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Gargamel
Hi ihr Lieben,

wie der Titel schon andeutet wollte ich mal fragen ob einer von euch das Problem kennt mit dem ich mich herumschlage. Seit ich letztes Jahr im Dezember keinen Alk. mehr trinke haben sich meine Ängste extrem verstärkt.
Zuerst hab ich nicht an einen Zusammenhang gedacht doch nachdem ich einige Beiträge gelesen hab kam in mir der Verdacht auf das es eine Verbindung gibt. Ich hab die letzten 3 Jahre sehr viel getrunken und könnte mir vorstellen das die Angst eine Art Entzugserescheinung ist.
Hat jemand Erfahrung damit?

06.02.2014 13:06 • 08.04.2019 #1


40 Antworten ↓


MrsAngst
Hm, dazu kann ich dir nichts sagen, ich hab noch nie viel getrunken!
Aber ich finde es gut das du damit aufgehört hast
Bin mir aber nicht sicher ob dir hier jemand helfen kann, eventl. wäre ein suchtforum besser vllt spgar ein spezielles auf Alk.?!
Hoffe aber das dir doch jemand hier helfen kann

06.02.2014 13:40 • #2


A


Verstärkt Alk. die Ängste? Erfahrungen

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Z
Hallo Gegrammel,

könnte es auch sein, dass diese Ängste auch schon vorher da waren, du sie aber mit dem Alk. betäubt hast? Ich bin seit fast 25 Jahren die Frau eines inzwischen trockenen Alk.. Auch er hat große Ängste und auch Depressionen. Sie könnten allerdings auch aus einer Persönlichkeitsstörung herrühren. Falls du aber Fragen zu meinem Mann hast, wäre es mir lieber, du würdest sie per PN anfragen. Ich bin mir nämlich noch nicht so ganz sicher, was ich hier im Forum wirklich öffentlich von mir preisgeben möchte.

Lieber Grüße
Zärtlich Liebende

06.02.2014 13:45 • #3


Gargamel
Danke für die Anworten,

mir ist erst nicht so recht klar gewesen das ich ein Problem mit dem Alk. hab.
Ich habe einfach gemerkt das es zuviel war und beschlossen damit komplett aufzuhören
doch seitdem jetzt knapp ein Monat verstrichen ist sind die Ängste die vorher auch schon da waren sehr viel stärker und ich hatte gehofft jemand kennt das
Phänomen und kann mir sagen ob sich das wieder legt oder zumindest besser wird.
Ich hab immer einen Tag in der Woche sehr viel getrunken und die rechstlichen 6 Tage
überhaupt keinen Alk. zu mir genommen und gedacht das ich kein Problem damit hab einfach aufzuhören was anscheinend ein Irrtum ist.

06.02.2014 14:10 • #4


M
Wenn dir das aufgefallen ist, das du seit dem du nichts mehr trinkst größere Ängste oder vermehrt Ängste hast, dann ist es 5 vor zwölf. Glaub mir. Ich weiß wovon ich rede. 12 Jahre heftiges trinken bis fast zum Ende. Zum Schluss konnte ich nicht mehr laufen. Leichtes Delir war ebenfalls da. Nun seit 24 Jahren nichts mehr. Ein Rückfall dazwischen von 1,5 Jahren. Ist aber auch schon 17 Jahre her. Ich habe angefangen aus Angst als 16 jähriger. Alles ging besser, es wurde immer mehr und immer öfter, bis gar nichts mehr ging. In deinem Fall, geh in eine Selbsthilfegruppe und sammel Infos.

Wenn du Fragen hast dann frag aber lass die Finger von dem Zeug, es ist die Hölle. Dagegen ist Angst nichts...

06.02.2014 14:22 • #5


Z
Lieber Mattes,

ich möchte dich gerne in deiner Meinung unterstützen. Ich bin das zweite Mal verheiratet. Mein erster Mann verstarb an den Folgen des Alk.. Er hätte allerdings auch ohne Delier nur noch ein weitere Lebenserwartung von maximal zwei Jahren gehabt. Er hatte Leberzirrhose. Er hatte des Öfteren körperliche Zusammenbrüche, bei denen er jedes Mal auch die Hosen verkackte. Des Öfteren hatte er heftige Blutstürze und ich musste ihn regelmäßig ins Krankenhaus fahren. Dort musste ich als Ehefrau (er war da gar nicht mehr in der Lage dazu) jedesmal dafür unterschreiben, dass ich damit einverstanden bin, dass sie ihm mehr Spenderblut zuführen als es ihnen eigentlich erlaubt ist. Dann gab es einen weiteren jungen Mann, den ich sehr, sehr mochte. Auch er hatte Leberzirrhose und lebt mittlerweile nicht mehr. Er hatte Krampfadern um die Speiseröhre. Er hat sich, bevor er künstlich ernährt wurde mit pürürten Beeren und Babykost ernährt. Peter war mal ein sehr sauberer gepflegter junger Mann. Infolge der Tinkerei saß er später im Rollstuhl und konnte nichts mehr alleine machen. Er war zu schwach dafür. Bei meinem heutigen Mann zeigten sich die Entzugserscheinungen indem er Krampfanfälle bekam. Seit mein Mann nicht mehr trinkt ist er ein richtiger Mann geworden. Das ist zum Leben davor ein Unterschied wie Tag.und Nacht!


Lieber Gargamel,

nimm dir den Ratschlag von Mattes zu Herzen und unternimm rechtzeitig was. Der Alk. ist ein Teufelszeug und wird viel zu sehr unterschätzt. Gegen zu große Ängste gibt es im Zweifelsfall auch Medikamente. Mein Mann befindet sich immer wieder auch deswegen in psychiatrischer Behandlung.

Ich grüße euch ganz herzlich,
ZL

06.02.2014 14:43 • x 1 #6


M
So ist es Zärtlich Liebende,

wenn er einen Tag in der Woche hat wo er trinkt, viel trinkt und das regelmäßig, wenn dieser Tag aus irgend einem Grund nicht stattfinden kann und dann Angst/Agression/Traurigkeit egal was für ein negatives Gefühl kommt, dann ist er Alk.. Ein Quartalstrinker.
Wie weit es ist vermag niemand außer ihm selber zu sagen. Aber es ist ihm aufgefallen. Das gibt zu denken. Noch ist es nicht zu spät.

06.02.2014 14:51 • x 1 #7


Gargamel
Danke mattes/Zärtlich Liebende für die klaren Worte.
Ich hab mir vorgenommen es erstmal ohne Selbsthilfegruppe zu versuchen.
Sollten die Ängste weiter zunehmen denke ich aber nochmal drüber nach weil es schwer auszuhalten ist 90 Prozent des Tages über einen möglichen( aktuell) Hirntumor nachzudenken.
Schön zu lesen mattes das du nach 12 Jahren den Absprung geschafft hast.
Eigentlich hätte ich es auch besser wissen müssen als ehemaliger Zivi auf der KP1
wo Menschen mit schwersten Alk. waren aber so ist das wohl im Leben man bezieht die möglichen Risiken nicht auf sich selbst oder blendet sie aus.

LG: Gargamel

06.02.2014 14:56 • #8


M
Ist deine Entscheidung mit der Selbsthilfegruppe. Verlier es nur nicht aus den Augen. Bist du den sonst in Therapie?

06.02.2014 15:05 • #9


L
Ich denke schon das es eine Art Entzugserscheinung ist bei dir. Auf Entgiftungsstaionen haben ja auch manche Patienten Angstzustände und Panikattacken als Folge des Enzugs. Ich gratuliere dir zu deinen Entschluss. Bleibe dabei! Langfristig wirst du deine Angst damit besiegen. Wenn du aber wieder anfängst, wird es nur noch schlimmer. Konzentriere dich lieber auf eine gesunde Ernährung, viel Wasser trinken und Sport. Ich denke in ein paar Monaten wirst du es dann geschafft haben.

06.02.2014 15:22 • #10


M
Es ist schon Wahnsinn, ich hab erst durch deinen Thread hier gemerkt wo ich wirklich stehe. Es sind nun ca. 16 Jahre vergangen nach dem ich das letzte Mal getrunken habe, ich habe mir eine riesige Batterie aufgebaut damals. Ich war top fit. Nach diesen Jahren und die waren nicht gerade leicht, nicht was Angst betrifft, familier, beruflich usw. mein ich. Aber die beste Batterie geht mal zu Ende. Das ist bei mir der Fall. Die Ängste, das was mich zum trinken gebracht hat damals, das ist wieder da. Ich hab mich schon gewundert warum so viele Symptome und Gefühle die ich damals hatte wieder zu spüren sind. Mein damaliger Therapeut meinte ich hätte einen kleinen Mann im Ohr der mir sagt:Wenn du trinkst dann wird alles besser, mach, ist ganz einfach. Nicht das ich jetzt wieder anfangen werde, Gott bewahre, nein. Dafür war der letzte Entzug zu heftig. Nein, ich weiß jetzt durch deinen Thread wo ich stehe, jetzt macht alles Sinn.
Darauf muß ich aufbauen.
Danke dir dafür das du den Mut hattest dein Problem anzusprechen, nur dadurch bin ich einen Schritt weiter gekommen.

06.02.2014 15:27 • #11


Gargamel
Hi mattes ich wünsche dir viel Kraft weiter durchzuhalten.


Zitat von mattes:
Ist deine Entscheidung mit der Selbsthilfegruppe. Verlier es nur nicht aus den Augen. Bist du den sonst in Therapie?


Wie gesagt will ich es ohne Therapie versuchen aber wenn es nicht klappt suche ich mir Hilfe.

Tante Google hat mir einen ganz schönen Schreck eingejagt als ich Alk.
eingetippt hab. Der Begriff Quartalstrinker passt bei mir wie die Faust aufs Auge.
Wenn ich so zurückdenke wird mir auch klar das es in den drei Jahren eine ständige Steigerung gab bezüglich der Alk. und den zeitlichen Abständen.

LG: Gargamel

06.02.2014 15:53 • #12


M
Du mußt entscheiden. Nur bedenke, ohne Therapie bewegst du dich auf Blitzeis.

06.02.2014 16:12 • #13


Gargamel
Zitat von mattes:
Du mußt entscheiden. Nur bedenke, ohne Therapie bewegst du dich auf Blitzeis.


Ich werde mein Bestes geben.

LG: Gargamel

PS: Ich werde noch was dazu schreiben wenn sich bezüglich der Angstzustände was ändert. Vielleicht stolpert ja mal ein anderer Agstgeplagter auf Alk. über das Thema und findet sich mit seinen Symptomen hier wieder.

06.02.2014 17:12 • #14


D
Hallo,

also ich war zwar nie ein richtiger Alk., aber ich habe öfters Abends gerne ein paar B. getrunken. Der Alk. hat mich sehr entspannt, lies mich Ängste vergessen und hat mir einfach gut getan.
Leider hat er mir bei meinen Schlafstörungen und meinem Reizdarm überhaupt nicht gut getan, so dass ich vor einem Monat beschlossen habe, gar nichts mehr zu trinken und stattdessen Tabletten(Benzo u. TZA) einzunehmen.
Irgendwie fehlt mir der Alk., und ich bekomme meinen Kopf gar nicht mehr frei. Bin am überlegen, ob ich wieder mal was trinken soll. Mein Kopf müsste mal wieder so richtig formatiert werden.

06.02.2014 17:47 • #15


Gargamel
Hi,

was bewirken denn die Tabletten Benzo/TZA?

Der Alk. wird wohl nur kurz die Angst eindämmen und am nächsten Tag kommt sie mit doppelter Kraft zurück.
Ich kämpfe schon seit 4 Wochen mit den Nachwirkungen und hab erst jetzt das unbestimmte Gefühl das es zumindest nicht schlimmer wird.
Machst du Sport?
Mir hilft das Fahrradfahren, nach ner halben Stunde hab ich die Angst vor einem Hirntumor verloren und blicke nur noch der sehr realen Möglichkeit ins Auge von nem
durchgeknallten Berliner Taxifahrer überfahren zu werden. Das rückt die Perspektive zumindest für 1,5 Std wieder gerade und manchmal hab ich sogar das Glück nen armen Touristen der sich auf die Fahrradspur verirrt hat anschreien zu können. Was mir persönlich hilft Druck abzubauen obwohl das nicht ganz fair ist. (aber es hilft)

06.02.2014 20:06 • #16


D
Hi,

also zum schlafen nehme ich das TZA(Amitriptylin) und wenn die Ängste, Verzweiflung und Aussichtslosigkeit zu groß wird hilft das Benzo(Lorazepam) ein wenig.

Mit dem Alk. war das bei mir halt immer so, wenn ich einen totalen schlechten Tag hatte, wusste ich trotzdem, wenn du heut Abend nach Hause kommst, trinkst du ein paar B. und dein Leben wird
wieder erträglich. Das allein hat mich glaub schon beruhigt, zu wissen da gibt es etwas was dir dein Leben erträglich macht.

Ich betreibe daheim Kraftsport, da hilft mir ein wenig, trotzdem wird es nicht besser, obwohl ich mich jeden Tag mit den Ängsten konfrontiere.

Viele Grüße

06.02.2014 21:35 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Gargamel
Zitat von day_by_day:
Hi,

also zum schlafen nehme ich das TZA(Amitriptylin) und wenn die Ängste, Verzweiflung und Aussichtslosigkeit zu groß wird hilft das Benzo(Lorazepam) ein wenig.

Mit dem Alk. war das bei mir halt immer so, wenn ich einen totalen schlechten Tag hatte, wusste ich trotzdem, wenn du heut Abend nach Hause kommst, trinkst du ein paar B. und dein Leben wird
wieder erträglich. Das allein hat mich glaub schon beruhigt, zu wissen da gibt es etwas was dir dein Leben erträglich macht.

Ich betreibe daheim Kraftsport, da hilft mir ein wenig, trotzdem wird es nicht besser, obwohl ich mich jeden Tag mit den Ängsten konfrontiere.

Viele Grüße



Genau das waren auch meine Beweggründe (schei. Woche aber die Belohnung wartet ja in Gestalt einer Flasche Wodk. am Wochenende auf mich) das ist die sicherste Methode abhängig zu werden und kommt meiner Meinung nach noch vor dem trinken zur Angstunterdrückung weil das Belohnungszentrum direkter angesprochen wird.
Ich kann dir nur raten komplett aufzuhören. Ich hab mir fest vorgenommen nie wieder was zu trinken. Ob es klappt wird sich zeigen.


LG: Gargamel

06.02.2014 21:49 • #18


C
Hi Gargamel,

Ja Alk. verstärkt die Angst ! In dem Moment wo du trinkst ist alles ertragbar, gelöst, angstfrei !
Aber du unterdrückst damit Spannungen und Ängste die durch Gedanken entstehen.
Und dann wenn du nicht trinkst kommt DIE RECHNUNG auf dich zu..doppelte Anspannug, doppelte Panik, doppelte ANGST !
Ganz aufhören ist das Beste.

Angst und Panik wird verstärkt durch: Alk., Koffein und Adrenalin (Vorkommen z.B in billigem Rindfleisch z.b TK-Burger, weil die Tiere unter Adrenalinausstoß geschlachtet werden)

Ausserdem stimulierst du mit Alk. ( oder Dro. ) deine Glücksrezeptoren im Gehirn und trainierst sie auf Stoffe.
Das heißt du machst dein Glücksempfinden (all-inklusive: Ohne Angst, Leichtigkeit etc ) abhängig.
Hast oder konsumierst du diese Dinge Nicht kommt die Leere und die Anspannung, Angst, Panik härter !

Unterm Strich. Adrenalin , Koffein, Alk., Dro. machen die Angst schlimmer.


Sorry für den Vortrag,
LG coeur

09.02.2014 18:02 • x 1 #19


Z
Hallo Gargamel,

ich möchte dir auch gerne noch etwas Info zukommen lassen und hoffe damit, coeur in seinen Bemühungen etwas unterstützen zu können. Ich schicke dir einen Link:
Liebe Grüße
ZL

09.02.2014 18:22 • x 1 #20


A


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