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S
Hallo, gerade geht es mir gar nicht gut..
zu mir ich bin mittlerweile 25 Jahre alt, habe rezidivierende Depressionen und Agoraphobie mit Panikstörung.
Ich leide jetzt seid 3 Jahren unter Agoraphobie und seid 5 unter Depressionen.
Ich war mittlerweile einmal in der Tagesklinik und 3x Stationär..ein 4. mal wird bei meiner Betreuung diskutiert.
Ich habe bis jetzt für meine Depressionen immer Citalopram bekommen damit ging es auch einigermaßen..ich habe nicht wirklich geweint nur wenn was schlimmes passiert ist, meine Wutanfälle waren weg, meine Stimmung war besser. Antriebsmäßig ging es musste mich noch für vieles in den Ar. treten. Bei meiner Angst habe ich eig. keine Verbesserung gespührt. Meine Nebenwirkung war aber dass ich enorm viel Hunger und Apetitt hatte und ich dadurch 30kg zugenommen habe. Ende Juli bis Mitte August war ich das letze mal stationär und habe dort dann Elontril bekommen und das Citalopram wurde abgesetzt. Ich nehme nun 4 Wochen das Elontril aber eig. hat sich nicht viel geändert. Durch das absetzen des Citaloprams muss ich häufig weinen und bekomme sehr schnell wutanfälle, dann gehts mir so dreckig dass ich eig. nur sterben will. Hat vllt. jemand Erfahrung mit Elontril? 4Wochen einnahme und keine wirkliche Wirkung dauert es noch 2 Wochen? Ich bin auch ziemlich antriebslos was die Angst angeht, ich habe das letzte mal vor 2 Jahren wirklich was für meine Angst getan, seitdem habe ich keinerlei Antrieb mich der Angst zu stellen..ich kann und will einfach nicht mehr, der Kampfgeist ist weg und das ist fürchterlich weil man den nunmal braucht für das bezwingen der Angst. Was mich auch extrem nervt das ich mit 25 Jahren mich nicht um mich selber kümmern kann..meine Eltern gehen für mich einkaufen und erledigen meine Geldangelegenheiten, dazu werd ich dann meistens noch von Ihnen angemeckert weil sie das tun müssen.
Naja das war es erstmal..vllt. hat jemand Tipps für mich wegen meiner enormen Antriebslosigkeit zum Angststellen und wegen meinem Elontril.
Ich bedanke mich schonmal fürs durchlesen und euren Antworten

21.09.2016 15:54 • 07.10.2016 #1


105 Antworten ↓


Schlaflose
Zitat von Sandra_M91:
Hat vllt. jemand Erfahrung mit Elontril?


Da gibt es schon eine Menge Beiträge:

search.php?keywords=elontrilterms=allauthor=sc=1sf=allsk=tsd=dsr=postsst=0ch=300t=0submit=Suche

21.09.2016 16:41 • #2


A


Alles Mist

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Hotin
Hallo Sandra_M91,

sehr verständlich beschreibst Du, dass es Dir meistens nicht gut geht.
Weiterhin erzählst Du, welche Medikamente Du nimmst.
Du möchtest doch weg von den starken Depressionen. Mit Medikamenten wird das allein nicht möglich sein.
Drei stationäre Therapien hast Du gemacht. Hast Du nicht den Eindruck einiges darüber gelernt zu haben,
wie Du Dein Denken und Verhalten verbessern kannst?

Zitat:
seitdem habe ich keinerlei Antrieb mich der Angst zu stellen..ich kann und will einfach nicht mehr, der
Kampfgeist ist weg und das ist fürchterlich weil man den nunmal braucht für das bezwingen der Angst.


Wer hat Dir gesagt, so würde das funktionieren, weniger Angst zu haben.
Weißt Du, das Deine Ängste Deine Gefühle sind? Möchtest Du Deine Gefühle
bekämpfen und bezwingen. Keine Gefühle mehr haben?

Das wird nicht möglich sein und Dich schon gar nicht zufrieden stellen.

Was denkst Du, wo kommen Deine Ängste hauptsächlich her. Hast Du darüber
schon etwas herausgefunden?

Viele Grüße

Bernhard

22.09.2016 19:11 • x 2 #3


S
Hallo Hotin und danke für deine Antwort,
dir auch Schlaflose auch wenn ich mit dem Link nicht viel anfangen konnte.
Ich weiß dass es mit Medikamente allein nicht getan ist, aber da ich die neuen bekomme bin ich momentan nicht so stabil wie vorher weil sie ja noch gar nicht wirken sind meine Depressionen wieder stärker.
Geplant war ja ein erneuter Klinikaufenthalt zumindens wenn ich in eine in der Nähe kann.
Ich war zwar da und man hat mir auch viel erzählt aber irgendwie hilft mir das nicht, ich kann es nicht umsetzen.
Dazu muss ich sagen dass ich 2x in psychatrichen Einrichtungen war und beide mal wurde ich nicht gut behandelt, was heißt die Aufenthalte haben mir wenig gebracht. Nur in einer psychosomatischen ging es mir danach gut. Nachdem ich wieder ein paar Monate raus konnte kam aber wieder ein Rückschlag und alles was ich vorher konnte war wieder weg
Mir wurde immer und immer wieder eingetrichtert ich muss mich der Angst stellen sonst werde ich nicht gesund.
Für mich ist es ein Kampf ich weiß nicht wie ich die Angst akzeptieren kann.
Ich denke mal es ist ein Teil Vererbung da mein Vater auch Angstzustände hatte/hat und mein Bruder auch.
Dazu kommt noch eine falsche Erziehung in denen das Kind ängstlich aufgezogen wird..das ist gefährlich, dies ist gefährlich und meine Eltern haben mich auch sehr überbehütet.
Liebe Grüße zurück

23.09.2016 00:08 • x 1 #4


4_0_4
Hallo Sandra,

meines Wissens nach soll Elontril eher nicht bei Angstzuständen eingenommen werden, da es aufputschend wirkt. Mein Psychiater hat mir Elontril vorgeschlagen, weil alle anderen SSRI Medikamente Nebenwirkungen bei mir hatten. Mir hat es seltsamerweise geholfen. Letztendlich entscheidet dein Psychiater ob er es dir verschreibt.

Die dritte Klinik scheint dich stabilisiert zu haben. Warum du wieder instabil wurdest, kann man nicht so pauschal sagen. Ich weiß ja auch nicht, was Du an Werkzeugen zur Selbsthilfe erlernt hast.
Zitat:
Ich war zwar da und man hat mir auch viel erzählt aber irgendwie hilft mir das nicht, ich kann es nicht umsetzen.


Das ist der Knackpunkt. Es stellt sich mir die Frage, was dir so gesagt wurde. Genauer gesagt wie gut die Aufklärung darüber war wie diese Angst entsteht. Auch was man dir an Hilfsmitteln beigebracht hat in Bezug auf den Umgang mit der Diagnose und dir als Mensch mit seinen Bedürfnissen. Die Frage warum Du das nicht umsetzen kannst solltest Du dir beantworten.

Die Symptome und Diagnosen mögen bei vielen gleich sein, aber es gibt Unterschiede in dem wie wir damit umgehen. Damit meine ich, was dem einem Hilft muss bei dem anderen nicht zwingend genauso gut helfen. Es gibt Richtungen, aber keine Universallösungen.

Gruß
Melon

23.09.2016 00:59 • #5


S
Danke Melon
Man hat mir das gegeben weil es anders als beim Citalopram keine Gewichtszunahme geben solle.
Ich war vorher nämlich Normal gewichtig und heute leider ich unter Adipositas weil ich andauernd Hunger hatte(auf ungesundes)
Zudem weil ich gesagt habe dass ich keine Kraft mehr habe.
Die Hoffnung war da dass das Aufputschende mir wieder Energie geben sollte.
Ich weiß es auch nicht alles war in Ordnung ich hatte auch keinen Stress oder so oder habe vorher eine Situation gemieden oder bin geflüchtet es kam aus heiterem Himmel. Hauptsächlich 2 Arten der eine sagt Ablenkung indem ich mich z.B. mit Rechenaufgaben ablenke der andere mit Aufmerksamkeit auf die Umgebung/Sinne benutzen was ja auch eine Art Ablenkung ist..also was sieht man, was hört man etc.
Aber wenn ich in einer Attacke bin dann steige ich mich so rein und es schaukelt sich hoch dass ich nur noch daran denken kann wie komme ich schnell nach Hause. Mir wurde sehr oft gesagt ich solle die Angst akzeptieren aber das kann ich nicht ich hasse sie. Wie die Angst entsteht ist halt der Standart Katastrophendenken-Körperliche Symptome-Flucht also die Angst spirale und das mit dem Adrenalin.

23.09.2016 01:10 • #6


K
Ich finds furchtbar die Schuld auf den Betroffenen abzuwälzen

23.09.2016 09:17 • #7


4_0_4
Angst ist eine Reaktion und diese ist für uns lebenswichtig. Du solltest versuchen sie anzunehmen. Angst fühlt sich oft unangenehm an, aber stellt keine direkte Bedrohung dar.
Es fällt einem oft schwer sich diesem unangenehmen Gefühl zu stellen und es auszuhalten. So lange Du sie hasst, entsteht mehr Stress als wenn Du sie hinnimmst. Der Hass füttert die Angst vor der Angst.

So wie Du deinen Zustand beschreibst, ist es gut möglich, dass dein allgemeiner, körperlicher Erregungszustand sehr hoch ist. Dann können niederschwellige Situationen dich über die Angstschwelle schieben. In so einer Situation sind Dinge wie Bewegung, etwas Sport und Entspannungsübungen gut (Beispielsweise Imaginationsübungen, Hörbücher, Yoga etc.) wichtig.
Ein Gefühlstagebuch kann auch hilfreich sein. Damit ist es möglich Situationen, Verhaltensweisen oder Mechanismen zu erkennen die Stress verursachen. Gerade bei dem Umstieg auf ein anderes Medikament halte ich das für wichtig. So kann man im Nachhinein selber sehen, ob und wie sich das eigene Befinden verändert hat.

Das mit den Sinnen kenne ich mit Ich sehe, höre, spüre drei Dinge. Das hilft gut, wenn man das Gefühl hat den Bezug zur Realität zu verlieren. Hast Du einen persönlichen Notfallkoffer?

Da Du eine Therapie annimmst und Du dich dem Thema nicht verschließt, habe ich wirklich Hoffnung, dass Du es schaffen wirst diese Spirale zu unterbrechen. Höre auf deine Bedürfnisse und sorge gut für dich. Gehe weiter in Therapie, stelle Fragen und bleibe am Ball.

Gruß
Melon

23.09.2016 23:43 • #8


Hotin
Hallo Sandra_M91,
Zitat:
Ich war zwar da und man hat mir auch viel erzählt aber irgendwie hilft mir das nicht, ich kann es nicht umsetzen.


Dann lass uns mal darüber reden, wie Du das besser umsetzen kannst.

Zitat:
Nachdem ich wieder ein paar Monate raus konnte kam aber wieder ein Rückschlag und alles was ich
vorher konnte war wieder weg


Das kann ich mir nur schlecht vorstellen. Vermutlich konntest Du es noch nicht richtig. Was Du über
einen besseren Umgang mit Deiner Angst wirklich gelernt hast, verlernst Du danach nicht mehr.
Zitat:
Mir wurde immer und immer wieder eingetrichtert ich muss mich der Angst stellen sonst werde ich nicht gesund.


Du, das hört sich aber sehr komisch an. Mann kann einem nichts eintrichtern.
Was Du noch nicht verstanden hast, kann Dir natürlich auch nicht helfen.
Zitat:
Für mich ist es ein Kampf ich weiß nicht wie ich die Angst akzeptieren kann.


Es darf nie zum Kampf kommen. Deine Ängste sind Deine Gefühle.
Wer versucht gegen seine Gefühle an zu kämpfen, der versucht sich selbst zu bekämpfen. Möchtest Du das?
Zitat:
Ich denke mal es ist ein Teil Vererbung da mein Vater auch Angstzustände hatte

Vererbung wird das weniger sein. Ungünstige Verhaltensweisen abgeschaut, hast Du Dir bei Deinem Vater
bestimmt aber sehr viele.
Zitat:
Dazu kommt noch eine falsche Erziehung in denen das Kind ängstlich aufgezogen wird


Aha, jetzt kommen wir dem Ganzen schon näher.
Zitat:
2 Arten der eine sagt Ablenkung indem ich mich z.B. mit Rechenaufgaben ablenke der andere mit Aufmerksamkeit
auf die Umgebung/Sinne benutzen was ja auch eine Art Ablenkung ist..also was sieht man, was hört man etc.


Ablenkung ist ein äußerst ungünstiges Verhalten, mit Angst besser klar zu kommen. Ablenken heißt doch,
gerade mal woanders hinschauen.
Nämlich, sobald die Ablenkung aufhört, ist Dein übersteigertes Angstgefühl wieder da.
Zitat:
Mir wurde sehr oft gesagt ich solle die Angst akzeptieren aber das kann ich nicht ich hasse sie.


Da es sich bei Deinen Ängsten um Deine Gefühle handelt, machst Du mit Deinem Hass alles nur noch viel
schlimmer. Warum hasst Du es, Deine Gefühle zu spüren?
Möchtest Du gern ein gefühlloser Roboter sein? Was wäre dann besser?
Zitat:
Wie die Angst entsteht ist halt der Standart Katastrophendenken-Körperliche Symptome-Flucht also
die Angst spirale und das mit dem Adrenalin.


Wer hat Dir das bloß so erzählt?
Ängste sind die Gefühle, welche Dich durch Dein Leben steuern.
Würdest Du ein Fahrrad ohne Lenker und ohne Bremse fahren wollen.
Das lässt sich doch dann gar nicht steuern, fährt nie dorthin, wo Du möchtest.

Genau so, wie es Dir im Moment geht. Zufrieden bist Du z. Z. auch fast nie.

Falls Du gern etwas Neues über Deine Ängste (Gefühle) lernen möchtest, reden wir weiter.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende für Dich

Bernhard

24.09.2016 04:36 • x 1 #9


S
@ melon Leider ist es leicht gesagt sie zu akzeptieren aber schwer umzusetzen.
Zuhause habe ich kaum Angst, meistens draußen, da muss man mal schauen wie ich dort Bewegung einbauen kann.
Ja ich möchte einen 4. Stationären Aufenthalt machen aber ich gehe in keine Psychatrie mehr nur Psychosomatisch da ich die persönlich für besser halte. Anscheinend habe ich noch nicht die Lösung für mich gefunden so dass ich mit der Angst gut leben kann.
Leider ist meine Ansicht sehr pessimistisch ich glaube nicht mehr daran dass ich z.B. je wieder in die Stadt kann.
Und das mit dem Tagebuch wurde mir gesagt ich schon ein Positiv Tagebuch führen damit ich wieder die schönen Dinge im Leben sehe, das lässt sich ja mit Gefühlen kombinieren. Naja Notfallkoffer..ich hab eine kleine Tasche da ist ein Ball drin mehr eig. nicht

@Hotin naja ich bin einfach raus gegangen und hab meinen radius vergrößert ich habe nur selten die Techniken angewendet.
Ich weiß schon wie du das meinst aber mir wurde das immer und immer wieder gesagt..
Ich möchte eig. gar nicht mehr kämpfen aber Akzeptanz ist für mich noch sehr schwer.
Und ich denke auch von meinem Bruder einiges Abgeschaut hab ja oft genug mitbekommen wie er Panik bekam.
Nein die Angst kommt nicht mehr wenn ich mich nur lange genug ablenke. Aber das ist ja nicht der Sinn der Sache mir wäre lieber wenn insgesamt die Angst auch ohne Ablenkung aushaltbar wäre.
Ich hasse es einfach durch die Angst nicht mein Leben, leben zu können, zuhause einzugehen.
Meine Angst ist einfach nicht angebracht in den Situationen.

24.09.2016 14:00 • #10


Hotin
Hallo Sandra_M91,

Zitat:
naja ich bin einfach raus gegangen und hab meinen radius vergrößert


Das war sehr klug. Warum vergrößerst Du jetzt Deinen Radius nicht mehr?
Fehlt Dir dazu das Interesse?

Zitat:
Ich möchte eig. gar nicht mehr kämpfen aber Akzeptanz ist für mich noch sehr schwer.


Damit wir uns nicht falsch verstehen. Was genau ist eigentlich für Dich das gegen Deine Angst kämpfen?
Nur wenn Du mir das ganz genau erklärst, weiß ich was Du meinst.
Und warum fällt es Dir schwer Deine Angst zu akzeptieren?

Zitat:
wäre lieber wenn insgesamt die Angst auch ohne Ablenkung aushaltbar wäre.


Na, dann schau mal. Das kannst Du bald besser erreichen.
Zitat:
Ich hasse es einfach durch die Angst nicht mein Leben, leben zu können, zuhause einzugehen.


Wenn Du zu Hause keine Angst hast, brauchst Du eigentlich draußen auch keine Angst zu haben.
Auf der Straße zur Wohnung gibt es eigentlich keinen Unterschied, was Ängste betrifft.
Oder für Dich doch?
Zitat:
Meine Angst ist einfach nicht angebracht in den Situationen.


Mir scheint doch. Sonst hättest Du sie ja nicht. Warum findest Du sie draußen angebracht?

Viele Grüße

Bernhard

24.09.2016 16:36 • #11


S
Hallo Hotin,

ja sozusagen, ich habe keinerlei Motivation mehr raus zu gehen.
Für mich ist das Kämpfen raus zu gehen und meine Angst in den Griff zu kriegen.
Weil ich finde sie zerstört mir mein Leben deshalb kann ich sie nicht akzeptieren.
Ich weiß nicht zu Hause fühle ich mich sicher und geborgen und draußen überhaupt nicht.
Ich find sie draußen nicht angebracht..z.B. vor gefährlichen Tieren da ist die Angst angebracht
Lg

24.09.2016 17:29 • #12


4_0_4
Das es hartes Brot sein kann Angst zu akzeptieren ist mir bewußt. Es ist aber leider der Weg.
So Dinge wie das Haus nicht mehr verlassen, weder zum einkaufen noch an den Briefkasten kenne ich nur zu gut.

Wenn Du zu Hause gut mir der Angst zurecht kommst ist sehr gut und wertvoll (!)
Zu Hause ist dein sicherer Ort, deine Basis. Von dort aus solltest Du dir die Welt langsam wieder zurückerobern. Hier sollte auch Raum für Entspannung sein.
Kleine Schritte tun, bis es sich sicher anfühlt und dann den nächsten Schritt. Vermutlich meinten deine Therapeuten das damit, als sie sagten sich der Angst zu stellen.
Man befriedet sich nach und nach Gebiete und Handlungen.

Stell Dir vor Du sitzt in einem riesen Luftballon, der so groß ist, das Du den Rand nur erahnen kannst.
Dieser ist dein Wirkungskreis und stellt den maximalen Radius dar, in dem man sich frei bewegen kann.Dieser Ballon hat ein kleines Loch, aber man selbst hat eine Luftpumpe und kann ihn immer wieder auffüllen.
Wenn die Welt sich groß genug anfühlt ruht man sich aus. Wenn man das zu lange tut schrumpft der Ballon und man hat immer weniger Platz. Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo man der Ballon so klein geworden ist, das man echt wenig Platz hat um die Pumpe zu bedienen. Es wird mühsamer den Ballon zu füllen. Schrumpft der Ballon weiter, kann es dazu kommen das man nicht mehr pumpen kann und feststeckt.

Notfallkoffer mit Ball - das ist ein Anfang. Wie sieht es mit Musik/Hörbüchern auf dem Smartphone aus? Hast Du jemand, den Du bei Bedarf anrufen kannst? Hast Du Dinge, wie dich bei Realitätsverlust wieder auf den Boden bringen?

Mit dem positiv Tagebuch ist auch eine gute Idee. Wenn man seinen Verstand den ganzen Tag mit negativen Dingen zuschüttet, programmiert man sich sehr schnell auch zum negativen um. Der Weg hinterher, rückwärts zum positiven, ist weit länger.

24.09.2016 17:30 • #13


Hotin
Hallo Sandra,

ich glaube schon, ich weiß in etwa, wie Du Dich fühlst.
Was wäre, wenn Du erkennen würdest, dass Du an einigen Stellen etwas
nicht so ganz richtig gedacht und beurteilt hast?
Würdest Du das dann verbessern?
Könntest Du das dann ändern?
Willst Du das überhaupt verändern?

Wenn Du nicht mehr sagen willst, davor habe ich aber Angst, wird Dein Leben schwieriger.
Was ist Dir lieber?
Einfaches Leben mit starker Angst oder etwas schwierigeres Leben mit weniger Angst?

Viele Grüße

Bernhard

24.09.2016 18:26 • #14


S
@Melon naja in der letzen Klinik ging es den Therapeuten nicht schnell genug mit dem Radius vergrößern und haben mich ziemlich damit unter innerlichen Druck gesetzt, deshalb habe ich auch schon nach 2 Wochen die Klinik verlassen.
Ansonsten denke ich mal soll es heißen kleine Schritte zu machen.
Da ist ja wieder das problem mit dem keine Motivation und Lust überhaupt raus zu gehen und nur ein bisschen Angst zu spüren.
Das spüren ist so anstrengend geworden selbst wenn es noch nicht die 100% Panik ist. Ich hoffe man versteht was ich meine.
Ich weiß was du meinst, dass meine Welt immer kleiner wird und die Angst immer mehr die Überhand von meinem Leben nimmt.
Nein aber ich hab einen MP3 Player mit Musik..Hörbücher kann man ja nach welchen schauen.
Naja ich bin von Natur aus ein Pessimistischer Mensch.

@Hotin dann wähle ich das schwierigere Leben mit weniger Angst weil ich die Angst leider noch immer Hasse.

Ich schau momentan ein Video über jemanden der sich ins Auto setzt und sich seiner Angst stellt..ich habe das Gefühl das meine Angst richtig richtig heftig ist, wenn ich sehe wie gelassen er da sitzt. Ich flippe regelrecht aus. Habe schon mal unbeabsichtigt nach Pflegepersonal getreten weil sie wollten dass ich aus dem Auto steige..
Und meine Gedanken sind auch Heftig..von wegen wenn ich mich von der Treppe stürze und eine Amnesie bekommen könnte um die Angst zu vergessen..alles andere zu vergessen wäre mir sogar egal soo sehr hasse ich die Angst.

25.09.2016 18:42 • #15


S
Dass du zwischen Citalopram und elontril keinen Unterschied merkst, wundert mich. Citalopram macht oft Antriebslosigkeit , aber elontril eigentlich das Gegenteil. Dafür verschlimmert es oft die Angst

25.09.2016 18:49 • #16


4_0_4
@Serthralinn - Das wundert mich auch. Ich frage mich welche Dosis sie hat 150mg oder 300mg.

@Sandra_M91
Wenn dir irgendetwas in einer Therapie nicht passt solltest Du das den Therapeuten genaus so reflektieren. Zu starker Druck ist kontraproduktiv. zu stark ist aber relativ und bei jedem einzelnen unterschiedlich. Selbst ein guter Therapeut merkt manchmal nicht, wenn er durch, in dem Moment zu starken Druck, Blockaden oder zu viel Angst bei dir auslöst. Druck empfindet man selbst aber sehr oft, da man sich den eigenen, unangenehmen Problemen stellt.

Ja, so lange Du aus eigener Kraft kleine Schritte tun kannst, tu es.

Das Wahrnehmen der Erregung ist auch anstrengend für dich, weil a) weil Du mit dem Hass auf die Angst diese noch mehr aufblähst. und dann b) Du Angst hast den Kampf wieder zu verlieren und wieder unangenehme Gefühle aushalten musst. Das ist eine Spirale. Ich verstehe das voll und ganz. Solche Zeiten kenne ich. Da war selbst der Weg 50cm vor die Tür, an den Briefkasten Angst Panik.

Es ist gut, dass Du meine Metapher verstehst. Versuche auch zu verstehen, dass Du schon mit den Worten ich bin ein pessimistischer Mensch negativ programmierst.
Ich muss da immer an einen sehr alten Donald Duck Comic denken, wo Daniel Düsentrieb mit einem Gedankenmanipulator, den stinkfaulen Donald zu einem Arbeitstier umprogrammiert hat.

Beispiele für Hörbücher, die ich und andere Menschen so verwendet haben:

Beatrice Anderegg - Vertraue deiner Heilkraft
Günter Bayer - Body Trance und Fantasiereisen
Heike Owusu - Licht belebende Fantasiereise
Jon Kabat Zinn Ulrike Kesper Grossman - Die heilende Kraft der Achtsamkeit
Luise Reddemann - Dem inneren Kind begegnen
Susanne Hühn - TraumReisen
Werner Eberwein - Selbstheilungskräfte in der Seele entfalten
Zen Übungs-CD mit 24 Kapiteln - komme gerade nicht auf die Autorin

25.09.2016 19:34 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

S
Ich bekomme 150mg und nehme es am Mittwoch 5Wochen. Ich muss mich trotzdem in den Ar. treten um z.B. meinen Haushalt zu schaffen. Ich habe es damals mehrmals in der Klinik angesprochen dass ich mich unter druck gesetzt fühle und auch unwohl in der Klinik deshalb aber sie haben einfach weiter gemacht. Ja du sagst es ich war richtig blockiert durch diesen Druck und weil es mir dadurch schlechter ging. Und ja zur Zeit befinde ich mich in einer Spirale. Leider bestätigt mir das was bisher passiert ist dass ich recht habe mit dem dass wenn ich wieder gut raus kann irgendwann wieder einen Rückschlag habe und ich wieder an den selben Punkt wie vorher bin und alles umsonst war. Naja ich denke bei mir ist einiges falsch programmiert.

26.09.2016 14:48 • #18


Hotin
Hallo Sandra,

Zitat:
dann wähle ich das schwierigere Leben mit weniger Angst weil ich die Angst
leider noch immer Hasse.


Da hast Du bestimmt eine gute Entscheidung getroffen. Falls wir uns häufiger unterhalten, werde ich Dich noch oft an Deine Entscheidung erinnern.
Ich kenne mich ziemlich gut damit aus, was Angst ist und wie Du sie verändern kannst.
Der schwierige Weg geht darüber, sehr viel über Dich und das was Du tust
nachzudenken. Und dabei wirst Du einiges besser verstehen. Dich hoffentlich mit Deiner Angst anfreunden.
Ein Freund ärgert Dich nicht so sehr.
Zitat:
Naja ich denke bei mir ist einiges falsch programmiert.


Da hast Du völlig Recht. Jeder Mensch programmiert sich überwiegend selbst.
Und das ist das, was ich als etwas schwierig bezeichnet habe. Du musst also ab jetzt anfangen, Dich umzuprogrammieren.
Das kann nach anfänglichen Schwierigkeiten richtig Spaß machen. Weil Du dann merkst, je besser Dein neues Programm
läuft, umso besser geht es dir.

Kannst Du Dich eigentlich ganz gut leiden? Magst Du Dich?
Hast Du schon mal mit Dir selbst gesprochen? Falls nicht, glaubst Du, Du
kannst mit Dir Gespräche anfangen?
Ich könnte Dir jetzt mit viel Text einiges erklären. Ob Dir das aber direkt hilft, das bezweifele ich.

Bist Du einverstanden, dass wir bei der Angst von einem unserer Gefühle reden? Erkläre mir doch bitte mal, wenn Du
von Angst redest, was Du dann genau für ein Gefühl oder einen Zustand meinst.

Und wann, also in welchen Situationen belastet Dich keine Angst, geht es Dir also gut?

Viele Fragen, wie?
Erzähle mir doch mal etwas darüber.

Viele Grüße

Bernhard

26.09.2016 15:57 • #19


S
Hallo Hotin

Also früher fand ich mich gar nicht gut, heute mag ich mich schon mehr. Ich kann aber nicht genau sagen ob ich Selbstliebe empfinde aber ich mag mich.
Das kommt drauf an was für Gespräche das sind. Hmm ob ich schon mal mit mir selbst gesprochen habe ja aber eher selten und nur wenn es mir richtig schlecht ging.
Ja Angst ist ein Gefühl wie Wut, Trauer, Liebe etc.
Es gibt mehrerer Arten von Angst..aber meine hauptsächliche ist ja die, die ich draußen bekomme.
Das Gefühl- es fühlt sich gefährlich an,man will sich retten. Der Zustand-Körperliche Symptome werden dadurch verursacht die einen zur Flucht oder Kampf bereit machen sollen.
Wenn ich Zuhause bin geht es mir meistens gut ab und an kommt auch hier die Angst aber sehr selten.
Wenn es mir hilft, beantworte ich die Fragen sehr gerne

26.09.2016 17:01 • #20


A


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