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S
Hallo

Ich wollte mich mal erkundigen, unter was für einem Problem ich wohl leiden könnte.
Bei mir sieht es folgendermaßen aus:

V.a. in Zeiten von größerem Stress (viel unterwegs, Leistungsdruck, schlechten Schlaf/Schlafmangel) neige ich zu unangenehmen Angstgedanken und panikartigen Anfällen.
Auch mag ich insgesamt keine großen Ansammlungen fremder Menschen und bin vor mehr als 3 Gesprächspartnern sehr zurückhaltend/schüchtern. Wenn ich Referate vor 40+X Leuten halten muss, gelingt mir das aber einigermaßen - mit dem nötigen Aufwand.

Heute zum Beispiel war ich den ganzen Tag unterwegs - zunächst in der Bibliothek und danach mit einem Kumpel auf dem Weg nach hause.
Schon auf dem Weg zur Bibliothek, den ich alleine bestreiten musste, beschäftigte mich wieder einmal eine groteske Grübelei - Bin ich vielleicht verrückt? Rede ich mit mir selbst, wenn ich denke? Fällt das anderen auf? Das wäre schrecklich!
Vielleicht hat mich die Begegnung mit einem verwirrten Mann auf diese Ideen gebracht - vor kurzem fuhr ich mit dem Bus und beobachtete einen mitfahrenden Gast, der sich in drei verschiedenen Stimmlagen mit sich selbst unterhielt und immer wieder erregt fluchte.

Meistens gelingt es mir, derartige Gedanken als Unfug zu verwerfen - es sind meistens nur kurzzeitige Nadelstiche. Aber nicht immer, so wie heute...

In der Bibliothek hatte ich dann eine Art Zwangsgedanken, etwa, dass ich zu laut schnaufen würde beim Lesen und andere stören würde.
Eine groteske Steigerung erfuhr dieses Grübeln, als ich später auf die Idee kam, ich wäre vielleicht schon immer verrückt und würde mir mein ganzes Leben so wie es ist nur ausdenken oder einbilden und die anderen in der Bibliothek würden sich denken: Ah, der schon wieder, der Verrückte - der Typ der denkt, er würde Studieren.

Dann traf ich meinen Kumpel und ich kam im Gespräch mit ihm zunächst auf andere Gedanken.

Als wir mit dem Zug heimfuhren und uns im vollen Zugabteil unterhielten, hatte ich plötzlich große Angst, der Platz neben mir - auf dem mein Kumpel saß - wäre eigentlich leer, mein Kumpel also gar nicht existent und ich als ein mit sich selbst redender Zuggast im Mittelpunkt des Interesses der anderen Mitfahrer.
Dann musste ich pausenlos daran denken: Ich habe keine Feunde, kein Studium! Ich bin ein Anstaltsinsasse auf Freigang!
Zudem bildete ich mir komische Blicke anderer Personen ein, bzw. interpretierte diese Blicke als komisch, was mich minutenlang in Panik versetzte. Ich habe natürlich versucht, mir nichts von meinem inneren Konflikt anmerken zu lassen...

Ich habe mich schon viel mit geistigen Störungen beschäftigt und auch viel über Zwänge, Angstkrankheiten, Depressionen und Schizophrenie gelesen und habe manchmal Angst, Symptome dieser letztgenannten, schweren Krankheit an mir selbst festzustellen - eine Art psychischer Hypochonder.

Zu welcher Art von psychischer Störung passen denn derartige Symptome?
Ich habe da auch von sogenannten Prodromalsymptomen der Schizophrenie gelesen...

07.12.2007 00:14 • 20.12.2007 #1


76 Antworten ↓


D
Ich kann dir zwar nicht sagen wozu deine Symptome gehören? Aber viel wichiger ist doch warum du es hast. Fühlst du dich sehr einsam, ist was schlimmes in der letzten Zeit passiert. Oder bist du umgezogen, und in neuer Umgebung. Das denk ich kann schnell zu so einer Denkweise führen. Ich denke du solltest mal rein logisch nachdenken was du momentan so machst (beruflich, studium, freunde, beziehung, usw) und dich fragen was dir gar nicht gefällt, und wie du es ändern kannst. Natürlich nicht auf sofort, aber du hast nen Plan. Das gibt einem Sicherheit. Und kriegst ein realistisches Bild das dich von deinen Ich werde bzw bin verrückt gedanken wegbringt.

Downtown

07.12.2007 00:49 • #2


A


Symptome, aber für was?

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S
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, woran es liegt. Ich finde mein Leben ja eigentlich auch lebenswert, bis auf meine - in ihrer Intensität stark schwankende - Schüchternheit und diese dummen Grübeleien...

07.12.2007 00:54 • #3


D
Ja das ist wie bei mir, gibt halt leute die denken mehr als andere. Zeugt von hoher Intelligenz, aber leider auch zu Panik und Angstatacken. Die man aber in Grifffkriegen kann. Genau wie das mit dem Schüchternsein. Ich war frühr auch ziemlich schüchtern und könnte Leute beim reden schlecht in die Augen schauen. Das ist aber durch den Kampf gegen die Angst und den Wunsch sein Leben fröhlicher genissen zu können, von selber weg gegangen. Mitlerweile rede ich gern mit anderen und probiere immer Aufmerksam und Höfflich zu sein, denn das bekommt man dann auch zurück. Das wiederum gibt einem mehr Selbstbewusstsein.

Downtown

07.12.2007 01:02 • #4


M
ich kenne mich leider sehr gut mit shizophrenie aus. und ich finde du solltest dir unbedingt psychologische hilfe suchen. bzw dich mal umsehen ob es in deiner stadt eine institutsambulanz gibt und da mal anrufen. Denn ich kann dir versichern dass deine Gedanken nicht normal sind.

Ich denke bzw weiß eigentlich dass deine Gedanken sehr auf Shizophrenie hindeuten. Ich würde schon fast sagen dass das shcon ein Anzeichen auf eine Fortgeschrittene aber noch nicht ausgereifte Shizophrenie ist.

07.12.2007 01:28 • #5


S
Zitat von mrs.dominant:
ich kenne mich leider sehr gut mit shizophrenie aus.

Welche Erfahrungen hast du gemacht?

07.12.2007 01:43 • #6


M
reicht es wenn ich dir sagen dass mein va´ter shizophren war und mein bruder shizophren ist. und mein anderer bruder auch anzeichen dafür hat. ich weiß du hörst sowas nicht gerne wér hört sowas auch gern. aber ich denke leider dass es so ist

07.12.2007 01:54 • #7


S
Zitat von mrs.dominant:
reicht es wenn ich dir sagen dass mein va´ter shizophren war und mein bruder shizophren ist. und mein anderer bruder auch anzeichen dafür hat. ich weiß du hörst sowas nicht gerne wér hört sowas auch gern. aber ich denke leider dass es so ist

drei Fälle in einer Familie!?

und wie hat sich das geäußert?

07.12.2007 01:55 • #8


M
JA LEIDER!

Es gibt viele Arten von Shizophrenie. Aber im Prinzip läuft es aufs gleiche hinaus. man hat eine gespaltene Persönlichkeit!

In meiner Familie war der auslöser eine schlimme Vergangenheit und dann die Einnahme von Alk. und Dro..
Das sind die größten Auslöser. Allerdings ist es auch so dass ein großer Schicksalsschlag so etwas auslösen kann. Auch kann viel Stress oder Überforderung eine Ausnahme sein. Es gibt aber auch Gene die darüber bestimmen können ob du Shizophren wirst oder nicht. In den meisten Fällen würde ich sogar behaupten dass es Männer trifft.

Auch Horrorfilme können Angstzustände auslösen die dann erweitert zur Shizophrenie führen.allerdings erst nach längere Zeit, jenachdem wie stabil oder labil die Psyche ist.

07.12.2007 02:01 • #9


S
Zitat von mrs.dominant:
JA LEIDER!
In meiner Familie war der auslöser eine schlimme Vergangenheit und dann die Einnahme von Alk. und Dro..
Das sind die größten Auslöser.

Ok, und wie haben sich deine Verwandten so verhalten? Ich meine, was war denn ihr Problem?

07.12.2007 02:06 • #10


M
also ich sage es mal so mein vater der hat immer gedacht dass man ihm zb das essen vergiftet hat. wie es bei Ihm allerdings angefangen hat kann ihc dir nicht sagen, da ich ihn nicht kennen lernen durfte.


mein bruder allerdings, bei dem hat es mit solchen gedanken angefangen wie du hast. nur bei ihm hat keiner was dagegen getan da er noch sehr jung war. in den letzten jahren wurde er gewalttätig und hatte einen extrem verfolgungswahn und große Verlustängste.

ES ist einfach schlimm, sowas wünsche ich keinem, auch nicht ein angehöriger von Menschen mit dieser Krankheit zu sein. Denn du bist meißt in Lebensgefahr in der Nähe so eines Menschen. Aber wie gesagt es gibt verschiedene ARten der Krankheit und je nach dem entwickelt sich der Mensch auch anders.

07.12.2007 02:10 • #11


S
hm... hab jetzt mehrere schizophrenie/psychose-foren besucht und mir da mal Erfahrungsberichte durchgelesen.

und auch dieses interessante Video hier hab ich gefunden: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/inhalt/1 ... sl,00.html

Ehrlich gesagt, trifft's das nicht...

07.12.2007 02:44 • #12


ZZerRburRuSs
hallo steinpilz

dieses thema scheint dich ja verständlicherweise sehr zu beschäftigen .

wie wäre es denn wenn du dir einen termin bei einem psychologen machst und dort mal deine symptome schilderst .
wenn dir ein fachmann etwas dazu sagt ist das wahrscheinlich viel befriedigender als ständiges spekulieren und vermutungen .

lasse dich von evtl. langen wartelisten bei psychologen nicht abschrecken, du kannst wärend der wartezeit ja weiterhin informationen sammeln .

meine erste therapeutin hat mir übrigens mal gesagt das Schüchtern eine nette umschreibung für Konfliktangst ist

was du schreibst und beschreibst passt im grunde auch alles zu angst und panik und auch zu stress .
in der linken gelben spalte findest du unter dem link panikattacken viele infos dazu und auch hier hat jemand sehr aufgeräumt geschrieben was alles dazu gehört
http://www.panik-attacken.de/angst/panikstoerungen.htm

alles gute ZZ

07.12.2007 09:42 • #13


M
Also das Video habe ich mir einmal angesehen und ich meine es entspricht eben der Erfahrung des Menschen der da spricht. Wo ich allerdings wirklich sagen kann, dass es der Wahrheit entspricht. Vorallem auch der Teil indem erklärt wird, dass Shizophrenie mit dem Stoffwechsel zusammen hängt. Es ist wirklich so dass im Stoffwechsel etwas nicht stimmt, das wurde auch bei meinem Vater fest gestellt. Auch mein Bruder leidet an Sauerstoffmangel der natürlich vom Stoffwechsel ausgeht was so viel heißt wie, dass er sich oft Stimmen einbildet die im Gehirn durch die Störung des Soffwechsels und den Verlust von Sauerstoff gebildet werden.

Ich würde dir einfach raten wirklich Hilfe aufzusuchen am besten in einer Institutsambulanz. Die werden dir genau sagen wo du hingehörst, was du hast und ob du bei Ihnen richtig bist. Auch hast du dort die Chance auf eine Stationäre wie aber auch nur ambulante Behandlung.

Ich kann dir auch sagen, dass du dein Leben mit der Einnahme von Medikamenten wieder vollständig in den Griff bekommst bzw. deine Psyche! Ich kenne auch eine Person die durch einen riéßen Schicksalsschlag Shizophren wurde aber sie lebt mit Ihren Medikamenten mittlerweile wieder wie ein normaler Mensch ohne Stoffwechselkrankheit. Bei meinem Bruder ist es nur leider nicht so!

Ich wünsche dir auf jeden Fall dass dir geholfen wird und du das wieder in den Griff bekommst!

07.12.2007 15:45 • #14


G
Wobei ich ja eher vermute, dass es die Angst vor der Schizophrenie bzw. die Angst verrückt zu werden allgemein ist und die damit verbundene zwanghafte Beschäftigung mit dieser schweren Geisteskrankheit, was diese Zwangsgedanken auslöst...

immerhin weiß ich ja, dass das alles unsinnig ist.

07.12.2007 16:38 • #15


L
Hallo Steinpilz,

ich musste Schmunzeln bei deinen Ausführungen. Ich finde diese Gedanken sehr spannend und unglaublich phantasievoll. Du solltest sie nutzen und anfangen zu schreiben. Ehrlich. Werde Schriftsteller. Ich nehme deine Sorgen ernst, nicht, dass du mich falsch verstehst. Aber ich habe nicht den Eindruck, dass dich diese Dinge in Angst und Schrecken versetzen. Sie beunruhigen dich, weil du sie nicht einordnen kannst. Das verstehe ich. Ich glaube aber zu wissen, dass, wenn man schizophren ist, man es in den seltensten Fällen überhaupt wahrnimmt, dass es so ist bzw. so sein könnte. Und das tust du. Deine Realität ist nicht VER-RÜCKT. Du weisst, dass sie unsinnig sind. Vielleicht sind all die Gedanken eher Ausdruck von Entfremdungsgefühlen, einem typischen Symptom von Ängsten. Dennoch find ich sie genial. Manchmal habe ich auch so seltsame Gedanken, frage mich auf mal, was ich für komische Dinge tue, obwohl sie normal sind wie z.B. duschen oder so. Ganz seltsam ist das und wenn ich mich diesen Gedanken hingebe, kriege ich ein sehr sehr mulmiges Gefühl.

Trotzallem würde ich versuchen, ein wenig gegenzusteuern, damit all das nicht ausartet und du dich nicht völlig verrennst wie z.B. bei Zwängen usw. Vielleicht wäre es wirklich eine Möglichkeit, diese interessanten Gedanken, die du hast, niederzuschreiben und in eine Story zu verpacken.

Liebe Grüße

07.12.2007 19:33 • #16


M
Hallo,

also hier mal was POSITIVES ^^ Ich denke auch eher das Du unter einer Angststörung leidest. Meine Erfahrung hat gezeigt das shizophrene meist als letztens merken das etwas nicht stimmt.

Aber ich verstehe Dich total. Denn genau deine Gedanken sind die die mir immer wieder Panik machen.
Bin ich in wirklichkeit verrückt ? Liege ich vllt in einer Psychatrie und träume das alles hier nur oder rede es mir ein ?

Und bei mir ist eine Panikstörung diagn. ! Aber Du solltest wirklich sehen das du mal mit einem arzt dadrüber sprichst !!

Lg

Mel

07.12.2007 20:49 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

M
ja okay aber woher soll die Angst bitte kommen? ich meine wenn man schon die Angst davor hat Shizophren zu werden, dann hat mein einen Grund bzw. gibt es einen Auslöser dafür.

Oder meinst du nicht?

Ich habe auch Angst davor Shizophren zu werden, da es bei mir in der Familie liegt, dennoch bin ich es absolut nicht! Habe auch schon einen Psychologen zur Hilfe gerufen der mir absolut versichert hat, dass bei mir alles in Ordnung ist.

Und ich mein, meine Angst die ist normal wie man sie eben hat, man fragt sich einfach: kann es mir auch passieren dass ich shizophren werde. ABER man hat dabei nicht solche absolut abstrusen Gedanken!

07.12.2007 20:49 • #18


G
Zitat von Lilly42:
ich musste Schmunzeln bei deinen Ausführungen.

Seltsamer weise musste ich beim verfassen des Eintrags auch ein bisschen lachen. Es ist schon erstaunlich, wie allein das Niederschreiben befreien kann.
Danke übrigens für die aufmunternden Worte von dir und anderen hier, das hilft und ist wie Balsam für die Seele.

Sehr hikfreich fand ich übrigens einen Beitag in diesem Forum, in dem ein PanikSchüchternheits-Patient von seiner gelungenen Offensivstrategie berichtete - also direkt in die bösen, panikauslöseneden Situationen hineinging. Er schreibt, dass ihm das sehr geholfen hat, mit diesen Problemen fertig zu werden.

07.12.2007 22:11 • #19


S
oh, hab vergessen, dass ich ausgeloggt war...

07.12.2007 22:13 • #20


A


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