Hi Micha,
schön von dir zu lesen.
Und wie lange bist du schon in der Tagesklinik?
Mh, ich habe bei mir auch das Gefühl, dass meine Therapeutin mit ihrem Latein am Ende ist bei mir
Habe aber das Gefühl, dass ich bei ihr nicht weiter komme. Hab das nun auch schon mehrere Male angesprochen... dann meinte sie letzten Do. bei der Sitzung auf einmal, dass sie schauen will und mir einen neuen Therapeuten sucht... Ich war ganz kurz etwas baff... dann dachte ich aber schnell, dass es wohl besser sein wird.
Die Sache ist die, wahrscheinlich ist es bei dir ähnlich wie bei mir... Irgendwann erzählen sie dir nichts Neues mehr...
Naja, die Theorie besagt ja, dass man aus so Situationen, wo man Angst hat, eben NICHT flüchten soll... Und dass dann irgendwann die Angst weniger wird. Habe ich aber noch nicht so viel von gemerkt Haha.
Es gibt einige Situationen, aus denen ich immer wieder gerne flüchten würde, weil ich mich so unwohl fühle... z.B. S- Bahn fahren, in der Stadt irgendwo sein, im Auto mit den Kids irgendwo hin fahren...
Ich sage mir dann aber immer wieder, dass noch nie irgendwas passiert sei (und meine Angst sagt mir dann:Aber vielleicht passiert ja DIESES Mal was! Einfach zum Kotzen!)...
Ich versuche echt, in der Situation zu bleiben, auch wenn es sich oft so eklig anfühlt.
So allgemein denke ich dann immer, dass ich keine Lust habe, mich gerade wieder mehr und mehr einzuschränken... Es gab Phasen, da konnte ich irgendwie immer mal wieder mehr... Seit einigen Wochen fühle ich mich halt wieder so schlecht und würde am Liebsten gar nicht raus alleine, muss ich aber, weil ich ja den Hund habe.
Es bringt halt echt nix, immer nur zu vermeiden. Meine Therapeutin meinte, sie findet es z.B. gut, dass ich immer wieder zu ihr komme (muss immer mit der S- Bahn nach Stuttgart rein und dann von der Stadtmitte aus zu ihr laufen, für mich eigentlich der reine Horror!)... aber ich sehe das nie als Erfolg, weil ich immer denke (und das habe ich auch so schon zu meiner Therapeutin gesagt):
Wenn es nach meiner Angst ginge, dann könnte ich ja sonst gar nichts mehr machen! Aber ich sehe es ehrlich gesagt nicht als Erfolg, wenn ich am Tag vor der Therapie Stunde schon mega Angst habe, am Tag der Sitzung schon mit Angst aufwache und völlig nervös in den Tag starte, weil ich weiß, dass ich wieder mit der S- Bahn nach Stuttgart rein muss. Ich gehe auch nicht gestärkt aus so einer Situation raus, wenn ich schon völlig durch den Wind und mega dereal bei meiner Therapeutin ankomme und wenn ich eigentlich nur will, dass die 50 Minuten schnell rumgehen und ich wieder heim kann!
Ich kann das auch nicht als Erfolg verzeichnen, wenn ich was gemacht habe. Was bleibt, ist immer das eklige Gefühl, dass ich dann bei so einer Unternehmung hatte.
Aber... Was bleibt mir denn sonst anderes?
Was bleibt dir anderes...?
Es ist schon so, dass ich manchmal stark genug bin, mir selbst zu sagen, dass ich wirklich nicht gar nichts mehr machen will...
Irgendwann muss es doch besser werden. Irgendwann MUSS die Angst doch einfach weniger werden...
Was sagen die denn in der Tagesklinik so dazu, dass es dir so schlecht geht?
LIEBE GRÜSSE AN DICH,
Anna
P.s.: Micha, habe mal eine Frage noch:
Wer hat dir denn das Chlorprotexin verschrieben?
05.08.2016 08:51 •
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