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F
Hallo, ich bin neu hier. Bin 27 Jahre alt und könnte eigentlich glücklich sein (Erfolg bei der Arbeit, glückliche Partnerschaft,...). Gebe es da nicht meine Angst /Ängste:

Zunächst habe ich ich Angst davor von anderen Menschen kontrolliert und bestraft zu werden, die dazu in irgendeiner Form berechtigt sind (Polizei, Amt, Vermieter,...) obwohl ich gar nichts unrechtes tue. Das habe ich übrigens schon als Kind gehabt: Wenn ich mit dem Fahrrad untzerwegs war und irgendwo ein Polizeiauto gesehen habe, habe ich mich völlig versteift und peinlichst darauf geachtet, dass ich ja nichts falsch mache.
Das habe ich heute auch noch beim Autofahren. Besonders wenn hinter mir ein Polizeiauto fährt, werde ich fast wahnsinnig und habe Angst grade durch meine Angst noch etwas falsch zu machen.
Ähnlich ist es, wenn mein Vermieter hier im Haus ist, wo gerade eine andere Wohnung neu renoviert wird. Solange der Vermieter da ist, verspanne ich mich total, rede kaum ein Wort mehr, laufe wie ein Tiger auf und ab und bin zu keinem klaren Gedanken fähig. Mir wird schlecht, ich muss dauernd auf Klo zu urinieren und ich zittere.
Eigentlich ist es ein netter Mann, mit dem ich nie Ärger hatte, aber ich habe panische Angst, dass ihm irgendetwas missfällt , oder so etwas. Eigentlich weiß ich gar nicht, warum ich so panisch werde. Leider hilft mir diese Erkenntnis trotzdem nicht weiter.

Auch sonst habe ich Angst vor sämtlichen Obrigkeiten, wenn ich mich privat irgendwo bewege (Einkaufen, Wandern): Förster, Kaufhausdetektive, Zugschaffner...

Das Seltsame ist, dass ich im Beruf überhaupt k,ein Problem damit habe. Wenn ich Vorgesetzten gegenübertrete, dann habe ich nicht mal ein flaues Gefühl im Magen.

28.02.2011 11:25 • 14.07.2011 #1


27 Antworten ↓


F
Außerdem habe ich noch Angst vor:

-davor ausgeraubt/überfallen zu werden und vor Einbrechern

-vor enger Kleidung (Angst darin stecken zu bleiben)

- Sehr engen Durchgängen (Angst stecken zu bleiben)

-privaten Umbrüchen (würde liebend gerne mit meinem Partner zusammenziehen, aber der ganze Aufwand macht mir panische Angst, schon die Wohnungssuche ist für mich unerträglich, weil ich Angst vor der Ablehnung des Vermieters habe)

-vorm Telefonieren

- vor Konflikten --- Harmoniesüchtig

- vor meinem eigenen schlechten Gewissen. Deshalb gebe ich im Streit mit engen Bekannten/Verwandten meist nach, weil ich befürchte ich könnte den anderen verletzen, weil er/sie gleubt, ich wolle ihm was böses. Besonders bei Streitigkeiten mit meiner Mutter

28.02.2011 11:30 • #2


A


Übertriebene Angst vor Ärger / Strafe / Kontrolle

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B
Hallo Äffchen

Erst einmal herzlich Willkommen im Forum.

Wenn diese Ängste keinen greifbaren Grund haben, was wir ja nicht hoffen
wollen, dann sind sie oftmals eine Auswirkung der elterlichen Erziehung.

Ordnung, Disziplin, Autoritätshörigkeit etc., also Werte die oftmals auf
extreme Art bei der Erziehung von den Eltern erwartet/erzwungen werden.

Viele Grüsse, Der Beobachter

28.02.2011 18:56 • #3


F
Zitat von Beobachter:
Hallo Äffchen

Erst einmal herzlich Willkommen im Forum.

Wenn diese Ängste keinen greifbaren Grund haben, was wir ja nicht hoffen
wollen, dann sind sie oftmals eine Auswirkung der elterlichen Erziehung.

Ordnung, Disziplin, Autoritätshörigkeit etc., also Werte die oftmals auf
extreme Art bei der Erziehung von den Eltern erwartet/erzwungen werden.

Viele Grüsse, Der Beobachter


Hey Beobachter, danke für deine Einschätzung. Könnte tatsächlich hinkommen, denn meine Mutter war und ist sehr dominant. Auch sie zu vielleicht zu enttäuschen hat mir immer ein schlechtes Gewissen gemacht.

Versuche gerade mich selber zu überreden, dass ich es nicht nur bei einem Selbsthilfebuch belasse, sondern in Psychotherapie zu gehen. Mich schrecken aber erstens die Wartezeiten ab und zweitens glaube ich, dass das bei einem Vollzeitjob etwas schwierig werden könnte mit den Terminen. Da ich pendel, bin ich jeden Tag von 6:00-18:30 aus dem Haus. Kann mir ja schlecht einmal die Woche 3 Stunden früher frei nehmen... Ich habe gerade beruflich Erfolg, den ich mir jetzt nicht zunichte machen möchte.

28.02.2011 19:17 • #4


B
Hallo Äffchen

Ich denke, an diesen Ängsten könntest du, wenn dir die möglichen Ursachen
bewusst sind (z.B. Mutter), versuchen durch Konfrontation und Umlernen
alleine zu arbeiten.
Sollte das aber nich funktionieren, dann ist eine Theraüpie (eben nur etwas
später) immer noch möglich (und nötig).

Viel Kraft dazu und beste Wünsche, Der Beobachter

28.02.2011 20:16 • #5


F
Ich habe mir das Buch Wenn plötzlich die Angst kommt: Panikattacken verstehen und überwinden von Roger Baker bestellt. Vielleicht hilft das ja. Gibt es noch Audiometerial welches zu empfehlen ist? Hypnose oder Tiefensuggestion?


Gibt es eigentlich einen Namen für meine Angststörung?

28.02.2011 20:34 • #6


G
Zitat von Äffchen:
Außerdem habe ich noch Angst vor:

-vor enger Kleidung (Angst darin stecken zu bleiben)

- Sehr engen Durchgängen (Angst stecken zu bleiben)

- vor Konflikten --- Harmoniesüchtig

- ... weil ich befürchte ich könnte den anderen verletzen, weil er/sie gleubt, ich wolle ihm was böses. Besonders bei Streitigkeiten mit meiner Mutter

Weißt du etwas über deine Geburt? Bist du das erste Kind? War es eine leichte oder eher schwere Geburt?
Es hört sich für mich so an, als hättest du während der Geburt einen schweren Konflikt mit deiner Mutter gehabt ...
Eine schwere Geburt kann aus der Sicht des Kindes, das sich da herauskämpfen muss und möglicherweise zwischendurch buchstäblich in der Enge feststeckt

Es kann sehr wohl wie ein Kampf wirken und das Gefühl bzw. die Befürchtung, vom anderen abgelehnt und als böse empfunden zu werden, hervorrufen, obwohl das Kind lediglich legitim um sein Leben kämpft!
Eine dominante Mutter beherrscht ihr Kind sogar schon im Mutterleib und bei der Geburt besonders stark. (Ich spreche aus Erfahrung. )

28.02.2011 21:20 • #7


F
Zitat von GastB:
Weißt du etwas über deine Geburt? Bist du das erste Kind? War es eine leichte oder eher schwere Geburt?
Es hört sich für mich so an, als hättest du während der Geburt einen schweren Konflikt mit deiner Mutter gehabt ...
Eine schwere Geburt kann aus der Sicht des Kindes, das sich da herauskämpfen muss und möglicherweise zwischendurch buchstäblich in der Enge feststeckt

Es kann sehr wohl wie ein Kampf wirken und das Gefühl bzw. die Befürchtung, vom anderen abgelehnt und als böse empfunden zu werden, hervorrufen, obwohl das Kind lediglich legitim um sein Leben kämpft!
Eine dominante Mutter beherrscht ihr Kind sogar schon im Mutterleib und bei der Geburt besonders stark. (Ich spreche aus Erfahrung. )


Ich bin das Erstgeborene und ja es gab Komplikationen: Ich habe bei der Geburt Fruchtwasser geschluckt und wäre daran fast gestorben. Musste in eine andere Klinik geflogen werden und meine Mutter durfte mich in den ersten Wochen nur besuchen, nicht bei mir bleiben. Aber können wirklich SO frühe Ereignisse sich auf die Psyche auswirken?

28.02.2011 22:01 • #8


G
Definitiv JA !

Je früher das Ereignis, umso tiefer und nachhaltiger gräbt es sich ein.

Wenn du dich in deine Geburtssituation hineinversetzt (oder erstmal nur: hineindenkst), kannst du sicher nachfühlen, was für eine schreckliche Angst du im Geburtskanal (wahnsinnig eng!) gehabt haben musst.

Du hast mit Sicherheit gekämpft, so gut wie du konntest.

Und dann: plötzliche Trennung von der Mutter.
Dass bei dem Baby dann der Eindruck entsteht :
mein Kampf gegen die Mutter, gegen ihre Enge
= das ist wohl die Folge meines Verhaltens!
Dabei wollte ich ihr doch nichts tun! Ich wollte doch nur leben, und zwar mit ihr zusammen!! Mama ..... Ich will nur noch in Harmonie mit dir sein!

Von deiner schwierigen, angstbesetzten Geburts- und Nach-Geburtssituation könnte auch deine Angst vor Autoritäten kommen. Muss nicht, aber kann. Z.B. die Mutter als Herrscherin über Leben und Tod, die Ärzte und Schwestern in ihren Kitteln ...

Es könnte aber auch sein, dass deine Mutter später deinen Gehorsam mit Hilfe von Polizisten u.ä. ermanipuliert hat: Wenn du nicht brav bist, wird dich ein Polizist mitnehmen und ähnliches. Sowas wird gerne als Disziplinierungshilfsmittel bei Kleinkindern benutzt. )

28.02.2011 22:31 • #9


F
Gestern war es wieder ganz schlimm. Hatte einen Anruf ohne Nummer auf dem Telefon, während ich Arbeiten war. Mir war ohne ersichtlichen Grund klar: das war mein Vermieter. Um alles andere auszuschließen hab ich alle anderen Leute angerufen, die ich kenne, die keine Nummer senden beim Anruf.
Keiner von denen war es und der erwartete weitere Anruf blieb auch aus (vielleicht hat sich einfach jemand verwählt - dieser Gedanke wurde von mir aber kategorisch ausgeschlossen).
Den ganzen Abend bin ich ausfund ab gelaufen und war bestimmt 10 mal auf Klo. Ge´zittert wie verrückt und mir war eiskalt. Ich habe nur auf diesen einen Anruf gewartet, der für mich gefühlt den Tod bedeutet hätte.

Den ganzen Tag heute auf der Arbeit hatte ich Angst vor dem nach Hause fahren. Vielleicht ist ja wieder so ein Anruf drauf...

Zum Glück ist dem nicht so. Aber mir graust es schon vor dem Wochenende weil momentan mein Vermieter dann oft da ist wegen der Renovierung. Werde sicher schon um 7 Uhr aufrecht im Bett sitzen und dann nachgucken, ob sein Auto schon vorm Haus steht.

Ich bin verzweifelt, ich habe keine Kraft mehr, ich will , dass das aufhört. Angst davor zu haben, in den eigenen vier Wänden zu sein ist wirklich gemein. Man fühlt sich von früh bis spät schutzlos.
Ich dreh fast durch

04.03.2011 20:16 • #10


B
Hallo Äffchen

Gibt oder gab es mit deinem Vermieter irgendwelche Probleme
oder Streitereien?

Wenn nein, was stellst du dir vor, was passieren könnte ?

Viele Grüsse, Der Beobachter

04.03.2011 20:25 • #11


F
Zitat von Beobachter:
Hallo Äffchen

Gibt oder gab es mit deinem Vermieter irgendwelche Probleme
oder Streitereien?

Wenn nein, was stellst du dir vor, was passieren könnte ?

Viele Grüsse, Der Beobachter



Wie ich schon meinte: Ein netter Mann und nur mal kleine Problemchen wegen Kleinigkeiten in den letzten 3 Jahren.
Das macht mich ja am meisten fertig: ich weiß nicht warum ich so eine Panik bekomme. Fühle mich einfach überwacht und irgendwie ist da noch ein anderer Angstfaktor , den ich aber selber nicht ganz definieren kann.
Das rede ich mir ja auch immer ein: Was kann schon passieren. Ich habe nichts zu befürchten Die Symptome bleiben aber unverändert, als onb mein Unterbewusstsein gegenanschreit GEFAHR, GEFAHR, GEFAHR

04.03.2011 20:34 • #12


B
Dann stecken da tiefere Ängste aus vergangenen Tagen dahinter.

Eine Therapie (evtl. Analyse) wäre da wohl der beste Weg.

04.03.2011 20:43 • #13


F
Befürchte ich leider auch.
Was ist jetzt der normale weg?
Zum Hausarzt und der verweist éinen weiter an einen Psychotherapeuthen, oder muss man vorher noch woanders hin?
Würde am liebsten gleich Montag schon einen Termin machen bei dem Therapeuten (wegen der angeblich so langen Wartezeiten von mindestens 3 Wcohen) und dann in 2 Wochen zum Hausarzt wegen der Überweisung, denn vorher krieg ich wohl auf der Arbeit kein frei.

04.03.2011 21:13 • #14


B
Hallo Äffchen

Es ist ratsam den Weg über den Hausarzt zu gehen.

Theoretisch ginge es aber auch direkt, nur mit einem
Bewilligungsschein von der Krankenkasse.

PS:
Die Wartezeiten können 6 Monate und länger sein.

Im Notfall geht aber dann ein Termin bei einem Neurologen.

Viele Grüsse, der Beobachter

05.03.2011 17:53 • #15


F
Ein halbes Jahr? Ein paar Wochen würde ich grad noch überstehen. Aber in mehr als 1-2 Monaten ist alles zu spät. Wenn ich solange durchhalten muss, bin ich zu nichts mehr fähig geschweige denn zu Arbeiten oder menschliche Nähe zuzulassen. Klinkaufenthalt kommt für mich nicht in Frage, denn ich brauche etwas was ich mit meiner Arbeit unter einen Hut bekomme. Denn ohne meinen Job würde alles was mir den Mut zu kämpfen gibt zerbrechen.

Unser Neurologe hier hat Wartezeiten von 2 Monaten, wäre also auch keine Option. Ich brauche dringend eine Hilfe innerhalb der nächsten Wochen und das auf alle Fälle nicht stationär. Sonst ist eh alles zu spät, denn nach nem Monat bin ich soweit, dass ich in eine Klink eingewiesen kann und dann wird aus meinen Zukunftsträumen nichts: zusammenziehen mit Freund (bin dann wg chronischer Krankheit meines Freundes Alleinverdiener ), mein neuer Job, Hochzeit, .... Und ohne das ist mir auch meine ständige Panik egal.

06.03.2011 11:36 • #16


F
Gibt es vielleicht Einrichtungen, die telefonische Therapien anbieten, kann die Seelsorge vielleicht schon eine Vortherapie leisten, damit man aus dem momentanen Dauerangstzustand herauskommt, oder das hier im Forum genannte Notfalltelefon der Krankenkasse?? Weiß momentan weder ein noch aus und ein normaler Alltag wird von Zag zu Tag immer seltener, weil ich ständig unter Spannung stehe, dass es gleich an der Tür klopft oder das Telefon klingelt. Wenn ich versuche dem zu entkommen und nach Stauden gehe, hab ich Angst nicht da zu sein wenn das Telefon klingelt oder mein Vermieter persönlich etwas möchte. Am schlimmsten ist es wenn ich arbeite, weil ich dann ja stundenlang nicht erreichbar bin. Ich weiß: blödsinn und völlig unbegründet, aber macht das mal meinem gefühlszentrum klar.

06.03.2011 12:20 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

G
Hallo Äffchen,

es gibt eine ganze Menge an telefonischen Anlaufstellen, in denen du dir spontan den Kummer von der Seele reden kannst. Z.B. diese:

http://www.depressionen-depression.net/ ... ummern.htm

http://www.google.de/search?hl=declien ... =aql=oq=

http://www.google.de/search?hl=declien ... =aql=oq=

Die meisten (oder sogar alle) sind kostenlos.

Es gibt auch psychologische Beratung online, die man bezahlt, z.B. hier:
http://www.offenesohr24.com/liste-telef ... zAodnXhs-Q
Die ersten 15 Minuten sind aber kostenlos.

Du findest da genügend Möglichkeiten, um dich in der Wartezeit auf eine richtige Therapie über Wasser zu halten. Viel Erfolg! Möglicherweise kann dir eine dieser Anlaufstellen sogar einen früheren Therapieplatz vermitteln.

06.03.2011 12:46 • #18


F
@GastB

Vielen Dank, das hilft mir um einiges weiter. Werde ich sicherlich noch in Anspruch nehmen.


Ich bin so frustiert, dass ich mir und meinem Freund jetzt schon wieder das ganze Wochenende verdorben habe. Komme momentan überhaupt nicht mehr zur Ruhe. Und da die Renovierungsarbeiten und somit auch die ständige Anwesenheit des Vermieters (auch übers Wochenende und abends bis 20 Uhr) noch einige Wochen oder sogar Monate andauern wird, wird mein Zustand leider auch noch mindestens so lange nicht besser. Mir graut es jetzt schon vor den nächsten freien Tagen. Ich möchte doch einfach meine Freizeit genießen... Diese bverdammte Angst. Warum kann ich meine Gefühle nicht einfach abschalten?
Ich hab das Gefühl, dass jetzt schon mein ganzes Leben dadurch den Bach runter geht.

06.03.2011 16:45 • #19


F
Gestern und heute wieder ein unbekannter anrufer als ich nicht da war. Rufen Vermieter normalerweise mit unterdrückter Nummer an?


Zitter, Bauch aua, schnell zum Klo

07.03.2011 21:27 • #20


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