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Huhu Karla

Erst nun einmal herzliches Danke für dein Interesse.
(Bin übrigens 53 Jahre alt und seit 2 Jahren in Frührente)

Einkaufen ist hier im Ort nicht mehr möglich (Schlecker und Edeka haben zugemacht),
also bleibt mir nur die nahegelegene Stadt.
Mit einem Fahrrad wäre mir der Weg dorthin allerdings zu gefährlich, zu viel Autover-
kehr wegen Autobahnauffarten.

Nach meinem Auto hatte ich aber eine zeitlang einen kleinen Motorroller, damit war
der Einkauf (zumindest die Fahrten hin und zurück) teilweise fast noch schön.
Allerdings wurde mir mein Roller vor einigen Jahren von der GEZ gepfändt, obwohl
ich damals von dieser Gebührenzahlung befreit war (HartzIV).

Habe mir aber nun für 2013 vorgenommen, mindestens zwei mal pro Woche für we-
nigstens eine Stunde meine Wohnung zu verlassen. Habe hier die Möglichkeit sehr
schnell zu Fuss in (menschen)freies Gelände kommen zu können (Spaziergänge).

Wünsche dir heute einen angstfreien Sylvester, einen guten Rutsch, und natürlich
ein besseres neues Jahr,

Der Beobachter

Dass wünsche ich dir auch! Und vor allem, dass du bald mal wieder öfter raus kannst. Das wünsche ich mir für mich auch. Es ist ja nicht wirklich schön, wenn man nur zum Einkaufen zwangsweise raus huscht und froh ist, wenn man wieder heil daheim angekommen ist. Ich könnte ja hier auch spazieren gehen. Selbst wenn ich aus den Latschen fallen würde, was ich noch nie bin, würde mich nach kurzer Zeit irgendeiner aufraffen, der ebenfalls spazieren geht. Außerdem ist hier auch eine viel befahrene Straße. Dennoch gibt mir das keinerlei Sicherheit in meinen Augen und Gedanken.
Manchmal schaue ich aus dem Fenster raus auf ein Feld und da sehe ich oft Leute mit ihren Hunden. Dann denke ich: Die können da schön spazieren gehen und ich sitz hier vor der Glotze...
Dass man einen popligen Roller pfänden kann, habe ich im Leben noch nicht gehört. Vielleicht kannst du ja mal günstig an einen anderen kommen. Also wenn dir das helfen würde, wäre das doch toll. Oder ein altes Mofa? So teuer sind die doch sicher nicht, oder?

A


Und das war dann mein Leben?

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Zitat von Beobachter:
Die Idee für Werbegrafik und individuelle- und firmenlogo-Desktopgestaltung
hatte ich wirklich einmal, es gäbe auch genügend Vorführ- und Demomaterial.
Aber alleine mir fehlt der Mut, denn auch so etwas verlangt die Konfrontation
mit lebendigen Menschenkunden ...
Aber (zugeb und denk), es hätte am Beginn des PC-Zeitalters eine Zeit gegeben,
in der ich tätsächlich damit eine gute Chance gehabt hätte.

Im Mittelalter könnte ich, passend zu meinem Liebesleben und zu meinem
Eremitentum, noch gut in einem Schreibkloster Bücher illustrieren, aber heute?
Neenee, Beobachter. Da gibbet keine Ausrede. Du hast derzeit eine phantastische Ausgangsposition - du riskierst doch überhaupt nichts, wenn du damit anfangen würdest. Du bist finanziell abgesichert, ein Zuverdienst bis m.W. 400 € wird dir nicht angerechnet. Du kannst das total von zu Hause machen. Und wenn du gegenüber Interessenten ganz offen und ehrlich bist (ohne dich selbst zu einem geistigen Krüppel herabzureden, wie du es hier schon ganz gerne tust ) und sagst bzw. schreibst, dass du aus Prinzip deine Hütte nicht verlässt und die Sache elektronisch abwickeln willst, dann werden Interessenten das natürlich akzeptieren. Was würden sie denn verlieren, wenn sie auf deinen persönlichen Anblick verzichten würden? Nix.

Oder gehst du immer erst bei Amazon den Verkäufer treffen, bevor du dort etwas bestellst? Heute kann man das ganze Leben elektronisch abwickeln, das findet kaum noch jemand merkwürdig, schon gar nicht bei der Entwicklung kleiner elektronischer Produkte.

Und mein Rat: Sei MUTIG, originell zu sein, und presse dich selbst nicht in eine vorgefertigte Schiene, auch gedanklich nicht. Du musst nicht ganze Webseiten gestalten! Das ist heute meistens gar nicht mehr nötig, denn dafür gibt es schon sehr ausgefeilte Hilfen selbst für Anfänger. Aber das, was du offenbar super gerne machst und suiper gut kannst, sind kleine Illustrationen und Bildgeschichten, und nur das würde ich anbieten. Guck dir einige besonders langweilige Internetauftritte an, denk dir eine nette, dazu passende Animation aus und schreibe dann den Betreiber an. Ich würde vielleicht schon 1 sehr kleines Werk gleich mitschicken, um die Apathie und den Unglauben des anderen zu überwinden, oder mehrere Animationen, die aber nicht zu dem betreffenden Thema passen. Und dazuschreiben, dass du natürlich auch gerne mehr und/oder etwas größere Animationen für ihn/sie machen möchtest, damit seine/ihre Seite mehr Pepp bekommt. )

GastB ich finde, das sind sehr ermutigende Worte. Wenn Beobachter das umsetzen würde, könnte er sich vielleicht wieder ein Mofa oder einen Roller leisten. Das wäre ein Stück Freiheit für ihn! Aber schwer ist es alle mal. Wenn ich ein altes Gefährt hätte, das ich nicht mehr brauche, würde ich es sofort hergeben. Mich berühren diese Schicksale sehr. Ich habe immer noch ein Auto vor der Tür, dass ich jederzeit nutzen könnte und mit dem ich schnell vors Geschäft und vom Geschäft weg komme. Ich kann mich sehr sehr gut in seine Lage rein versetzen. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste alle paar Tage zu Fuß meine Einkäufe 2-3 km heim bugsieren... Ich darf gar nicht daran denken.

Huhu und Danksagung an euch beide

GastB hat mit seinem Beitrag vollkommen recht, wie ich zugeben muss.

Privat (unentgeldlich) habe ich so etwas, als ich noch Menschenkontakte hatte,
früher nebenher auch irgendwie oft gemacht (PC Hard- und Software, Einarbeit-
ung und Lehrgänge, Bewerbungserstellung, Grafikarbeiten ... u.v.m).

Und ursprünglich wollte ich, nach einer kurzen Ruhepause, meine Freiheit der EU-
Rente auch für solch eine freie Nebentätigkeit verwenden. Nicht nur wegen dem
Verdienst, sondern hauptsächlich um eine Aufgabe zu haben.

Warum ich in den nun 20 Monaten Rente jedoch nichts versucht habe, kann ich
nicht wirklich sagen. Nur so viel:
Eine innere Stimme sagt mir: Tue nur noch das, was unbedingt überlebensnot-
wendig ist, denn alles Weitere kann wieder zu neuen Problemen führen ....

Ich glaube, seit den Erlebnissen bei meinem letzten Arbeitsversuch vor knapp 4
Jahren, ist mir Frieden und Ruhe wertvoller geworden, als das Leben selbst.

Ganz liebe Grüsse, Der Beobachter

Ich kann deine Gedankengänge vollauf verstehen. Man richtet sich halt so ein und macht das Nötigste. Was ja, wie man hier im Forum sieht, immer noch ein weiter Begriff ist.
Manchmal denk ich mir böswillig: Nun habe ich das schon so lange. Konnte ich das nicht lieber mit 60 kriegen?! Wenn man alt ist, winkt notfalls das Altenheim mit 24-Stunden-rund-um-Betreuung... Für andere eine Horror-Vision. Für mich ein Gefühl von Sicherheit, das mir in jungen Jahren niemand geben kann.
Zu einer EU-Rente darf man als dazu verdienen? Ich dachte, das geht nur bei einer Berufsunfähigkeitsrente. Wenn man EU kriegt, heißt das doch, dass man gar nix mehr kann, oder?
Ich bin ja auch in der Situation, dass ich nicht arbeiten gehen kann. Das müsste schon ein stilles Plätzchen sein. Ohne Kundenkontakt mit flexiblen Zeiten. Ohne Streß und ohne Kontrolle durch andere Mitarbeiter oder gar den Chef. Aber keinesfalls alleine. Denn dann könnte mir ja auch wieder was passieren.
Diesen Job wird es wohl nicht geben. Ich weiß nicht, was mir noch blüht. Noch habe ich Ersparnisse, von denen ich einige Jahre leben könnte, würde mein Mann mich verlassen. Es wäre ein karges Leben, wenn ich lange damit auskommen wollte. Fünf Jahre würde es vielleicht reichen. Eher weniger. Das ist mein einziger Trost in meiner Angst. Wie alt wäre ich dann? Ende 30? Und dann? Ich habe solche Angst, dass ich nie wieder arbeiten kann und mein Mann mich eines Tages verlässt. Dann wäre die Armut vorprogrammiert.
Ich weiß nicht, wie und wann ich den Absprung schaffen soll. Ich traue mich nicht mal, das mir zustehende ALG I zu beantragen.
Von zu Hause aus kann ich nicht arbeiten. Die Zeiten als Chefs noch daheim schreiben liessen, sind vorbei seit es Spracherkennungsprogramme gibt. Zu einem weit entfernten Arbeitsort könnte ich nie und nimmer fahren. Und wenn ein Chef es spitz kriegen würde, wäre ich schneller draußen als ich dort angefangen hätte. Als ob man einen neuen Mitarbeiter behalten würde, der sich als psychisch krank erweist. Davon, dass man den Anforderungen wegen der Angst doch gar nicht genügen kann, doch gar nicht zu reden.
Wie soll ich denn ruhig und konzentriert arbeiten mit diesen Gefühlen?
Dabei sehen ich mich so sehr danach. Mein Job fehlt mir. Aber ich wüsste dann sowieso nicht, wie ich gleichzeitig den Haushalt erledigen sollte. Jaja, es ist lachhaft. Andere schaffen das ja auch. Aber ich habe heute Früh das gesamte Haus geputzt. Wenn man aber unter diesen Angstsymptomen leidet und alle furzlang inne hält, kontrolliert, ob noch alles ok ist, Angst hat, dass man mit samt Putzeimel und Feudel die Treppe runter fällt, wenn einem bei jedem Bücken und Aufrichten gefühltermaßen in den nächsten Sekunden schwarz vor Augen wird, dann ist das eine ganz schön kräftezehrende Angelegenheit.
Seid lieb gegrüßt. Die, die das auch haben, werden nachvollziehen können, wie es ist.

Zitat von karlakolummna:
Zu einer EU-Rente darf man als dazu verdienen? Ich dachte, das geht nur bei einer Berufsunfähigkeitsrente. Wenn man EU kriegt, heißt das doch, dass man gar nix mehr kann, oder?


De begriff EU-Rente gibt es offiziell gar nicht mehr. Das heißt jetzt Erwerbsminderungsrente. Die volle Erwerbsminderungsrente bekommt man, wenn man weniger als 3 Stunden pro Tag arbeiten kann, eine teilweise Erwerbsminderungsrente bekommt man, wenn man weniger als 6 Stunden pro Tag arbeiten kann. Die Hinzuverdienstgrenzen sind genau festgelegt. Berufsunfähigkeitsente bezieht sich nur auf die Unfähigkeit in seinem erlernten Beruf zu arbeiten. Eine gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente gibt es nicht mehr, d.h. nur wer vor Januar 1961 geboren ist, hat noch Anspruch darauf (ich bin leider genau 1 Jahr zu spät dran). Ansonsten gibt es das nur, wenn man privat eine Berufsunfähigkeitsrente abgeschlossn hat.

Zitat von karlakolummna:
Mein Job fehlt mir. Aber ich wüsste dann sowieso nicht, wie ich gleichzeitig den Haushalt erledigen sollte


Also bei mir läuft der Haushalt unter ferner liefen. Meine Freizeit verbringe ich lieber mit angenehmen Dingen. Bei mir ist es immer dreckig und unaufgeräumt. Unangemeldet darf niemand kommen. Wenn ich weiß, dass jemand kommt, brauche ich Tage um zumindest oberflächlich zu putzen. Die meisten meiner Kolleginnen habe ein Putzfrau.

Oh je. Nee.Bei mir ist trotz meiner Angst alles sauber. Ich habe jeden Tage etwas auf dem Plan, was ich erledigen muss. Heute das ganze Haus geputzt. Vorgestern Fenster geputzt. Heute Abend Staub wischen auf der oberen Etage. Morgen Wäsche machen. Ich habe wirklich immer was zu tun. Ich MUSS ja etwas tun. Ich lese viel. Ich bin viel im Internet. Ich schaue ab und an Fernseh. Ich hantiere schon mal im Garten und versuche mich an Blumenzucht. Ich habe ein Haustier, um das ich mich kümmere. Ich backe sehr gerne und wenn es mir gut geht, probiere ich auch neue Rezepte aus.
Es ist nicht so, dass ich mich nicht beschäftigen kann. Aber die Abhängigkeit, in der ich lebe, macht mir in gewisser Weise doch zu schaffen.





Dr. Reinhard Pichler
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