Hallo Wolken,
Zitat von Wolken: Was hilft euch wenn ihr über längere Dauer (ich meine mehrere Tage) in einem alten Traumastrudel gefangen seid, der von Dissoziation, Abwesenheit, Taubheit, alten Erinnerungen, Flashbacks und Kompensation gekennzeichnet ist?
Nicht nur Dir geht das so. Ganz, ganz vielen Menschen geht es zumindest etwa so ähnlich, wie Du
es hier beschreibst.
Helfen könnte Dir hier etwas, was Dir bestimmt sehr fremd vorkommt. Dabei geht es darum, zu
verstehen, wie unser Gehirn arbeitet.
Ob Du Dich aber mit soetwas beschäftigen möchtest, dass solltest Du hier erst einmal sagen.
Denn für das, was Du beschreibst gibt es bestimmt eine Lösung. Aber das fühlt sich Anfangs nicht
wie eine einfache Lösung an.
Zitat von Wolken: Wie holt ihr euch am besten in die jetztige Situation?
Die Lösung besteht darin, etwas Neues zu erkennen.
Zum Denken benutzen wir ständig zwei Bereiche in unserem Kopf.
Etwa 7 bis 9 von 10 Gedanken, denken wir mit unserem
unterbewussten Denken. Da liegen
unter anderem unsere Gefühle. Unsere Ängste und auch unsere Erinnerungen.
Und Du sprichst ja davon, dass Du Dich teilweise von unangenehmen Erinnerungen belastet fühlst.
In die jetzige Situation kannst Du Dich zurückholen, wenn Du immer häufiger den zweiten Bereich
in Deinem Kopf beim Denken benutzt, den wir
bewusstes Denken nennen.
Das bewusste Denken benutzt Du immer dann, wenn Du beispielsweise etwas schreibst.
Oder wenn Du etwas mit Deinen Händen machst. Oder wenn Du spazieren gehst.Auch wenn Du Dir anschauen willst, was Dein unterbewusstes Denken Dir gerade versucht
zu erzählen, dann benutzt Du Dein
bewusstes Denken. Immer wenn Du etwas machst, was Du
vorher noch nie gemacht hast, dann benutzt Du Dein
bewusstes Denken.Du nennst es, dann hole ich mich in die jetzige Situation.Warum aber holen wir Menschen uns nicht so gern in die jetzige Situation? Die Erklärung ist
vermutlich einfach.
Etwas in der jetzigen Situation zu denken fühlt sich immer deutlich anstrengender an,
als unterbewusst zu denken. Und bewusstes Denken fühlt sich nicht so vertraut an.
Du weißt nicht immer, ob Du beim bewussten Denken an Deinen Wünschen und Zielen
ankommst. Und beim bewussten Denken erkennt man manchmal leider auch schon mal,
was man eventuell so alles falsch gemacht hat.Zitat von Wolken: Bei mir ist diese klassische Reaktion, dass ich mich einerseits nach Ruhe und Frieden sehne, sobald ich aber versuche in die Ruhe zu kommen, steigt vieles erst richtig auf.
Es ist bekannt, dass so etwas sehr oft passiert.
Das liegt daran, dass unsere
unterbewussten Gedanken und Ängste erscheinen, ohne dass wir sie rufen müssen.
Sie kommen einfach von alleine.Ruhe und Frieden bekommst Du deshalb immer nur dann, wenn Du Dir selbst lernst.
Zum Entspannen muss ich mein bewusstes Denken einschalten.
Sonst kann ich mich gar nicht entspannen.Denn unser unterbewusstes Denken macht nie eine Pause. Genauso, wie unser Lunge und
unser Herz und andere Organe im Körper.
Das hat zur Folge.
Wer sich nicht bewusst denkend entspannt, der weiß gar nicht,
wie man sich richtig entspannt.Nun frage ich Dich aber. Kannst Du Dir das vorstellen, was ich hier beschrieben habe?
Zitat von Wolken: Eben der Traumastrudel der mich wie ein Sog gefangen hält, Gedanken befeuert und immer in alten Gefühlen mündet, die überhaupt nicht zur momentanen Situation passen.
Du beschreibst ja genau, wo ein Problem entstehen kann. Unterbewusste Gedanken halten uns
Menschen sehr oft regelrecht fest. Durch unterbewusste Gedanken fühlen wir uns häufig wie gefangen.Weil unterbewusste Gedanken häufig gar nicht zur momentanen Situation passen.Deshalb musst Du dafür sorgen, dass Du immer dann, wenn Du merkst. Oh je, meine Gedanken passen gerade
mal wieder nicht zur momentanen Situation, dann musst Du auf bewusstes Denken umschalten.
Du entscheidest ständig selbst. Will ich gerade unterbewusst Denken oder lieber
bewusst Denken.
Viele Grüße
Bernhard