Zitat von Pawel1986:Mir fällt es halt schwer das es nur wegen der Reise ist.
Mache mir jetzt schon Gedanken wie es nach dem Urlaub ist. Habe ich weiterhin dieses Angstgefühl?
Habe auch gelesen das wenn man ein AD ausgeschlichen hat, man es nicht mehr nehmen kann wegen schlimmen Nebenwirkungen oder Wirkungsverlust.
Blödsinn, ich hab mein Citalopram sogar nur wochenweise genommen. Allerdings gehöre ich nicht zu den hypochondrischen Ängstlern und kam aber auch nicht auf die Idee, rumzugoogeln. Und ob da jetzt ein Placeboeffekt dabei war, war mit echt egal. Was Nebenwirkungen anbelangt, ich habe da nichts wahrgenommen. Ich war so auf Adrenalin, so fertig, so kaputt, ich hab mein AD geliebt. Ruhe und Frieden hat es mir gebracht.
Zum Thema wegen der Reise. Angstpatienten neigen beinahe alle dazu, sich vor unbekannten Situationen zu fürchten. Nichtängstler tun das bestimmt auch, die haben dann vielleicht ein mulmiges Gefühl, sind angespannt, wissen aber, ok, jetzt gilt es. Hilfe, die Prüfung naht, Hilfe, mir zittern die Beine, bin noch nie geflogen. Puh, mir wird schlecht vor Aufregung. Diese Aufregung kann man aber an der Situation festmachen, hinterher ist alles wieder weg.
Angstpatienten leben in einem anderen Modus. Das eine Mal, das die Panik ausgelöst hat, bleibt erlernt. Nur davor fürchten wir uns. Diese unfassbare, scheinbar unbegründete Angst ist ein Alptraum, die man nie, nie wieder erleben möchte. Und vor lauter Elend, dass das wieder passiert lebt man in höchster Anspannung und Befürchtung.
Mein Psychiater hat es mir so erklärt. Nehmen wir einen Pegel von 0 - 10, der die Intensität von Angst ausdrückt.
Nichtängstler leben bei 0 oder 2, also haben noch 8 Stufen bis zum Supergau, wenn 10 die PA wäre.
Wir leben, je nach Fortschritt zwischen 6 - 8. Nun, bis 10 braucht es nimmer viel und naja, den Rest kennen wir alle.
Bedeutet, unser Grundlevel ist zu hoch. Um das zu senken braucht es Mechanismen. Welche sind eigentlich egal. Das ist das ganze Geheimnis.
Wenn einem die AD abgeschirmt haben, gut wirken, ist es doch logisch, dass, wenn dieser Schutz fehlt, der vorherige Status wieder eintritt. Es sei denn, man hat seine Mechanismen, auf die man zugreifen kann, wenn Unsicherheiten kommen.
Ergo, geht es um Unsicherheiten im Leben, die logischerweise ängstigen. Aber auch daran kann man arbeiten..
Drum nützt es nichts, sich vor der Angst zu fürchten, die gehört nunmal zu uns. Trotz Angst zu leben ist meiner Meinung nach eine Heldentat, denn sie fordert echten Mut. Deshalb reiner Blödsinn, sich deren zu schämen.
Hihi, musste ich zwar auch lernen, und glaub mir, gegen meine Argumente kommt kein Unwissender mehr an.
Also, jetzt geh in Urlaub, ausgerüstet bist du und es kommt, wie es kommt und wenn das Thema, Thema bleibt, hier können wir alles hoch und runter besprechen.