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Rgel
Hi,

kennt jemand die Unmöglichkeit einen entspannten Small Talk zu führen?
Mir geht es oft so das ich ein paar Minuten mitreden kann mich aber dann zunehmend zurückhalte.
Ich gerate unter Spannung weil ich irgendwie nicht weiss wo das ganze hinführt.
Es ist ein bischen wie Jonglieren, wo soll das hinführen, was ist das Ziel?
Natürlich ist mir klar das es einfach Spaß machen soll.
Aber ohne Zielvorgabe, oder etwas zB. Argumente, woran ich mich entlanhangeln kann habe ich keinen Boden unter den Füßen und das macht Spannung, Angst wohl.
Rede ich gleich Unsinn? Passt das überhaupt hinein?
Ich stehe quasie mit leern Händen da. Es steigt der Cortisolspiegel und es fällt mir nichts mehr ein.

Ausweg für mich ists dann oft einen Pol zu setzen, eine Behauptung, eine These, eine Meinung.
Dummerweise sind meine Meinungen oft ziemlich unkonvetionell. Das führt direkt in eine Ausenseiterrolle va. wenn ich zudem dann auch noch gut argumentiere so dass das überaschte Gegenüber schnell einen Angriff, eine Abwertung vielleicht, wahrnimmt.
Das Gefühl bekommt ich wolle ihm/ihr was.
Ich suche mir einen sichern Boden und führe das unvorbereitete Gegenüber dabei aufs Glatteis.

Kann das jemand nachvollziehen und wie geht Ihr damit um, wie findet Ihr sicheren Boden in zwanglosen Unterhaltungen?

14.07.2017 06:12 • 06.08.2023 x 3 #1


29 Antworten ↓


Gerd1965
Für Small Talk zu betreiben oder besser Small Talk zu erlernen ist dieses Forum irrsinnig gut geeignet.
Zitat von Rgel:
Mir geht es oft so das ich ein paar Minuten mitreden kann mich aber dann zunehmend zurückhalte.

Sollte ja kein Problem sein, dann redest du halt nur ein paar Minuten mit, wenns dir danach ist, hörst du auf und setzt die Konversation später wieder fort.
Zitat von Rgel:
Rede ich gleich Unsinn? Passt das überhaupt hinein?
Wer redet nicht hin und wieder Unsinn, wer schreibt nicht irgendwo was, was nicht dazu passt.
Du musst einfach lernen, dich (deine Beiträge) nicht andauernd zu hinterfragen.
Und das kann man hier äußerst gut üben. Aus ein paar Minuten werden dann bald einmal eine längere Zeitspanne, wenn du dein Geschriebenes dir selbst verinnerlichst. Wie du richtig sagst, es soll ein entspanntes drauf los Plaudern sein.
Zitat von Rgel:
Ich gerate unter Spannung weil ich irgendwie nicht weiss wo das ganze hinführt.

Muss ein entspanntes Plaudern wo hinführen? Kann man sich nicht mal ohne ein Ziel gehen lassen und Spaß haben? Überleg mal....Wir sind alles nur Menschen wie du, die hier etwas Distanz zum Alltag suchen.
Na schau, jetzt hab ich auch einige Zeilen Unsinn geschrieben oder doch nicht? Ist doch völlig egal, ich wollte das jetzt schreiben und es ist gut so, dass ich es getan habe.
Gut für dich? Gut für mich? Gut für irgend Jemanden? Ist doch egal, soll jeder für sich entscheiden

14.07.2017 06:34 • x 2 #2


A


Small Talk VS Diskussion

x 3


Wildrose
Richtig entspannt bin ich beim Small Talk auch nie.
Das liegt daran, daβ ich im Hinterkopf immer etwas Angst habe, mich zu
blamieren oder linkisch zu wirken.
Bei Menschen, die mir vertraut sind, habe ich diese Angst nicht.
Aber Small Talk mit mir unvertrauten Menschen, das ist immer anstrengend
für mich und ich komme mir vor wie ein Dorftrampel.
Aber mir fällt sowieso nichts leicht, also warum sollte es beim Thema Small
Talk anders sein.
Ich bin dann immer überrascht, wenn ich tatsächlich offenbar den Small Talk
einigermaßen hinbekomme, wenn die Leute sich mit mir unterhalten, mich
nicht ausgrenzen und stehenlassen ( meine große Angst , abgelehnt zu werden ).

14.07.2017 07:03 • x 4 #3


Rgel
Zitat von Gerd52:
...
Sollte ja kein Problem sein, dann redest du halt nur ein paar Minuten mit, wenns dir danach ist, hörst du auf und setzt die Konversation später wieder fort.

Ja, es soll kein Problem sein. Leider ist es dadurch das ich so unter Hochdruck gerate das die Situation zunehmen unerträglich für mich wird. Das gerät soweit das ich nichtmal mehr auf eine schlichte Frage eine Antwort finde.
So läuft es seit Jahrzehnten und so ist es unerträglich und führt mich nicht aus Einsamkeit wenn die Menschen immer nur wahrnehem das ich nichts zu sagen habe. Ich bin dann der der zwar nichtskomisches sagt aber komisch wirkt, wie jemand der durch sein da sein schlechte befrückte Stimmung verbreitet. Die Rückmeldung gibts regelmäßig.
Zitat von Gerd52:
...Wer redet nicht hin und wieder Unsinn, wer schreibt nicht irgendwo was, was nicht dazu passt.
Du musst einfach lernen, dich (deine Beiträge) nicht andauernd zu hinterfragen.
Und das kann man hier äußerst gut üben. Aus ein paar Minuten werden dann bald einmal eine längere Zeitspanne, wenn du dein Geschriebenes dir selbst verinnerlichst. Wie du richtig sagst, es soll ein entspanntes drauf los Plaudern sein.

Ja, es ist nichts anderes als Eitelkeit. Wie lasse ich die los?
Zitat von Gerd52:
...
Muss ein entspanntes Plaudern wo hinführen? Kann man sich nicht mal ohne ein Ziel gehen lassen und Spaß haben? Überleg mal....Wir sind alles nur Menschen wie du, die hier etwas Distanz zum Alltag suchen.
Na schau, jetzt hab ich auch einige Zeilen Unsinn geschrieben oder doch nicht? Ist doch völlig egal, ich wollte das jetzt schreiben und es ist gut so, dass ich es getan habe.
Gut für dich? Gut für mich? Gut für irgend Jemanden? Ist doch egal, soll jeder für sich entscheiden

Natürlich muss Plauderei nirgendwo hinführen, mein Verstand weiss das aber mein Gefühl wird dadurch komplett verunsichert.
Es hilft nicht etwas zu wissen wenn das Gefühl dazu nicht passt.
So unsinnig ist Dein Geschriebens aber sicher nicht.

14.07.2017 07:07 • x 2 #4


Rgel
Zitat von Cati:
...Das liegt daran, daβ ich im Hinterkopf immer etwas Angst habe, mich zu
blamieren oder linkisch zu wirken...
... ( meine große Angst , abgelehnt zu werden ).


Ja, genau das steckt dahinter !

14.07.2017 07:13 • x 1 #5


Gerd1965
Zitat von Rgel:
Die Rückmeldung gibts regelmäßig.


Ich war auch einmal so, dass ich mir immer wieder Gedanken machte, was sagen die anderen Menschen zu meinem Tun, zu meinem Auftreten. Seit dem ich das abgelegt habe, oder besser seit dem es ziemlich rar geworden ist geht es mir diesbezüglich einfach nur gut.
Du musst dir immer und immer wieder in diesen Situationen selbst suggerieren...und ist dein Gegenüber fehlerfrei? Nein!
Auch du bist ein Mensch mit Stärken und Schwächen, und in beiden kann man arbeiten, du wirst sehen, es ist gar nicht so schwer, den du hast deine Schächen erkannt und kannst definitiv dort ansetzen. Probiers einfach, es geht und es geht mit der Zeit immer besser.
Ehrlich gesagt, deine ersten Beiträge haben mich etwas, wie soll ich sagen irritiert, zunehmens jedoch hat sich diese für mich erstmals komische Presentation in Sympathie gewandelt.
Und was war da so schwer dran, gar nichts...du bist du, mit Zügen, die ganz anders jetzt hier wirken

14.07.2017 07:22 • x 1 #6


Wildrose
Aber indem ich mich so krampfhaft bemühe, auf der Small Talkwelle der anderen
mitzuschwimmen, um nicht als ' seltsam ' ausgegrenzt zu werden, erreiche ich ja
gerade das Gegenteil !
Dieses ' verkrampfte locker- sein -wollen ' löst bei den anderen ( und bei mir selbst )
Unbehagen aus. Das ist das ' ungute Stimmung verbreiten ', was du meinst, also
ich zumindest sage inzwischen ganz offen, ich bin eben ein Trauerkloβ , mit einem
Lächeln, das kommt ganz gut an.
Ich bin eben so wie ich bin, ich war schon als Kind so.

14.07.2017 08:30 • x 1 #7


kl Schnecke
Zitat von Cati:
Richtig entspannt bin ich beim Small Talk auch nie.
Das liegt daran, daβ ich im Hinterkopf immer etwas Angst habe, mich zu
blamieren oder linkisch zu wirken.
Bei Menschen, die mir vertraut sind, habe ich diese Angst nicht.
Aber Small Talk mit mir unvertrauten Menschen, das ist immer anstrengend
für mich und ich komme mir vor wie ein Dorftrampel.
Aber mir fällt sowieso nichts leicht, also warum sollte es beim Thema Small
Talk anders sein.
Ich bin dann immer überrascht, wenn ich tatsächlich offenbar den Small Talk
einigermaßen hinbekomme, wenn die Leute sich mit mir unterhalten, mich
nicht ausgrenzen und stehenlassen ( meine große Angst , abgelehnt zu werden ).
So geht's mir auch

14.07.2017 08:40 • #8


Gerd1965
Zitat von Cati:
Aber indem ich mich so krampfhaft bemühe, auf der Small Talkwelle der anderen
mitzuschwimmen, um nicht als ' seltsam ' ausgegrenzt zu werden, erreiche ich ja
gerade das Gegenteil !
Dieses ' verkrampfte locker- sein -wollen ' löst bei den anderen ( und bei mir selbst )
Unbehagen aus. Das ist das ' ungute Stimmung verbreiten ', was du meinst, also
ich zumindest sage inzwischen ganz offen, ich bin eben ein Trauerkloβ , mit einem
Lächeln, das kommt ganz gut an.
Ich bin eben so wie ich bin, ich war schon als Kind so.

Was will man da noch mehr als diese Erkenntnis, da habt ihr schon die dreiviertel Strecke einer Änderung hinter euch.
Zitat:
ich bin eben ein Trauerkloβ

Das bist du nicht, aber der Großteil der user hat Angst vor den Mitgliedern.
Was könnten die von mir denken, wie empfinden die mein Geschriebenes, wie komm ich an bei den usern?
Das ist falsch. Bitte ändert euere Denkweise!
Es funktioniert, nicht von heute auf morgen aber von heute auf übermorgen. Habt den Mut dazu, was kann euch Negatives passieren? Nichts!
Was ich hier schon einstecken musste war anfangs meiner Forumslaufbahn kathastrophal, gut, ich habe dann auch genügend ausgeteilt muss ich zugeben.
Aber in gewisser Weise hab ich nun die Distanz zur persönlichen Beleidigung geschafft.
Sowohl das Beleidigen als auch das beleidigt werden.
Abstand zum Geschriebenen aufbauen, Schutzschild aufbauen, damit dich giftige Pfeile nicht mehr erreichen können.
Deshalb kann man in diesem Forum so gut trainieren, dass man so werden kann, wie man es selber will, und nicht um hier anderen zu gefallen, das ist vielleicht dann noch ein nettes Erfolgserlebnis, wenn das sich einstellt.
Und wie immer, jeden kann und will man auch nicht alles recht machen
Zitat von kl Schnecke:
So geht's mir auch

Und das Gleiche gilt natürlich auch für dich

14.07.2017 10:56 • x 1 #9


Rgel
Bei mir ist es nicht so das ich mich krampfhaft um etwas bemühe in so einer Situation.
Das ist gar nicht mehr möglich.
Ich gerate in einen beteubten Zustand.
Ich gerate auf die Methaeben, beobachte nur noch was in mir abläuft. Die steigende Spannung.
Und ich kann mich aus dieser Ebene nicht mehr lösen. Wenn die Blase drückt vielleicht.
Ich nehemauch gar nicht mehr war was da gerdet wird.

Manchmal bekomme ich einen Satzfetzen mit der mich darauf anspringen lässt.
Ich sage etwas, setze den Pol und hangel mich dann wieder raus. Oder ich warte bis die Blase drückt oder eine Frage stürtzt mich in kurze Verwirrung so dass das Denken im hier und jetzt wieder anspringt und ich mich aus der Selbstbeobachtung lösen kann.
Aber dann bin ich ruck zuck in einer Diskussion.

14.07.2017 11:38 • x 1 #10


Mademyberg
Passiert mir auch ab und zu. Allerdings hab ich eine gewisse einstellung gegenüber menschen *hust. Aber schonmal dran gedacht das dies zu deinem charackter gehöhrt? Introvertiert sein ist cool ^^

14.07.2017 12:04 • x 1 #11


Rgel
Eine Coolness auf die ich gern verzichten würden. Fühlt sich nicht cool an und baut Mauern zwischen mir und den Menschen.

Als Kind -und ehrlich gesagt noch viel länger - fand ich Mr. Spock immer total cool.

Mr. Spock ist innerlich cool aber ich brodel innerlich.

1000 Sachen sind mir peinlich, zu laut gesprochen? zu begeistert, zu stolz auf etwas gewirkt?

Oh Gott wie kann ich das alles nur noch besser kontrollieren. Ein heimlicher Wunsch bis ich Wilhelm Reichs Denken kennenletrnte.
Die Kontrolle ist das ganze Problem ich bin ein mensch und nicht Halbvulkanier oder Roboter.
Und meine Menschlichkeit möchte ich auch zum Ausdruck bringen. Aber die Hemmung ist total verselbständigt.

Ja, das ist Charackter aber was ist Charackter? Panzer und Maske, Unflexibilität.
Und die möchte ich aufweichen. Nur weiss ich nicht wie.

14.07.2017 12:11 • #12


Mademyberg
Deinen charackter manipulieren? Sicher das du dein du sein Mannuel lenken willst ?
Und bist der charackter. Charackter heisst persönlichkeit. Es sind deine empfindungen, vorlieben, abneigungen, interessen und vieles mehr! Keine masken!

14.07.2017 12:18 • #13


Wildrose
Du sitzt in deiner Festung und weißt nicht mehr, wie man die
Hängebrücke runterlässt, um hinauszugelangen.
Bzw. die Ketten der Hängebrücke sind festgerostet.

14.07.2017 12:31 • x 2 #14


Rgel
Zitat von Mademyberg:
Deinen charackter manipulieren? Sicher das du dein du sein Mannuel lenken willst ?
Und bist der charackter. Charackter heisst persönlichkeit. Es sind deine empfindungen, vorlieben, abneigungen, interessen und vieles mehr! Keine masken!


Ja, wir haben wahrscheinlich eine unterschiedliche Auffassung von den Begriffen Charckter und Persönlichkeit.
Aber das ist nicht schlimm.
In Allersersterlinie bin ich Mensch.
Und alles das was daran hinternt meine menschlichen Bedürfnisse zu befriedigen und meine menschlichkeit zum Ausdruck zu bringen ist pathologisch, egal wie man es nennt.

Falls es doch von Intersse ist:

Zitat:
Charakteranalyse und Charakterpanzerung

Auf der Grundlage seiner Arbeit im „Wiener Seminar für Psychoanalytische Therapie“ kam Reich zu einer von der Freudschen Analyse abweichenden Erklärung der Phänomene Widerstand und Übertragung. Nach Reich ist der Widerstand eines Patienten durch dessen „Körperpanzerung“ verursacht. So reagiere jeder Patient gemäß seiner Körperpanzerung auf die Therapie mit einer spezifischen Abwehr, die unterschiedliche Formen annehmen kann. Diese individuelle Organisation der Abwehrmuster nannte Reich den „Charakterpanzer“. Er ging davon aus, dass der Charakterpanzer das Resultat der erstarrten Lebensgeschichte eines Menschen ist, also „die funktionelle Summe aller vergangenen Ereignisse“.

Hierbei weist Reich, ebenso wie Freud, den Erlebnissen der frühen Kindheit eine entscheidende Rolle zu. Nach Reich sind dabei Zeitpunkt und Intensität der Konflikte, ihre Art (wie bei Freud differenziert nach oralen, analen und genitalen Aspekten), das Verhältnis zwischen Triebbefriedigung und Frustration, das Ausmaß der Identifikation mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil und die Widersprüche im versagenden Verhalten des Elternteils wichtige Einflussgrößen für die Ausbildung der Charakterpanzerung. Durch die Wechselwirkung dieser Faktoren kann es zu einem breiten Spektrum unterschiedlicher neurotischer Charakterstrukturen kommen. ...

14.07.2017 12:43 • #15


TomTomson
Small Talk kann auf den ersten Blick etwas sinnlos erscheinen, aber es steckt meiner Meinung nach doch etwas mehr dahinter. Es ist einerseits ein guter Einstieg in ein Gespräch und andererseits dient es dazu sich gegenseitig ein wenig in sich einzufühlen. Leidet man allerdings unter einer sozialen Phobie, so ist man unter Leuten stark emotional gehemmt, sprich es geht einem nur noch darum überhaupt zu funktionieren, man versucht sich sozusagen mit dem Verstand über Wasser zu halten. Daher sehnt man sich nach etwas tieferen Themen, denn dazu braucht man nur den Verstand und der funktioniert ja meist noch so einigermassen.

Aber hier steckt auch das grösste Problem der ganzen sozialen Phobie. Dass man ständig denkt und das Gefühl hat seine Ängste mit dem Verstand kompensieren zu müssen. Man versucht so gut es geht irgendwie zu schauspielern, dass man bloss nicht auffällt und setzt sich dadurch gleich noch mehr unter Stress. Hat man eine Höhenangst und möchte diese loswerden, so versucht man auch nicht diese zu überspielen, wozu auch? Man geht Schritt für Schritt etwas höher und gibt dem Körper Zeit sich zu akklimatisieren, klar man wird sich vielleicht zu Beginn auch Gedanken machen, aber man wird sehr bald erkennen, dass dies nichts bringt also lässt man es sein. Denn die Angst hat nicht viel mit dem Verstand zu tun und kann auch nicht von ihm weggedacht werden.

Es ist halt etwas mühsam, da man sich denkt, ach ich kann doch nicht einfach so lange in einer sozialen Situation wortlos rumsitzen bis ich mich besser fühle. Ja es ist verzwickt. Man hat Angst und sollte eigentlich so lange einfach nur in der Situation verharren, bis die Angst sich lindert und dann könnte man auch entspannter mitreden, aber weil man sich ständig denkt: ich muss doch etwas sagen, ich kann doch nicht einfach nichts sagen. ist dies beinahe unmöglich, zudem wirkt es wirklich etwas komisch, was dann bei anderen Leuten auf Unverständnis stösst, wobei es eigentlich absolut verständlich wäre. Aber dennoch ist es wichtig die Aufmerksamkeit etwas aus dem Verstand zu ziehen, denn der produziert zum einen eh immer nur die gleiche Gülle in so einer Situation und zum anderen kann man die Angst einfach nicht mit dem Verstand lösen und das muss man halt einsehen.

Stattdessen kommt man mit Achtsamkeit unglaublich weit. Indem du lernst deine Emotionen und Empfindungen zu beobachten und sie einfach hinzunehmen wie sie sind. Am besten beginnt man alleine zu üben indem man immer wieder auf seine Gefühle schaut und diese einfach beobachtet, danach kann man z.B. raus spazieren gehen unter Leute und macht auch da dasselbe. Einfach die Aufmerksamkeit auf die eigenen Gefühle lenken, Enge in der Brust? Da fühl ich mal genauer hin. Schwindel? Genau nachfühlen. Je mehr man dies tut, desto einfacher fällt es die Angst/Anspannungssymptome einfach zu ertragen. Denn das Hauptleiden entsteht dadurch, dass man diese Symptome bei sich bemerkt und denkt ach nicht schon wieder diese schei. und dann versucht man irgendwie diesen Gefühlen auszuweichen oder sie zu überspielen und man blockiert dabei immer mehr und mehr.
Ein paar Tipps dazu: Die Aufmerksamkeit auf seine Gefühle lenken kann man eigentlich immer und am besten macht man dies so oft es nur geht. Man muss dabei aber beachten dass man nicht ganz abdriftet und immernoch präsent bleibt und den Verstand einfach ignoriert, der wird ständig wieder mit irgendwelchen Einwänden oder Angstgedanken kommen. Zudem wird es oft vorkommen, dass man ein störendes Gefühl entdeckt, dann kurz hinschaut und sich dann unterbewusst denkt: ich hab doch jetzt aufs Gefühl geachtet, warum ist es noch da?. Ja der Verstand ist halt leider nicht der hellste, aber dann einfach weiter aufs Gefühl achten und sich nicht vom Verstand stressen lassen.

Man wird dadurch zunehmend gelassener und entwickelt mehr Selbstliebe und Mitgefühl für sich selber und andere. Zudem fühlt man sich näher zu seinen Mitmenschen. Und ja ich weiss es klingt sehr paradox, zum einen, dass mit Aufmerksamkeit auf negative Gefühle diese verschwinden, oder dass man sich zu anderen Leuten näher fühlt, indem man auf seine eigenen Gefühle achtet. Aber so ist es eben, daher probiert es aus.

28.07.2017 11:40 • x 2 #16


Rgel
Im Prinzip eine schöne Analyse.
Nur, so ist es bei mir nicht.
Ich denke nicht das ich etwas müsste, ich fühle nur das Bedürfniss das ich gerne würde.

Schon gar nicht habe ich ein Vorurteil gegenüber dem SmallTalk, ganz im Gegenteil ! Ich finde nur nichts zu sagen. Und wenn ich etwas sage fühlt es sich oft falsch an, eben geschauspielert, wie Heuchelei.
Wenn ich vom Wetter rede mache ich eine Feststellung was darüber hinaus geht ist wie Tod, ich kann mich nicht drauf konzentrieren.
Auch nicht darauf was gesagt wird. Ich kann nicht folgen. Es interssiert mich nicht. Gleichzeitig sehne ich mich dannach.

Achtsamkeit ist gar kein Ausweg für mich. Sie ist Versenkung und nicht Expression. Kein Ausdruck, nur Aufnahme. Ich möchte endlich geben und nichts mehr nehmen.
Ich beobachte meine Gereiztheit über das flache Gerde, nehme war das ich urteile, nehme war das es kein Verstandesurteil ist sondern eine emotionale Abwehr die ich grad verwechsel es mir mit dem scheinbaren Verstandesurteil ertragbarer mache (wenigstens kann ich denken das ich nicht so flach bin wie alle anderen - obwohl ich das gar nicht glaube und mich in Wirklichkeit genau nach dieser flachheit, Gelöstheit sehne). Das es Gereiztheit ist die aus dem Eindruck, dem erleben stammt das ich nicht wahrgenommen werde, mich missachtet fühle. Ich nehme war das ich das durch Beobachtung auch loslassen kann,dann aber in tauber Stumpfheit versinke. Es stört mich nichtmehr.
Aber hinterher weiss ich das ich etwas verpasst habe, etwas das mir gut täte, das da ein etwas ist das mir unerreichbar ist von dem ich aber weiss das es eigentlich ganz nahe ist.

Die Summe der verpassten Gelegenheiten, die Einsamkeit halt die macht leident.
Ich habe dadurch auch immer weniger -gar keine mehr- Gelegenheiten überahaupt in Small Talk Situationen zu kommen.
Meine Nachbarn ertragen mich mal zu Silvester. Meine Eltern zu Weihnachten.
Was will man auch mit jemandem der alles weiss aber nichts gebacken bekommt und sonst nur schweigend da sitzt?

28.07.2017 23:07 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Shelby
Zitat von Rgel:
kennt jemand die Unmöglichkeit einen entspannten Small Talk zu führen?


Oja, ich bin da auch ein Paradebeispiel dafür. Das Problem ist wohl Unterforderung, Langeweile, aber auch eine gewisse Orientierungslosigkeit. Wie du es beschrieben hast. Worum gehts, was soll das, wohin soll das führen? Wie lange geht das noch usw.

Auch ich versuche dann ein Thema zu setzen, ein Argument, eine Meinung. Das wird nur meistens einfach übergangen. Was natürlich dann endgültig frustrierend ist.

Ich habe das für mich akzeptiert und ich richte mich danach.

26.11.2022 20:46 • #18


Chingachgook
Der letzte Eintrag ist mehr als fünf Jahre her.
Muß nichts heißen, kann aber.

26.11.2022 21:07 • x 1 #19


kritisches_Auge
Ich schiebe das Thema wieder hoch, mich könnte es betreffen.

23.07.2023 11:22 • x 4 #20


A


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