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Hännah
Hallo zusammen,

langsam bin ich echt verzweifelt. Seit einigen Monaten bekomme ich urplötzlich in bestimmten Situationen einen extremen Würgereiz, dass jeder meint, ich würde mich auf der Stelle übergeben (bisher zum Glück noch nicht passiert, es kommt beim Würgen nix hoch). Zuerst war es nur beim Autofahren, so wie Seekrankheit. Aber mittlerweile passiert es einfach so, meist in Verbindung mit Angst und/oder wenn ich an bestimmte Situationen denke, die mal irgendwann Übelkeit bei mir ausgelöst haben. Auch unangenehme Gerüche oder ekelige Bilder lösen das aus. Ich kann das dann nicht mehr kontrollieren. Meine Psychologin meint, dass das von der Panik kommt, bzw. das ein Symptom der Panik sei. Ich weiß nur langsam nicht mehr, was ich machen kann, um das wegzubekommen. Vorhin konnte ich deswegen nicht zur Arbeit gehen, weil ich aus dem Zug raus musste,weil es so schlimm war.
Kennt jemand das vielleicht auch und hat ne Idee?

17.11.2021 13:11 • 29.01.2023 x 2 #1


47 Antworten ↓


unwritten222333
Hallo liebe Hannah,

ja, exakt dieses Problem hatte ich damals auch. Mitten aus dem Nichts musste ich beim Spaziergang mit unserem Hund würgen und konnte gar nicht mehr aufhören. Ich dachte damals (mit 19 war das), dass ich irgendwas mit dem Magen habe. Rausgestellt hatte sich, dass es eine Reaktion meiner Angststörung war. Bis heute arbeite ich dran und habe es mittlerweile nur noch knapp zwei mal im Jahr (bisher auch ohne Erbrechen), wenn ich mal heftige Panikattacken habe. So wie andere bei Angst mit Schwindel oder Herzrasen zu tun haben, haben wir scheinbar das Würgen. Ich glaube, wenn die Angstsache irgendwann vollkommen überwunden ist, verschwindet auch der Würgereiz. Ich glaube da fest dran.

17.11.2021 15:57 • x 1 #2


A


Panik löst Würgereiz aus

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Hännah
Vielen Dank für dein Feedback! Es ist immer schön zu wissen, dass man nicht allein mit einem Problem ist. Auch wenn wir offenbar zu einer Minderheit gehören. Ich hoffe auch, dass es irgendwann verschwinden wird oder zumindest, wie bei dir, nicht mehr so oft passiert...

19.11.2021 13:30 • x 1 #3


psychomum
@Hännah Hi,

ich habe das aktuell auch wieder....ein Glück fast nur ab und zu in meiner Wohnung. Ich hatte das vor ca 10 Jahren schonmal und ein paar Jahre davor... Ich hab das Pech und musste wirklich schon öfter deswegen erbrechen.

Aber ich habe auch einen extrem empfindlichen Magen, und hab oft Probleme, wenns mir psychisch nicht gut geht.

wie man eben sagt:es ist zum kot...

Beruhigende Tees helfen oder solche Magentabletten auf Naturbasis etc. und wenns einem besser geht, gehts von alleine wieder weg.

viele Grüße

19.11.2021 13:39 • x 1 #4


unwritten222333
@Hännah da glaube ich fest dran. Es scheint ja irgendeinen Auslöser zu geben, den wir für uns rausfinden müssen. Und das schaffen wir.

20.11.2021 11:36 • x 1 #5


Delfin36
@ Hännah, hier ist noch eine die exakt dasselbe hat. Geht beim ersten Augen öffnen direkt los und zieht sich über den ganzen Tag das ich kaum noch an was anderes denken kann.. leider hab ich auch keine Ahnung was da hilft, mein Puls geht jedes Mal über 100 und auch kaum runter, wenn das Gefühl mal nicht so präsent ist. Ablenken bringt auch kaum Linderung, es ist belastend

20.11.2021 12:13 • x 1 #6


Hännah
Mädchen wirklich? Du hast das permanent? Arbeitest du da irgendwie dran? Gibt oder gab es einen oder mehrere Auslöser?

20.11.2021 18:52 • #7


Delfin36
Schon wieder ein leeres Feld
Immer wenn ich markiert werde, sehe ich den entsprechenden Beitrag nicht, tut mir leid deshalb auch nicht darauf antworten zu können

20.11.2021 19:10 • #8


Christin77
Ich hab das leider auch.

20.11.2021 21:05 • x 1 #9


Flame
Während Angst und Panik können alle möglichen Symptome auftreten.
Und es kann durchaus immer unterschiedlich sein.

Ich selbst hatte auch manchmal dieses Gefühl,mich übergeben zu müssen und konnte parallel gleichzeitig schlecht atmen.

Deswegen kann man schnell mit einer einfachen Atemtechnik gegenarbeiten,wenn man bemerkt,dass man sich unsicher und unwohl fühlt.
(Auch das erfordert übrigens Übung).

Wenn die innere Anspannung steigt,kann man langsam durch den Mund tief einatmen (geht auch mit Maske und da sieht es ja auch keiner) und dann noch langsamer durch fast geschlossene Lippen ausatmen.
Das dann solange wiederholen,bis man spürt,dass man sich langsam entspannt.

Wichtig dabei: immer darauf achten,dass es einem gut dabei geht (Selbstfürsorge) und sich selbst nicht zu etwas zwingen.

Man kann das erstmal am besten ganz locker zuhause üben,wenn es einem relativ gut geht.
Damit man es dann umsetzen kann,wenn man es braucht.

Ich selbst habe diese Atemtechnik eher intuitiv erlernt.
Ich wusste zwar,dass man über den Atem den Köper und den Geist beruhigen kann aber so recht gelungen war es mir selten.

Deswegen hab ich einfach mal angefangen,es so zu machen,wie ich es grade konnte und dann klappte es plötzlich.
Einfach in sich hineinhören und mal probieren,ganz ohne Druck oder Zwang.
Es gibt dabei nichts zu leisten.

20.11.2021 22:30 • x 1 #10


Hännah
irgendwie ist meine Antwort verschwunden...
Das ist ja furchtbar, dass du das den ganzen Tag über hast! Bei mir ist es (bisher) nur bei Situationen, die mir unangenehm sind, z.B. wenn ich irgendwo hin muss. Das ist allerdings häufig genug, weil ich es auch habe, wenn ich zur Arbeit muss.
Bist du denn in Behandlung deswegen?

30.11.2021 07:13 • #11


Hännah
Hallo,
irgendwie konnte ich in der mobilen Version nicht mehr antworten. Ich hoffe, jetzt geht's!
Bist du denn in Behandlung? Es ist ja furchtbar, das den ganzen Tag über zu haben!
Bisher ist es bei mir nur in Situationen, die mir unangenehm sind, das ist aber oft genug...

30.11.2021 07:20 • x 2 #12


Flame
Bin nicht sicher,ob Du mich meinst...ich war in Behandlung,mehrfach stationär und danach hab ich ambulante Verhaltenstherapie gemacht und nehme regelmässig Medikamente,die mir gut helfen.

Ich wende aber auch Enstpannungsverfahren an,habe auf Anraten meiner damaligen Therapeutin einen Kurs in Autogenem Training gemacht und ich mag auch geführte Meditationen.

Mit eine guten Atemtechnik kann man schon viel erreichen und in einer Meditation kann man Sachen im Unterbewusstsein verankern,die man dann im Alltag kurzfristig abrufen kann und so in die Entspannung kommen kann.

Ich versuche auch immer,die unangenehmen Gefühle nicht zu unterdrücken,was am Anfang nicht ganz leicht ist,weil man sie nicht haben möchte.
Es wird aber leichter,wenn Du sie einfach zulässt und sie Dir bewusst eingestehst.
Dann erzeugst Du keinen Widerstand und somit keine (An-)Spannung.

Man kann sich dann einfach selbst beobachten und wertfrei feststellen: Ich fühle mich traurig oder ich weiss nicht,was los ist und fühle mich hilflos u.s.w.
Bei mir laufen dann manchmal die Tränen,was eingutes Zeichen ist denn dann löst sich die Spannung.

Manchmal sind es auch nur geringfügige Dinge ,die Unwohlsein auslösen,z.B. wenn einem kalt ist oder man müde ist.
Bei sensiblen Menschen wie uns reicht das schon um innere Spannung auszulösen.

Deswegen ist es gut,sich selbst zu beobachten und besser kennen zu lernen.
Die eigenen Bedürfnisse besser kennen zu lernen.
Was brauche ich gerade:
Ruhe,Trost,Wärme,Bewegung u.s.w.

30.11.2021 08:24 • x 4 #13


Delfin36
Hallo ihr Lieben, auch bei mir hat es öfter was nicht angezeigt bei der mobilen Version. Hoffe auch, dass es jetzt klappt..

Wie geht es dir aktuell @Hännah?

Ich nehme seit knapp 2 Wochen Trimipramin aber spüre noch keine große Besserung. Bin die ganze Zeit angespannt, kann mich kaum konzentrieren weil ich im Hals dieses Gefühl habe. Kann oftmals gar nicht reden und weiß gar nicht, wie ich so zu einem weiteren Arzt oder Therapeuten soll

@Flame, bei dir klingt es gut, du bist schon paar Schritte weiter. Entspannungstechniken führe ich auch durch, allerdings helfen sie nur sehr kurzfristig.

Mein Cortisolspiegel ist deutlich erhöht laut Doc vor fast zwei Wochen.
Ich hab solche Angst das es nicht besser wird und ich gar nicht mehr rauskomme…

30.11.2021 09:56 • x 1 #14


Delfin36
@Flame, welche Medikamente nimmst du und wie oft?

Ich wünschte, ich wäre schon so weit wie du. Aber hoffe (auch für Hännah), dass deine Post‘s etwas Mut und Kraft geben, dass es auch wieder besser wird und man es vielleicht sogar ganz gut in den Griff bekommen kann.

30.11.2021 10:19 • #15


Flame
Ich nehme täglich Pregabalin 300 mg /Tag und Amitriptylin als Bedarf (davon brauche ich nur sehr geringfügige Mengen,ca. 1mg pro Woche).

Ohne die Medikamente wäre ich da kaum heraus gekommen und ich bin froh,dass es die gibt und ich mein Leben damit wieder geniessen kann.

Bei Dir/euch kommt das auch noch.
Wenn ihr hinfallt (und das wird oft passieren) immer schön wieder aufstehen,das Krönchen richten und wieder das Ziel (ein zufriedenes Leben) anvisieren.
Mit einer guten Medikation und einem fähigen Therapeuten sowie einem guten Psychiater hat man schon so gut wie gewonnen.

30.11.2021 18:27 • x 1 #16


Delfin36
Hab vielen lieben Dank für die Antwort
Das Pregabalin, ist das Antidepressiva? Und ab wann hast du in etwa eine Besserung gespürt?

Ich hab den Eindruck das mein Trimipramin nicht hilft und habe totale Angst, dass nix helfen wird am 13.12. kann ich mich bei einem Psychologen vorstellen kommen und dann gehts, je nachdem, auf die Warteliste.

Ich frage mich nur warum ich den ganzen Tag an meinen Hals denke und das spüre, egal wie sehr ich versuche mich abzulenken. Ist das schon so doll in meinem Kopf drin das er mir automatisch das Gefühl gibt?

Das hast du schön geschrieben aber mir kommen direkt die Tränen weil ich nicht weiß, ob ich das schaffe. So wie es gerade ist, halte ich es sicher nicht mehr lange aus

30.11.2021 19:14 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Hännah
@Flame eigentlich meinte ich , aber das macht ja nichts. Vielen Dank für deine Antwort. Bei mir ist es auch so, dass Kleinigkeiten ausreichen, um in mir extremes Unwohlsein auszulösen, ganz besonders auch Müdigkeit.
Dieses Achtsamkeitstraining probiere ich auch wenn ich mich unwohl fühle, das klappt immer besser, aber eben nicht immer. Ich habe am meisten Angst davor, in einer echt ungünstigen Situation die Kontrolle zu verlieren. Auch wenn ich mir selber sage, dass auch das nicht schlimm wäre, hilft es im Moment trotzdem noch nicht. Aber ich arbeite daran.
Das was du meinst mit der geführten Meditation, dass man Positives abrufen kann um sich zu entspannen klingt interessant. So etwas Ähnliches hat mir meine Psychologin auch empfohlen, weil das bei mir leider extrem gut in die umgekehrte Richtung funktioniert. Bei mir reicht z. B. nur der Gedanke an eine unangenehme Situation aus, um bei mir wieder dieses unangenehme Gefühl zu erzeugen. Sie meinte, dass das doch auch mit positiven Gefühlen funktionieren müsste... Ich weiß nur nicht, wie...

30.11.2021 23:04 • x 1 #18


Hännah
@Flame Vielen Dank für deine Antwort. Bei mir ist es auch so, dass Kleinigkeiten ausreichen, um in mir extremes Unwohlsein auszulösen, ganz besonders auch Müdigkeit.
Dieses Achtsamkeitstraining probiere ich auch wenn ich mich unwohl fühle, das klappt immer besser, aber eben nicht immer. Ich habe am meisten Angst davor, in einer echt ungünstigen Situation die Kontrolle zu verlieren. Auch wenn ich mir selber sage, dass auch das nicht schlimm wäre, hilft es im Moment trotzdem noch nicht. Aber ich arbeite daran.
Das was du meinst mit der geführten Meditation, dass man Positives abrufen kann um sich zu entspannen klingt interessant. So etwas Ähnliches hat mir meine Psychologin auch empfohlen, weil das bei mir leider extrem gut in die umgekehrte Richtung funktioniert. Bei mir reicht z. B. nur der Gedanke an eine unangenehme Situation aus, um bei mir wieder dieses unangenehme Gefühl zu erzeugen. Sie meinte, dass das doch auch mit positiven Gefühlen funktionieren müsste... Ich weiß nur nicht, wie...

30.11.2021 23:10 • #19


Hännah
danke, mir geht es etwas besser. Ich habe es tatsächlich ein paar mal geschafft, das Angstgefühl, das den Würgereiz auslöst, zu... Ignorieren... Oder besser gesagt, anzunehmen und hab dann einfach weitergemacht und es hat mich in dem Moment nicht beherrscht. Das ist definitiv ein Fortschritt.
Trotzdem werde ich wahrscheinlich Ende der Woche mit Escitalopram anfangen. Ich wollte es eigentlich ohne schaffen, aber im Moment schaffe ich es nicht. Der Punkt an dem mich dieses Problem im Leben zu sehr einschränkt, so dass ich manche Dinge nicht mehr machen kann (wie z. B. eine längere Strecke mit dem Auto oder Zug fahren, ins Theater oder Kino gehen) ist für mich inakzeptabel. Das Medikament habe ich schon mal genommen, vor 15 Jahren, da hat es mir sehr gut geholfen, deswegen hat mir meine Ärztin wieder aufgeschrieben. Ich hiffe, ich schaffe es, anzufangen, denn natürlich hab ich auch extreme Angst vor Nebenwirkungen...
Das mit dem Gefühl im Hals bei dir ist so, wie wenn man versucht, nicht an einen rosa Elefanten zu denken. Man kann nicht extra nicht an etwas denken. Deswegen muss man es annehmen und wertfrei beobachten. Das geht nicht von heute auf morgen und klappt auch nicht immer, aber man kann das lernen.

30.11.2021 23:23 • #20


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