App im Playstore
Pfeil rechts

Ich verstehe zwar immer noch nicht, warum ich jemand anderes sein soll, aber nun gut. Vielleicht findet ihr die betreffende Person ja noch einmal. Für mich ist es jedenfalls keinerlei Austausch, wenn über Personen diskutiert wird, die mal hier waren (?) und euch verärgert haben (?). Was habe ich damit zu tun? Ich kann es nicht nachvollziehen und ich recherchiere bestimmt nicht nach, wie ihr darauf kommt und warum.
Ich hatte einzig und allein die Hoffnung, andere Menschen zu finden, die auch Angst vor dem Allein sein haben. Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich eine scheinbar eingeschworene Gemeinde komme, die sich auseinander pflückt und wo es angeblich allen Betroffenen super geht.

Ich verstehe auch nicht, warum Karlakolumna jemand wie Derhimmelmusswarten sein soll.

Vielleicht hört ihr mit der Paranoia auf und wenn ihr Karla etwas hilfreiches schreiben könnt, dann tut es, und ansonsten könnt ihr ja einfach nichts mehr dazu schreiben.

Ihr unterstellt hier anderen solche Sachen, ich glaube, dass das für empfindliche Menschen ganz schon verletzend sein kann, auch wenn es nur im Internet ist. Steht ja immer ein echter Mensch dahinter, der im Internet Hilfe sucht, weil man im echten Leben leider oft hilflos zurückgelassen wird.

LG, Grizi

A


Und das war dann mein Leben?

x 3


Hihi, wenn du nicht im gleichen satz den leuten hier paranoia unterstellt hättest, hätte ich die message, dass man sich hier gegenseitig nix unterstellen soll, ziemlich gut gefunden

Wer ist denn hier paranoid ?


Die Leute hier tauschen sich einfach nur aus, keine Ahnung, warum hier gleich was von Paranoia steht, ganz schön daneben.
Auch ich habe mir bei den Beiträgen meinen Teil gedacht, gab eben mächtig Ähnlichkeiten in Inhalt und Art der Schreibung mit einer anderen Userin, was absolut kein Problem ist. Ich habe in den Beiträgen nichts gefunden, was diesen aggressiven Unterton in Grizabellas Beitrag erklärt hätte.

Ganz schön daneben eben. Schade.

Hallo karlakolummna!

Ich habe so sehr weinen müssen, als ich Deine Fragen von der ersten Seite las....jede Frage mit so viel Schmerz, Wut und Hoffnungslosigkeit verbunden.....ich fühle mit Dir!


Es kostet alles so viel Kraft, jeden Tag, mich nun fast schon 26 Jahre.....

Lieben Gruß
Tinalina

Hallo Karla,

ich leide jetzt seit 13 Jahren unter dieser besch...... Angst.

Ich kann Dir sehr gut nachempfinden was Du meinst (Geschäfte gehen , Auto fahren, usw...) Man fragt sich wozu man überhaupt noch irgendwas machen soll wenn es einem dann eh wieder schlecht geht (schlechter als wäre man daheim geblieben).
Aber da fängt die Problematik ja auch an : Wenn Du immer mehr Dinge nicht tust wegen der Angst vor den Symptomen dann grenzt Du Deinen Lebensraum immer mehr ein. Die Angst kann größer und mächtiger werden.
Glaub mir ich kenne dieses miese Gefühl wenn man im Laden steht und auf einmal wirkt alles ganz weit weg, man läuft wie auf Eiern und hat Angst umzufallen. Renn nicht aus dem Laden, halt Dich fest, setz Dich hin, halte den Zustand aus bis er vorübergeht !! Verlasse erst den Laden wenn es vorbei ist !! Das ist verdammt schwer, aber ich verspreche Dir das es besser und weniger werden wird. Du mußt, egal wie, Deiner Angst gegenüber eine schei. Einstellung kriegen, denn DAS Ist es was der Angst die Nahrung nimmt.
Sieh Dich um in einem solchen Moment, sag Dir das alles in Ordnung ist, das es in dieser Situation nichts gibt was es gerade rechtfertigt das Dein Körper Adrenalin ausschüttet.

Bitte probier es einmal aus und sag mir dann wie es gelaufen ist !!

Und für Euch andere : Es ist nicht schön hier die Vermutung anzustellen sie könnte jemand anderer sein (selbst wenn es so wäre - ihr wisst es aber nicht !! )
Sie bekommt von Euch dieselbe Kritik wie Derhimmelmußwarten und das nach so kurzer Zeit !! Gebt den Leute doch bitte ein wenig mehr Zeit. Ich habe auch einige Jahre gebraucht um da zu stehen wo ich jetzt bin.
Ich habe mich auch oft gefragt warum ich ? Ich wollte und konnte auch lange nicht glauben das mein eigenes Denken mit entscheident ist wie es mir geht oder ob ich Fortschritte mache.

Wir müssen halt alle unseren Weg finden unseren Frieden mit der Angststörung zu machen, dann können wir einen Level erreichen auf dem wir recht gut damit leben können, aber eins ist auch ein Fakt : Wir werden es nie wieder loswerden - es gibt einfach keine Komplettheilung !! Aber wir können lernen damit umzugehen und es ist möglich jahrelang keine Panikattacke zu bekommen.

Liebe Grüße Fenn

Hi,

Danke für deinen Fragenkatalog, ich habe mal gerade deine Fragen für mich selbst beantwortet:

- Wie viele Jahre werde ich angstvoll auf der Couch verbracht haben?
Gut auf der Couch sitze ich schon lang nichtmehr, ich muss immer etwas tun, idealerweise Computer spielen, lesen oder nachdenken, sobald ich abschalte und mich hinsetze kommt die Panik!

- Wie viele Verabredungen habe ich abgesagt?
Sehr viele, Termine mache ich deshalb keine mehr, auch weil ich nirgends hingehe. Deswegen bin ich auch seit 3 Jahren nichtmehr zum Arzt gehen, muss es anscheinend auch nicht, aber ich lebe seitdem das so schlimm geworden ist getreu dem Motto: Wenn ich sterbe, dann sterbe ich halt...

- Wie viele Lügen habe ich erfunden?
Nur am Anfang, es macht kein Sinn mehr zu lügen weil eh jeder weiß was Sache ist...

- Wie oft bin ich weg gerannt oder raus gerannt?
Zu oft, mittlerweile vermeide ich Situationen aller Art die Panik auslösen, Konfrontationstherapie bringt bei mir nichts, wurde dadurch schlimmer...

- Wie oft habe ich sinnlos bei Ärzten gesessen?
5 Jahre lang...

- Wie oft habe ich meine Freizeit nicht genossen, sondern Angst gehabt?
Eigentlich immer! Damals dachte man man sei aufgeregt, es war aber schon leichte Angst...

- Wie hoch wird die Summe an Geld sein, die ich für Therapien ausgegeben habe?
0 € zum Glück! Ich bin Kassenpatient, aber viel zuviel Zeit mit dummen Ärzten verplempert!

- Wie viel Krankheiten werde ich mir eingeredet haben?
Garkeine mehr, mittlerweile weiß ich das alles von der Angst kommt. Ich hoffe jeden Tag das ich eine Krankheit habe, auch wenn es Krebs wäre. Denn Krankheiten kann man (eventuell) heilen, Angst nicht! (zumindest nicht bei mir)

- Wie oft habe ich Streit mit meinen Angehörigen deshalb gehabt?
Oft, teilweise immernoch...

- Wie oft habe ich meinen Angehörigen eine Situation vermiest?
Oft, teilweise immernoch...

- Wie oft habe ich mir sinnlos den Blutdruck gemessen?
Mache ich alle paar Tage

- Wie oft bin ich ausgerastet, weil meine Nerven am Boden sind?
Das hält sich in Grenzen, ausrasten tut bei mir nur die Angst.

- Wie viele Nächte habe ich wach gelegen aus Angst?
Nächte nicht, aber einige Stunden waren es schon, heute auch mal wieder...

- Wie viele Horrorszenarien habe ich mir ausgedacht?
Mache ich heute noch, gegrübel halt..

- Wie oft war ich neidisch auf andere Menschen, die das nicht haben?
Bin ich heute noch! Würde sogar gerne mit einen Krebspatienten tauschen der ne Chemo vor sich hat und sehr gute Heilungschancen! Da leide ich lieber ein Jahr und dann ist Ruhe!

- Wie oft habe ich mit meinem Schicksal gehadert?
Ständig, heute noch...

- Wie oft habe ich mir etwas nicht gekauft aus Angst vor Geschäften?
Ich kaufe nur noch Online, ist auch fast immer (deutlich) günstiger. Lebensmittel schiebe ich ständig vor mir her, habe 30 Tage Konservenvorrat hier, das ich nicht verhunger!

- Wie oft habe ich in der Notaufnahme gehockt?
3-4x nur, hat gereicht, gebracht hat es 0, außer das man sich danach noch mieser fühlte.

- Wie viele Symptome habe ich gehabt und analysiert?
Unzählige!

@fennek:Bravo,dashätte man nicht besser sagen können! Es wir dwirklich nur besser wenn man sich durchbeisst....

@peter: Also Dir scheint es wirklich schlecht zu gehen - da steckt sehr viel hoffnungslosigkeit drin. Daszeigt mir vor allem zb der Satz, was früher ear, wenn Du etwas vorhattest. Dass Du dachtest, du wärst aufgeregt, es aber shcon angst war. versuchdoch mal, es andersrum zu sehen - dass die angst jetzt auch nur aufregung, in einer starken form ist. Und wenn Du dir doch inzwischen sicher bist, dass du keine körperliche Krankheit hast, sondern es nur die angst ist, dann verstehe ich wirklkich nicht, warum du dir nicht dien leben zurückerkämpfst...? Das ist doch total traurig, wenn man zuhause sitzt und derart aufgegeben hat. ich meine, ich weiss nicht, wie alt du bist (ist 88 dein geburtsjahr?), aber wie kannst Du mit der Aussicht leben, noch Jahrzehnte lang nicht vor die tür zu gehen bzw.
Doch nachdem jemanden meinem Bekanntenkreis vor zwei wochen an Krebs gestorben ist, nachdem er einige Monate nur noch gelitten hat, kann ich deinen Wunsch, es soll lieber krebs sein, auch wenn es einer mit guten Heilungschancen sein soll, überhaupt nicht nachvollziehen. Chemotherapien, bestrahlungen und wirkliche Schmerzen sind Dinge, die man sich nicht wünschen sollte....Ich hatte zwar bisher gott sei dank selbst keinen Krebs, mir reicht schon mein Rheuma, das ich habe, seit dem ich zwei war, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass, wenn Du es hättest, du dir nichts sehnlicher zurückwünschen würdest als nur eine Angsterkrankung zu haben.

LG Püppi

Peter. Das tut mir sehr leid, was du geschrieben hast. Wer hilft dir in deinem Leben? Ich denke, 88 ist nicht dein Geburtsjahr, oder?
Wie machst du das, nur interessehalber, dass du nie raus musst? Irgendwoher musst du doch Geld beziehen und dafür muss man entweder zu Ärzten und Gutachtern wegen Rente oder zum Arbeitsamt.
Wenn es unbedingt sein muss, gehe ich raus. Also verhungern würde ich nicht. Mit meinem Mann zusammen gehe ich ja sowieso raus.
Aber ich vermeide halt Fahrten alleine, die weiter weg sind. Ich würde mich beispielsweise niemals trauen, meine Freundin, die 50 km entfernt wohnt, zu besuchen. Oder allein in eine 50 km entfernte Stadt zu fahren, wie ich es früher tat. Ich würde mich auch nicht alleine in ein Kaufhaus trauen oder in ein Shoppingcenter.
Ich fahre aber in den Supermarkt, zur Bank, zur Tankstelle. Das ist aber alles im Umkreis. Ich kann auch zum Arzt oder Zahnarzt, der im Ort ist. Aber mit großer Panik verbunden.
Weil ich mir das vorher schon einrede und beobachte, was mir wieder passiert.
Auch daheim überkommt mich das einfach so. Angst, die hoch kriecht. Sowohl in Ruhe als auch bei Tätigkeit.

Irgendjemand hat geschrieben, dass es nie wieder weg geht. Das macht mich irrsinnig traurig. Ich dachte schon, es wäre bei mir weg. Jahrelang hatte ich das prima im Griff. Aber nun?

Ich habe auch überlegt, ob es an meiner Unzufriedenheit mit dem Leben liegt. Mein Leben ist, auch ohne die Angst, nicht schön. Ich habe kaum Familie. Die Menschen, die ich geliebt habe und die mir alles bedeutet haben, kann ich auf dem Friedhof besuchen. Wo ich auch schon ganz lange nicht mehr war. Es schmerzt zu sehr. Zu wissen, dass die Menschen, die einem alles bedeutet haben, dort liegen. Und niemals wieder kommen.
In meinem Leben passiert nichts. Es kommt niemals jemand vorbei. Das heißt, äußerst selten. Es ruft nie einer an. Außer einer Bekannten, die ebenfalls unter einer Angsterkrankung leidet. Mein Leben besteht aus dem Haushalt, den ich sehr gründlich mache (was habe ich denn sonst), einkaufen gehen (wo ich dann Attacken habe), fernsehen, aufräumen, Katze versorgen und Unterhaltungen mit meiner Mutter, wenn sie nicht arbeitet.

Ich habe keine Freunde. Das klingt so hart. Und so hart ist es auch. Zu Schulzeiten habe ich Freundinnen gehabt. Sie haben studiert und arbeiten in weiter entfernten Städten. Ich habe auch sonst nirgendwo Anschluss gefunden. Schon als Kind nicht. Warum, weiß ich nicht. Ich war ein Einzelkind und schüchtern und ängstlich. Ich gebe auch zu, dass ich oft gemein zu anderen war. Aber nicht mit Absicht. Ich war wenig hilfsbereit. Aber ich hatte es auch nie gelernt. Heute habe ich nur noch SMS- und Emailkontakt zu drei Freundinnen und zwei bis drei Bekannten aus Schule/Kindheit/Internet.

Manchmal frage ich mich, ob es daran liegt, dass es mir nicht gut geht.

Meine Ehe steht wahrscheinlich vor dem Aus. Was für mich bedeutet, dass ich vielleicht in einiger Zeit ein ALG II-Fall werde. Oder putzen gehen kann. Nach jahrelanger Ausbildung.

Ich habe oft das Gefühl, in meinem Leben alles falsch gemacht zu haben. Immer die falschen Entscheidungen. Egal, worum es geht. Sei es Schule, Ausbildung, Beruf, Mann.

Über drei Schicksalsschläge in meinem Leben bin ich niemals hinweg gekommen. An diese Dinge muss ich jeden Tag denken. Auch daran, dass ich ein Verhältnis mit jemandem hatte als ich jung war, das ich nicht hätte haben dürfen. Aber das ist alles Vergangenheit.

Ich sehe nur glückliche, tatkräftige Leute in meinem Umfeld. Mir raut nicht nur die Angst die Kraft. Ich habe einfach keine Perspektive für die nächsten Jahre. Mein Mann geht arbeiten. Der sieht wenigstens noch Kollegen. Ich sehe mein Haus. Andere Leute beneiden mich gar. Die muss nicht arbeiten gehen. Nicht raus in die Kälte, kann sich ihre Zeit einteilen. Muss nicht einen Chef ertragen, kann tun und lassen was sie will.
Am Liebsten möchte ich denen allen entgegen schreien, dass ich ein Sch... Leben führe. Aus Angst und Einsamkeit. Niemand sieht, wie unglücklich ich bin. Niemand ahnt das.

Das ist eben meine Geschichte. Peter, wenn du magst, kannst du mich auch gerne anschreiben.

Ohje, das klingt nicht gut....Aber weisst Du, was mir aufgefallen ist: Du schreibst aber all das ist vergangenheit. Und das glaube ich nicht! Du denkst jeden Tag daran! Das heisst, das alles ist in dir und muss noch verarbeitet werden!

Und ich glaube, bei so etwas braucht jeder mensch hilfe.....das ist keine schande...

VG Deine Püppi

Das alleine rechtfertigt aber noch nicht, dass ich Angst habe, raus zu gehen und einzukaufen. Jeder Mensch hat Schicksalsschläge. Bei jedem Menschen sterben Angehörige. Und jeder Mensch erlebt unschöne Dinge.

Ich kann mir in gewisser Weise vorstellen, woher meine speziellen Ängste kommen. Ich war als Kind nie alleine. Daheim war immer jemand. Also sehr überbehütet. Aber das gab mir ja dann auch Sicherheit. Ansonsten hatte ich aber wegen der Scheidung meiner Eltern eine schwierige Kindheit. Eben OHNE Eltern. Bzw. mit einer Mutter, die sich wenig gekümmert hat. Sehr jung, auf sich bezogen, keine Nerven für Kinder, Geld verdienen musste. Einem Vater, zu dem mir der Kontakt verwehrt wurde. Bloß, weil in den 80er Jahren Nicht ohne meine Tochter so modern war und meine Mutter die irre Vorstellung hatte, er könnte mich verschleppen. Eine normale Kindheit ist das doch nicht.
Andererseits haben andere Kinder es gewiss schlimmer. Mir fehlte es ja an nichts. Meine Oma passte auf mich auf, ich hatte alles. Nur eben keine Eltern in dem Sinne.

Als meine Oma einmal umgefallen ist (warum, weiß ich heute nicht mehr - ich war ja ein Kind), also entweder war es ein Schlaganfall oder ein Zuckerkoma, liess meine hysterische Mutter mich mit ihr alleine und rannte weg, um Hilfe zu holen. In der Nachbarschaft. Anstatt wie jeder normale Mensch das Telefon zu betätigen und den Notarzt zu rufen. Ich denke, dass evtl. DAS meine Angst vor dem Allein sein und dem Umfallen ausgelöst hat. Ich weiß nicht mehr, wie alt ich war. Vielleicht 8 Jahre. In meiner Jugendzeit hatte ich dann Schwindelanfälle. Aber das war nicht so wie heute. Aber ich hatte damals phasenweise große Angst, zur Schule zu gehen oder spazieren zu gehen. Aber ich denke, dass das keine reinen Panikattacken waren. Eher diffuse Angst. Machen konnte ich ja alles. Rad fahren, einkaufen. Irgendwann war das auch ganz weg und mir ging es sehr lange sehr gut. Aber ich denke, dass es in der Kindheit schon seinen Ursprung genommen hat.
Ich machte ungerne beim Schulsport mit (Angst vor Verletzungen) und beteiligte mich nicht mehr an Klassenfahrten (Angst, dass es mir dort schlecht gehen könnte) und schwänzte oft den Nachmittagsunterricht (lange auf den nächsten Bus warten müssen).

Aktuell ist es so, dass ich eben sogar allein im Supermarkt war. Mein Mann saß im Auto.
Das läuft dann so ab, dass ich rein gehe, genau weiß, was ich haben will, gezielt an diese Regale gehe, mich an Leuten schnell vorbei drücke, Ausschau halte, wo wenig an der Kasse los ist und dann dort unruhig warte. Meine Bekannte schilderte genau dieses Verhalten. Und auch einige von euch hier berichten davon ja.

Manchmal ist es aber auch so gravierend, dass ich schreiend raus rennen möchte, auch schon mal raus renne und dass ich kein Gefühl mehr in den Beinen habe.

Wenn ich dann aber hier lese, dass es Menschen gibt, die gar nicht mehr raus gehen, die nur online kaufen, die Angst haben müssen, dass die verhungern könnten. Dann komme ich mir ganz schlecht vor und schäme mich. Denn ich habe eine Familie, die das notfalls übernehmen würde und ich schaffe es im Notfall irgendwie raus. Sogar im eigenen PKW. Vielleicht sollte ich diesen Zustand annehmen. Auch wenn er sich nicht mehr verbessert. Auch wenn es affig ist, immer wieder im gleichen Geschäft Angst zu haben.

Schade ist nur, dass ich sehr wenige Aktivitäten unternehme. Wie spazieren gehen (so gut wie nie), bummeln gehen (so gut wie nie). Von Freizeitparks, Volksfesten etc. mag ich gar nicht erst reden. Es fehlt einem eben ein Stück Lebensqualität. Man kann halt so das Alltagsleben aufrecht erhalten. Mit einkaufen gehen, Arztbesuchen, Bank, Apotheke, Mülltonnen raus fahren, an den Briefkasten gehn, im Garten arbeiten, im Garten sitzen usw. Aber so ein richtiges normales Leben ist es nicht. Und das ist bei mir seit dem Frühjahr wieder so. Mein letzter Urlaub liegt bald 4 Jahre zurück. In ein Flugzeug steigen? Am Strand liegen? Ich weiß nicht, ob ich das noch einmal kann. Aktuell nicht. Das sind so Sachen, die mich runter ziehen.

Bekannten zu Hause besuchen. Das ginge. Besuch empfangen. Das geht auch. Aber ein großer Weihnachtsmarkt? Oder das Auto parken und sich davon weit entfernen? Never. Zum Friseur gehen ist auch so ein Thema. Zuletzt im Sommer. Ich habe dort gesessen und dachte, ich kollabiere da und habe nur gedacht, hoffentlich ist die olle Friseurin bald fertig. Gottlob habe ich lange Haare und es schränkt mich daher nicht wirklich ein, wenn ich nicht hin gehe.
Ich würde halt mal gerne in den Zoo, auf den Weihnachtsmarkt, zum Friseur ohne Angst, in ein Shoppingcenter, einen Spaziergang machen, zu Fuß gehen anstatt mit dem Auto zu fahren, mich irgendwo mit Leuten unterhalten anstatt zu denken: Hoffentlich begegnet mir bloß keiner, der mich anquatscht, im Wartezimmer gemütlich die Zeitung lesen anstatt zu denken, dass ich dort umfalle. Ich würde mich gerne mal wieder richtige Sachen trauen. Mit dem Auto weit weg fahren, Urlaub machen, Klamotten kaufen gehen ohne vorher zu überlegen, wo a) wenig los ist, b) ich direkt mit dem Auto hin komme und c) wer mich dahin begleitet.

Ich wäre gerne wieder unabhängig von anderen Leuten. Aber das bedeutet: Selbstvertrauen haben. Sich ETWAS trauen. Sich TRAUEN, alleine zu sein. Etwas alleine zu bewältigen. Und das fällt mir so schwer.

Ach und wisst ihr, was das Schlimmste ist?
All das, was ich habe, macht nicht glücklich. Laut Ärzten bin ich gesund. Ich habe Geld (aus der Zeit als es mir gut ging und ich viel und gerne arbeitete), ich habe keine Schulden, ein gutes Auskommen, ein schuldenfreies Haus in einer schönen Gegend, ein Auto, das mich von A) nach B) bringt, sogar ein schönes. Ich sehe passabel aus. Mir fehlt es an nichts in dem Sinne.
Ich habe zu meinem Mann gesagt: Ich wäre gerne der hässlichste und ärmste Mensch der Welt, wenn ich bloß normal wäre und diese Angst nicht hätte.

Aber Angst. Angst ist das, was andere Menschen vielleicht haben, wenn sie nachts übern Friedhof gehen müssten. Oder das, was sie Empfinden, wenn sie einen Krimi gucken. Daher können sie es nicht verstehen, wenn man sagt, man hat Angst. Angst. Das ist für andere Menschen ein Gefühl, dass sie ab und an haben und von dem sie wissen, dass es ihnen nichts anhaben kann.
Angst ist für mich beherrschend. Und zwar jeden Tag. In jeder Situation.
Während andere ihre Schuhe schnüren und sich auf den Weg machen, denke ich einen Tag vorher schon darüber nach, wenn ich einkaufen gehen muss. Dass das niemand nachvollziehen kann, ist mir selbst klar.

Aber nun habe ich genug geschrieben. Ich habe ja hier gelesen, dass andere Leute noch ganz andere Probleme haben und viel schlimmere. Dagegen ist mein Problem klein und unbedeutend und darüber sollte ich dankbar sein.

Gib bloßdie Hoffnung nicht auf! Die Angst anzunehmen ist ein richtiger und wichtiger schritt! Und wichtig ist, dass Du trotzdem versuchst, die sachen zu machen, nach denen Du dich hier so sehsnt! Es wird am anfang schwer werden und die ersten male wird es vielleicht auch nicht klappen. Aber wenn Du jedes mal mit der einstellung reingehst mh naja, das war vielleicht noch nicht der richtige zeitpunkt aber dieser kommt und ich versuche es wieder! Dann gibt dir das die stärke die du brauchst!

Und glaub mir, natürlich erlebt jeder schicksalsschläbe. aber jeder mensch wird davon in irgendeiner art und weise geprägt. Glaub bitte nicht, dass es menschen gibt, die sie einfach so wegstecken. Einer wird depressiv, einer fängt an zu trinken, einer wird bindungsunfähig und einer kriegt halt ängste. Und ich denke, das was du mit deiner großmutter erlebt hast, war vielleicht ein auslöser, aber der grund liegt tiefer, wahrscheinlich in der schwierigen kindheit. Also mei Fazit: Bleibt stark und denk bloß nicht, dass Du ein schwacher mensch bist, weil dich schciksalsschläge gepräögt haben! Das gehört zum leben und du wärst sonst ein anderer mensch, wenn du sie nicht erlebt hättest (und zwar eher im negativen sinne als im positiven, denn sowas macht stark!).

LG und viel Kraft,

Deine Püppi

Liebe KarlaKolumna, es ist sehr traurig, Dein Leben so zu lesen und ich glaube vorallen Dingen kein Wunder, das es dir so geht, wie s dir geht....
Natürlich gibt es Schicksalschläge und beim einen schlägt es mehr, beim anderen weniger zu...
Eine schöne Wohnung, ein Haus, finanzielle Absicherung sind natürlich auch nicht zu verachten,,,
ABER Einsamkeit ist sicher das Allerschlimmste, und so kommt mir dein Schreiben vor.
Keine Aufgabe, die Anerkennung oder ähnliches bringt. Hast du Kinder? Oder Haustiere?
Ich glaube, dir fehlt etwas Lebendiges an deiner Seite. Ein Sinn, den du evtl. suchst?
Warum um alles in der Welt steht auch noch deine Ehe auf der Kippe?
Ist die Angst etwas was euch automatisch belastet oder zwischen euch steht?
Mit wem redest du über deine Ängste und was tust du den ganzen Tag? Warten und grübeln?

Ich hoffe, es ist alles etwas einfacher, als ich dich hier frage...
Und kurz zu diesem Forum hier....Du brauchst natürlich nicht antworten, wenn du nicht magst..
Aber vielleicht hilft es, einfach zu schreiben.
Das ist übrigens ein sehr guter Tip allgemein.
Schreib alles Gedanken, Ängste Wünsche u.v.m. was so täglich in deinem Kopf rumspukt auf. Oder z.B. in Briefform an dein Oma, die du wohl sehr gerne gehabt hast...Ganz egal in welcher Form und egal an wen. Hauptsache Gedanken aufschreiben, und zwar bis zum Ende...Ohne Unterbrechung, ohne Bewertung....
Danach heb sie auf, zeig sie jemandem oder werf sie einfach weg.
Probier es aus. Es hilft....Nur im Kopf denken wir sie nie zu Ende....Aber beim schreiben geht es ins Endlose und der Druck wird leichter....
Das ganze kannst du auch mit deiner schlimmsten Angstbefürchtung machen. Schreib bei jeder Angst den schlimmstmöglichen Verlauf auf und überleg dir hinterher, ob es tatsächlich so werden könnte...

Also Kopf hoch, der Weg ist nicht einfach, aber er ist da, und auch du wirst vorankommen.
Natürlich gibt es Heilung

Leider aber mit Arbeit an einem selber verbunden....

@karlakolummna

Doch ich bin tatsächlich erst 1988 geboren, wurde dieses Jahr 24 Jahre alt... Tjo, genau das ist das Problem bei mir, das ich eigentlich keine Probleme haben dürfte. Hab ne gute Ausbildung abgeschlossen, habe ein Auto wovon viele Menschen träumen würden und Geld wie Heu zwecks Erbschaft von meinen Opa. Sorgen habe ich sogesehen keine...

Von meinen 3 Therapien hat mir letztendlich keine geholfen. Es wurde während der Therapien zwar auch mal besser, aber die Rückschläge waren heftiger und es kamen andere unangenehme Sympthome dazu. Bei allen Therapien (eine davon übrigens stationär) wurde ich mit Psychopharmaka ruhig gestellt, ohne denen ging quasi garnichts. Das hat zwar die Angstattacken gemildert, aber dafür gab es andere üble Sympthome. Ich war eigentlich dauerhaft müde und abgeschlagen und war nie 100 % da. Konnte stellenweise nichtmal mehr Auto fahren weil mir dauerschummrig war (und ich fahre extrem gerne Auto und kann das auch unbeschwert machen da es der einzige Weg für mich ist raus zu kommen.)
Üble Magen-, Darmprobleme gehabt an denen ich heute noch leide.

Raus muss ich sogesehen eigentlich halt nur zum Einkaufen (mache ich allerdings erst immer gegen 21:30 Uhr, Edeka hat hier bis 22 Uhr geöffnet...)
Verhungern werde ich auch deswegen nicht, da erstens wie schon gesagt genug Konservenreserve und notfalls lassen sich heute sogar frische Lebensmittel in sogar besserer Qualität als beim Discounter, online bestellen (zwar 10 - 20 % teurer als im Laden) (www.lebensmittel.de). Mache ich aber sehr selten.
Tanken und so mal kurz für 2-3 Min. wo reinspringen kann ich schon noch. Lege aber auch da halt alles in Zeiten wo in der Regel nichts los ist...

Und fahren mit dem Auto, joa geht mir genauso, Radius sind bei mir 20 Min. mehr nicht. (Also 20 Min. hin, 20 Min. zurück = insgesamt 40 Min.) wenn ich länger fahre kriege ich üblen Harndrang + Angst keine Toilette in der Nähe etc...

Freunde habe ich im REALlife 0,0... Online etliche (20 - 30 ? ) mit denen ich ständig PC Spiele oder einfach so laber etc. Warum? Weil ich beim PC einfach ESC drücken kann und kann von 1 Sek. auf die andere sagen, so muss jetzt auf Klo, brauch jetzt Ruhe usw. Das geht im Reallife halt nicht. Da muss man einen Vorwand haben, sich rechtfertigen, verabschieden und evt. nach Hause fahren und joa ich brauch auch immer ständig irgendwo was zu essen, auch wenn es nur ein Stück Schokolade ist. Verspüre ich Schwindel oder Schwäche kann ich das essen und so sicher sein das ich nicht unterzuckert bin etc...

Laut Ärzten bin ich ja kerngesund (fast allen Angstpatienten geht es gefühlt ja so...), Optimalgewicht und hässlich bin ich auch nicht. Wobei mir Aussehen eh relativ egal ist...

Manchmal glaub ich, ich bräuchte ne Freundin die genau alles dieselben Probleme hat wie ich, eventuell würden sich dann von beiden die Ängste mehr und mehr verflüchtigen, weil der gegenüber es genauso schei. geht (und sich gegenseitig hochpushen) xD

Grüße
Peter

Aber peter, das verstehe ich nicht. ich muss nochmal frgen: Wenn Du doch genau weisst, dass es nur Angst ist, wieso bist du nicht beruhigt und stehst über die Symptome? Gehst raus und lebst dein leben? Es kann doch nicht dein ernst sein, dass du mit 24 akzeptierst, dass du die nächsten 60 jahre in der bude sitzen wirst??Und einfach mit deinem leben abgeschlossen hast?

VG Deine Püppi
Mitglied werden - kostenlos & anonym

@Peter:

Dauerschumrig, Schwindel, Magen- und Darmprobleme... Kenne ich alles! Ich weiß, dass ich vielleicht nerve, aber lass die Konservendosen weg und vor allem die Schokolade. Ich war teilweise süchtig nach Schokolade und hab mir genau wie du immer eingeredet, dass ich unterzuckert bin und mir die Schokolade hilft. Aber mir hat sie geschadet, genauso wie die Konserven und Fast Food und asiatisches Essen. Da sind überall Gluten ooohne Ende drin! Schau dir mal die Symptome für eine Unverträglicheikt an, dann weißt du Bescheid!

Mir hat auch keine Therapie geholfen. Bester Beweis!

Meint ihr wirklich, dass das vom Essen kommen soll? Vielleicht körperliche difuse Beschwerden.Aber bestimmt keine Angst an sich.
So wie ich mich jetzt ernähre, habe ich mich immer ernährt. Inklusive meiner Familie. Warum habe ich das dann und die nicht? Und es gibt bei Weitem genug Leute, die sich schlechter ernähren.
Wonach soll man denn forschen? Reagieren kann man doch auf alles. Da ist man ja dann auch Jahrzehnte mit beschäftigt bis man das evtl. raus gefunden hat. Falls man es überhaupt raus bekommt.

Aber an sich kann ich die Symptome bestätigen. Immer was essen müssen, unterzuckert fühlen usw.

Peter, ich finde das so schlimm zu hören. Irgendwann ist ein Erbe ja auch mal aufgebraucht. Sofern dein Opa kein Milliardär war. Du lebst sicher alleine, oder? Ich denke, dass es dann besonders schlimm ist, wieder raus zu kommen. Wenn man keine Verpflichtungen tagsüber hat.
Vor was genau hast du konkret Angst in Geschäften, wenn ich fragen darf? Auf Toilette müssen? Umfallen? Schlecht werden?
Den Aspekt, dass fast allen hier schwindlig und schlecht wird, wenn sie einkaufen gehen müssen, finde ich halt total interessant. Wie erklärt sich das?

Man muss halt ausprobieren. Ich hab erst Laktose weggelassen und dann gemerkt, dass ich immer Probleme hatte, nachdem ich glutenhaltige Lebensmittel gegessen habe. Und glaubt mir, das ist fast überall drin: http://www.ernaehrung.de/tipps/zoeliakie/zoli13.php

Es steht auch überall, dass sowas erst im Erwachsenenalter auftreten kann. Ich habe mich die letzten Jahre extrem ungesund ernährt, deshalb bin ich auch irgendwann darauf gekommen. Und bei mir war es, wie bei euch auch, dass in meinem Leben NIE was wirklich schlimmes passiert ist. Deshalb hat die Therapie bei mir auch nichts gebracht...

Und eure Sypmtome sind zu HUNDERT PROZENT die gleichen wie bei mir. Ich erkenne mich in euch komplett wieder. Da muss doch ein Zusammenhang bestehen, oder?

Vielleicht habe ich ja auch völlig unrecht, aber mir geht es sooooo gut, dass ich euch allen nur helfen will, weil es mir genau so beschissen ging wie euch! Ich kann euch nur raten, euch erstmal mal mit dem Thema zu befassen und ein bißchen schlau zu machen und es dann einfach mal auszuprobieren...

A


x 4


Pfeil rechts




Dr. Reinhard Pichler
App im Playstore