassen. Ich bin Anfang - Mitte 20 (Interpretationssache ) und habe jetzt schon solch eine Belastung und wirklich Angst vor den nächsten Anfällen, dass ich garnicht wirklich zur Ruhe kommen kann. Mich verunsichert halt das Risiko einer Ablation, da liest man ja auch wirklich schreckliche Sachen.. Auch wenn das Risiko prozentual eher niedrig liegt. Hatte noch nie so einen schlimmen Abfall wie letzte Woche, die letzten Monate hatte ich so gut wie keinen einzigen Anfall und wenn, dann eben nur für einige Sekunden bis Minuten. Mit denen konnte ich auch gut umgehen, nur der letzte macht mir wirklich sehr zu schaffen..

26.02.2023 12:12 • x 2 #19


Lucius_Gaius
Zitat von Icefalki:
Ja, und hier machen die Ärzte den Fehler, dass man Herzgedöhns als ungefährlich abspeist, der Patient das aber anders erlebt. Und hier trennen ...

In dem Brief steht lediglich: „Verdacht auf AVNRT am ehesten Infekt getriggert“. Eine richtige Diagnose wurde nicht gestellt. Habe auch keine Kopie der Aufzeichnung vom EKG mitbekommen, soll ich diesbezüglich vielleicht noch einmal im Krankenhaus anrufen und nachfragen, ob ich eine Kopie bekommen kann? So hätte der Kardiologe etwas in der Hand. Hätte ansonsten noch eine Aufzeichnung von meiner Apple Watch aber ob der Kardiologe damit etwas anfangen will/kann ist fraglich.

26.02.2023 12:15 • #20


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Dr. Matthias Nagel