Zitat von Warum11: Gleichgültig, ob seelische oder körperliche Erkrankung, stellt sich die Frage,
was eigentlich Ursache oder Auslöser von Erkrankungen ist,
Ich bin mir sehr sicher, dass man dies kaum eindeutig beantworten kann.
Die Ursachen von körperlichen Erkrankungen sind nach Aussagen von Fachleuten selten
eindeutig zu finden. Sehr vieles kann da miteinander zusammenhängen.
Zitat von Warum11: In der Psychologie ist das ähnlich. Vor allem Therapieformen wie
Verhaltenstherapie usw. sind ein Beleg dafür, dass man das Ich
für die Entstehung von Krankheiten deutet und nicht die Umwelt bzw. das Du.
Das ist wohl nie eindeutig zu sagen. Sehr viele psychische Erkrankungen würde es meiner Meinung nicht geben, wenn
sich Menschen im persönlichen Umfeld nicht teilweise falsch verhalten würden.
Bei Betroffenen kann aber die Reaktion darauf durchaus dazu führen, dass man manchmal davon sprechen
kann, dass jemand der sich psychisch krank fühlt auch möglicherweise eine Mitschuld tragen kann.
Dies ergibt sich aus den Zusammenhängen, wie wir Menschen miteinander kommunizieren.
Zitat von Warum11: Steckt der Täter in uns, der uns krank macht?
Manchmal scheinbar ja. Sehr oft aber auch nein.
Da gibt es kaum feste Regeln.
Zitat von Warum11: Das gleiche Muster fand ich in meiner psychosomatischen Reha,
wo ich in der Mobbinggruppe war und wo Therapeuten ebenfalls
so moderierten, als sei die Wurzel des Problems der Gemobbte,
man habe sich nur falsch verhalten.
Ich glaube nicht, dass ein sogenannter Gemobbter die Wurzel, also die Ursache des Problemes ist.
Und doch haben die Psychologen da möglicherweise teilweise Recht.
Wenn Du und ich, beide in die gleiche Situation kommen, werden wir das, was da abläuft vermutlich unterschiedlich empfinden.
Und weil wir das was da abläuft unterschiedlich empfinden, werden wir
beide darauf völlig unterschiedlich reagieren.
Im Endeffekt wird das bedeuten. Jemand, der von Mobbing spricht, der spricht vielleicht auch
nur davon, dass er sich gegen bestimmte Angriffe von anderen Menschen schlecht verteidigen kann.
Also auch hier gibt es dafür keine eindeutige Antwort.
Und letztlich. Wir alle haben unsere psychischen Auffälligkeiten und Probleme.
Aber sind das Krankheiten? Und wenn ja, ab wann wird so etwas zu einer sogenannten Krankheit?
Wer entscheidet das? Ein davon Betroffener Mensch? Oder ein Arzt?
Kann man das überhaupt allgemein beantworten?
Zitat von Disturbed: Denn eines ist mir schon sehr lange sehr klar. Nämlich das ich Andere nicht ändern kann und das ich Änderungen nur selbst bei mir herbeiführen kann, wenn ich kann.
Das sehe ich genauso. Wenn ich also andere nicht ändern kann, dann kann ich auch mich
nicht verändern.
Was aber bleibt ist folgendes.
Ich kann entscheiden, wie ich auf andere Menschen reagiere und ich kann die anderen Menschen
auch bitten, auf mich und meine Aussagen anders zu reagieren.
Damit kann ich dann ein großes neues Feld eröffnen. Das Feld der Kommunikation zwischen
uns Menschen.