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Angelehnt an einen anderen Thread, wo jemand gefragt hat, wie man ohne die Angst wäre, frage ich mich, ob DAS dan mein Leben war?

- Wie viele Jahre werde ich angstvoll auf der Couch verbracht haben?
- Wie viele Verabredungen habe ich abgesagt?
- Wie viele Lügen habe ich erfunden?
- Wie oft bin ich weg gerannt oder raus gerannt?
- Wie oft habe ich sinnlos bei Ärzten gesessen?
- Wie oft habe ich meine Freizeit nicht genossen, sondern Angst gehabt?
- Wie hoch wird die Summe an Geld sein, die ich für Therapien ausgegeben habe?
- Wie viel Krankheiten werde ich mir eingeredet haben?
- Wie oft habe ich Streit mit meinen Angehörigen deshalb gehabt?
- Wie oft habe ich meinen Angehörigen eine Situation vermiest?
- Wie oft habe ich mir sinnlos den Blutdruck gemessen?
- Wie oft bin ich ausgerastet, weil meine Nerven am Boden sind?
- Wie viele Nächte habe ich wach gelegen aus Angst?
- Wie viele Horrorszenarien habe ich mir ausgedacht?
- Wie oft war ich neidisch auf andere Menschen, die das nicht haben?
- Wie oft habe ich mit meinem Schicksal gehadert?
- Wie oft habe ich mir etwas nicht gekauft aus Angst vor Geschäften?
- Wie oft habe ich in der Notaufnahme gehockt?
- Wie viele Tränen habe ich geweint?
- Wie viele Symptome habe ich gehabt und analysiert?

Habe ich am Ende mein Leben ruiniert? Mit einer Angst, die gar nicht real war? DAS macht mir am Meisten Angst. Warum denn bloß ich?
Es sieht mir niemand an. Was ich durchleide. Wie ich leide. Und wie ich dagegen ankämpfe und wie sehr ich mir ein normales Leben wünsche.
Was habe ich denn getan? Dass mir das widerfährt? Und wo liegt die Lösung und warum finde ich sie nicht?

12.12.2012 11:45 • 02.01.2013 #1


167 Antworten ↓


Hallo karlakolummna,

ich hab dir schon im anderen Thread geantwortet

Diese Frage hab ich mir auch schon oft gestellt, vor allem in Phasen, wo mir die Angst gezeigt hat, dass sie der Chef ist und sich dadurch starke depressive Phasen noch drauf gesetzt haben. Ich dachte oft an mein altes Leben und war so unendlich traurig, das es einfach weg war und nie mehr wiederkommen würde. Ich dachte immer, hätte ich gewusst, dass es mich irgendwann so umhaut, hätte ich vieles anders gemacht. Tja, hätte ich wirklich?? Wir Angsthäschen wissen, dass dies nicht unser Leben sein muss, aber wir wissen auch, dass wir nur ganz allein (natürlich mit Unterstützung des Partners, einer Psychotherapie...) unser Gesundwerden in die Hand nehmen können.

Deine Fragen (warum ich? usw.) sind völlig normal bei uns, natürlich belasten sie uns deswegen nicht weniger.. Du schreibst von einer Angst, die nicht real war.. Natürlich passiert das alles nur in unserem Kopf, aber das, was die Angst an Reaktionen auslöst ist sehr real Und das auszuhalten ist sooooooo schwer.. Auch, dass man die Lösung nicht sieht, man hat einfach Angst, niemals da raus zu kommen.

Liebe karlakolummna, ich war auch schon so oft am Ende meiner Kraft (hab hier viel geschrieben und Unterstützung erfahren) aber ich versuche seit 2 Wochen, die Angst anzunehmen, es hat fast 9 Monate gedauert, bis ich dazu bereit war. Es ist immer noch nicht schön, immer noch ein Kampf um jeden Tag, um viele Kleinigkeiten, ich weine immer noch, weil es manchmal so schwer ist, aber es wird merkbar besser. Ich hab für mich entschieden, ich kann hier weiter auf der Couch sitzen und langsam drauf gehen oder ich versuch es einfach mal mit aufstehen

Alles alles Liebe für dich,
Klara

A


Und das war dann mein Leben?

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Weißt du, bei mir sind es eher weniger Depressionen, die mich an die Couch fesseln. Ich gehe ja raus. Aber IMMER mit Angst. Immer. Und mir passiert zu 99 % wieder irgendwas. Sei es in einem Geschäft, sei es im Auto. Es hilft einfach nix. So sehr ich mich auch einrede, dass mir noch nie etwas passiert ist, es ändert nichts. Und wenn ich mich auf den Kopp stelle.
Ich kenne die Symptome doch schon. Ich kenne die Situationen doch schon. Aber jedes Mal passiert es wieder und wieder und wieder.
Da denke ich mir, dass mein Kopf doch nicht mehr normal sein kann. Dass ich komplett irre geworden sein muss.
Und auch der Rat, sich das Schlimmste auszumalen, hilft nicht. Denn wenn ich wirklich mal umfallen würde, wäre das das Ende. Dann wüsste ich ja, dass es wirklich passieren kann und dann hätte ich noch viel viel mehr Angst als zuvor.
Und auch kann die Angst auch nicht als Freundin sehen. Angst ist ein Gefühl, das mein Leben bestimmt, das mich einschränkt. Und bestimmt keine Freundin. Eine Freundin würde einem sowas schließlich nicht antun.

Ich versteh dich wirklich gut.. Bei mir ist es halt die Agoraphobie und so krieg ich eher Panikattacken, bevor ich rausgehe, draußen ist es meist alles ok, aber vorher die Hölle.. darum hab ich die meiste Zeit vermieden, rauszugehen

Ich könnte mir vorstellen, dass du voll im Angstkarussell gefangen bist und darum auch immer wieder Attacken erlebst. Du beschäftigst dich halt immer mit der Angst, vllt auch nur unterbewusst.. Selbst in dem Moment, wenn du denkst mir ist noch nie was passiert beschäftigst du dich ja damit. Ich denke, es wäre wichtig, den Kopf frei zu kriegen, diese Gedanken zu stoppen. Frag mich bitte nicht wie das klappen kann, ich bin selbst noch dabei, die Angst vor der Angst mein Leben nicht mehr bestimmen zu lassen.

Das klingt jetzt vllt hart, aber glaub mir, ich meine es nicht böse.. Wenn es nicht ohne Angst geht, nimm sie einfach mit. Nimm sie mit in den Supermarkt, ins Auto, überall hin. Du überlebst alle Symptome, sie sind mega unangenehm, aber du hast es oft geschafft. Wenn du akzeptierst, dass sie da ist, du aber trotzdem leben kannst, verliert sie nach und nach an Macht.. DAS ist jetzt deine momentane Situation, nimm sie an und es wird besser werden..

LG, Klara

Hallo karlakolummna,

deine Fragen finde ich sehr gut!

Nur die eine nicht: Warum ich?
Diese Frage ist völlig unproduktiv und sinnlos. Du weißt doch wohl eigentlich, warum du, oder? Hast du wirklich noch keine einzige Ursache deiner Angstproblematik entdeckt? Falls nicht, dann wäre es an der Zeit, danach zu suchen.

ABER: An den Ursachen kannst du jetzt nichts mehr ändern. Du kannst nur noch jetzt an den Stellschrauben drehen.
Und jede einzelne deiner Fragen IST eine solche Stellschraube. Du bist jetzt, als Erwachsene, für dich verantwortlich.
Du musst also z.B. keine Verabredung absagen. Das tut sich nicht von alleine, sondern dass machst du ja aktiv. Oder?

Und gegen Gefühle KÄMPFEN ist nicht die Lösung. Das ist im Gegenteil das Mittel, sie zu behalten.
Man muss die Gefühle AKZEPTIEREN, ANNEHMEN, DURCHLEBEN, sich damit FREUNDLICH abfinden. Nur damit hat man die Chance, dass sie sich eines Tages schleichen.

Und dazu musst du dich selbst entscheiden. Du kannst dir 1 deiner vielen guten Fragen vornehmen und beschließen, diesen 1 Punkt nicht mehr zu machen, sondern es anders = gut zu machen. Dann die DABEI auftretenden Gefühle freundlich akzeptieren und FÜHLEN. Dich darüber freuen, sie erleben und beobachten zu können. Glaub mir, eines Tages wirst du dich dann wundern, was du früher damit für ein Problem hattest.

Oder du kannst dich an deinen Problemen festhalten.

Gruß,
GastB
Zitat von karlakolummna:
Angelehnt an einen anderen Thread, wo jemand gefragt hat, wie man ohne die Angst wäre, frage ich mich, ob DAS dan mein Leben war?

- Wie viele Jahre werde ich angstvoll auf der Couch verbracht haben?
- Wie viele Verabredungen habe ich abgesagt?
- Wie viele Lügen habe ich erfunden?
- Wie oft bin ich weg gerannt oder raus gerannt?
- Wie oft habe ich sinnlos bei Ärzten gesessen?
- Wie oft habe ich meine Freizeit nicht genossen, sondern Angst gehabt?
- Wie hoch wird die Summe an Geld sein, die ich für Therapien ausgegeben habe?
- Wie viel Krankheiten werde ich mir eingeredet haben?
- Wie oft habe ich Streit mit meinen Angehörigen deshalb gehabt?
- Wie oft habe ich meinen Angehörigen eine Situation vermiest?
- Wie oft habe ich mir sinnlos den Blutdruck gemessen?
- Wie oft bin ich ausgerastet, weil meine Nerven am Boden sind?
- Wie viele Nächte habe ich wach gelegen aus Angst?
- Wie viele Horrorszenarien habe ich mir ausgedacht?
- Wie oft war ich neidisch auf andere Menschen, die das nicht haben?
- Wie oft habe ich mit meinem Schicksal gehadert?
- Wie oft habe ich mir etwas nicht gekauft aus Angst vor Geschäften?
- Wie oft habe ich in der Notaufnahme gehockt?
- Wie viele Tränen habe ich geweint?
- Wie viele Symptome habe ich gehabt und analysiert?

Habe ich am Ende mein Leben ruiniert? Mit einer Angst, die gar nicht real war? DAS macht mir am Meisten Angst. Warum denn bloß ich?
Es sieht mir niemand an. Was ich durchleide. Wie ich leide. Und wie ich dagegen ankämpfe und wie sehr ich mir ein normales Leben wünsche.
Was habe ich denn getan? Dass mir das widerfährt? Und wo liegt die Lösung und warum finde ich sie nicht?

Hallo,

ich stimm da Klar und GastB zu. Ich leide selbst seit sechs Jahren unter Panikattacken.
Hab am Anfang auch gesagt, warum ich. Es hilft aber alles nichts, man muss kämpfen.
Ich hatte irgendwann mal den Punkt erreicht wo ich gesagt hab, entweder ich mach was dagegen oder ich geh von dieser Welt.
Ich hab mich entschieden die Angst anzunehmen. Es war am Anfang die Hölle, aber ich hab gemerkt, dass meine
Attacke weniger wurden!!
Hab mir gesagt, dass die Angst jetzt halt den Rest meines Lebens zu mir gehört, wie z.B. meine Brille oder sonst was.
Um diese Jahreszeit fällt es mir auch schwer, aber mit viel Kraft und Unterstützung von meinem Mann, Familie und Freunde
hab ich es fast geschafft. Hab nur noch selten Attacken.
Kampf für Dich und Dein weiteres Leben, es kann nur noch Berg auf gehen.

LG

Zitat von karlakolummna:
Denn wenn ich wirklich mal umfallen würde, wäre das das Ende. Dann wüsste ich ja, dass es wirklich passieren kann und dann hätte ich noch viel viel mehr Angst als zuvor.

Nein, das wäre nicht das Ende, da würdest du nämlich merken, dass umfallen überhaupt nicht schlimm ist. Mir ist es mal vor Jahren passiert (nicht aus Angst, sondern kreislaufbedingt) und es war echt nicht der Rede wert. Mir wurde übel, dann merkte ich, dass mein Kopf immer leerer wurde und das nächste, was ich weiß, war, dass ich auf dem Boden lag. Man sagte mir, ich wäre zusammengesackt, einige Augenblicke bewusstlos gewesen und dann von selbst wieder aufgewacht. So etwas passiert täglich millionefach auf der Welt.

Siehst du. Man hat dir aber gesagt, dass du umgefallen bist. Also schließe ich daraus, dass du nicht alleine warst. Das genau ist aber meine Angst. Es könnte mir überall passieren. Allein daheim = Horror. Im Supermarkt = Horror. Während dem Auto fahren = absolute Katastrophe.
Wenn diese Woche vorüber ist, werde ich ca. 60 Stunden alleine zu Hause verbracht haben. 60 Stunden. Die ich voller Angst verbracht habe. Und voller Einsamkeit.
Vielleicht prüfe ich deshalb schon, ob ich Symptome habe? Ich weiß es selbst nicht.
Manchmal denke ich, dass ich am Liebsten von der Brücke springen würde. Für alles brauche ich meistens einen zweiten Anlauf. Immer überlege ich, ob ich umkehren soll. Was ist das für ein Leben, wenn man jeden Tag von Symptomen geplagt wird für die niemand eine Erklärung findet.
Heute bin ich im 2. Anlauf zur Tankstelle gelangt. Und den Supermarkt, wo ich nichts dringliches gebraucht habe, habe ich sausen lassen. Auf eine Zeitschrift, die ich mir kaufen wollte, habe ich lieber verzichtet, bin schnell ins Auto gesprungen und heim gebraust. Es ist einfach nur peinlich. Die Welt könnte mir offen stehen. Aber ich habe mich quasi selbst weg gesperrt. Geflüchtet in eine Welt voller Peinlichkeiten und Ausflüchte.

Hallo karla...., es tut mir unendlich leid das es dir so schlecht geht. Deine Fragen, vielleicht nicht in so präziser Form, stellen wir uns wohl alle. Ich kann dir aber versichern, das man mit einer Angsterkrankung sehr gut leben kann. Meine Angst und Panik fing vor 23 Jahren an. Das erste Jahr war auch für mich die Hölle. Dann wurde es immer besser. Habe meine Urlaube genossen ( sogar 3 Amerika Urlaube ), bin in die Disco gegangen, habe im Chor gesungen und spiele heute noch Theater. All diese Dinge, und noch viel mehr konnte ich auch genießen. Mein Leitsatz war immer Ich kann hier sitzen und warten bis mir was schlimmes passiert, wenn aber nichts passiert, habe ich umsonst gewartet . Es ist wirklich nicht einfach und es kostet auch Kraft, aber es lohnt sich, weil das Leben sich lohnt. Im Moment hat mich die Angst zwar wieder eingeholt, aber ich weiß das ich da auch wieder raus komme. Und glaube mir, auch du wirst das schaffen. Also Kopf hoch!!! Liebe Grüße

Hallo karla...., es tut mir unendlich leid das es dir so schlecht geht. Deine Fragen, vielleicht nicht in so präziser Form, stellen wir uns wohl alle. Ich kann dir aber versichern, das man mit einer Angsterkrankung sehr gut leben kann. Meine Angst und Panik fing vor 23 Jahren an. Das erste Jahr war auch für mich die Hölle. Dann wurde es immer besser. Habe meine Urlaube genossen ( sogar 3 Amerika Urlaube ), bin in die Disco gegangen, habe im Chor gesungen und spiele heute noch Theater. All diese Dinge, und noch viel mehr konnte ich auch genießen. Mein Leitsatz war immer Ich kann hier sitzen und warten bis mir was schlimmes passiert, wenn aber nichts passiert, habe ich umsonst gewartet . Es ist wirklich nicht einfach und es kostet auch Kraft, aber es lohnt sich, weil das Leben sich lohnt. Im Moment hat mich die Angst zwar wieder eingeholt, aber ich weiß das ich da auch wieder raus komme. Und glaube mir, auch du wirst das schaffen. Also Kopf hoch!!! Liebe Grüße

Sorry, hab wohl zwei mal gedrückt.

Hi Karla,

es ist aus deinen Aussagen zu spüren, dass du dich regelrecht an deiner Angst festklammerst.

Hast du auch sonst ein Problem mit Loslassen können?

Zitat von karlakolummna:
Siehst du. Man hat dir aber gesagt, dass du umgefallen bist. Also schließe ich daraus, dass du nicht alleine warst. Das genau ist aber meine Angst. Es könnte mir überall passieren. Allein daheim = Horror. Im Supermarkt = Horror. Während dem Auto fahren = absolute Katastrophe.

Niemand wird beim Autofahren ohnmächtig.

Und wenn du allein zu Hause ohnmächtig wirst - na und? Du wachst nach ein paar Sekunden oder Minuten wieder auf.

Ich bin schon mal an einem heißen Tag während einer Führung im Stehen 3x nacheinander ohnmächtig geworden. Hab diie ersten 2x gar nichts davon gemerkt, erst als ich die Augen aufschlug und mich 1000 fremde Augen anschauten.
Beim dritten Mal merkte ich kurz vorher noch, dass sich quasi eine Jalousie von oben nach unten schob und dann wusste ich nichts mehr.
Bei allen 3x ist mir aber gar nichts passiert.

Wenn mir schwarz vor Augen wird, halte ich mich irgendwo fest oder stehe gar nicht erst auf. Das kann man zu Hause und unterwegs tun.

Zitat von karlakolummna:
Siehst du. Man hat dir aber gesagt, dass du umgefallen bist. Also schließe ich daraus, dass du nicht alleine warst. Das genau ist aber meine Angst. Es könnte mir überall passieren. Allein daheim = Horror. Im Supermarkt = Horror. Während dem Auto fahren = absolute Katastrophe.


Meine Oma war dabei, aber sie hat überhaupt nichts gemacht, ich hätte genausogut allein sein können. Ich habe ja nach ein paar Sekunden ganz von selbst wieder das Bewusstsein erlangt und bin ohne Hilfe vom Boden aufgestanden, und es ging mir hinterher ganz normal. Ich hatte danach auch nie Angst, dass mir das wieder passieren könnte, weil ich ja erlebt habe, dass es ganz harmlos ist. Seit diesem Erlebnis habe ich auch keine Angst mehr vor dem Tod, weil ich mir vorstelle, dass es genauso ist, bloß dass man dann nicht wieder aufwacht.

Danke für eure Antworten.
Manchmal kann ich auch so denken wie ihr. Meine Nerven sind total runter.Ich schreie ständig rum. Vor ein paar Tagen habe ich gegen die Tür getreten, die anschließend aus den Angel flog. Ich schmeiße mit Sachen rum. So wütend bin ich. So sehr regt mich alles auf.
Weil mich das so sehr belastet. Ich würde mir am LIebsten minütlich selbst eine runter hauen für so viel Doofheit wie ich sie an den Tag lege. So viele Peinlichkeiten, die ich mir leiste. So viel Aufsehen, das ich mache wegen nix.
Mein Problem sind die Symptome. Die jagen mir solch große Angst ein. Es ist IMMER irgendwas. Wacklige Beine, Herzrasen, Herzstolpern, Schwindel, zitternde Hände, zitternde Beine, hoch kriechende Angst, Luftnot, Ohnmachtsgefühl, Kribbeln in allen möglichen Körpergegenden.
Die ganze Nacht presse ich die Zähne aufeinander.Auch tagsüber. Ich kralle auch die Zehen ganz komisch. So als würde ich Halt suchen. Habe davon schon Rückenprobleme. Bin total verkrampft. Der Nacken ist auch in Mitleidenschaft gezogen.
Aber ich kann auch schlecht Monat für Monat Geld zu Therapeuten tragen.
Warum sagen die einem, sie könnten helfen und können es dann doch nicht? Gesprächstherapie habe ich versucht. Hat gar nix gebracht. Ich weiß doch selbst alles, was die mir vor sagen.
Hach und Konfrontation mit meiner Angst habe ich doch wohl ausreichend. Oder? Bringt auch nix.

Zitat von karlakolummna:
Aber ich kann auch schlecht Monat für Monat Geld zu Therapeuten tragen.


Wieso trägst du Geld zum Therapeuten? Das zahlt doch die Krankenkasse! Gesprächstherapie ist in deinem Fall wahrscheinlich auch nicht das Richtige, sondern eine Verhaltenstherapie. Oder eine mehrwöchige Therapie in einer psychosomatischen Rehaklinik. Hast du das schon einmal beantragt?

Zitat von karlakolummna:
Angelehnt an einen anderen Thread, wo jemand gefragt hat, wie man ohne die Angst wäre, frage ich mich, ob DAS dan mein Leben war?

- Wie viele Jahre werde ich angstvoll auf der Couch verbracht haben?
- Wie viele Verabredungen habe ich abgesagt?
- Wie viele Lügen habe ich erfunden?
- Wie oft bin ich weg gerannt oder raus gerannt?
- Wie oft habe ich sinnlos bei Ärzten gesessen?
- Wie oft habe ich meine Freizeit nicht genossen, sondern Angst gehabt?
- Wie hoch wird die Summe an Geld sein, die ich für Therapien ausgegeben habe?
- Wie viel Krankheiten werde ich mir eingeredet haben?
- Wie oft habe ich Streit mit meinen Angehörigen deshalb gehabt?
- Wie oft habe ich meinen Angehörigen eine Situation vermiest?
- Wie oft habe ich mir sinnlos den Blutdruck gemessen?
- Wie oft bin ich ausgerastet, weil meine Nerven am Boden sind?
- Wie viele Nächte habe ich wach gelegen aus Angst?
- Wie viele Horrorszenarien habe ich mir ausgedacht?
- Wie oft war ich neidisch auf andere Menschen, die das nicht haben?
- Wie oft habe ich mit meinem Schicksal gehadert?
- Wie oft habe ich mir etwas nicht gekauft aus Angst vor Geschäften?
- Wie oft habe ich in der Notaufnahme gehockt?
- Wie viele Tränen habe ich geweint?
- Wie viele Symptome habe ich gehabt und analysiert?

Habe ich am Ende mein Leben ruiniert? Mit einer Angst, die gar nicht real war? DAS macht mir am Meisten Angst. Warum denn bloß ich?
Es sieht mir niemand an. Was ich durchleide. Wie ich leide. Und wie ich dagegen ankämpfe und wie sehr ich mir ein normales Leben wünsche.
Was habe ich denn getan? Dass mir das widerfährt? Und wo liegt die Lösung und warum finde ich sie nicht?


Das ist alles dazu da, damit am Ende alles gut wird! Damit du lernst und wachsen kannst in diesem Leben. Manche Menschen müssen durch ein tieferes Tal als andere, weil ihre Selbstverleugnung unter Umständen so groß ist.
Der Sinn des Ganzen ist Wachstum....lernen zu ergründen was los ist, was uns das alles sagen will...lernen zu schauen, zu fühlen was du willst, spürst, was deine Wahrheit ist, nicht die Wahrheit der anderen, nicht die scheinbaren Konventionen der Gesellschaft...etc.

Zu spüren, wie du dich fühlst, wie nervös du in Momenten bist, zu spüren, wie angespannt dein Körper ist, zu erkenen was und wie du denkst, was du FÜHLST, zu erkennen, wie sehr du dich vielleicht auch hasst und das mehr und mehr ernst zu nehmen und als Teil von dir zu akzeptieren, darum gehts...Zu lernen zu lernen und zu wachsen, nicht zu Leiden...das ist vielleicht derzeit deine Aufgabe hier...deine Aufgabe in diesem Leben.

Ich bin überzeugt, am Ende wird alles gut sein...wir müssen viel lernen, weil wir nie wirklich wir selber sein durften, uns nie wirklich selber spüren und erst nehmen durften....sehr spannend, sobald man beginnt das zu tun.

2 Bücher, dir mir diesbezüglich eine große Hilfe waren und sind, weil sie einem aufzeigen wie es geht einfach wahrzunemhemen was man denkt und fühlt---und dadurch sich kennenzulernen, sich mehr und mehr zu spüren...zu erfahren wie man selber tickt:

Meditieren in 3 Minuten von David Harp und
Nina Feldmann, ein ganz tolles Buch, dass einem ohne Esoterik o.ä. die Meditation näher bringt und damit auch mehr und mehr ein Bewusstein für die eigenen Gedanken und Gefühle.

Das 2 Buch, was ich sehr schön finde und was man danach vielleicht mal lesen kann, wenn man mehr wissen will und den Weg der Meditation als gut und für sich angebracht erkennt:
Zen im Alltag von Joko Beck

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig Hoffnung geben...du musst Leiden, damit du wächst und lernst und du dich endlich nicht mehr verleugnest!

Liebe karlakolummna,

es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht.

Du sprichst von Doofheit, Peinlichkeiten usw. Das alles stimmt doch nicht, du verhältst dich weder doof, noch ist es peinlich, noch machst du Aufsehen wegen “nix“. Du bist krank. Hast du das für dich akzeptiert?

Du hast soviel Wut in dir, aber du richtest sie gegen die falsche Person. Wut kann durchaus hilfreich sein, sie zeigt dir doch, was du nicht willst. Daran arbeiten, es zu ändern, kannst du leider nur selbst, aber das weißt du ja

LG, Klara
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Also die Krankenkasse hat mir gesagt, dass ich mit solchen Problemen halt einen Psychotherapeuten aufsuchen soll. Dass man da weit und breit keine Termine bekommt, juckt die nicht. Dann habe ich gefragt, ob ich einen privaten Therapeuten aufsuchen darf. Darafhin haben die mir gesagt, das wäre ein langwieriges Antragsverfahren und große Hoffnungen brauchte ich mir da keine zu machen.
Es ist zumutbar, monatelang zu warten. Und eine Kur bekäme man auch nicht so einfach, wenn man nicht vorher wie lange und bei wie vielen Ärzten in Behandlung war.
Was soll man dazu noch sagen? Daraufhin habe ich es aufgegeben. Zu Ärzten gehe ich nicht mehr. Die konnten mir eh alle nicht helfen.
Daraufhin bin ich auf eigene Kosten bei einigen Therapeuten gewesen. Sei es Osteopathie, Heilpraktik, Mass. usw. Geld ist futsch. Gebracht hat es nicht so viel. Und selbst wenn es was bringt, spüre ich am nächsten Tag wieder ein Symptom und flippe wieder aus.
Medikamente kann ich keine nehmen. Denn dann lese ich den Beipackzettel und habe ne Stunde später alle Nebenwirkungen, die man nur kriegen kann.

Es ist aber doch peinlich, wenn man sich wie der letzte Penner benimmt. Sorry, dass ich es so hart ausdrücke. Was ist aus meinen Schulkameraden geworden? Ärzte und Ärztinnen, Generalsekretär, Mathematiker, Steuerberater und Anwälte.
Und was bin ich? Eine kleine psychisch gestörte Hausfrau. So hart ist es. Die verdienen einen Haufen Geld, denen geht es gut. Die arbeiten in tollen Berufen und ich klein Doof schaffe es nicht mal allein in den Supermarkt. Ungerechte Welt. Wie kann aus einem Mensch nur sowas werden, frage ich mich dann.
Ist es nicht peinlich, sich auf den EInkaufswagen zu stützen? Ist es nicht peinlich, sich am Regal fest zu halten wie eine alte Omma? Ist es nicht peinlich, an der Kasse auf und ab zu tigern und seine Einkäufe wie ein Assi in den Wagen zu schmeißen? Ist es nicht peinlich, aus einem Wartezimmer zu rennen? Ist es nicht peinlich, solche Angst zu haben? Mir ist es jedenfalls peinlich und deshalb ziehe ich mich zurück.

Zitat von karlakolummna:
st es nicht peinlich, sich auf den EInkaufswagen zu stützen? Ist es nicht peinlich, sich am Regal fest zu halten wie eine alte Omma? Ist es nicht peinlich, an der Kasse auf und ab zu tigern und seine Einkäufe wie ein Assi in den Wagen zu schmeißen? Ist es nicht peinlich, aus einem Wartezimmer zu rennen? Ist es nicht peinlich, solche Angst zu haben? Mir ist es jedenfalls peinlich und deshalb ziehe ich mich zurück.


Warum soll das alles peinlich sein??? Da kümmert sich kein Mensch drum. Die Leute sind mit ihren eigenen Sachen beschäftigt und merken so etwas gar nicht. Und wenn ja, ist es ihnen völlig egal. Ich bin z.B. vorgestern vor dem Bahnhof bei Glatteis ausgerutscht und voll auf den Rücken gefallen. Es waren Hunderte von Leuten drumherum und die sind alle vorbeigerannt ohne zu gucken.

Zitat von karlakolummna:
lso die Krankenkasse hat mir gesagt, dass ich mit solchen Problemen halt einen Psychotherapeuten aufsuchen soll. Dass man da weit und breit keine Termine bekommt, juckt die nicht.


Dass man monatelang auf einen Therapieplatz warten muss, ist normal und fast jeder, der hier im Forum ist, hat diese Erfahrung gemacht. Man muss sich halt auf die Warteliste bei etlichen Therapeuten setzen lassen und warten, bis etwas frei wird. Genauso bei Rehas. Ich habe ein ganzes Jahr gewartet.

Zitat von karlakolummna:
Zu Ärzten gehe ich nicht mehr. Die konnten mir eh alle nicht helfen.


Das stimmt, du bist ja nicht körperlich, sondern psychisch krank.

Zitat von karlakolummna:
st es nicht peinlich, solche Angst zu haben? Mir ist es jedenfalls peinlich und deshalb ziehe ich mich zurück.


Du musst akzeptieren, dass eine psychische Erkrankung den gleichen Stellenwert hat, wie eine körperliche Erkrankung. Oder wäre es dir auch peinlich, Krebs oder Rheuma oder MS etc. zu haben und deswegen all die Dinge nicht machen zu können, die du wegen der Angst nicht machen kannst?

Also ich habe damit kein Problem mit und habe auch einen Antrag auf Schwebehinderung gestellt. Mir sind 30% zuerkannt worden, was zwar keine Vorteile bringt (erst ab 50%), aber ich habe schwarz auf weiß da stehen, dass ich nicht 100% gesund und belastbar bin und ich mache da auch bei der Arbeit keinen Hehl draus.

Zitat von karlakolummna:
Es ist aber doch peinlich, wenn man sich wie der letzte Penner benimmt. Sorry, dass ich es so hart ausdrücke. Was ist aus meinen Schulkameraden geworden? Ärzte und Ärztinnen, Generalsekretär, Mathematiker, Steuerberater und Anwälte.
Und was bin ich? Eine kleine psychisch gestörte Hausfrau. So hart ist es. Die verdienen einen Haufen Geld, denen geht es gut. Die arbeiten in tollen Berufen und ich klein Doof schaffe es nicht mal allein in den Supermarkt.


Liebe karla, hör doch erstmal auf, dich mit anderen zu vergleichen. Du bist genauso viel wert und etwas Besonderes, wie jeder Mensch.. Du kannst nicht wissen, ob es denen besser geht, nur weil sie einen (vermeintlich) besseren Job haben oder viel Geld.. Warum bist du so hart gegen dich selbst, so böse auf dich? Du bist krank, das ist nichts verwerfliches und du tust sicher dein Bestes, auch als Hausfrau. Die Frage ist was willst du sein? Du stellst dich als psychisch gestörte hausfrau (deine Worte) da, die doof ist und sich peinlich benimmt. Also erstens bist du das mit Sicherheit nicht und zweitens, wenn dich das alles stört, ändere was daran. Ich weiß, das sagt sich so leicht, aber warum es nicht wenigstens versuchen?

Warum ist dir das alles denn peinlich? Man muss sich doch nicht schämen, weil man krank ist.. Ist es dir so wichtig, vor der Welt perfekt zu erscheinen? Was ist so schlimm daran, kein Arzt zu sein oder Mathematiker und dazu vllt nicht ganz perfekt? Warum nicht lieber man selbst sein, sich akzeptieren, die Möglichkeiten nutzen, die man momentan hat? Ok, dann bist du eben Hausfrau, hast eine Angststörung, zitterst im Supermarkt und trotzdem bist du weder doof, noch peinlich, sondern ein besonderer und wertvoller Mensch.

ich hoffe, meine Worte kommen nicht zu hart rüber, aber ich versuche nur, dir kleine Anstöße zu geben Du kannst dich gern immer melden, auch PN.


LG, Klara

A


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Dr. Reinhard Pichler
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