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Hey!

Bin neu hier, hab schon viele Beiträge gelesen, aber ich hab das Gefühl, selbst nicht mehr weiterzukommen und seit Wochen an demselben Punkt zu sein.

Vor 7 Wochen hatte ich meine erste Panikattacke und seitdem Schlafstörungen sowie Angstzustände. Zu Beginn habe ich 0.5mg - 1.5mg Tavor (Lorazepam) pro Tag bei Bedarf genommen. „Bei Bedarf“ war etwas blöd bei mir, weil ich es bei den ganzen neuen Symptomen aus Angst genommen habe. Im Nachhinein habe ich gemerkt, dass ich etwas unverantwortlich damit umgegangen bin und habe mehr und mehr Respekt davor bekommen, als auch Angst, abhängig zu werden. Mit der Zeit wurden es 0.5mg pro Tag. Es hat mir geholfen, meine Angst und Panikattacken einzudämmen, dennoch blieben die Schlafstörungen, und neue Symptome kamen dazu, die ich für Entzugserscheinungen von Tavor halte.

Zwei Wochen nach der ersten Attacke wurde mir zusätzlich Opipramol verschrieben (erst 50mg abends, jetzt 25mg mittags und 75mg abends). Es hilft mir einzuschlafen, aber nicht durchzuschlafen. Das Durchschlafen ist mein Hauptproblem. Egal ob ich 0.5mg oder 0.25mg Tavor vor dem Schlafengehen genommen habe, ich wache immer nach ein paar wenigen Stunden auf und kann kaum bis gar nicht mehr einschlafen. Ich habe dann Herzrasen, Atemprobleme, einen hohen Puls, und meine Sinne werden extrem scharf – so, als würde ich den Herzschlag und das Hören wesentlich intensiver wahrnehmen. Wenn ich dann versuche, wieder zu schlafen, werde ich entweder komplett von den Symptomen daran gehindert oder schlafe kurz ein und wache mit den obigen Symptomen wieder auf. Wenn ich das mehrmals mache und mit den Symptomen aufwache, bin ich danach fix und fertig. Ich habe auch keine Ahnung, was hier der richtige Ansatz wäre bzw. mein Problem ist.

Das andere Problem ist, denke ich, meine Niedrigdosisabhängigkeit von Tavor. Vor zwei Wochen habe ich beschlossen, es auszuschleichen und von 0.5mg auf 0.25mg pro Tag zu gehen. Besonders in diesen letzten zwei Wochen habe ich gemerkt, dass ich immer mehr von Kopfschmerzen geplagt werde, die mit einem seitlichen Druck beginnen und dann zentraler wirken. Es kann auch zu so einem sensiblen, frontalen Gefühl kommen, bei dem ich dann meistens auf die 0.25mg Tavor bei Bedarf zurückgreife, weil das echt schwer auszuhalten ist. Ich weiß nicht, ob ich hier viel zu schnell ausschleiche, die ganze Zeit mit Zwischenentzügen zu kämpfen habe oder da so durch muss, bis ich irgendwann auf 0 bin.

Für alle, die sich das alles durchlesen, danke!

Ich hoffe, ihr habt ein paar Ratschläge und könnt mir helfen

Gestern 11:37 • 01.10.2024 #1


4 Antworten ↓


Zitat von rdy:
Zwei Wochen nach der ersten Attacke wurde mir zusätzlich Opipramol verschrieben (erst 50mg abends, jetzt 25mg mittags und 75mg abends). Es hilft mir einzuschlafen, aber nicht durchzuschlafen. Das Durchschlafen ist mein Hauptproblem.

Opi ist das allerschwächste unter den schlafanstoßenden Antidepressiva. Mir halfen noch nicht einmal 200mg abends zum Einschlafen. Es gibt sehr viel wirkungsvollere ADs. Mir haben am besten Amitriptylin und Doxepin geholfen. Durchschlafen ist zwar auch damit nicht drin, aber das war noch nie in meinem Leben der Fall. Ich bin zufrieden, wenn ich mit dem AD zwar häufig aufwache, aber innerhalb von 5-10 Minuten wieder einschlafe.

A


Erste Panikattacke, Schlafstörung und Tavor Entzug

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Zitat:
Opi ist das allerschwächste unter den schlafanstoßenden Antidepressiva. Mir halfen noch nicht einmal 200mg abends zum Einschlafen. Es gibt sehr viel wirkungsvollere ADs. Mir haben am besten Amitriptylin und Doxepin geholfen. Durchschlafen ist zwar auch damit nicht drin, aber das war noch nie in meinem Leben der ...


Haben die beiden AD dir dann direkt geholfen oder musstest du die dann auch mehrere Wochen einnehmen bis es gewirkt hat? Ich hoffe, dass du neben dem ständigen Aufwachen trotzdem erholt danach bist.

Durchschlafen hat davor bei mir geklappt, nur plötzlich seit der Panikattacke halt nicht mehr. Ich mag es auch nicht so sehr, dass ich jetzt ein AD nehme, weil ich eigentlich nicht wirklich depressiv bin.

Zitat von rdy:
Haben die beiden AD dir dann direkt geholfen oder musstest du die dann auch mehrere Wochen einnehmen bis es gewirkt hat? Ich hoffe, dass du neben dem ständigen Aufwachen trotzdem erholt danach bist.

Die schlafanstoßende Wirkung setzt bei diesen ADs immer sofort ein. Deswegen kann man sie auch als Bedarfsmedikament nehmen. Nur die antidepressive Wirkung und die Wirkung gegen Ängste setzt erst nach ein paar Wochen ein, wenn sich ein Wirkspiegel im Blut gebildet hat.
Ja, ich bin erholt danach. Ich kenne es ja auch gar nicht anders. Wenn ich insgesamt auf 6-7 Stunden Schlaf komme, bin ich topfit. Ich kann mich erinnern, dass ich schon als Kind bis zu 10 Mal in der Nacht wach war. Ich kenne da sehr viel Schlimmeres, nämlich jahrelang Phasen von Wochen und Monaten mit durchschnittlich nur 3 Stunden Schlaf. Deswegen fing ich mit den ADs an.
Und Panikattacken habe ich gar keine. Ich hatte mal welche vor über 35 Jahren für ein halbes Jahr, aber die haben auf meinen Schlaf gar keinen Einfluss gehabt. Die massiven Schlafstörungen fingen erst danach an, als ich meine erste Stelle als Lehrerin antrat. Vor diesem Moment hatte ich schon das ganze Studium über Angst. Wie sich später herausstellte, habe ich eine soziale Phobie und eine ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung und dieser Beruf war einfach völlig ungeeignet für mich. Nach 20 qualvollen Jahren habe ich ihn aufgegeben und arbeite seitdem in der Verwaltung im Ministerum. Das hat sich auch meine Psyche und meinen Schlaf sehr positiv ausgewirkt. Aber ganz ohne AD komme ich nicht aus. In 4 Monaten gehe ich in Rente, vielleicht klappt es dann ohne.

Zitat von Schlaflose:
Die schlafanstoßende Wirkung setzt bei diesen ADs immer sofort ein. Deswegen kann man sie auch als Bedarfsmedikament nehmen. Nur die antidepressive Wirkung und die Wirkung gegen Ängste setzt erst nach ein paar Wochen ein, wenn sich ein Wirkspiegel im Blut gebildet hat. Ja, ich bin erholt danach. Ich kenne es ja auch ...

Achso, ja dann hoffe ich mal, dass wenn ich einen neuen Psychiater gefunden habe, ich dann mal eine bessere Beratung bekomme als bei meinem jetzigen und vielleicht auf ein anderes AD umsteige, was mir beim Schlafen helfen kann. Mit dem Opipramol bin ich auf jeden Fall nicht so zufrieden nach 7 Wochen jetzt.

Ich habe auch sehr wenig geschlafen, meistens so 4 - 6h und dachte ich komme gut damit aus. Vielleicht war der Auslöser meiner Panikattacke auch die Überlastung von Arbeit, Sport und zu hohe Ziele, die ich mir gesetzt habe.

Mir tut es leid, dass du da so lange durch musstet mit deinem alten Beruf, ich drücke dir sehr die Daumen, dass es dann besser wird und du vielleicht gar nicht mehr auf AD angewiesen bist.




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Dr. Christina Wiesemann
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