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Romulus100
Hallo,

Ich habe seit Februar diesen Jahres eine Angststörung. Angefangen hat es mit einem Druckgefühl im Kopf. Da habe ich mich sehr reingesteigert, es ging von einer Krankheit zu nächsten, hunderte Symptome etc. Panikattacken hatte ich zu der Zeit auch fast täglich ein paar, die habe ich aber überwunden, indem ich mich ihnen aussetzte und nun schon monatelang nicht mehr, die Angstzustände sind allerdings geblieben. Nicht zuhause, da halten sich meine Ängste und Symptome in Grenzen. Allerdings sobald ich Freunde treffe, irgendwo bin in der Öffentlichkeit, fangen die Angstzustände an, besonders wenn ich mich mit Freunden treffe und das nervt extrem. Jedes mal Schwindel, Herzrasen und das Gefühl jeden Moment an Kreislaufversagen zu sterben! Sprich ich kann keinen schönen Abend mit Freunden irgendwo mehr verbringen. Hinzu kommt momentan auch das Gefühl keine Luft zu bekommen. Außerdem habe ich ein diffuses Brennen im Hals + Kloßgefühl, fühlt sich teilweise wie eine Entzündung an, obwohl ich nicht einmal rot bin. Außerdem kann ich durch die Kurzatmigkeit nicht einmal mehr Fußball spielen weil mir sofort schwindlig wird.
Was mich an der Situation v.a ärgert ist, dass ich mich eigentlich laut, diversen Psychoseiten vorbildlich verhalte. Ich lebe mein Leben wie wenn ich keine Angst hätte, unternehme regelmäßig etwas, stelle mich der Angst, renne vor den Situation nicht weg etc. Beispielsweise hatte ich unlängst im Kino alle Zustände, sodass ich am liebsten auf Klo gegangen wäre, ich bin geblieben. Beim Fortgehen mit Freunden war mir fürchterlich schwindlig, bin auch 7 Stunden geblieben. Ich kenne die Angstsymptome von mir mittlerweile schon fast alle, hab laute gute Befunde, denke normal pragmatisch, scheue keine Situationen und dennoch geht die Angst nicht weg.

In jeweiligen Situationen probiert habe ich:

-) Muskeln abwechselnd anspannen
-) Kaugummi kauen
-) Die Angst ins Lächerliche zu ziehen
-) mir zu sagen, dass ich gesund bin und es nur die Psyche ist und die kann mir nichts anhaben
-) mich zb nur komplett auf den Film konzentrieren versucht

etc etc.. Nichts hilft, in der Öffentlichkeit (bzw solange wie mit Freunden unterwegs) ist sie immer da und soziale Phobien hatte ich auch nie, also von da her rührt sie sicher nicht. Sobald ich daheim bin gehts wieder etwas besser.
Das einzige was mir hilft ist Alk.. Nicht dass ich deswegen saufe, aber mittlerweile handhabe ich es so, wenn ich mit Freunden unterwegs bin, schaue ich das ich schnell auf meine 3-4 B. komme, dann kann ich den Abend genießen. Lass ich ihn Weg, werde ich die Angstzustände wie gesagt, nicht los.

Ich hoffe sehr irgendwer hat gute Tipps, Hilfe für mich, ich bin selbst schon ratlos Das ist einfach ein Verlust von Lebensqualität, den ich nicht hinnehmen will!

Liebe Grüße

Romulus

22.08.2014 13:28 • 21.02.2015 #1


72 Antworten ↓


Filou
Hey Romulus,
deine Beschwerden kenne ich sehr gut. Ich konnte mich auch erst selbst beruhigen, als ich zu einer Psychiaterin gegangen bin.
ich versuche mich irgendwie abzulenken. Mich intensiv auf das Gespräch mit meinen Freunden einlassen. Fahrradfahren oder irgendwas machen ds ich gerne mach und mich reinreden kann. Funktioniert nicht immer und ging am Anfang gar nicht. Stelle dich aber auch deiner Angst und versuch positive Erlebnisse in den Vordergrund zu stellen. Erinnerung dich dran, wenn es mal schlecht geht. So siehst du, dass du ja auch mit deiner Panikstörung leben kannst und dir nichts passiert.
Hoffe ich konnte dir etwas Unterstützung gegen. Kannst dich auch gerne bei mir melden.
VG

22.08.2014 14:11 • #2


A


Was tun in Situationen der Angst?

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Romulus100
Danke!
Auch intensives Ablenken und das Denken an Positives hilft mir nicht. Oft empfinde ich auch nicht einmal Angst selbst, sondern sie drückt sich im Schwindel aus und im Gefühl der Atemnot. Jetzt habe ich das ganze ohnehin schon 100 Mal erlebt, das muss doch irgendwann auch im Unterbewusstsein ankommen.
Ich glaube momentan hindert mich noch der Gedanke dass es doch etwas körperliches ist, daran die Angst zu überwinden. Habe vor allem Herzangst. Ur-Oma war herzkrank, Oma war herzkrank, Vater an Herzinfarkt gestorben. Obwohl mein Herz für ganz gesund empfunden wurde, habe ich Angst, dass da doch was ist. Hatte mir in meiner Angst einmal den Befund angeschaut und übertreter LInkstyp entdeckt. Leider hatte ich gegoogelt und entdeckt dass es immer pathologisch ist und einer Herzkrankheit zu Grunde liegt.
Nach dem EKG hat sich eine junge Ärztin mein Herz beim Ultraschall angeschaut, dann ist noch einer gekommen und schließlich sogar die Chefärztin und hat gesagt sie schaut sich das jetzt auch nochmals an. Vermutlich haben sie den überdrehten Linkstyp beim EKG entdeckt und deswegen genauer beim Ultraschall geschaut. Beim Belastungs-EKG kam auch nichts raus. Also wenn 3 Ärzte nichts entdecken, wirds auch so sein, aber das kann ich meiner Angst nicht klar machen

22.08.2014 15:23 • #3


M
Du erwähnst deine Freunde so oft, wissen die was mit dir los ist, oder hast du vielleicht Angst das sie das mitkriegen?

22.08.2014 15:53 • #4


Romulus100
Ja also die meisten wissen es und stänkern auch nicht oder so. Sie wissen freilich nicht, dass ich während ich rede dabei einen Puls von 120 habe
Deswegen wundert es mich auch, habe wie gesagt nie Probleme im sozialen Bereich gehabt... Aber sobald ich irgendwo bin, kommen die Angstzustände wie das Amen im Gebet. :/

22.08.2014 16:30 • #5


M
Wie und wo war deine erste Panikattacke?

22.08.2014 17:26 • #6


Romulus100
Im Zug, auf den Weg in eine Bar mit Freunden. Da ist mir plötzlich schwindlig geworden und dachte mein Kreislauf bricht zusammen. Dann hatte ich noch eine halbe Stunde Herzklopfen und das wars. Die schlimmste war einmal beim Fußballspielen. Am weg dorthin las ich in der Zeitung von einem Buben, der nach dem Fußball spielen an Herzversagen gestorben ist. Mir wurde dann im Spiel auch schwindlig, bekam Herzrasen und dachte meine letzte Stunde hat geschlagen. Da dachte ich hatte gerade ein Herzinfarkt, die Panik dauerte insgesamt 30 Minuten und auch auf der Zugfahrt heim hatte ich noch 8 weitere solcher Attacken.
Überwunden habe ich sie indem ich mich vor einem jungen Paar nicht Psychobax Tropfen nehmen wollte, sondern ich habe die Panik einfach abgewartet und danach hatte ich nur noch eine einzige, da hab ichs auch so gemacht. Jetzt seit ca 4 Monaten nichts mehr.
Nur geht das mit den Angstsituationen leider nicht genauso, was mich schön langsam zur Verzweiflung bringt. Einziges körperliche was ich mir vorstellen könnte, dass etliche Symptome von Verspannungen ausgehen und es mein Hirn als Gefahr interpretiert und ich deswegen die Angstzustände habe.

22.08.2014 17:41 • #7


M
Zitat von Romulus100:
Im Zug, auf den Weg in eine Bar mit Freunden.


Ich denke, da haben wir vielleicht den Zusammenhang zu deinen Freunden, nach der ersten Panikattacke, entwickelt man gerne die Angst vor der Angst, also die Angst wieder eine Panikattacke zu bekommen, du warst auf dem Weg zu deinen Freunden, und verbindest sie jetzt mit Panik.

Die Angst vor Herzerkrankungen ist dir ja leider mit in die Wiege gelegt worden, es ist kein Wunder das dir solche Zeitungsberichte Angst machen, und das du bei Anstrengung, besondere Angst kriegst ist auch verständlich, ich finde du machst vieles schon sehr gut, ich glaube was noch fehlt ist die richtige Einstellung, du schreibst immer du erträgst die Angst, das ist noch was anderes als sie bewusst zuzulassen, bei mir ist der Gedankengang, Komm doch du kannst mir Garnichts, ich denke bei dir eher, Oh, Angst hoffentlich ist sie bald weg du musst dich weiter in diese Situationen bringen, wenn die Ärzte sagen dein Herz ist OK, glaub es und spiel weiter Fußball, wenn die Angst kommt, sieh sie als Herausforderung an, und glaub nicht ihre Lügen, du hast das noch nicht lange, das ist bei dir nur eine Phase, du wirst das wieder los, glaub an dich.

22.08.2014 19:05 • x 2 #8


Romulus100
Danke für die Antwort

Ja selbiges habe ich mir auch schon gedacht, vor allem hatte ich eine Zeit lang jedes Mal während einer Zugfahrt (da ich da schlimme PAs hatte) sehr große Angst bis Panik, das habe aber komplett überwunden. Nicht nur die Angst vor Herzkrankheiten, auch die Angst selbst ist mir in die Wiege gelegt worden. Meine Oma war leicht depressiv, meine Mutter hat zwar keine Angsterkrankung, jedoch geht sie auch ziemlich oft zum Arzt, sobald sie ein Symptom hat. Mein Vater konnte wiederum kein Spital von innen sehen etc...
Dieses Zulassen ist sehr schwer, so real wie sich das alles anfüllt und ist. Deswegen versuche ich es auch rauszukriegen, wie ich meinem Hirn klar machen kann, dass es zwar Real ist, aber nur psychisch, aber ja ich werde es weiter versuchen, hilft eh nix. Danke für deine Antwort jedenfalls!

23.08.2014 11:44 • #9


Fee*72
Huhu Romulus..
hast du schonmal eine Therapie gemacht?
Symptome,die du beschreibst kenn ich auch....man denkt immer,es is eine Krankheit,was man hat..was schlimmes und steigert sich rein...dazu kommt die Angst sucht sich immer neue Wege..kaum is eins weg kommt das nächste..und man ist in einem Kreislauf drin..

26.08.2014 13:45 • #10


Romulus100
Hatte nur 5 Besuche in einer Therapie, aber der Psychologe war sehr mies. Ich denke auch nicht, dass ich eine unbedingt brauche. Daheim habe ich recht wenig Angst. Es sind eher die Alltagssitutionen wo ich Schwindle und Herzrasen bekomme. Egal ob im Kino, in einem Kaffeehaus, bei Freunden etc.. es kommt jedes Mal.
Wobei letzten Samstag, ich war zum Grillen eingeladen, hatte ich dahingehend erstmals kaum Probleme, an dem Abend war ich ziemlich ruhig.
Ich war vor Monaten viel schlimmer beinander, da geht es mir jetzt vergleichsweise gut.

26.08.2014 14:11 • #11


Filou
Hallo Romulus,
tut mir leid zu hören, dass der Psychologe sehr mies war. Das du Zuhause keine Angst hast ist gut, aber stelle dich auf jedenfall allen Situationen.
Denk immer daran, dass du gerade geschrieben hast, dass es schon besser ist und letzten Samstag alles gut verlaufen ist. Das hilft mir immer, so sehe ich, ist doch alles gut und es wird besser
Viel Erfolg weiterhin.

Hast du dir noch einen anderen Psychologen vorgenommen?

26.08.2014 16:53 • #12


Romulus100
Ich versuchs Mit irgendwelchen Symptomen beschäftige ich mich daheim unfreiwillig auch, aber das ist nicht so tragisch, Angst habe in dem Sinn fast keine. Schau ma mal ob die Fortschritte weitergehen!

Nein im Moment habe ich nichts weiter geplant. Denke, dass ich doch ganz gut unterwegs bin, in Sachen Angstbewältigung, meine Gedankengänge muss ich noch besser kontrollieren lernen und mich nicht auf manche Symptome versteifen. Ansonsten mache ich ohnehin alles, was ich auch ohne Angst tun würde, spiele weiterhin Fußball etc. Irgendwann wird mein Hirn dann hoffentlich auch kapieren, dass es nur die Angst ist und sie in meinem Kopf nichts zu suchen hat!

26.08.2014 17:05 • #13


M
Ich denke Madman hat Recht. Du hast in allen Situationen Angst die ähnlich sind und in indirekter Verbindung mit deiner ersten Attacke stehen. Klassischer Fall von Angst vor der Angst.

https://www.psychic.de/angst-vor-der-angst.php

26.08.2014 17:16 • #14


Romulus100
Stimmt sicher. Nur bei meiner ersten PA wusste ich lange nicht, dass es eine PA war. Die erste richtige kam erst viel später beim Fußball spielen, wo ich aber auch Angst habe ...
Was ich merkwürdig finde, dass ich die Angst vorm Zug fahren überwunden habe. Auch hier hatte ich viele und schlimme PAs, wenn ich an einer bestimmten Station vorbei fuhr, kam die Angst schon. Das ist mittlerweile komplett weg. Merkwürdig deshalb, weil diese Angst weggegangen ist, aber die anderen situationsbedingten Ängste noch nicht.

26.08.2014 17:22 • #15


M
Daran kannst du sehen, beim Zugfahren bist du lang genug in die Angst reingegangen, dann verschwindet sie.

26.08.2014 17:44 • #16


Romulus100
Das bin ich aber auch in allen anderen Situationen. Ich bin schon 4-5 Mal die Woche unterwegs, treffe mich mit Leuten, geh irgendwo hin und damit habe ich auch nie aufgehört, das habe ich nie eingeschränkt, dennoch was die Angst jedes Mal die gleiche.
Ich denke mir, die Angst bei den Zugfahrten ist weg, weil ich da die Panikattacken überwunden habe. Habe mich damals ruhig hingesetzt und die Panik über mich, wie eine Welle einbrechen lassen, dadurch bin ich es los geworden. Seither versuchte ich auch immer wieder einmal, in meinen Angstzuständen eine Panik künstlich hervorzurufen, in der Hoffnung wenn ich die Panik dann in solchen Situationen auch überwinde, geht auch diese Angst weg. Aber das ist mir bis jetzt noch nicht gelungen, weil sich meine Angst hauptsächlich durch starken Schwindle und Herzklopfen äußert, nicht durch dem Gefühl der Angst selbst.

26.08.2014 18:37 • #17

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Romulus100
Wollte bei mir vor 20 Minuten doch tatsächlich eine Panikattacke raus. Ich habe gerade Musik gehört und plötzlich wieder ein ganz eigenartiges Gefühl im Kopf gehabt, wie wenn sich da im Hirn was lösen würde. Dachte da im ersten Moment wieder an Hirnblutungen und Schlaganfällen (überhaupt seit ich mit der HWS zu kämpfen habe), was aber beides Blödsinn ist. Habs dann als Form einer PA identifiziert und nach ein paar Sekunden unter Kontrolle gehabt, weggebracht.

28.08.2014 09:42 • #18


Fee*72
klasse.....man soll ja die Angst an sich kommen und wegziehen lassen....aber gut das du dich nich weiter reingesteigert hast und es unter Kontrolle hattest..

28.08.2014 09:45 • #19


Romulus100
Ja die PAs habe ich GsD schon super im Griff, die letzte war im Mai. Dazwischen hatte 2-3 Mal so einen Anflug wie heute, aber das habe ich immer abgewehrt würde ich nicht als PA bezeichnen.
Die Alltagsangst stört mich noch. Bin gestern mit einem Freund 2-3 Stunden mit Kameras spazieren gegangen. Habe auch schwer geschnauft und schwindlig war mir leicht, dazu irgendwann weiche Knie bekommen. Naja, Gedanken gingen wieder in Richtung Herzschwäche, weil ich mir dachte, ein halbwegs fitter 22 Jähriger kann doch nicht schnaufen und schwindel haben. Muss das noch lernen besser zu kontrollieren, die Symptome nur als Angst zu werten.

28.08.2014 09:53 • #20


A


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