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L
Hallo,

Nachdem ich mit den bereits getesteten Medikamenten Mirtazapin und Trimipramin meine Unruhe nicht lindern konnte und nächste Woche wieder einen Termin bei der Psychaterin habe, wollte ich mal fragen, was euch am besten gegen diese ewige, innere Unruhe geholfen hat?
Ich habe dieses Gefühl immer morgens direkt nach dem Aufwachen, gegen Abend wird es oft besser, aber nicht immer.
Mit den beiden genannten ADs habe ich das bisher überhaupt nicht in den Griff bekommen, die helfen lediglich etwas zum schlafen.
Sertralin und Pregabalin habe ich überhaupt nicht vertragen, die fallen raus.

Was sind eure Erfahrungen, welches Medikament (das man dauerhaft nehmen kann, also keine Benzos) am besten gegen Unruhe hilft und wie schnell habt ihr eine Besserung bemerkt?
Psychotherapie mache ich seit 5 Monaten und pflanzlich habe ich auch alles ausprobiert.

Danke vorab für eure Antworten

12.10.2023 17:29 • 06.04.2024 #1


53 Antworten ↓


Dunkelbunte
Ich lese mal mit.
Habe auch arge Probleme damit.
Ich behelfe mir momentan hiermit und der Reduktion von Reizen. Wenn ich zum Beispiel heute Reizüberflutung hatte, dann ziehe ich das in den nächsten Tag mit rein. Also muss ich von vorn herein etwas unter meinem Level bleiben.

12.10.2023 19:50 • #2


A


Was hilft euch am besten gegen Unruhe?

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Darius-Thurnher
Hallo lue,

Es ist klar, dass du eine herausfordernde Zeit mit deiner inneren Unruhe durchmachst und es ist wirklich positiv, dass du nach Lösungen und Hilfe suchst. Es ist wichtig zu beachten, dass, obwohl hier möglicherweise Erfahrungen geteilt werden können, die beste Quelle für medizinischen Rat immer ein Facharzt oder Spezialist ist, insbesondere wenn es um die Verschreibung und Anpassung von Medikamenten geht.

Hier sind jedoch einige allgemeine Punkte, die vielleicht nützlich sind, wobei stets zu beachten ist, dass die individuellen Reaktionen auf Medikamente stark variieren können:

SSRIs und SNRIs: Einige Menschen finden, dass selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) oder Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRIs) bei der Linderung ihrer Angstzustände und inneren Unruhe helfen können. Beispiele sind Escitalopram, Citalopram oder Venlafaxin. Allerdings berichten auch einige Menschen von einer anfänglichen Zunahme der Angst, wenn sie mit diesen Medikamenten beginnen.

Buspiron: Einige Menschen finden Buspiron hilfreich, das speziell zur Behandlung von chronischer Angst verschrieben wird und im Allgemeinen weniger Nebenwirkungen hat als andere Antidepressiva.

Beta-Blocker: In einigen Fällen werden Beta-Blocker zur Behandlung von körperlichen Symptomen von Angst verwendet, obwohl sie möglicherweise nicht so wirksam bei emotionalen Symptomen sind.

TCA: Trizyklische Antidepressiva, wie Clomipramin, können auch manchmal bei Angststörungen verschrieben werden.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass viele Antidepressiva und Anti-Angst-Medikamente einige Wochen benötigen können, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Es kann also einige Zeit dauern, bis du eine Besserung bemerkst, und möglicherweise müssen die Dosierungen angepasst werden.

Hier sind auch einige nicht-medikamentöse Strategien, die du vielleicht schon ausprobiert hast, aber es könnte hilfreich sein, sie zu wiederholen:

Meditation und Achtsamkeit: Das Erlernen von Techniken zur Zentrierung deines Geistes und zur Beruhigung deiner Gedanken kann eine ergänzende Strategie sein.

Atemübungen: Techniken zur Kontrolle deiner Atmung können helfen, physische Symptome von Angst und Panik zu verwalten.

Körperliche Betätigung: Regelmäßige Bewegung kann dazu beitragen, Angst und Stress zu reduzieren.

Es ist wirklich wichtig, dass du weiterhin mit deiner Psychiaterin und deinem Therapeuten über deine Erfahrungen, Sorgen und jegliche Nebenwirkungen von Medikamenten sprichst, damit sie dir die bestmögliche Unterstützung bieten können.

Ich wünsche dir viel Kraft auf deinem Weg und hoffe, dass du eine Behandlung findest, die für dich funktioniert.

Mit freundlichen Grüßen,

12.10.2023 20:41 • x 1 #3


moo
Hallo Lue,

nach der überflogenen Lektüre Deiner bisherigen Threads bin ich eigentlich etwas überrascht, weshalb niemand über die Covid-Infektion spricht, die nach Deinen Aussagen alles ins Rollen gebracht hat.

Alles was Du an Symptomen beschreibst kann doch auch damit in direktem Zusammenhang stehen!

Sowohl Long-Covid als auch das Post-Vac-Syndrom ähneln sich symptomatisch in vielen Bereichen. Hast Du seinerzeit diesbezüglich therapeutisch was unternommen oder wurdest Du in diesem Zuge letzten Endes gar auf die Psycho-Schiene abgeschoben?

Ich will damit keine zusätzliche Unruhe schaffen sondern lediglich mal vorschlagen, sämtliche diesbezügliche Eventualitäten parallel zu prüfen, sofern noch nicht geschehen.

Akut bei Unruhe kann ich GABA sehr empfehlen. Ich bevorzuge in solchen Fällen inzwischen eine bei mir recht wirksame Mischung. Bei Interesse kann ich Dir das Produkt gerne per PN nennen.

Besonders bei morgendlicher Unruhe würde ich auf eine Schwächung der Nebennieren tippen - evtl. durch die Covid-Erkrankung. Gutes Buch hierzu: Grundlos erschöpft von Dr. Wilson.

Alles Gute!

13.10.2023 07:26 • x 1 #4


L
Zitat von moo:
Hallo Lue, nach der überflogenen Lektüre Deiner bisherigen Threads bin ich eigentlich etwas überrascht, weshalb niemand über die Covid-Infektion ...

Hallo Moo,
Ja, ich wurde, soweit es möglich ist und das ist in der schulmedizin ja leider nicht viel, bezüglich Postcovid untersucht. Es gab einige Auffälligkeiten aber keine Therapievorschläge... und über kurz oder lang landet man dann leider in der Psychoschiene, sicherlich ist da nach so langer Zeit nicht mehr alles in Ordnung, aber es ist eben auch nicht Hauptauslöser. Sicher war ich auch unter anderem deswegen mit der bisherigen Medikation nicht so erfolgreich. Aktuell bin ich aber mal wieder so weit, dass ich denke, es muss doch auch bei mir was geben, was hilft.

Mit Gaba habe ich noch nicht so viel Erfahrung, würde mich über den Tipp von deinem Präparat freuen

13.10.2023 09:25 • x 1 #5


U
Für mich war die permanente innere Unruhe nicht anderes als Angst. Wovor wußte ich aber nicht konkret zu dem Zeitpunkt.
Wirklich geholfen, sogar den Durchbruch geschafft hat für längere Zeit Pregabalin (Handelsname Lyrica)
In meinem Fall besser als Tavor und Co.
Inzwischen brauche ich es nicht mehr und davon wieder los zu kommen war auch kein Drama.
Mir reichten 50-0-50mg.

13.10.2023 09:34 • #6


L
@UlliOnline vielen Dank für deinen Bericht, Pregabalin habe ich bei 2maliger Einnahme in der geringsten Dosis überhaupt nicht vertragen, das haben wir dann gleich wieder abgebrochen.

13.10.2023 09:50 • #7


L
Zitat von Darius-Thurnher:
Hallo lue, Es ist klar, dass du eine herausfordernde Zeit mit deiner inneren Unruhe durchmachst und es ist wirklich positiv, dass du nach Lösungen ...

Danke für deine ausführliche Antwort! Natürlich werde ich alles mit der Psychaterin abklären, ich habe nur aktuell das Gefühl sie ist etwas ratlos.
Ich wende schon einige der Techniken an, habe mir auch so ein Gerät gekauft, was man aufs Brustbein legt, um das komplette Nervensystem zu entspannen.
Mirtazapin nehme ich seit Februar in unterschiedlichen Dosierungen, bei keiner war die Unruhe weg. Trimipramin kam aus der Not heraus dazu, weil ich es als Tropfen für den Bedarf bekam, doch auch das verhindert die Unruhe nicht dauerhaft.

Quetiapin war noch im Gespräch, anstatt der beiden anderen, ich wäre auch ehrlich gesagt froh, wenn ich nur noch 1 Medikament nehmen müsste

13.10.2023 09:53 • #8


U
Mirtazapin ist eher ein schlafantoßendes AD. Weniger ein angstlösendes AD. Wenn auch beruhigend.
Anstatt noch andere Medis zusätzlich obendrauf zu geben, vielleicht lieber ein angstlösendes AD probieren (?)

13.10.2023 10:21 • x 1 #9


Dunkelbunte
Wenn ich das so lese, bin ich ganz froh, das meine Batterie von pflanzlichem ganz gut hilft. Plus ein paar Skills. Es ist natürlich nicht so hoch wirksam wie die Chemie-Bomben, aber es schafft eine Brücke.

13.10.2023 10:47 • x 1 #10


L
@UlliOnline ja, das ist eine Möglichkeit, den Schlafanstoß brauche ich allerdings weiterhin, nehme da auch nur 7.5mg für.
Was würdest du als angstlösendes vorschlagen?

13.10.2023 10:48 • #11


U
@Lue da gibt es ja einige, kannst du googlen ( angstlösende Antidepressiva)
Ich hatte als junge Frau um die 30 Venlafaxin. Heute nehme ich Duloxetin.

13.10.2023 10:57 • #12


U
Zitat von Dunkelbunte:
Chemie-Bomben

Warum nennst du Psychopharmaka so?

13.10.2023 10:59 • #13


L
Zitat von UlliOnline:
@Lue da gibt es ja einige, kannst du googlen ( angstlösende Antidepressiva) Ich hatte als junge Frau um die 30 Venlafaxin. Heute nehme ich ...

Ja, googlen kann ich alles, es geht mir mehr um Erfahrungsberichte. Danke dir also für die beiden.

13.10.2023 11:00 • #14


Dunkelbunte
Zitat von UlliOnline:
Warum nennst du Psychopharmaka so?

Ich nenne auch Schmerzmittel so. Alle Medis. Und ich fresse Schmerzmittel. Haben wir wieder irgendein Problem?

13.10.2023 11:52 • #15


U
Zitat von Lue:
Ja, googlen kann ich alles, es geht mir mehr um Erfahrungsberichte. Danke dir also für die beiden.

Was MIR hilft, muss nicht auch dir helfen. Deswegen macht es wenig Sinn, etwas empfehlen zu wollen.
Es kommt ja auch auf die Diagnose des einzelnen drauf an und die Schwere des Erkrankung.

13.10.2023 13:43 • #16


Islandfan
Zitat von UlliOnline:
Mirtazapin ist eher ein schlafantoßendes AD. Weniger ein angstlösendes AD. Wenn auch beruhigend

Mirtazapin ist auch gegen Ängste zugelassen, auch wenn es als Antidepressivum in erster Linie gesehen wird.

Meine Erfahrung ist, dass das beste angstlösende und entspannendste Mittel Tavor ist, aber gefährlich, da es abhängig macht.
Quetiapin war bei mir der Horror, ich dachte ich wäre auf einem Tripp oder so. Wobei ich Leute kenne, die damit zufrieden sind.
Sehr empfehlen kann ich auch Lasea, hat mich sehr beruhigt schon nach einer Tablette, aber ich vertrage es leider absolut nicht vom Magen/Darm her.

13.10.2023 13:43 • x 1 #17

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U
Zitat von Dunkelbunte:
Haben wir wieder irgendein Problem?

Wir ? ICH jedenfalls nicht. Ich habe nur eine Frage gestellt.
Für MICH klang es einfach abwertend.

13.10.2023 13:45 • #18


U
Zitat von Islandfan:
Mirtazapin ist auch gegen Ängste zugelassen, auch wenn es als Antidepressivum in erster Linie gesehen wird.

Ja, habe ich jetzt auch noch nachgelesen. Stimmt.
Nur, wenn es nicht hilft, vielleicht ein anderes angstlösendes AD probieren, bevor man zu Tavor und Konsorten greift.
MIR hat Venlafaxin damals geholfen. Damals gab es nur das Original Trevilor, weil es grad noch recht neu war.
Mit V. konnte ich wieder problemlos alleine einkaufen gehen und auch Auto fahren und war generell relaxter. (bei 150mg)
Keine Panikattacken mehr.

13.10.2023 13:50 • #19


Islandfan
Ist Venlafaxin ein SSRI? Dann dürfte ich es nicht nehmen. Mein Ex nahm es aber.

13.10.2023 13:55 • #20


A


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