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Hallo
Ich bin inzwischen absolut verzweifelt und hoffnungslos. Mein Leben ist innerhalb weniger Monate komplett aus den Fugen geraten. Im September haben sich bei mir Durchschlafstörungen entwickelt, wahrscheinlich stressbedingt. Blöderweise habe ich diese total überbewertet und darüber eine heftige Angststörung entwickelt (was ist, wenn ich nie wieder schlafen kann? Oh Gott, ich werde abhängig von den Medikamenten, ich bin nicht mehr belastbar, ich kann nicht mehr für meine Familie da sein usw.). Als Folge davon konnte ich noch weniger bis gar nicht mehr schlafen. Ich habe mir eigentlich relativ schnell Hilfe gesucht, sowohl therapeutisch als auch psychiatrisch, doch das Ganze hat sich inzwischen total verselbstständigt und wird immer schlimmer. Ich bin permanent in Angst und Panik, hab eine schwere Depression entwickelt, nichts geht mehr, bin total fertig, hab 14 kg abgenommen, totale Kraftlosigkeit. Seit November nehme ich täglich Zopiclon und auch regelmäßig Tavor, aber schlafen klappt trotzdem nicht. D.h. ich schlafe zwar dank der Tabletten ein, aber nach 2-3 h ist Schluss und ab da dann panikartige Zustände, aus denen ich mich nicht befreien kann (Herzrasen, schnelle Atmung, Schweißausbrüche, Brennen). Mir macht das so Angst und ich bin am Ende meiner Kräfte und weiß nicht mehr weiter. Verordnet bekommen habe ich bereits neben Zopiclon und Tavor Promethazin, Trimipramin, Pregabalin, Melperon, Opipramol, Mirtazapin… Alles wirkungslos bzw. teilweise noch schlimmer. Ein Wahnsinn. Das Mirtazapin soll ich aber weiter nehmen, obwohl ich meinen Psychiater mehrfach nach Alternativen gefragt habe. Anscheinend ist er auch ratlos inzwischen.
Bis September hatte ich ein schönes Leben, Familie, Kinder, Job, Hobbys, Freunde und nun ist alles kaputt. Ich vegetiere mehr oder weniger vor mich hin und habe mich total in mein Schneckenhaus zurückgezogen. Ich bin überhaupt nicht mehr ich selbst und habe auch völlig das Zutrauen in mich verloren.
Wegen der Angstzustände und der Depression nehme ich jetzt zusätzlich Escitalopram, langsam eingeschlichen seit Anfang Januar und erst seit ein paar Tagen auf 10 mg, aber bisher ohne Wirkung.
Die Horrornächte killen mich. Oft habe ich dann auch dunkle Gedanken.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie ich diese Schlaflosigkeit jemals wieder überwinden kann.
Sorry fürs Ausheulen, aber ich bin so verzweifelt.

13.02.2023 12:08 • 28.02.2024 x 5 #1


82 Antworten ↓


Hotin
Zitat von Rapunzel910:
Ich bin inzwischen absolut verzweifelt und hoffnungslos. Mein Leben ist innerhalb weniger Monate komplett aus den Fugen geraten

Wie kam das? Da ist doch irgendetwas gravierendes vorgefallen.

Zitat von Rapunzel910:
Bis September hatte ich ein schönes Leben, Familie, Kinder, Job, Hobbys, Freunde und nun ist alles kaputt. Ich vegetiere mehr oder weniger vor mich hin und habe mich total in mein Schneckenhaus zurückgezogen.

Welchen Grund gibt es, dass Du Dich von allen zurückziehst?

Deine Schlafprobleme werden vermutlich eine Folge davon sein, dass Deine bisherige Grundeinstellung
ein wenig ins wanken geraten ist.

13.02.2023 12:17 • x 2 #2


A


Nichts hilft, schreckliche Schlaflosigkeit, Angst

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@Hotin Es ist nichts Gravierendes vorgefallen, aber ich habe eine Generalisierte Angststörung, die ich eigentlich die letzten 2 Jahre - vermeintlich- gut im Griff hatte. Nun hat sie sich auf die erst leichten Schlafstörungen gestürzt. Das Perfide ist- alles, was mir so Angst macht, tritt dann auch genauso ein- zb. dass ich Medikamente nehmen muss, dass ich gar nicht mehr schlafen kann, dass ich eine Depression bekomme… Nun bleiben noch meine Ängste, dass es nie wieder gut wird, dass ich nicht zurückfinde in mein Leben, dass ich abhängig von Zopiclon und Tavor bin und auch große Angst vor einer Psychiatrie oder Klinik. Wahrscheinlich lande ich dort als nächstes.
Ich ziehe mich von allem zurück, weil ich eine schwere Depression habe, keine Kraft, nicht belastbar bin aber auch, weil ich mich so unendlich schäme und mich niemand so sehen soll.

13.02.2023 12:42 • x 1 #3


H
@Rapunzel910 Du bist mit deinen Ängsten und Schlafstörungen nicht alleine. Auch ich habe eine diagnostizierte GAS und aktuell enorme Probleme mit dem ein- und durchschlafen. Wir GAS'ler sehen eben in allem eine Bedrohung. Ich will es nicht kleinreden, aber wir selbst füttern unsere neuronalen Angstnetzwerke im Hirn. Unser Gehirn hat die Aufgabe, uns vor Gefahren zu schützen. Es bietet uns immer irgendwelche Katastrophenszenarien an, die wir meist im Automatismus annehmen, ohne sie zu hinterfragen. Also was ist, wenn.. und wir malen uns dann die schlimmsten Horror-Szenarien aus. Da unser Gehirn nicht gut darin ist, Gedanken und Realität auseinander zu halten, schüttet es halt auch nur bei Horror-Gedanken gleich mal ordentlich Stresshormone aus, die nur langsam abgebaut werden und Nachts dann natürlich umso mehr Probleme machen. Alles ganz normale Reaktionen des Körpers auf Stress.

Es ist bei einer GAS ganz normal, dass man sich fragt Was ist, wenn es nie wieder gut wird? Wenn ich nie mehr gesund werde? Wenn es schlimmer wird?. Es ist nunmal wieder unser Hirn, das uns dramatisch und katastrophisierend was vorschlägt, um auf Worst-Case-Szenarien vorbereitet zu sein. Du nimmst Medikamente, weil du Hilfe suchst und nicht, weil du sie nehmen MUSST. Das ist ja genau die Katastrophen-These, die den Teufelskreis am Leben hält. Vielleicht hilft es, die Einnahme von Medikamenten als Unterstützung oder Hilfe zu sehen und nicht als Abhängigkeit.

Fakt ist: es gibt durchaus Hilfe für deine Probleme. Und Medikamente lassen sich irgendwann auch absetzen. Auch ich hatte mal im Leben immer wieder Antidepressiva versucht und konnte sie - mit leichten Entzugserscheinungen - wieder absetzen.

13.02.2023 16:19 • x 6 #4


R
@herrAngsthase Danke für deine liebe Antwort. Du schreibst, es gäbe Hilfe für meine Probleme- nur medikamentös habe ich doch so gut wie alles durch und bisher hilft nichts.
Es ist die pure Verzweiflung. Für meine Familie bin ich eine Belastung und meinen Kindern leider nicht mehr die Mutter, die ich war und die sie brauchen.

13.02.2023 17:47 • x 3 #5


H
@Rapunzel910 Ich verstehe schon, das frustriert, wenn nichts hilft. Aber es ist leider auch so: das Wundermedikament, das alle Probleme beseitigt gibt es nicht. Die Probleme entstehen ja in unserem Kopf und Medis können da nur irgendwelche Botenstoffe hemmen oder verschieben, nicht aber unsere Gedanken umprogrammieren. Ich selbst hatte vor 2 Jahren eine einjährige Psychotherapie wegen der GAS. Noch paar Jahre zuvor eine Thera wegen Depressionen. Nach beiden ging es mir natürlich besser, ich habe auch aktiv mitgemacht. Und auch ich falle oft wieder in alte Muster zurück. Ich glaube, was du jetzt tun kannst und musst, ist dir bewusst machen, dass du kein körperliches Problem hast. Deine Angst erzeugt enorm viele Stresshormone und die lassen dich natürlich nicht schlafen.

13.02.2023 19:12 • x 4 #6


R
@herrAngsthase Es ist weniger die Angst vor einem körperlichen Problem als vielmehr die Angst, dass ich nicht wieder in mein Leben zurück finde und mein Gehirn verlernt hat, wie Schlaf geht. Stresshormone ist klar, aber dass selbst dieser Cocktail aus Tavor, Mirtazapin und Zopiclon mich nicht schlafen lässt, ist zum verzweifeln. Das müsste doch eigentlich selbst einen Elefanten umhauen!

13.02.2023 19:26 • x 1 #7


Core456
Zitat von Rapunzel910:
Mein Leben ist innerhalb weniger Monate komplett aus den Fugen geraten.

Zitat von Rapunzel910:
Bis September hatte ich ein schönes Leben, Familie, Kinder, Job, Hobbys, Freunde und nun ist alles kaputt.

Wenn ich mir deinen Post durchlese, tut mir das echt leid. Ich kann dich gut verstehen, bei mir ist es zwar ein anderes Thema, aber es war auch bei mir von einem Moment auf den anderen da und seither ist alles nur noch ein Horror. Der Text könnte in ähnlicher Form echt von mir auch kommen.

Zitat von Rapunzel910:
ich werde abhängig von den Medikamenten

Bin da kein Profi, aber wenn du mit deinem Arzt in Absprache bist, sollte das wirklich kein Thema sein.

Zitat von Rapunzel910:
Ich vegetiere mehr oder weniger vor mich hin und habe mich total in mein Schneckenhaus zurückgezogen. Ich bin überhaupt nicht mehr ich selbst und habe auch völlig das Zutrauen in mich verloren.

Das ist bei mir auch das Problem, ich mache micht oft selber so runter. Versuch mal die Umstände eher so zu sehen: Okay, aktuell läufts psychisch echt mies, aber ich habe trotzdem das und das hinbekommen. Man darf nicht immer so extrem streng zu sich selber sein. Zumindest sagte mir das meine Therapeutin, so richtig hinbekommen tu ich es eh trotzdem (noch) nicht.


Zitat von Rapunzel910:
Die Horrornächte killen mich. Oft habe ich dann auch dunkle Gedanken.

Lass dich bitte nicht unterkriegen. Ich hatte schon mehrere Situationen im Leben (über die Jahre) wo ich dachte, dass ich es nicht mehr packe, aber wenn man dran bleibt, dann kann es wirklich wieder besser werden. Zumindest habe ich es so erlebt. Gut, bei mir läufts aktuell auch blöd, aber vor Jahren hatte ich mal ein unglaubliches Tief und nach einer Zeit ging es so stark bergauf, dass hätte ich vorher nicht für möglich gehalten. Ich hatte auch eine Zeit ziemliche Schlafprobleme, hatte abends Angst ins Bett zu gehen. Hat die Situation natürlich nicht verbessert (Ich muss jeeeeetzt schlafen!). Es wurde aber wieder besser, versuch das Thema ein bisschen entspannter anzugehen (ich weiß, das ist schwierig). Wenns bei mir mal wieder mit dem Schlafen nicht klappt, denke ich mir: Ja gut, jetzt wirds halt nix mit dem Schlafen, aber irgendwann holt sich mein Körper den Schlaf, ob ich will oder nicht. Das hat mich schon ein bisschen runtergebracht. Bevor ich zu lange im Bett wachliege, hab ich teilweise ins Lesen angefangen oder gefernseht oder sonstwas.

Zitat von Rapunzel910:
aber ich bin so verzweifelt.

Das Gefühl kenne ich so wahnsinnig gut

Hast dus schon mit moderaten Sport versucht?

13.02.2023 19:35 • x 3 #8


R
@Core456 Danke dir. An Sport ist leider momentan aufgrund meines Zustandes - der Schlafmangel, massive Gewichtsabnahme etc- nicht zu denken. Ich versuche zumindest einen kurzen Spaziergang zu schaffen.
Lesen oder Fernsehen wenn ich nachts aufwache, geht leider auch nicht- ich bin in so einem seltsamen Halbzustand gefangen, wie eine stundenlange Panikattacke. Morgens schaffe ich es dann auch nicht aufzustehen, aber ohne Schlaf. Es ist alles ein Graus.
Warum läuft es bei dir blöd?

13.02.2023 19:52 • x 1 #9


Core456
Zitat von Rapunzel910:
Ich versuche zumindest einen kurzen Spaziergang zu schaffen.

Das ist ja schon was! Ich merks bei mir halt, dass leichter Sport beim Schlafen hilft.

Zitat von Rapunzel910:
Lesen oder Fernsehen wenn ich nachts aufwache, geht leider auch nicht- ich bin in so einem seltsamen Halbzustand gefangen, wie eine stundenlange Panikattacke.

Hmm, und wenn du dir Hörbücher oder entspannende Töne leicht aufdrehst? Ich liebe es z.B. auf Youtube mir ein Wald bei Regenwetter aufzudrehen.

Zitat von Rapunzel910:
Warum läuft es bei dir blöd?

Wir können gern per pn schreiben, ich will mit meinem Zeug nicht in deinen Thread reingrätschen

13.02.2023 20:01 • x 1 #10


L
Wenn ich das so lese, könnte ich meinen, dass das meine Geschichte ist.
Ich konnte auch von heute auf morgen nicht mehr schlafen und mein ganzes Leben ging einfach bergab.
Ich habe glaube ich ein Jahr nicht wirklich geschlafen, habe auch wie du alle Medikamente durch und dachte es wird nie mehr. Hatte auch ne zeit Tavor genommen und zolpiclon bzw. Zolpidem. Das letztere auch mehrer Monate.. hatte aber auch unglaublich Angst vor einer Sucht und bin fast durchgedreht. Habe dann nach Meloperon opirpram Mirtazapin Trittico und vielen anderen Medikamenten das amitriptilin verschrieben bekommen und ab da wurde es dann so viel besser! Auch heute gibt es Nächte, wo ich nicht richtig tief schlafe und Angst habe, dass das alles wieder von vorne losgeht! Aber der Körper holt sich wirklich den Schlaf wieder. Ich denke, dass das nur die Angst ist,die uns denken lässt, dass wir nicht schlafen obwohl wir eigentlich schlafen !vertrau mir, es wird besser ! Es ist auch noch niemand an Schlaflosigkeit gestorben auch wenn es sich so anfühlt! Dein Körper ist gerade einfach nur in Alarmbereitschaft und produziert so viel zu viel stresshormone! Ich mache auch 5-6 mal die Woche Ausdauersport. Ich habe das wie du nicht gemacht, weil ich dachte mein Körper ist eh am Ende und es hilft eh nichts. Wenn du das aber regelmäßig machst und Geduld hast, wirst du sehen, dass das wirklich helfen kann. Meditation Yoga etc. hat mir auch nicht geholfen weil ich da einfach viel zu ängstlich und angespannt war! Habe auch bis heute noch ein Klopfen im Ohr und brennende Augen. Es wird aber wirklich immer besser. Ich war sogar in Reha und wollte mich in der Psychiatrie einweisen lassen, weil ich dachte es wird niemals besser. Es wird aber besser ! Sag dir das immer wieder! Und wenn du nachts aufwachst versuche nicht zu katastrophisieren! Ich sage mir dann immer, dass das nur die Angst ist und versuche mich auf meine Atmung zu konzentrieren, das hilft wirklich . Ich konnte auch alle Ratschläge nicht mehr hören und dachte mich versteht doch eh niemand. Schlafentzug ist einfach so schlimm:(kannst du den mittags schlafen ? Das war bei mir leider auch nicht möglich. Sei bitte nicht verzweifelt, auch für dich gibt es ein Medikament, das dir helfen wird! Und irgendwann können wir wieder ganz normal schlafen. Der Körper braucht einfach nur seine Zeit sich wieder zu ordnen! Fühl dich gedrückt !

14.02.2023 00:11 • x 4 #11


Nora5
Bitte gib nicht auf, es gibt auf jeden Fall eine Lösung für Dich!
Ich habe auch solch schlimme Zustände gehabt. Wenn die Panik so groß ist, hilft auch kein Tavor beim Schlafen. Hatte ich auch. Ich vermute, dass dann auf der neuronalen Ebene so unfassbar viel durch Stress gesteuert ist, dass alles Normale aussetzt. Ich würde:
- Psychotherapie machen und wenn möglich intensivieren oder in eine Klinik gehen vorerst zur Deeskalation
- mich wiederholt beim Psychiater vorstellen, wenn der überfordert ist -jetzt im Augenblick- dann ist es besser, wenn stationär die Medikation erstmal sinnvoll und richtig eingestellt wird und du überwacht wirst, gerade auch bei dem akut schlilmmen Gewichtsverlust
- mit Hilfe von Klinik oder Psychotherapie oder anderer Unterstützung langsam regelmäßige Bewegung an der frischen Luft anbahnen und im besten Fall Anbindung an andere Betroffene, Selbsthilfegruppe etc, weil es Mut macht, Ängste relativiert und neue Wege aufzeigt, außerdem ist geteiltes Leid halbes Leid
Ich drücke Dir die Daumen

14.02.2023 00:29 • x 3 #12


Nachteulej87
@Rapunzel910 als würdest du meine Geschichte erzählen. Mir geht es aktuell genauso. Habe seit Wochen kaum bis gar nicht geschlafen und versuche jegliche Medikation. War 6 Wochen krankgeschrieben und habe letzte Woche gearbeitet mit der Hoffnung, der Alltag bringt Normalität. Aber es half nicht. Ich bin derzeit genauso verzweifelt und habe sehr schlimme Angst nie wieder schlafen zu können der Zustand frisst mich auf und auch ich habe Angst nicht mehr normal Leben zu können. An Sport Ist auch nicht zu denken, weil ich versuchen muss den Tag irgendwie zu überstehen. Ich kann das so sehr nachempfinden.

14.02.2023 08:56 • x 2 #13


Schlaflose
Zitat von Leos:
Wenn ich das so lese, könnte ich meinen, dass das meine Geschichte ist. Ich konnte auch von heute auf morgen nicht mehr schlafen und mein ganzes Leben ging einfach bergab. Ich habe glaube ich ein Jahr nicht wirklich geschlafen, habe auch wie du alle Medikamente durch und dachte es wird nie mehr. Hatte auch ne zeit ...

Dem kann ich mich 100% anschließen.

14.02.2023 09:15 • #14


Hotin
Zitat von Rapunzel910:
Das Perfide ist- alles, was mir so Angst macht, tritt dann auch genauso ein- zb. dass ich Medikamente nehmen muss, dass ich gar nicht mehr schlafen kann, dass ich eine Depression bekomme…

Im Grunde brauchst Du für das, was Du da sagst keine hellseherischen Fähigkeiten.
Wenn Du in Deinem Kopf keine Ruhe mehr herstellen kannst, bist Du verunsichert. Deine Verunsicherung
führt dazu, dass Du schlecht oder gar nicht schlafen kannst.
Dafür wird es einen Grund geben. Hat das mit anderen Menschen in Deiner Familie zu tun?

Zitat von Rapunzel910:
Nun bleiben noch meine Ängste, dass es nie wieder gut wird, dass ich nicht zurückfinde in mein Leben

Wenn Du mal darüber nachdenkst. Warum sollte es nie wieder gut werden?
Kannst Du das begründen. Das Medikamente nicht wirken ist kein Grund. Wir Menschen beruhigen uns
hauptsächlich mit denken. Medikamente können da etwas unterstützen, aber nichts direkt ändern.

Zitat von Rapunzel910:
keine Kraft, nicht belastbar bin aber auch, weil ich mich so unendlich schäme und mich niemand so sehen soll.

Du brauchst Dich nicht schämen. Warum denn? Kraft fehlt Dir offensichtlich, weil Du das, was Du
gern möchtest nicht erreichst?
Warum nur kannst Du nicht sagen, was Du gern möchtest?

14.02.2023 10:51 • x 2 #15


R
@Nora5 Dankeschön. Was hat dir beim schlafen geholfen?
Klinik/ Psychiatrie möchte ich eigentlich nicht gern. Der Gedanke bereitet mir Angst. Ich habe ja zumindest hier zuhause meinen „Safe Space“. Von meinem Mann und meinen Kindern möchte ich auch nicht weg. Aber wenn es nicht bald besser wird….

14.02.2023 12:02 • x 2 #16


Hotin
Zitat von Rapunzel910:
Von meinem Mann und meinen Kindern möchte ich auch nicht weg. Aber wenn es nicht bald besser wird….

Liegt da eins Deiner inneren Probleme?
Fühlst Du Dich von Deinem Mann und Deinen Kindern nicht immer ausreichend wertgeschätzt?
Haben sie machmal etwas wenig Verständnis für Dich?

14.02.2023 12:30 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

R
@Hotin Scham ist ein großes Thema bei mir. Bis vor 2,5 Jahren war ich sehr selbstbewusst, erfolgreich, kraftvoll, lustig, mitreißend. Ich dachte, ich könne alles schaffen. Dann kumulierte einiges, es gab einen Unfall, der mich sehr geängstigt hat, Corona, Homeschooling und Home-Office, damals fingen meine Schlafstörungen an, weshalb ich bei meiner Hausärztin war. Die hat mir dann auf den Kopf zu eine Depression diagnostiziert. Das hat mich total geängstigt, denn meine Mutter war/ ist depressiv und die damit verbundenen Erinnerungen sind alles andere als schön. Ich habe Ähnliches immer weit von mir gewiesen. Und wollte auch auf keinen Fall, dass meine Kinder dergleichen erfahren müssen- eine depressive, psychisch kranke Mutter.
Damals kam dann die Abwärtsspirale in Gang, die Ängste wurden immer mehr und die Depression auch.
Dank Therapie und Sertralin, was ich damals für 5 Monate nahm, konnte ich es hinter mir lassen, so dachte ich. Aber es war schon ein Trauma, dass ausgerechnet mir, in meiner heilen Welt, so was passiert war.
Offensichtlich habe ich es doch nicht richtig verarbeitet, dass es jetzt wieder so weit kam. Scham deshalb, weil ich mir die Schuld gebe, die zunächst nur leichten Schlafstörungen (Früherwachen) so als Trigger zu empfinden und mich wieder in diese schreckliche Abwärtsspirale begeben zu haben. Noch krasser als damals. Jetzt bin ich nicht mehr diejenige, die ich war, sondern ein verunsichertes bedürftiges Etwas. Eine Belastung.
Das jetzige AD greift bisher nicht, vielleicht auch, weil mein Zustand schlechter ist als damals. Und weil ich so viel mehr verunsichert bin. Ich habe gerade kein Vertrauen in nichts, am wenigsten in mich selber.

14.02.2023 12:39 • x 1 #18


R
@Hotin Das mag sein. Aber für meinen momentanen Zustand ist auch schwer Verständnis zu erwarten. Wir sind alle nur fassungslos. Hilflos. Ich bin ja ein ganz anderer Mensch.

14.02.2023 12:41 • #19


Juliehb
Hallo ihr Lieben, auch ich hab was Ähnliches durchgemacht vor einem Jahr
Durch absetzen von AD, ingesamt 16 Jahre ssri, bin ich total gekippt und durch den Schlafentzug fast wahnsinnig geworden (Ängste, wahnzustände, auch Angst Medikamente zu nehmen). Schlaf ist so wichtig ich verstehe die Belastung
Hab immer wieder Angst, wenn ich morgens mit Unruh aufwache und nicht wieder in den Schlaf find.
Psychiatrie notfallmässig hat’s bei mir verschlechtert, konnte dort kaum schlafen und bin auf wenig Verständnis gestoßen. Verstehe das mit dem Safe Space nur zu gut!
Hilfe suchen ist natürlich wichtig und das geeignete Medikament, um sich den Schlaf zu holen und dadurch wieder mehr klare Gedanken zu haben. Ich drücke euch allen die Daumen Kämpfe auch jeden Tag diesen Kampf gg die GAS, Depressionen Etc.

Und auch ich komme aus einem Haushalt, wo psychische Krankheiten sehr präsent waren und wollte „nie so werden“. Aber wir sind eben so wie wir sind, wie wir erzogen und konditioniert worden sind in der Kindheit und der Weg daraus ist so schwer

14.02.2023 12:59 • x 2 #20


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