@Angstmaus29 ich kann da leider ein Lied von singen. Ich war zwei Jahre abhängig. Damals hatte ich meine Angststörung noch nicht. Heute weiß ich, dass der Alk. mit ein Grund dafür war, dass ich sie (so doll) bekommen habe. Meine erste Panikattacke völlig verkatert im Bus im Sommer auf dem Weg zur Arbeit. Ich dachte das war’s jetzt.. Ich habe mich da rausgekämpft. War damals 17 und es ging bis zu meinem 19ten Lebensjahr.
Jeden Tag eine Flasche Wein, irgendwann waren es fast zwei. Am Anfang hatte ich gar keinen Kater, irgendwann dann schon. Morgens um 7 Uhr auf dem
Weg zur Arbeit habe ich getrunken. Ich war lockerer, offener, habe mich mehr getraut. War eine Pegeltrinkerin tagsüber. Immer leicht einen sitzen, aber so, dass es keiner richtig gemerkt hat. Abends habe ich dann ordentlich reingehauen und war auch häufig richtig voll.
Irgendwann war es eine Selbstverständlichkeit für mich zu trinken, bevor ich das Haus verlassen habe. Ich war immer gut drauf, wie beflügelt. Wenn der Alk. nachließ, habe ich geweint.. Es ging mir viel schlechter als vorher. Niemand wusste davon.. ab und an hat mich jemand gefragt, aber ich konnte mich immer rausreden. Habe den Alk. umgefüllt, gemischt, in plastikflaschen getan etc.
Eines Tages war ich mit meiner Mutter in der Stadt. Ein Obdachloser war sehr betrunken und plötzlich kippte er einfach um. Mit dem Kopf auf den Boden.. wir haben einen Notarzt gerufen. Die Menschen meinten alle, dass er wohl nicht mehr lange leben wird, wenn er weiterhin so trinkt. Meine Mutter hat mir an dem Tag erzählt, dass sie schonmal verheiratet war. Mit einem Alk. und dieser ihr das Leben verdorben hat. Ich habe ab diesem Tag aufgehört zu trinken. Ich war erst 19 und wusste, dass ich sterben werde, wenn ich so weitermache und zwar viel früher, als sonst. Wahrscheinlich war es gefährlich so einen Entzug zu machen, aber bei mir hat es damals geklappt. Heißt nicht, dass das jeder so machen sollte.
Jahre später habe ich dann wieder ab und an getrunken (auf Partys) und gemerkt, dass ich auch dann noch kein Ende mehr finde, sobald ich angefangen habe und dass meine Panikattacken viel, viel schlimmer wurden am nächsten Tag. Ich habe auch Herzrhythmusstörungen und bin mir fast sicher, dass das mit vom Alk. kommt.
Deshalb trinke ich seit einigen Jahren überhaupt gar nichts mehr.
Ich kann dir nur raten sofort damit aufzuhören. Ich hatte in meiner schlimmen Phase kein Kind.. Aber mein Schmerz war so groß, dass ich diesen Alk. brauchte. Oft nicht funktioniert habe, Tage verschlafen habe, Termine nicht eingehalten habe.
Du wirst deine Familie verlieren, wenn du nicht aufhörst. Also bitte hör sofort auf! Nicht morgen, nicht übermorgen. Gehe zum Arzt, hol dir Hilfe und dann lass es bleiben. Du versaust dir dein Leben und das deines Sohnes gleich mit
21.03.2025 12:44 •
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